Das Schwert des Feuers

© by  nov'ong matHa'
TengchaH 12 - Holobar

"Du wirst mir gehören!“, sagte nov’ong, während er Lukara hinterher blickte. Erneut hatte sie ihn einfach stehen lassen. Was würde es noch brauchen um diese stolze Kriegerin zu erobern? Er wusste es nicht. In einem war er sich aber sicher. Sie wird mir gehören... mit all ihrer Leidenschaft... Du kannst dich nicht wehren, Lukara, dachte er und trank das Fass Blutwein leer, welches vor ihm stand. Gedankenversunken schmiss nov’ong das Fass hinter sich und verließ die Holobar. Die Stimmen der anderen nahm er bereits nicht mehr wahr. Sein Weg führte ihn über das Promenadendeck, vorbei an den Quartieren der stationierten Offiziere zum Shuttlehangar. Ab und zu begegnete er anderen Offizieren, auf deren Gruß er jedoch nicht reagierte, zu sehr quälten ihn die Gedanken an Lukara. Wie könnte er ihr Herz gewinnen? Wie könnte er ihr Begehren entfesseln, ihre Leidenschaft entflammen. Seine Gedanken rasten.

Vor dem Shuttle stoppte er und versuchte, sich etwas zu beruhigen. Er atmete tief durch, betrat langsam das Shuttle und begrüßte die bereits Anwesenden mit kräftiger Stimme. Dann setze er sich auf einen freien Platz und versank wieder in seinen Gedanken. Unterbewusst spürte er nach einer Weile das Starten der Triebwerke, nachdem die OPS von tengchaH 12 dem Navigator des Shuttles den Flug freigab. Warum bei Kahless flieg ich eigentlich nach Qo´noS, fragte sich nov’ong.Ihm war noch nicht bewusst, dass die Antwort bereits in ihm schlummerte.Eine Weile ließ er sich noch von seinen Gedanken an Lukara leiten, bevor er allmählich auf seinem Sitz einschlief.

Qo´noS - Spaceport

"la’? Wachen Sie auf...“ Langsam öffnete nov’ong die Augen und erblickte leicht verschwommen das Gesicht des Navigators. „nuqneH“, fauchte er. Der Navigator wich ein Stück zurück. „Wir sind auf Qo´noS, la’. Die anderen sind schon von Bord. Sie müssen jetzt auch gehen...“, antwortete er mit ruhiger Stimme. Nov’ong nickte lediglich und stand auf. Er betrachtete noch kurz den Navigator, welcher sich ein wenig verkrampft an der Wand abstützte und verließ das Shuttle. Es herrschte ein reger Betrieb im Raumhafen. Überall sah er Händler, die ihre Waren be- und entluden, Reisende, die auf ihr Shuttle warteten und Offiziere auf dem Weg zur nächsten Transporterstation, um auf ihr Schiff zu gelangen. Der Anblick war ihm vertraut und er kümmerte sich nicht weiter um das hektische Treiben. Sein Weg führte ihn über den nahegelegenen Marktplatz, weiter durch die dunklen Gassen der Hauptstadt. Sein Ziel war die alte Stadt, wo er einen Freund besuchen wollte. Schließlich erreichte er eine Schmiede, die er rasch betrat.

„Qapla’, alter Freund!“, rief er mit kräftiger Stimme, als er jaWdat raHteS erblickte. Blitzartig drehte sich der Schmied um und traute seinen Augen nicht, „nov’ong! Was machst Du denn hier?“ Ein breites Grinsen stand ihm im Gesicht, während sich die beiden in die Arme fielen. „Fast ein Jahr hab ich nichts mehr von Dir gehört, nov’ong. Also... was treibt Dich hierher?“ Noch immer grinste jaWdat. „Ein Weib“, antwortete nov’ong mit einem Lächeln. „Aha!“, jaWdat’s grinsen wurde wieder breiter, „Wer ist sie?“ „Du kennst sie vermutlich nicht. Ihr Name ist Lady Lukara HoD.“ Nov’ong’s Stimme begann zu zittern. „HoD? Eine Mission? ...Oder doch eher was ernstes?“, fuhr im jaWdat ins Wort und fing an zu lachen. „Ja, lach Du nur“, knurrte nov’ong, „sie ist die stolzeste und ehrenhafteste Kriegerin des gesamten Reiches!“

Als der Schmied den Klang nov’ong Stimme bemerkte, hörte er unweigerlich auf zu lachen. „es scheint Dir sehr ernst zu sein, mein Freund“, entgegnete er. „Das ist es auch. Ich will sie zu meiner be’nal und ich werde sie bekommen. Bei Kahless, ich denke pausenlos an sie.“ Nov’ong schnappte nach Luft. Seine Gedanken begannen wieder zu rasen und er musste sich an einer Wand abstützen um nicht die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren. JaWdat schaute ihn fassungslos an. „Dich hat es ja richtig erwischt. Komm... trink einen Schluck...“, bemerkte er, während er zwei prachtvoll verzierte Kelche mit Blutwein füllte. Er überreichte nov’ong einen der Kelche und sie stießen miteinander an. „Auf die Schönheit der Weiber!“, rief jaWdat und hob den Kelch. „Auf Lukara!“, fügte nov’ong lautstark hinzu und hob ebenfalls den Kelch. Dann exten beide die Kelche und fielen sich lachend in die Arme.

Nachdem wieder etwas Ruhe einkehrte, setzen sich beide an einen aufwendig geschmiedeten Tisch und tauschten alte Geschichten aus. Der Blutwein floss und beide fühlten sich um Jahre zurückversetzt, als jaWdat nach einiger Zeit die Nostalgie unterbrach. „also was ist jetzt mit ihr? Was genau hast Du vor? Gehst Du in den Wäldern Targhs für sie jagen?“, fragte der Schmied und schaute nov’ong erwartungsvoll an. „Nein. Sie hat bereits ein Herz abgelehnt“, antwortete nov’ong mit einem leichten Knurren. „Sie hat es abgelehnt?“ jaWdat schien sichtlich überrascht. „Höchstanspruchsvoll, dein Weib“, lachte er. „Ja“, antwortete nov’ong knapp, „...und das zurecht!“ Mit ernster Mine starrte nov’ong seinen Freund an. „Ich brauche einige Dinge von Dir...“ JaWdat blickte ihn fragend an, „und das wäre?“ Nov’ong stand auf und schritt durch den Raum. „Ich benötige einen Amboß und einen Schmiedehammer“, er machte eine Pause und schaute sich um, „welche Metalle hast Du hier?“ „Erzähl doch erst mal, was genau Du vor hast“, entgegnete jaWdat ruhig. Nov’ong schaute ihn an. „Ich werde ein Schwert schmieden. Ein Schwert, das ihrer würdig ist. Ein Schwert, das ihrem Stolz und ihrer Anmut entspricht.“ Seine Stimme begann erneut zu zittern. JaWdat schaute ihn an und nickte. „Ich verstehe, mein Freund.“ Er stand auf und wies auf seine Schmiede, „sie steht Dir zur Verfügung.“ „Nein“, antwortete nov’ong und schaute nach draußen, „ich benötige nicht Deine Schmiede. Nur einen Amboß, einen Hammer und Metall.“ Der Schmied schüttelte den Kopf. „Und wie willst Du das Metall erhitzen? Mit Deinem Disruptor?

Langsam drehte sich nov’ong um. Sein Blick durchbohrte den Schmied. Für einen Moment herrschte absolute Stille. „In den Vulkanen der Hochebene!“ Nov’ongs Stimme war sanft und gleichzeitig sehr bestimmend. Erst jetzt wurde jaWdat bewusst, wie ernst es sein Freund wirklich meinte. Erneut herrschte Stille. Die beiden Klingonen sahen sich in die Augen und fixierten einander, als wollten sie die Gedanken des anderen lesen. Dann unterbrach der Schmied das schweigen. „Möge sie Deine be’nal werden und Dich ewig mit Stolz erfüllen, mein Freund. Nimm Dir, was Du brauchst und dann geh. Es wäre eine Schande, sie warten zu lassen.“

Nov’ong nickte und begann alles zusammen zu suchen, während jaWdat erneut die Kelche füllte. Kurz darauf tranken sie ein letztes mal zusammen, bevor nov’ong aufbrach. Der Schmied sah ihm nach, füllte seinen Kelch und setzte sich. "Möge Kahless dir beistehen, mein Freund. Unterdessen kehrte nov’ong zurück zum Raumhafen. Noch immer ging es sehr hektisch zu und nov’ong musste sich bemühen, ein freies Shuttle zu finden, welches er mieten konnte. Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, begab er sich ins Shuttle, startete die Triebwerke und nahm Kurs auf die Hochebene.

Qo'noS - Hochebene

Sanft setzte das Shuttle auf einem Hügel am Fuß eines Vulkans auf. Nov’ong schaltete alle nicht benötigten Systeme aus und öffnete die Tür des Shuttles. Das grelle Sonnenlicht erfüllte die weite Ebene und er nahm den Geruch frischen Grases wahr. Rasch packte er ein wenig Proviant zusammen, welchen er sich vor dem Abflug auf dem Markt besorgt hatte. Dann nahm er den Amboss, den Hammer und den Metallblock und machte sich auf den Weg zum Gipfel. Sechs Stunden benötigte er für den Aufstieg, aber nov’ong bemerkte es nicht. Zu sehr waren seine Gedanken mit Lukara beschäftigt. Immer wieder hatte sie ihn zurückgewiesen. Sie hatte sein Geschenk verschmäht und ihn im Kampf gedemütigt und doch konnte er an nichts anderes mehr denken. Sein Blut schrie nach Ihr und sein Herz brach fast vor Schmerz, bei jedem Gedanken an sie. Er wusste nicht, wie lange er diese Qual noch ertragen konnte. Lukara. Immer wieder schoss ihm ihr Name durch den Kopf, das Bild ihres Körpers, von Stolz erfüllt, hoch erhobenen Hauptes. Er brüllte auf und sein Schrei hallte über die gesamte Hochebene. Dann brach er zusammen. Eine ganze Weile blieb er am Boden liegen, versuchte sich zu erholen und wieder zu einem klaren Gedanken zu kommen. Er atmete schwer und sein Kopf dröhnte bei jedem Pulsschlag. Langsam rappelte er sich auf und schaute sich um. Allmählich wurde im bewusst, wie lange er bereits unterwegs war, als er sah, dass die Sonne schon beinahe hinter dem Horizont versunken war. Nov’ong begann seine Sachen zusammen zu sammeln und setzte seinen Weg fort.

Schwefelgeruch stieg ihm in die Nase, als er den Gipfel erreichte und die Hitze der Lavaströme raubte ihm den Atem. Das tiefrote Glühen der Ströme erfüllte den gesamten Krater und ließ kleine Erze im Gestein hell funkeln. Für einen Augenblick genoss er den Anblick, bevor er sich nach einem geeigneten Platz für den Amboss umsah. Seine Wahl fiel auf eine kleine Insel inmitten des Lavastroms. Er legte den Hammer, das Metall und den Proviant ab und drückte den Amboss fest an seine Brust. Dann sprang er über einige Gesteinserhebungen zu dieser Insel hinüber und stellte den Amboss ab. Als nächstes brachte er den Metallblock hinüber und daraufhin den Hammer. Es fiel ihm nicht leicht, die Balance zu halten um nicht in das heiße Magma abzurutschen. Die enorme Hitze des Stroms raubte ihm jegliches Gefühl in den Beinen. Zuletzt nahm er den Proviant und begab sich auf die Insel, wo er zu meditieren begann. Seine Atmung wurde ganz ruhig, sein Körper entspannte sich und in seinen Gedanken manifestierte sich die Form eines Schwertes. Nov’ong öffnete seine Augen. „So soll es werden!“

Er stand auf und machte sich gleich daran, das Metall im Lavastrom zu erhitzen. Flammen schlugen hoch, als er das Metall in das heiße Magma tauchte. Ein brennender Schmerz erfüllte seine Hände, während das Metall langsam zu glühen begann. Dann legte er den Block auf den Amboss und schmiedete ihn zu einer flachen Platte, welche er mehrfach faltete und nochmals flach schmiedete. Nov’ong wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Hitze wurde allmählich unerträglich und die Verbrennungen an seinen Beinen und Händen erschwerten ihm die Arbeit. Erneut tauchte er das Metall in die Lava. Das Glühen breitete sich rasch aus und Nov’ong musste sich beeilen, die Platte zum Amboss zu bringen. Beinahe hätte er sie fallengelassen, doch er ertrug den Schmerz mit einem lauten Brüllen, welches durch den Krater hallte. Immer und immer wieder schmiedete und faltete er das heiße Metall, ungeachtet der Schmerzen und des immer stärker werdenden Hungers. Mit hämmernden Schlägen formte er es und bei jedem Hieb mit dem Hammer sprühten Funken auf, welche sich in seine Uniform und sein Fleisch brannten.

Nov’ong war dem Zusammenbruch nahe. Sein Schmerz und die enorme Hitze dieser unwirtlichen Umgebung brachten ihn immer wieder an den Rand der Erschöpfung. Mit jedem Hammerschlag schwand seine Kraft und nur das Schreien Ihres Namens verbunden mit Schwüren der Liebe bei jedem Hieb, den er auf das Metall gab, brachte ihm neue Energie.

Nach Stunden der Qual versetzte er dem Schwert einen letzten formenden Schlag. Dann tauchte er es ein letztes mal in das Magma, um es zum Glühen zu bringen. Die Flammen schlugen hoch in den nächtlichen Himmel, als er das brennende Schwert zu einer Geste des Triumphs hochriss. Über die gesamte Hochebene war das Glühen des Schwertes zu sehen und die Flammen stiegen zum Himmel empor, als wollten sie zu den Sternen reisen. „Qul ’etlh!“, schrie er, während sich das heiße Metall in seine Hände brannte. „Das Schwert des Feuers soll dir gehören, Lukara!“, brüllte er so laut, dass sein Schrei über die gesamte Hochebene hallte. Fast benommen vom Geruch des Schwefels legte er das Schwert auf den Amboss und goss einen Vorrat an Wasser über das fertige Schwert um es abzukühlen. Der Geruch seines verbrannten Fleisches stieg ihm in die Nase und nov’ong sah stolzerfüllt auf seine Hände. Dann hob er das Schwert auf und betrachtete es zufrieden. Er entschied, noch etwas zu essen, bevor er sich auf den Rückweg zum Shuttle machte. Den Amboss und den Hammer ließ er zurück. Sie sollten ewig die Stelle markieren, an der das Schwert des Feuers geschmiedet wurde.

Noch immer rasten seine Gedanken, doch diesmal waren sie nicht so quälend, Nov'ong war ein von tiefster Zufriedenheit erfüllt.

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