Geschichte von SIvra tai qa'oS

Kapitel 5

© by SIvra tai qa'oS

 

Es gab viel zu tun auf der IKV luqara und so blieb mir nicht viel Zeit für meine puq'pu. Unsere Schlachten waren zahlreich. Wir bekamen den Auftrag einen Botschafter aufzunehmen und ihn nach Qon'oS zu begleiten. Ich gehörte zu dem Sicherheitsteam, das den Botschafter vom Transporterraum zur Brücke begleiten sollte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht unterdrücken, als ich sah wer dort auf der Plattform stand, es war BoroS, mein Waffenbruder aus der Bruderschaft. Nach meinem Dienstschluss trafen wir uns in der Messe und erzählten uns was wir erlebt hatten. Er hatte es weit gebracht. In der Bruderschaft war er schon zum Waffenmeister aufgestiegen und wie schon erwähnt war er Botschafter geworden. BoroS überreichte mir eine Nachricht von der Bruderschaft. Ich sollte zum Jahrestag der 12 Krieger nach nan'Ilir kommen um das Feuerritual durchzuführen. Stolz nahm ich diese Aufforderung an. Nach dem BoroS seine Aufgaben auf Qon'oS erledigt hatte blieb er auf der IKV luqara um dort als Botschafter zu fungieren. Ich nahm mir etwas Urlaub um nach nan'Ilir zu reisen und BoroS begleitete mich für diese Zeit. 

Dort angekommen begab ich mich zur Ritualstätte. Es waren noch drei Tage bis zum Jahrestag. Ich betrat die Ritualstätte, die schon soviel Blut und Schmerz gesehen hatte, ging in die Mitte des Kreises, den nur die Mitglieder der Bruderschaft betreten durften und setzte mich auf das Podest. Dort meditierte ich zwei volle Tage. Den letzten Tag verbrachte ich mit Kampfübungen und es war mir eine Freude, daß BoroS mein Partner war. Der Tag war nun gekommen. BoroS würde mich bei dem Feuerritual begleiten. Ich betrat den Vorraum der Ritualstätte, als die Sonne den Horizont berührte. BoroS stand schon auf dem Rundgang und der Zeremonienmeister hatte das Podest, in der Mitte betreten. Die Dämmerung setzte ein und vor jeder der zwölf Statuen stand eine Flammenschale. Zwei Krieger der Bruderschaft, standen an dem Durchgang zum inneren Kreis und hatten sich zu mir umgedreht. Sie würden mich später zum Podest begleiten. Sonst wohnte niemand dieser Zeremonie bei. Es war nun schon ziemlich Dunkel geworden und die Feuer reflektierten Schatten an die runden Wände. Nichts außer die 15 Schalen, wovon die drei letzten um das Podest standen, erleuchtete diese Stätte. 

Ich betrat nun den äußeren Ring, nickte dem Zeremonienmeister zu, zog meinen Bruderschaftsdolch und stellte mich vor die erste Statue, die von jaltar. BoroS stand auf dem Rundgang, der etwas erhöhter war, hinter mir und beobachtete mich genau. Ich sprach zu jaltar, schnitt mir dabei in die linke Hand und lies das Blut in die Flammenschale laufen. Dann ging ich in ruhigen Schritten zu le'taq und wiederholte dort alles. Nun kam noq'ar und der Schmerz in meiner Hand brannte wie das Feuer in der Schale. Ich ging weiter zu Saltoq, Blutstropfen zeigten meinen Weg und setzte den vierten Schnitt in meine linke Hand. Viel Blut lief in seine Schale. Ich trat nun zu Solnar, sprach zu ihm und lies wieder neues Blut fließen. Die Hand war nun kaum noch zu gebrauchen und der Schmerz raste meinen Arm hoch. Ich versuchte ihn zu verdrängen. Bis jetzt hatte mein Gesicht keine Regung gezeigt. Als ich zu veSqor trat schnitt ich mir das letzte mal in die linke Hand und opferte mein Blut in seiner Schale. Nun ging ich weiter zu toSeq und dort nahm ich den Dolch in die linke Hand. Es war nicht leicht ihn zu greifen und er rutschte etwas weg, wegen dem vielen Blut. Doch ich schnitt mir das erste mal in die rechte Hand. Dann war ich auch schon bei ob'tara, der großen Kriegerin, angelangt. Ich schenkte auch ihr mein Blut. Es wurde nun richtig schwer für mich keinen Laut von mir zu geben. Es brannten jetzt beide Hände wie Feuer und ich hatte immer mehr Schwierigkeiten den Dolch zu halten als ich zu turaS trat. Ich versetzte mir den neunten Schnitt und das Blut floss immer reichlicher. Der Weg zu belram war durch eine deutlich rote Spur zu sehen, als ich vor ihm stand. Der Dolch drückte sich tief in die Wunden meiner linken Hand. Meine Augen zogen sich durch den Schmerz zusammen. Ich durfte nicht nachlassen und vollzog das Ritual auch bei der zehnten Statue. Meine Schritte waren nicht mehr so fest, als ich bei kroS ankam. Auch dieser Krieger hatte sein Leben für nan'Ilir gegeben und so bewies ich ihm meinen Mut und meine Kraft. Ich atmete noch mal tief durch bevor ich zu bentera, der letzten der zwölf Krieger trat und mir das zwölfte Mal in die Hand schnitt. Mit rauer Stimme sprach ich zu ihr und wieder tropfte Blut in eine Flammenschale. 

Jetzt konnte ich meinen verschmierten Dolch in die Scheide schieben. Kein allzu leichtes Unterfang mit zerschnittenen Händen. Ich brauchte einen Moment dazu. Als ich mich wieder voll aufgerichtet hatte, stellte ich mich zu den zwei Kriegern, die den Weg zum inneren Kreis bewachten und sah sie herausfordernd an. Meine Hände hielt ich, mit den Handflächen nach oben, vor meine Brust, um ihnen meinen Blutgang zu beweisen. Sie sahen erst in mein Gesicht und dann in meine Hände. Die Schnitte waren nicht nur leicht geritzt, sondern sehr tief. Anerkennend nickten Sie mir zu. Da trat BoroS zu mir und überreichte mir das Metallstück, in der Form eines Schildes. Dieses Stück stammte von der Schlacht um nan'Ilir und war von den ersten Mitgliedern der Bruderschaft geborgen worden. Das Blut vieler Krieger klebte an ihm und ich wusste das auch BoroS' Blut darauf war. Als ich es entgegen nahm nickte ich ihm zu. Das Stück war schwerer als es aussah und drückte sich durch sein Gewicht tief in die Wunden. Ein kurzes Zucken durchlief mich. 

Zähneknirschend betrat ich den inneren Kreis. Einen Krieger rechts, einen Krieger links und BoroS hinter mir. So trat ich vor das Podest und hielt das Metallstück hoch. BoroS nahm mir das Stück wieder ab, bevor es mir aus den blutigen Händen rutschte und ich hatte das Ritual bestanden. Die Worte des Zeremonienmeisters bekam ich aber nicht mehr richtig mit. 

Meine Hände brauchten vierzehn Tage bis ich sie wieder etwas gebrauchen konnte. Ich hatte mir zwar die Sehnen und Nerven versorgen lassen, doch die Narben wollte ich immer tragen. Durch das Flammenritual erlangte ich den Titel " jeywI'qul!"

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