Geschichte von D'Kor Vothh

© by D'Kor Vothh

 

Ich wurde auf Qo´noS geboren, in der Provinz Bak´Tovar. Mein Vater war Mek´roth, aus dem Haus des Mek´roth. 

Im Alter von 12 Jahren unterzog ich mich dem Aufstiegsritus. Ich trat wenig später in die Klingon Academy of Warriors ein und schloss diese als Drittbester des gesamten Jahrganges ab. Als ich 17 war, kam ich dann auf mein erstes regulär fliegendes Schiff, die IKC Du´Chagh. Ich arbeitete mich recht schnell vom ne´ bis zum sogh hoch, dann wurde das Schiff, ein alter Kreuzer der K´tinga Klasse, ausgemustert. Der HoD bekam das Angebot, ein experimentelles neues Schiff zu kommandieren, welches die Klassifizierung IKC yach´eng trug. Dieses Schiff besaß eine mächtige Waffe, die Subraumwelle. Diese Waffe zog mich regelrecht in ihren Bann. Ich bat darum, auf dieses Schiff versetzt zu werden und mein HoD nahm mich bereitwillig mit. Fortan machte ich es mir zur Aufgabe, die Subraumwelle ständig zu verbessern und es gelang mir, ihre Effizienz von 12 % auf 65 % zu erhöhen.

3 Jahre später wurde ich zum la´ befördert und bekam das Angebot, auf der IKC Nu´hong den Posten des Ersten Offiziers zu anzutreten. Während der nächsten 2 Jahre schlugen wir viele erfolgreiche Schlachten, unter anderem auch die große Schlacht von Kreknar, wo wir gegen die Cardassianer kämpften. Die Nu´hong, ein mächtiges Schiff der Vor´Cha Klasse, hatte Befehl, den Außenposten der Cardassianer auf Kreknar 7 anzugreifen, um deren Verteidigung zu testen. Der Angriff verlief hervorragend, der Außenposten war dermaßen schlecht verteidigt, dass unser Testangriff schon ausreichte, um ihn zu vernichten. Unerwartet enttarnten sich jedoch 4 romulanische Warbirds und griffen uns an. Unter schweren Beschädigungen und Verlusten gelang es uns, 3 von ihnen zu vernichten. Doch der Vierte war immer noch voll funktionstüchtig, und wir hatten nur noch 12 Torpedos, und unser vorderes Torpedorohr sah aus, wie ein zerfetztes Stück Targlunge. Auch die vorderen Schilde waren zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich zermarterte mir das Hirn und entwickelte schließlich eine erfolgreiche Strategie, die uns zwar beinahe den Rest unserer Energie gekostet hat, es uns aber ermöglichte, auch den 4. Warbird kampfunfähig zu machen. Wir beamten rüber und ließen die Romulaner für Ihre schändliche Feigheit und ihre Untaten büßen. Während diesen Schlachten trug ich mehrere schwere Verwundungen davon. Der Kopf des romulanischen Captains jedoch baumelte eine Zeit lang danach noch an meinem Gürtel....wieder einmal hatte das Reich gesiegt, in einem Kampf, der vom Reich voller Ehre und Stolz geführt worden war. Wir waren ohne Furcht in diese Schlacht gegangen, denn hätten wir Furcht gehabt, und dies obendrein auch noch gezeigt, so wären wir von vorneherein tot gewesen.

Irgendwann während all dieser Zeiten lernte ich Lady Lukara kennen. Ihre Kraft und Stärke beeindruckten mich, auch der Stil, wie sie ihr Haus zu führen pflegte. Ich unterzog mich den Prüfungen und wurde in ihr Haus aufgenommen. Kurze Zeit diente ich unter ihr auf der IKC Kahless, bis diese in glorreichen Kämpfen so schwer beschädigt wurde, dass sie ausgemustert werden musste. Danach diente ich wieder unter ihr auf der Kahless2. Wenig später wurde ich zum HoD befördert und bekam mein eigenes Schiff, die IKC qeylIs betleH, ein stolzes Schiff der K´Vort Klasse, mit dem ich noch viele glorreiche Schlachten erleben sollte, unter anderem gegen die Borg, die Breen und die Cardassianer.

 

Eines Tages machte ich in der Bar, dem Ort, wo sich alle Klingonen von Zeit zu Zeit trafen, die Bekanntschaft der wunderschönen und starken Lady K´Dara. Meine Herzen waren sofort Feuer und Flamme für die ihren, jedoch ließ ich es mir nie direkt anmerken. Auch sie schien Gefallen an mir gefunden zu haben, denn sie musterte mich ständig und grinste dabei. Aber sie war verheiratet, wenn auch mit einem schwachen Hänfling der Föderation. Ich respektierte das eine ganze Zeit lang, bis ich es nicht länger ertragen konnte, zu sehen, wie eine stolze klingonische Kriegerin sich mit einem weichen Menschen abgab. Ich forderte diesen Menschen heraus und besiegte ihn, ließ ihn spüren, woraus Krieger gemacht waren. Sofort wandte ich mich K´Dara zu. Ich forderte sie zum Eheduell. Nach einem recht erbitterten Kampf behielt sie leider die Oberhand und siegte. Für mich war die Angelegenheit damit erledigt, ich hatte verloren und sie in Ruhe zu lassen. Sie jedoch forderte nun ihrerseits mich, und geschwächt von dem Kampf zuvor verlor sie den zweiten Kampf. Der Weichling von Mensch beurteilte die Riten und Traditionen unseres Volkes völlig falsch, spuckte ihr ins Gesicht und beschimpfte sie, nicht ahnend, dass er mir damit freie Hand gab, weil er sich in dem Moment von ihr geschieden hatte! Ich forderte sofort das Recht auf die Hochzeit und Lady Lukara traute uns noch am selben Abend. Mittlerweile bin ich nun also stolzer loD´nal dieser Klingonin, welche es nun sogar bis zum Titel der Qang geschafft hat !!!

Dann, eines Tages, geschah etwas, dass ich bis heute noch nicht verstehen kann. Meine be´nal sagte sich vom Reich und ihrem Titel los, einfach so, von heute auf morgen. Ich war fassungslos, bestürzt und voller Wut. Ich konnte nicht begreifen, wie sie das Reich derart im Stich lassen konnte, nach allem, was sie selbst darin investiert hatte. Jahre voller Arbeit, Schweiß, Nerven und Hirnzermarterei, einfach dahin. Nun ja, wie auch immer, ich akzeptierte ihre Entscheidung, trennte mich aber von ihr, so wie es nach den alten Traditionen der Brauch ist, so, wie eine Trennung unter Klingonen zu erfolgen hat. Wieder einmal wurde mir schmerzhaft klar, dass man sich nur auf verdammt wenige so verlassen kann, wie auf sich selbst. Enttäuscht und wütend begab ich mich in die Bar, und versuchte, den Schmerz im Blutwein zu ersäufen. Während ich so da saß, Blutwein trank, und den Worten der Krieger lauschte, empfand ich plötzlich ein Gefühl völliger Verlassenheit, ein Gefühl, welches zu beschreiben mir nicht einmal zur Hälfte so möglich ist, wie es tatsächlich war.

 

In dieser Stimmung begann ich, eine alte Geschichte aus meiner Ahnenreihe zu erzählen. Sie handelte von Schmerz, Ehrlosigkeit, Stolz und Tradition. Die anderen Krieger hörten mir aufmerksam zu, und je weiter ich die Geschichte erzählte, desto mehr schien sie zum Leben zu erwachen. Alle Anwesenden lauschten gebannt meinen Ausführungen. Die Geschichte passte hervorragend in die momentane Situation, wo doch im Reich kaum mehr anständige Krieger waren, Klingonen, denen Mut, Ehre, Stolz und Tradition noch etwas bedeutete. Umso mehr überraschte es mich zu sehen, wie sich diese vermeintlich hoffnungslosen Kriegerimitationen von meiner Geschichte hinreißen ließen, und jedes Wort mit völliger Stille und Aufmerksamkeit erwarteten. Sie machten mir allesamt den Eindruck, als verstünden sie, worum es ging, als wären sie selbst ehrenhafte Verfechter und Verteidiger all jener Werte, die mir so sehr am Herzen lagen. Es gab mir Kraft, Hoffnung, es machte mir Mut und bestärkte mich in dem Glauben, dass das Reich immer noch das werden könnte, was es einmal war......

Das Schicksal geht oft seltsame Wege....niemand von uns weiß, was am nächsten Morgen auf uns wartet. Möge der Geist von Kahless über mich und unser Haus wachen, auf das noch viele Lieder über unsere glorreichen Schlachten gesungen werden.

Es kam die Zeit, da ich den Quadranten wegen dringender Angelegenheiten für längere Zeit verlassen mußte. Diese Angelegenheiten duldeten keinerlei Aufschub, so war auch mein Abschied nur sehr kurz und kaum jemand wußte, was mich hinfortzog. Nur so viel sei gesagt, es hatte viel mit dem Geheimdienst zu tun. Aber diese Mission, die so wichtig war, daß ich sie selbst erledigen mußte, verlief erfolgreich. Auch die privaten Angelegenheiten konnte ich zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigen. Nun bin ich zurück im Empire und finde meine Schwester verheiratet vor, bzw. nehme an Ihrer Hochzeit teil. Sie hat einen Schreiberling geheiratet, einen Klingonen, der sich nicht dem Heer angeschlossen hat, der nicht dem Ruf des Kriegers gefolgt war, sondern sich nach einiger, im Sinne eines Kriegers verbrachten Zeit, von dem Weg eines Kriegers entfernt hatte. Ich persönlich halte nicht sehr viel von ihm, da ich von jedem Schreiberling oder Mönch nicht besonders viel halte, aber meine Schwester liebt ihn und er liebt sie. Und ich vertraue meiner Schwester. Wenn sie denkt, daß er das Haus Lukara gut führen wird, dann wird er das auch. Was passiert, wenn er einen Fehler begeht oder wenn er sich unehrenhaft verhalten sollte, muß ich ja nicht extra betonen. Was beunruhigend wirken könnte, ist die Tatsache, daß er von mir nicht einmal halb soviel zu befürchten hat, wie von Lukara selbst, sollte dies eintreffen.

Meine Reise hatte ich mit einem BoP des Hauses Lukara zurückgelegt. Ein größeres Schiff wäre nur aufgefallen und hätte mehr Aufsehen erregt, als es meine Mission zulassen durfte. Von der Mission an sich darf ich nicht erzählen, zu wichtig ist deren Inhalt für das Empire, als daß dies in falsche Hände geraten dürfte. Aber ich will von einer Begebenheit im Arkanis Sektor erzählen, die die Mission einleitete. Schon länger waren im Arkanis Sektor fremde schiffe gesichtet worden, deren Bauart und Konfiguration auf keine der uns bisher bekannten Rassen zutraf. Schließlich wurde die Klingonische Kolonie in diesem Sektor von diesen Schiffen angegriffen, und trotz der recht guten Befestigung der Kolonie durch mehrere planetare Abwehrschirme, bodengestützte Disruptorkanonen und orbitale Topredoabschußplattformen und die sechs Birds of Prey, die in diesem Sektor stationiert waren, wurde die Kolonie völlig vernichtet. Niemand überlebte dieses feige Massaker, die Fremden waren einfach viel zu mächtig. Sie griffen ohne Vorwarnung an und ihre Schiffe wurden von den planetaren Sensoren nicht entdeckt. Aber sie besaßen keinerlei Tarnvorrichtung. Wie konnten unsere Sensoren sie also übersehen ? Und welche Rasse hatte solch mächtige Waffen, daß sie eine gesamte Kolonie binnen weniger Minuten in Schutt und Asche legen konnte ? All diese Fragen beschäftigten mich.

Zudem hatte ich eine sehr gute Freundin bei diesem Angriff verloren, eine ehrenvolle Kriegerin. Ich beschloß, dieser Sache nachzugehen. Der Hohe Rat jedoch empfand kein Bedürfnis, dies weiter zu untersuchen. Innere Angelegenheiten wären zu diesem Zeitpunkt wichtiger, sagte man mir. Verächtlich schnaubend und wütend ging ich fort und ging dem Überfall auf eigene Faust nach. Es dauerte nicht lange, und ich hatte eine annehmbare Crew zusammengetrommelt. So zogen wir los, nicht ahnend, was uns auf dieser Reise erwarten würde.

Es vergingen drei Wochen, bis wir im Zielgebiet ankamen. Meine Agenten und ich hatten uns gut vorbereitet, Sensorenlogs studiert, Kampfaufzeichnungen analysiert und vieles mehr. Wir waren zu dem Schluß gekommen, daß es besser sei, getarnt zu bleiben und im Stillen zu operieren. Es dauerte nicht lange, bis wir in besagtem Sektor auf eine Basis auf der Oberfläche eines der Asteroiden stießen, die das System umkreisen, in dem die Kolonie war. Die Fremden hatten sich hier eingenistet. Sie verpesteten die Gegend mit ihrem Gestank und es roch nach Feigheit und Ehrlosigkeit. Dieser Geruch widerte uns an, und wir waren uns einig, etwa dagegen unternehmen zu müssen. Fünf von uns beamten herunter. Ich selbst übernahm die Leitung dieser Mission. Von den fünf Mitgliedern dieser Außenmission haben nur zwei überlebt, ich und mein erster Offizier ChugH la´. ChugH la´ jedoch wurde so schwer verletzt, daß ihm kein Arzt dieser Galaxis hätte helfen können, zudem hätte dieser stolze Krieger, ein Mann ganz nach meinem Geschmack, eine Behandlung durch einen dieser Kurpfuscher nie zugelassen. Ich erlöste ihn von dieser Qual und schickte ihn ins StoVoKor, ich ermöglichte ihm einen ehrenvollen Tod. Diese Barbaren, sie hatten nicht einmal den Respekt, ihn in Würde sterben zu lassen. Sie ließen ihn blutend und mit gebrochenem Rückgrat liegen, nicht fähig, jemals wieder kämpfen zu können. Er hätte überlebt, aber zu welchem Preis?

Außer mir vor Wut jagte ich sie, und tötete sie, einen nach dem anderen. Ich richtete ein wahres Blutbad an, aber der Kampf war nicht leicht und ich büßte dafür mit meinem linken Auge und mehreren tiefen Wunden in meinen Armen und in der Schulter. Die Basis war nur klein gewesen, nur knapp 25 Fremde, aber ihre Handfeuerwaffen waren mächtig und einem Zweikampf stellten sie sich nur im äußersten Fall. Dennoch gelang es mir und meinen tapferen Männern, diese vegH´s zu besiegen. Ich konnte den Computerkern der Basis anzapfen und gewann wertvolle Informationen über deren Herkunft und Ziele. Nachdem ich wieder auf mein Schiff hochgebeamt war, wollte mich der Arzt, ich weiß bis heute noch nicht, wie ich mich von ihm dazu habe überreden lassen können, ihn mitzunehmen, verarzten. Das muß man ihm lassen, er war hartnäckig, hat beinahe darum gekämpft wie ein Krieger, mich verarzten zu dürfen. Er hat mir ein bionisches Augenimplantat einsetzen wollen... ich ließ ihn meine Wunden verschließen und die Blutungen stoppen und habe ihn dann getötet. Ich bedauere es beinahe, er hat sich dem fairen Kampf gestellt, hat die Traditionen gewahrt....und verloren. Wäre er kein Arzt gewesen, aus ihm wäre ein guter Krieger geworden.

Nun bin ich wieder hier, die Informationen die ich bei diesem Einsatz erlangt habe, und die von einigen anderen Missionen, die ich danach noch unternommen hatte, gab ich dem Hohen Rat. Kahless allein wird wissen, was der HR nun unternehmen wird. Ich jedenfalls freue mich, wieder bei meiner Schwester und dem Haus zu sein. Ich freue mich auf meine Nichte Le'Kara, sie soll schon eine richtige kleine Kriegerin sein. Und ich freue mich, alte Freunde und Kampfgefährten wieder zu sehen.

D´Kor war während seiner Abwesenheit vielen verschiedenen Rassen begegnet. Viele davon waren den Klingonen ganz und gar unähnlich und bei einigen wenigen hatte er für einige Wochen verweilt und seine Reserven wieder aufgetankt, weil sie ihm gegenübertraten wie Klingonen. Dennoch konnte auch die größte Ähnlichkeit ihn nicht davon ablenken, daß er sein Volk vermisste. Aber für sein Volk mußte man schon das eine oder andere Opfer bringen, das wußte er.

Es vergingen viele Wochen und Monate, in denen er nicht den kleinsten Hauch eines Abenteuers witterte. Die Geschäfte, die er zu erledigen hatte, waren zwar wichtig und entscheidend für das Empire, aber sie verliefen alles in allem doch recht langweilig. Doch dann, eines Tages, erhielt er eine interessante Transmission von einem seiner Informanten. Was er darin zu lesen bekam, ließ ihn für kurze Zeit den Atem stocken. Konnte das wahr sein ? Er mußte der Sache nachgehen. Schnell hatte er seine Sachen gepackt und sich von den Birna verabschiedet, seinen letzten Gastgebern. Deren Kultur war der seines Volkes so ähnlich, daß es ihn beinahe schmerzte, sie verlassen zu müssen, wußte er doch genau, daß der Weg, den er nun beschreiten würde, ihn noch weiter von seinem Volk entfernen würde. Wenige Tage später, er saß gerade in seinem Quartier in dem für seine Begriffe beinahe schon zu komfortablen Langstreckenshuttle, und aß ein wenig qagH, war es dann soweit. Der Computer meldete, daß sie das Onias System erreicht hätten. D´Kor ließ die Schale mit dem qagH stehen und ging die wenigen Schritte zum Kommandoraum. Das Shuttle war etwa dreimal so groß, wie ein herkömmliches klingonisches Shuttle und ähnelte in seinem Aussehen einer Miniaturausgabe eines BoP der B´rel Klasse. Das Quartier, wo er bis gerade eben gesessen hatte, befand sich im hinteren Teil und war von der Kommandosektion durch ein Schott getrennt. Nun hatte er sich auf den Sessel gesetzt und ein paar Schaltflächen auf dem Terminal vor ihm betätigt. Kaum war er fertig, erschien eine Abbildung des dritten Planeten des Onias Systems auf dem Hauptschirm. Leise knurrend aktivierte er die Subraumfrequenzen und rief den Planeten.

"Hier spricht D´Kor Vothh totlh, vom Klingonischen Empire. Ich wünsche, den Kanzler zu sprechen." sagte er und wartete auf Reaktion. Er mußte auch nicht lange warten. Die Lautsprecher knacksten und verzerrt war eine Stimme zu hören. "Verschwindet, wenn Euch Euer Leben lieb ist. Der Kanzler ist nicht mehr....wir, das Volk von Onias III wollen seine Geschäfte nicht fortsetzen..." Mehr war nicht zu hören. Er knurrte leise und sah sich die Sensorenanzeigen an. Ein Schiff von der Größe eines Föderationsschiffes der Oberth Klasse kam aus dem Orbit des fünften Planeten. Es mußte sich hinter dem Planeten versteckt haben, so daß es nicht entdeckt worden war. D´Kor fluchte. Warum hatte er nicht selbst nach Schiffen gescannt anstatt den automatischen Scanalgorithmus des Computers durchlaufen zu lassen? Aber das war nun auch egal, das Schiff war da und er war so unvorsichtig gewesen, ungetarnt in das System einzufliegen. Tarnung erschien ihm nicht notwendig, schließlich waren der Kanzler und er doch alte Geschäftspartner. Aber offenbar war die alte Regierung von Onias III gestürzt worden und Anarchie herrschte nun auf dem Planeten. Er scannte das Schiff. "Niederfrequenzphaser und Merkulittorpedos...... so gut wie keine Schilde... Mikrofissuren in der Primär - und Sekundärhülle." sagte er zufrieden knurrend. Offenbar war das Schiff nicht in bestem Zustand und weitere waren nicht in Sicht. Aber er hatte nur ein Shuttle, wenngleich dieses nicht ganz der üblichen Konfiguration entsprach und eine Konstruktion seines Freundes Telok war. Er war zwar um Längen besser bewaffnet, als dieses Schiff, aber er war kein Narr. Auch wenn sein Schiff in hervorragendem Zustand war und er über bessere Strategien verfügte, so war es dennoch nicht besonders klug, sich auf einen Kampf mit einem so viel größeren Schiff einzulassen. Da er mehr als 300 Lichtjahre vom nächstgelegenen klingonischen Stützpunkt entfernt war, konnte er nicht mit Verstärkung rechnen, das wußte er. Seine mehrmonatige Reise hatte ihn zu weit von klingonischem Raum weggeführt. Er rief das Schiff und versuchte ihnen klarzumachen, daß er und der Kanzler einen Termin hatten. Er bekam dieselbe Antwort zu hören wie vorher. Er knurrte leise. "maj´, wenn ihr es nicht anders wollt...." Er drehte bei und aktivierte die Schilde und Waffen. Für ein Shuttle war sein Schiff sehr gut bewaffnet. Es hatte zwei vorwärts gerichtete Disruptorkanonen, einen kohärenten Disruptor und zwei Torpedowerfer für Mikrophotonentorpedos. Er lud zwei der Torpedos und konfigurierte die Disruptorkanonen so, daß sie die Waffen der Angreifer zum Ziel nahmen. Er ging auf volle Tarnung und näherte sich dem fremden Schiff frontal bis auf 12 000 kellicams. Dann deaktivierte er die Tarnung, und während er die zwei Torpedos und einige Disruptorsalven abfeuerte, korrigierte er den Kurs und brach schräg nach rechts oben weg. 'Treffer, Schilde der Angreifer um 12 % gefallen, minimale Schäden an den Primärwaffensystemen.’ meldete der Computer. Die Oniasianer feuerten und violett schimmernde Phaserstrahlen knisterten auf der Hülle des Shuttles. Er ignorierte die Treffer und gab einen neuen Kurs ein. Noch während er drehte, aktivierte er die Tarnung und gab dem Zielcomputer neue Anweisungen. Diesmal schaltete er die Warpgondeln als Unterziel auf und lud zwei weitere Torpedos. Er scannte das oniasianische Schiff und versuchte, deren Schildfrequenz herauszufinden. Es dauerte beinahe eine Minute, in der er immer wieder Kurswechsel durchführte, bis er die Frequenz hatte. Er modifizierte die Torpedos und programmierte sie so, daß sie direkt am Ansatz der Warpgondeln detonieren würden. Er brachte sich in Schußposition und deaktivierte die Tarnung. Still verharrend hielten die beiden Schiffe direkt gegenüber Position. D´Kor zögerte einen Moment und grinste in sich hinein. Dann ließ er die Finger hinabschnellen und die Torpedos verließen zischend die Abschußrampe. Er ging wieder auf Tarnung und gab einen neuen Kurs ein. Noch während er sich mit vollem Impuls entfernte, schaltete er die hintere Außenansicht auf den Schirm. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die Torpedos punktgenau trafen und die Warpgondeln des fremden Schiffes vom Rumpf abgesprengt wurden. Er lächelte und aktivierte die Logbuchaufzeichnung.

"Persönliches Logbuch von D´Kor Vothh totlh 

Die oniasianische Regierung wurde gestürzt. Es hat den Anschein, daß die neue Regierung keine Beziehungen zu uns wünscht. Sieht so aus, als müßte ich mir einen neuen Informanten suchen. 

Aufzeichnung Ende"

 

Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte nach. Dann beugte er sich vor, setzte einen Kurs und ging auf Warp. Die Sterne zogen schnell an ihm vorbei, während er sich ein paar Stunden Schlaf gönnte. Als er wieder aufwachte, war der Autopilot schon auf Impuls gegangen und schließlich, am Ort seiner Bestimmung, stabile Position um einen unscheinbaren Asteroiden bezogen. D´Kor sah kurz auf die Sensorenanzeigen und lächelte. Gut, sie waren also noch da. Er stand auf, nahm seinen Mantel, den er auf die Lehne des zweiten Sessels gelegt hatte und zog ihn an. Er nahm die Disruptorpistole vom Bett aus dem Quartier und steckte sein meq´letH in die dafür vorgesehene Halterung am Rückenpanzer. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß er alles mitgenommen hatte, was er brauchte, tippte er auf eine Schaltfläche an der Wand. Mit einem Piepton verkündete der Computer, daß er auf den Befehl wartete. "Beam mich dort runter...Koordinaten...", er sah kurz auf die Anzeigen und fuhr dann fort. "Koordinaten 214,2 - 311,7." Als er in einem rötlichen Schimmer dematerialisierte, fing er an zu grinsen.

Als er auf der Asteroidenbasis materialisierte, schreckten einige romulanische Centurios erschrocken hoch und griffen zu den Disruptoren. Er duckte sich links weg und gab zwei Schüsse auf herannahende Romulaner ab, die sich daraufhin in einem rötlich goldenen Schimmer wanden, bis sie schließlich zu Staub zerfielen. Er suchte hinter einigen Fässern und Frachtcontainern Deckung, um den romulanischen Disruptorstrahlen auszuweichen. Immer wieder sprang er kurz auf, feuerte einige gezielte Feuerstöße auf die Romulaner ab und ging dann wieder in Deckung. Er griff in seine Manteltasche und holte ein kleines Atemgerät hervor. Aus der anderen Tasche zog er eine Neurozingasgranate und entsicherte sie. Er sah sich um. Auf der ihm gegenüberliegenden Seite befanden sich weitere Frachtcontainer, und so rannte er dorthin. Während er, dem Disruptorfeuer der Romulaner ausweichend, hinüber rannte, warf er die Granate zu ihnen hinüber. Sie detonierte und setzte ihre tödliche Ladung frei. Als er einige Sekunden später mit gezücktem Disruptor aus seiner Deckung hervorkam, lebten nur noch wenige der Romulaner. Einige wanden sich noch schmerzverkrümmt auf dem Boden. Er ging an ihnen vorbei und betrat das große Hauptgebäude. Während er eintrat, steckte er den Disruptor wieder in die Halterung und zog sein meq´letH. Die wenigen Romulaner, die er auf seinem Weg noch traf, erledigte er schnell und ohne Zögern mit dem Schwert. Er kam vor einer massiven Tür zum Stehen, auf der romulanische Schriftzeichen davor warnten, unbefugt in diesen Raum einzudringen. Er lachte kurz beherzt auf und merkte dabei, daß er immer noch das Atemgerät auf hatte. Er nahm es ab und verstaute es in seiner Manteltasche. Er nahm das meq´letH in die andere Hand und zog den Disruptor. Dann warf er einen Blick auf die Zugangskonsole neben der Tür. Er steckte das Schwert wieder in seine Halterung und machte sich daran, den Code zu knacken, was er in weniger als 10 Sekunden erledigt hatte. Er grinste kurz und trat dann die entriegelte Tür auf. Zwei romulanische Agenten sprangen erschrocken von ihren Sesseln auf und griffen zu den Waffen. Noch bevor sie die Hände an die Waffen legen konnten, schaltete D´Kor sie mit gezielten Schüssen aus. Funken sprühten von einer Konsole, vor der einer der Agenten gesessen hatte. Der Schuß war direkt durch ihn hindurch gegangen und hatte die Konsole vernichtet. Mit einem Schulterzucken quittierte D´Kor dies und stieß den anderen Romulaner von seinem Sessel, und setzte sich selber hinein. Wenige Minuten später hatte er alle Informationen, die er gesucht hatte, in sein PADD heruntergeladen und ging hinaus. Er sah sich um. Rechts von ihm erstreckte sich ein Gang und er folgte ihm, bis er an eine weitere Tür kam. Das Zeichen des Tal´Shiar prangte an dieser Tür und darunter das Abzeichen eines romulanischen Admirals. D´Kor öffnete die Tür und trat ein. An einem großen massiven Tisch saß der Admiral vor D´Kor. D´Kor konnte nur die Lehne sehen, an deren Spitze die Haare des Romulaners gerade noch zu sehen waren. "Ich wußte, daß du kommen würdest, D´Kor. Du hast da draußen hervorragende Arbeit geleistet. 20 Centurios... und es war nicht mehr nötig, sie auszuschalten, als ein alter Klingone." D´Kor lächelte gönnerhaft und steckte den Disruptor in seine Halterung. "Ich habe dich gewarnt, Sulak. Ich hatte gerade nichts Besonderes zu tun, und da dachte ich mir, besuche doch einmal deinen alten Freund Sulak. Und was soll ich sagen? Hier bin ich." Der romulanische Admiral des Tal´Shiar drehte sich in dem Sessel herum und sah D´Kor an. Er hatte die Hände in Brusthöhe vor seinem Körper verschränkt und in seinem Gesicht war weder Angst noch Bedauern zu sehen. Es war der Gesichtsausdruck eines alten Agenten, der wußte, wann er verloren hatte. "Ich freue mich, dich zu sehen, alter Freund. Freund... ja....in einer anderen Zeit... und unter anderen Umständen, wir hätten Freunde sein können." Der Romulaner rührte sich nicht vom Fleck, als D´Kor ein paar Schritte auf ihn zuging, und nun direkt vor seinem Tisch stand. D´Kor zog sein D´k tagH und warf es dem Romulaner auf den Tisch. "Hast du alles bekommen, was du brauchtest?" fragte der Romulaner, während er ungerührt den Dolch vor ihm betrachtete. "Du hast es mir ja nicht sonderlich schwer gemacht." erwiderte D´Kor. Der Romulaner lachte kurz auf, es war eine Art von Galgenhumor, vermutete D´Kor. "Ja, wir haben Euch unterschätzt. Alle haben Euch unterschätzt... das weiß ich nun. Wer konnte auch schon ahnen, daß Ihr uns einmal in unserem ureigensten Fachgebiet überlegen sein könntet? Damit konnte man nicht rechnen.... Klingonen und Geheimdienst....das klang so lächerlich... wir hielten es für vernachlässigbar. Das war unser Fehler." D´Kor nickte. "Ja, das war Euer Fehler." Mit einer nickenden Bewegung seines Kopfes deutete er auf den Dolch. "Du weißt, was zu tun ist, Sulak. Tu dir einen Gefallen.... sie werden dir gegenüber wohl nicht gnädig sein, wenn sie herkommen." Sulak nahm den Dolch und sah ihn lange an. Dann sah er zu D´Kor hoch und nickte. "Du hast wahrscheinlich recht...." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stieß sich der Romulaner den Dolch direkt ins Herz. Er ertrug den Schmerz und verzog keine Mine. Etwa zwei Minuten hielt er noch durch, bis seine Augen leer wurden und er zusammenschlaffte. D´Kor ging um den Tisch herum, zog ihm den Dolch aus der Brust, wischte ihn ab und steckte ihn in seine Halterung zurück. Er legte Sulak die Hand auf die Augen und drückte die Lider herunter. "Machs gut, alter Freund." sagte er leise und betätigte den Kommunikator. "Hol mich rauf..." Wenige Minuten später befand er sich schon wieder auf neuem Kurs. Während er sich in dem Sessel zurücklehnte und die Daten aus dem PADD in den Computer des Shuttles lud, dachte er über Sulak nach. Seit mehreren Jahren war er ihm auf seinen Missionen immer wieder begegnet und von allen seinen Gegner, denen D´Kor bisher gegenübergestanden war, war Sulak der einzige gewesen, den man als ebenbürtig hatte bezeichnen können. Auf eine wundersame Art und Weise vermißte er den elenden Romulaner. Sulak hatte Recht gehabt, sie waren wohl so etwas wie Freunde gewesen......

D´Kor erreichte die Heimatwelt etwa 14 Monate nach seinem Verschwinden. Lukara hatte ausgesehen, als wisse sie nicht, ob sie ihm den Schädel abreißen soll, oder ihn umarmen. Schließlich entschied sie sich für Letzteres und man konnte ihr ansehen, wie sehr sie sich freute, ihren Bruder endlich wiederzusehen. "Wo... warum......verdammt.." Sie konnte nur stammeln. Er lachte kurz auf und sah sie dann an. "Du weißt, daß ich es dir nicht sagen kann, Schwester." Sie knuffte ihn in die Seite und knurrte gespielt wütend. "Du nun wieder..." sagte sie lachend. Nachdem sie sich begrüßt hatten, holte sie der Alltag schon wieder ein. D´Kor hatte einen dringenden Termin mit dem Hohen Rat und auch Lukara mußte sich um ihre Arbeit kümmern. Nach Stunden, die er damit verbracht hatte, dem qang und dem Hohen Rat seine Erkenntnisse mitzuteilen und die gesammelten Daten zu übergeben, kehrte er zurück in das Haus, das er vor so langer Zeit hatte verlassen müssen. Zu seinem Leidwesen war Kajun noch da. Er hatte irgendwie immer gehofft, Kajun wäre, wenn er wieder nach Hause käme, nicht mehr da. Er hatte zwar immer gewußt, wie absurd dieser Gedanke war, da Kajun wohl nicht einfach so verschwinden würde, aber er hatte dennoch diese Hoffnung gehabt. Er begrüßte Kajun mit einem knappen qai´ und nickte kurz. Dann machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Er kam nicht weit. Le'Kara stürmte auf ihn zu und sprang geradewegs in seine Arme. Er verbrachte Stunden damit, ihr zuzuhören, was sie alles erlebt hatte, wie sie den Aufstiegsritus durchlaufen hatte, welche Veränderungen es gab und was sonst so alles passiert sei. Dann mußte er ihr haarklein alles erzählen, was er erlebt hatte auf seiner Reise und ihr genau erklären, wo die vielen neuen Narben und Wunden herkämen. Als er mit dem, was er ihr erzählen konnte, fertig war, gähnte sie laut und er lächelte. Nachdem er sie zu Bett gebracht hatte, ging er nun endlich in sein Zimmer. In dem Raum war es dunkel und er schaltete das Licht ein. Auf dem Tisch stand sein Terminal und er öffnete die Kommunikationsfenster. Er erschrak beim Anblick der vielen Transmissionen und ging erst einmal wieder hinaus und machte sich auf den Weg zu dem Grundstück hinter dem Haus. Es dauerte nicht lange und er war bei dem kleinen See angekommen. Er legte seinen Mantel ab, den Schutzpanzer und seine restliche Kleidung. Als er in das kalte, dunkle Wasser sprang, genoß er das Gefühl des herrlich kühlen Wassers, das ihn umgab. Er tauchte unter und schwamm hinunter bis zum Grund des Sees. Als er wieder auftauchte, schüttelte er seine lange Mähne und prustete. Er verbrachte noch gut zwei Stunden damit, immer wieder zu tauchen und von einem Ende bis zum anderen zu schwimmen. Schließlich stieg er aus dem Wasser und zog sich wieder an. Als er wieder im Haus war ging er geradewegs hinauf in sein Zimmer und zog sich um. Müde und erschöpft deaktivierte er das Terminal und ließ sich auf die harte Liege seines Bettes fallen. Die Transmissionen konnten auch noch bis morgen warten....

Viele Wochen und Monate vergingen, in denen D´Kor sich beinahe ausschließlich um die Akademie und seine Kadetten kümmerte. Dies gab ihm zum Einen die Möglichkeit, dem Reich neue, fähige Offiziere zu beschaffen, zum Anderen jedoch versetzte es ihn einfach in die glückliche Lage, Kajun nicht über den Weg laufen zu müssen. Er war sich sicher, daß er dieses heuchlerische und ehrlose Individuum nicht sehr lange ignorieren hätte können. Und Lukara, D´Kors Schwester, hing immer noch sehr an Kajun, auch wenn es in der Beziehung langsam zu kriseln begann. D´Kor hatte ihn noch nie gemocht, hatte ihn nicht ausstehen können. Umso besser war es, daß er wegen der Akademie gar keine Zeit hatte, sich darüber aufzuregen. 

Es stand schlecht um die Akademie. Nur sehr wenige Krieger kamen nach, und die vorhandenen Kadetten waren auch nicht gerade die Besten. Dozenten sagten ab, kündigten ihre Lehrstühle, es war ein Trauerspiel. D´Kor hielt selbst die Vorlesungen im Thema Kommando und Kommandofunktionen, aber er mußte sich eingestehen, daß er für viele Bereiche einfach fachkundige Lehrkräfte an Land ziehen mußte, da er selbst nicht in der Lage war, einen guten Unterricht in diesen Fächern auf die Beine zu stellen. Wieder einmal wurde ihm die Unzulänglichkeit der Individuen offenbar. Einer allein konnte einfach nicht alles wissen. Selbst wenn einige in sehr vielen Bereichen wirklich gut bewandert waren, so war dies doch kein Ersatz für spezialisierte Fachkräfte. Aber an eben solchen Fachkräften mangelte es dem Reich ganz erheblich. 

Die Ankunft von Koris und maSqut im Haus Lukara war eines der wenigen Ereignisse im Haus, die D´Kor wirklich mitbekam. Es begab sich zu einer dieser überaus seltenen Momente, die er tatsächlich im Haus verbringen konnte. Ihre Mutter, Siriwa lagh, wurde vermißt, entführt, wie Chal D´Kor später berichtete. Chal hatte sie gesucht, und schließlich auch gefunden. Doch es war zu spät für Siri, sie war bereits tot. Koris und maS waren nun Waisen, und im Haus Lukara war es noch nie vorgekommen, daß Waisen ohne ein Haus aufwachsen mußten, und weder D´Kor noch Lukara dachten auch nur daran, an dieser Vorgehensweise auch nur das Geringste zu ändern. Also nahm sich D´Kor der beiden an, das heißt, er nahm sich Koris an. Koris war in vielerlei Hinsicht äußerst vielversprechend, er war mutig, tapfer, gerissen und überaus neugierig. Alles Eigenschaften, die D´Kors Meinung nach einen guten Krieger ausmachten, das Rohmaterial, aus dem man einen guten Krieger formen konnte. Doch Koris war noch sehr ungestüm und eben noch ein puq. Es zog ihn an Orte, die nicht für ihn bestimmt waren, die gefährlich für ein kleines puq in seinem Alter waren. So fand er sich mehrere Male im Sicherheitszentrum des Hauses an, die Automatik hatte ihn als Eindringling identifiziert. Für solche Fälle war es vorgesehen, daß nach Ablauf einer bestimmten Frist die Luft aus dem Raum gesogen und Neurozingas eingeleitet wurde, außer, man gab den korrekten Sicherheitscode ein. Und es gab nur drei Personen, die den Code kannten. Martuq, der zur Zeit nicht im Haus war, Lukara, die ebenfalls nicht da war und D´Kor. Es war in buchstäblich letzter Sekunde, als D´Kor am Terminal ankam und den Kleinen vor dem sicheren Tod rettete. Le Kara hatte auf den Kleinen aufpassen sollen. D´Kor ließ es bei diesem Mal noch bei einem Tadel bewenden, doch schon sehr bald sollte sich herausstellen, daß dem Kleinen mit so einfachen Mitteln nicht beizukommen war. 

Koris hatte, für D´Kor völlig unverständlich, auf dem Gelände des Hauses ein Shuttle entdeckt. Le Kara war mit ihm hinaus zum Spielen gegangen, denn D´Kor hatte ihr aufgetragen, nun gut auf Koris achtzugeben. Aber sie konnte es dennoch nicht verhindern, daß Koris beinahe mit dem Shuttle davongeflogen wäre. D´Kor hielt ihr und Koris eine üble Standpauke, und beide bekamen eine Strafe. Nun, wenn D´Kor gedacht hatte, Koris würde sich daran halten, so mußte er sich eingestehen, sich in diesem Punkt geirrt zu haben. Nicht einmal 3 rep´s später steckte Koris schon wieder in der Klemme, und dieses Mal brüllte D´Kor ihn so laut an, daß man glauben mochte, das Haus würde zusammenfallen bei der Kraft seiner Stimme. Aber so viel Ärger Koris auch gemacht haben mochte, irgendwie mochte D´Kor dieses kleine nervenaufreibende Bündel voller Energie und Enthusiasmus. Als Mentor und Leiter der Akademie erkannte er natürlich das große Potential, daß in dem Kleinen steckte. Wenn sich ein erfahrener Mentor seiner annahm, konnte man aus dem kleinen Koris einen überragenden Krieger machen, und D´Kor wußte das. Dennoch nahm er sich vor, sich erst einmal um wichtigere Dinge zu kümmern. Wie konnte es nur sein, daß unbemerkt offenbar jahrelang ein Shuttle in den entlegenen Winkeln des zugegebenermaßen großen Grundstückes des Hauses Lukara herumstand? Wie war es um die Sicherheit des Hauses bestimmt, wenn so etwas geschehen konnte? Martuq war ja nicht erreichbar, und da D´Kor der Einzige im Haus war, der sich um solche Belange zu kümmern hatte, wenn die Verantwortlichen nicht da waren, knöpfte er sich wild knurrend und fauchend die Sicherheitsleute vor. Jedoch schien keiner von denen etwas darüber gewußt zu haben, und selbst Lukara schien auf Anfrage D´Kors keine Ahnung von einem Shuttle gehabt zu haben. Es kam, wie es kommen mußte, niemand konnte ihm etwas über dieses Shuttle erzählen, und so veranlaßte er erst einmal, es gut zu sichern, und sich später damit zu befassen. Mittlerweile waren wichtigere Dinge geschehen, Koris sollte offenbar zu M´Char Sa´ geschickt werden.

D´Kor war wütend. Er war nicht gewillt, den Kleinen in die Obhut des alten fetten Kerls zu geben, er würde sich selbst um Koris kümmern. Und sollte M´Char es doch versuchen, ihn davon abzuhalten! D´Kor kannte den alten Krieger schon lange, schon vor der Zeit in der Schwarzen Flotte. Wie viele Humpen Blutwein hatten sie schon gemeinsam gehoben? Und wie viele glorreiche Schlachten hatten sie damals geschlagen? Ein leichtes amüsiertes Grinsen und eine gewisse Nostalgie konnte er sich bei dem Gedanken nicht verkneifen, das waren sicherlich Zeiten, an die man sich gerne erinnerte. Damals, er war noch ein HoD, hatte D´Kor dem alten Mann oftmals die Stirn geboten, und obwohl er sich einige Dinge leistete, die nicht ganz gebührlich für einen HoD einem totlh und dann später einem Sa´ gegenüber waren, waren die beiden doch gute Freunde geworden. Doch seit D´Kor `ech geworden war, hatten ihn seine Aufgaben immer mehr von denen M´Chars entfernt, und sie sahen sich nur noch selten. Als D´Kor dann in die Schwarze Flotte überwechselte, und als totlh die Leitung der Akademie und noch einige andere Aufgaben bekam, war der Kontakt völlig abgebrochen. Sie hatten beide zu viel zu tun, und beide sahen sie ihre Familien kaum oft genug, geschweige denn ihre Freunde. D´Kor würde ihm einfach eine Transmission schreiben, und ihm sagen, daß Koris im Haus Lukara bliebe. Wer weiß, vielleicht ergab es sich ja, und D´Kor würde Koris unter seine Fittiche nehmen.

Als Lukara davon erfuhr, war sie beinahe so wütend wie D´Kor auch. „Du kümmerst dich darum. Ich werde, wenn nötig, nur als letzte Instanz eingreifen.“ sagte sie und grinste. D´Kor hätte nicht übel Lust gehabt, ihr zu sagen, was er davon hielt, hielt sich aber bedeckt. Es ärgerte ihn jedesmal und machte ihn fuchsteufelswild, wenn sie ihm vorhielt, daß sie mehr zu sagen hatte als er. Dennoch kamen ihm doch immer die schwierigen und brisanten Aufgaben zu! Aufgaben, deren Erledigung zu einem großen Teil ohnehin Kajun´s Pflicht gewesen wäre. Wie sich jedoch herausstellte, erledigte sich das Problem Kajun ohnehin von selbst. Er hat sich die Trennung selbst zuzuschreiben!

 

updatet 19-01-2003

D´Kor saß nachdenklich an seinem Terminal und starrte in die unendlichen Weiten des Weltraumes hinaus. Er war erst vor kurzem mit einem Schiff eines guten Freundes auf eine Mission von höchster Dringlichkeit geflogen. Alles war gut verlaufen, und dennoch quälten ihn Gedanken über die Mission, das Leben an sich und die Vorgänge auf der Heimatwelt. Und dann waren da noch die Base und die Schwarze Flotte. Alles in allem konnte man mit Fug und Recht behaupten, alles ging seinen üblichen Gang, und dennoch war vieles anders. Eine fremde Macht, deren Überlegenheit jeglicher Beschreibung zu spotten schien, hatte Kontakt mit uns aufgenommen, und niemand war sich so ganz im Klaren darüber, was sie eigentlichen von uns wollten. Aber bisher schienen sich die Alkari, so nannten sich die Wesen selbst, ziemlich gut anzupassen, denn bisher wurde ihm noch nichts zugetragen, was Ärger zu bedeuten schien. Nun ja, bis auf ein paar kleinere Zwischenfälle, die allerdings bisher immer gut von Lukara und Teron Valdris, dem Regenten dieser Alkari, gelöst wurden. D´Kor hatte ganz andere Sorgen. Seine Herzen waren nachdenklich, leer und er fühlte sich einsam. Er hätte dies selbstverständlich anderen gegenüber nie zugegeben, aber im Moment war er allein und er gab sich selbst gegenüber nicht der Illusion hin, daß es nicht so wäre. Die Leere in seinen Herzen schien ihn manchmal schier zu zerreißen, doch es gab einige Lichtblicke, einige Momente, in denen er sich voll und ganz Dingen widmen konnte, in denen ihm die Leere seiner Herzen nichts auszumachen schien. Wenn er mit dem kleinen Koris trainierte zum Beispiel. Dies waren solche Momente. Oder wenn er mit seiner Nichte zusammen sein konnte.

Das Schiff wurde plötzlich von Erschütterungen getroffen und D´Kor wurde unsanft vom roten Alarm aus seinen Träumen gerissen. "D´Kor an Brücke, was bei Kahless ist los bei Euch ?" brüllte er in den Kommunikator. Sein Freund, der HoD des Schiffes meldete sich und bat ihn, auf die Brücke zu kommen. Wenige Minuten später stand D´Kor auf einem Schlachtfeld, so schien es ihm. Die Brücke war verwüstet worden, mehrere Explosionen hatten einige Stationen der Brücke in die Luft gejagt und an den meisten dieser kaum noch vorhandenen Terminals lagen tote Offiziere. Ein Blick auf den Hauptschirm genügte, um ihm zu zeigen, was geschehen war. Mehrere kleine Kreuzer der Cardassianer waren auf dem Schirm zu sehen und dann und wann blitzte es an deren Bug auf, als die violetten Phaserstrahlen sich ihren Weg in Richtung des Kreuzers bahnten, auf dem D´Kor sich befand. Fragend blickte D´Kor in Richtung seines Freundes, mußte aber feststellen, daß dieser bewußtlos auf dem Kommandosessel zusammengekauert lag. Laut fluchend bahnte sich D´Kor einen Weg durch die Trümmer und Leichen, und schob seinen Freund achtlos vom Sessel und nahm darauf Platz. Einige Knopfdrücke später erklang seine Stimme durch das Interkom. "Hier spricht D´Kor zantai Vothh totlh aus dem Haus Lukara, ich übernehme ab sofort das Kommando." Er deaktivierte das Interkom und wandte sich dem Taktischen Offizier zu, er sah, daß es ein sehr junger lagh war, der eigentlich gar nicht an diese Station gehörte."Geben sie folgende Schußfolge in die Zielerfassungssysteme ein und aktivieren sie die Tarnung." brüllte er ihm zu und wandte sich sogleich an den Navigationsoffizier. "Kurs 217 - 4,2 auf 224-3,7, Voller Impuls." Das Schiff wurde weiterhin von den Phasersalven der Cardassianer erschüttert, doch dann begann die Strategie D´Kors Wirkung zu zeigen. Die Cardassianer hatten sichtlich Mühe, das Ziel erfolgreich aufzuschalten, und dann schließlich aktivierte der junge lagh endlich die Tarnung. D´Kor befahl einen Gegenkurs, ließ die Tarnung wieder deaktivieren und befahl, den ersten Cardassianer aufzuschalten. Wenige Sekunden später erlitt dieser Treffer an vitalen Systemen und schwebte manövrier - und kampfunfähig im Raum. Viele Treffer und das eine oder andere Opfer unter der Crew D´Kors Freundes mehr, war der Kampf dennoch entschieden, und D´Kor ging als Sieger daraus hervor.

Als sie endlich sicheres Gebiet erreicht hatten und sich um die Reparaturen kümmern konnten, ging D´Kor zu seinem Freund. In dessen Quartier war es dunkel, und in der Luft hing der Geruch des Todes. "D´Kor..." röchelte sein Freund und zog ihn an sich heran. "Bringe das Schiff zurück zu meiner Familie. Sag Ihnen, wie ich gestorben bin....." Er röchelte und begann am ganzen Leib zu zittern. D´Kor nickte und bestätigte ihm, daß er seiner Familie von seinem ehrenvollen Tode berichten würde. Er ließ seinen Blick über den geschundenen Körper seines alten Freundes wandern und gewahrte die zahlreichen Schnittverletzungen und Brandwunden. Es war ein Wunder gewesen, daß er überhaupt solange durchgehalten hatte, bis D´Kor auf der Brücke war. Wenige Atemzüge später starb er und D´Kor richtete seinen Blick gen Himmel, brüllte mit kräftiger Stimme und bereitete so die Seele seines Freundes auf den Einzug ins Sto Vo Kor vor.

Wieder auf der Base widmete er sich sogleich seinen Aufgaben, die er viel zu lange im Stich gelassen hatte. In Gedanken verfluchte er zwar seinen Schreibtischjob, doch er nahm die Aufgabe, dem Reich neue, glorreiche Krieger zuzuführen, sehr ernst. Doch erst mal würde er sich eine Pause gönnen, die Mission war zwar gut verlaufen und auch die Schlacht war groß gewesen, doch die Strapazen waren nicht ohne sichtbare Zeichen an ihm vorübergegangen. Zahlreiche Wunden zierten seinen Körper, die bald zu Narben werden würden, die von glorreichen Tagen der Schlacht erzählen konnten......Er deaktivierte sämtliche Terminals, stellte sich unter die Schalldusche und ließ die Strapazen der letzten Wochen an sich herab gleiten......

Kahless allein weiß, was noch geschehen wird und was noch kommt. Aber ich, D´Kor Vothh totlh, werde darauf vorbereitet sein. Und ich werde dem Tode immer wieder ins Auge sehen....und ich werde nicht derjenige sein, der als erster wegsieht.

 

 

Anmerkung:

D'Kor vothh totlh hat sich dem Tod gegenübergestellt und nicht weggesehen. Er starb und konnte seine Erlebnisse nicht zu Ende erzählen.

 

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