Die Geschichte von tIq'baS

© by tIq'baS

 

Es war ein warmer Abend in der KeHmat-Ebene auf Qo’noS. Tieforangenes Licht brach durch die Bäume und zeichnete seltsame Muster auf den Waldboden. tIq’baS saß auf einer Lichtung und starrte in ein kleines Feuer. Sein zweites Aufstiegsritual war wenige Tage her und nun hatte er sich hierher zurückgezogen um über seine weitere Zukunft nachzudenken. Der junge Klingone war groß gewachsen und strotzte vor Kraft, aber er würde es in Zukunft nicht leicht haben. Seine Familie war arm. Zwar hatte sein Vater ihn streng nach den klingonischen Traditionen erzogen und seine Konstitution war sehr gut, aber es war selten, dass Kinder aus so ärmlichen Regionen in die Flotte rekrutiert wurden. tIq’baS hatte kein Interesse daran in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Sicher, er respektierte ihn und auch die Arbeit die er machte, aber er fühlte den Schrei des Blutes in sich und wollte Abenteuer erleben, die ihn bestätigten. Er würde also einen Weg finden, das Dorf zu verlassen und in die klingonische Streitmacht aufgenommen zu werden. Diese Entscheidung war nicht leicht zu fällen, denn ehrlich gesagt gab es hier nicht nur negative Dinge. Da war BraSqut, die Tochter des Dorfältesten. Sie war ein wunderschönes Mädchen und trotz seiner Jugend fühlte er sich zu ihr hingezogen. Oft trafen sie sich an geheimen, versteckten Plätzen um miteinander über die glorreichen Zeiten zu reden. BraSqut war wie er begeistert von alten Geschichte voller Ehre und Ruhm. Auch sie wollte große Schlachten erleben und einst an Kahless Seite stehen. Und manchmal, in ganz dunklen Nächten, dachte er darüber nach, wie es wäre, wenn sie seine Kinder gebären würde. Aber bis dahin würden noch viele Jahre ins Land ziehen. Außerdem war da noch ihr Vater, der sich überhaupt nicht über diese Treffen freute. Er setzte alles daran sie zu verhindern. Wenn er wüsste, dass die Beiden auch heute Abend wieder verabredet waren, würde er wahrscheinlich platzen vor Wut.

Die Sonnen von Qo’noS senkten sich hinter den Horizont und es wurde langsam dunkel, als sich etwas seinem Lager näherte. tIq’baS tastete nach dem Familienbet’leH, das er mitgenommen hatte, aber es war nur BraSqut, die zum vereinbarten Treffpunkt kam. Freudig begrüßte er sie und lud sie an sein Feuer ein. Sie gaben sich ihrer Lieblingsbeschäftigung hin und philosophierten über alte Zeiten als es nach einer Weile wieder im Gebüsch knackte. BraSqut meinte, dass es ein Targ oder ein anderes Tier sein könnte, aber tIq’baS war sich dabei nicht so sicher. Er griff sich das bet’leH und stand auf, als plötzlich drei Männer aus dem Unterholz traten. Im ersten Moment dachte er, dass sie ihm oder BraSqut etwas ausrichten sollten, denn sie trugen das Hauszeichen des Dorfältesten, doch dann hob der Erste der Drei sein bet’leH und griff ihn an. In diesem Moment zahlte sich sein jahrelanges Training aus. Nahezu automatisch ging er in Abwehrposition und fing den ersten Schlag ab. Aus den Augenwinkel sah er noch, dass BraSqut aufgesprungen war und einer der fremden Krieger sie gepackt hatte und wegbringen wollte. Doch dann musste er sich voll auf seinen Angreifer konzentrieren um sich richtig wehren zu können. Es entwickelte sich ein, für den Jungen sehr schwerer Kampf. Sein Gegner war größer, schwerer und vor allem erfahrener als er und bedrängte ihn sehr. tIq’baS Glück war, dass er trotz seiner Jugend und dem Umstand, dass er nie eine Akademie von innen gesehen hatte, sehr gut trainiert und sehr gelenkig war. Er musste zwar sehr viele Stöße und Hiebe einstecken, wurde aber nicht ernsthaft verletzt. Als der Krieger auf dem unebenen Boden des Waldes kurz das Gleichgewicht verlor und seine Deckung sinken ließ, gelang es tIq’baS ihm eine heftige Wunde am Oberschenkel beizubringen. Der Mann ließ daraufhin von ihm ab. tIq’baS hörte seine Freundin rufen und wollte ihr gerade nacheilen als der zweite Krieger anfing auf ihn einzuschlagen. Der junge Klingone war von dem anderen Kampf schon ziemlich geschwächt und hatte Mühe die harten Schläge des unverbrauchten Kriegers zu parieren. Er wich unter den Schlägen des Mannes langsam zurück. Gerade als der Andere einen langen Schlag von oben ausführte, rutschte er bei einem herumliegenden Baumstamm weg und fiel nach hinten. Kurz bevor er mit dem Kopf auf einem Fels aufschlug und das Bewusstsein verlor, spürte er noch einen scharfen Schmerz auf seiner linken Gesichtshälfte.

Ein starker Schmerz brachte tIq’baS wieder zu sich. Als er sich regte, hörte er einen großen Vogel auffliegen. Eine warme klebrige Flüssigkeit rann über sein Gesicht und als er danach griff, landete seine Hand in einer klaffenden Wunde. Dort wo früher noch sein linkes Auge war, gab es nur noch ein Loch. Langsam und mühselig kam tIq’baS auf die Beine. Mit blutverklebten Blick und starken Schmerzen suchte er seine Waffen zusammen. Er fand das bet’leH der Familie und nahm es an sich. Sein D’k-tagh jedoch fehlte. Er beschloss später danach zu suchen. Zuerst musste er seine Wunden versorgen lassen. tIq’baS nahm einen der herumliegenden Äste zur Stütze und ging, einen Fuß vor den anderen setzend, langsam in Richtung Dorf. Immer wieder wurde ihm schwarz vor seinem verbliebenen Auge, so dass er schwankend stehen bleiben musste. Nachdem er schon ein gutes Stück geschafft hatte, stolperte er plötzlich über etwas Großes, dass auf dem Waldboden lag. tIq’baS schlug lang hin und droht durch die Schmerzen wieder das Bewusstsein zu verlieren. Um dies zu verhindern, blieb er eine Weile regungslos liegen. An den Beinen konnte er einen Körper spüren. Ganz sicher konnte er nicht einordnen was da lag. Es konnte ein totes Tier oder so etwas sein. Als tIq’baS sich besser fühlte, begann er danach zu tasten. Zu seinem Schrecken fühlte er Kleidung, Metallbeschläge und wenig später ein D’k-tagh – sein D’k-tagh. Er erkannte es am lederumwickelten Schaft. Hastig wischte er sich das Blut aus dem Auge und fuhr erschreckt zurück. Dort lag BraSqut! Sie war tot und hatte sein D’k-tagh im Rücken. Ein hohler Schrei entfuhr seiner Kehle und er fiel nach hinten.

tIq’baS wusste nicht, wie lange er so gelegen hatte und keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Inzwischen war ihm allerdings klar geworden, dass er jetzt nicht ins Dorf zurückgehen konnte. Wenn diese drei Krieger für den Tod seiner Freundin zuständig waren und gerade seinen D’k-tagh dazu benutzten, dann hatten sie ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit auch verleumdet. Er wäre im Dorf jetzt alles andere als sicher. Also musste er sich jetzt etwas anderes einfallen lassen. tIq’baS erinnerte sich an eine kleine, abgelegene Höhle, in deren unmittelbarer Nähe ein kleiner See mit einem Wasserfall war. Er zog seinen D’k-tagh aus der leblosen Hülle von BraSqut und schwor ihr, dass er früher oder später einen glorreichen Sieg für sie erringen würde um ihr den Weg nach Sto-Vo-Kor zu ermöglichen. Dann rollte er den Körper in eine Senke im Waldboden. Nun machte sich tIq’baS auf seinen Ast gestützt zu diesem See auf.

Als er Stunden später an seinem Ziel ankam, reichte seine Kraft gerade noch aus, um in die Höhle zu kriechen. Dort schlief er geschwächt ein. Als er am nächsten Morgen wach wurde, waren die Schmerzen zurückgegangen. Das Blut war getrocknet und verkrustete sein Gesicht. tIq’baS löste die Klumpen von seiner unverletzten Gesichtshälfte und aus den Wimpern seines gesunden Auges. Als er wieder sehen konnte, ging er zum See um zu trinken. Dann versuchte er sich das restliche Blut aus den Haaren und dem Gesicht zu waschen. Aber irgendwie ging das nicht. Also setzte er sich unter den weiten Schwall des Wasserfalls und hielt seinen Schädel hinein. Ein starker Schmerz durchfuhr ihn, als das schwere Wasser seine Wunden auswusch. tIq’baS zog seinen Kopf wieder zurück und tastete vorsichtig in seine linke Augenhöhle. Sie war leer. Nur ganz hinten war eine verkrustete Stelle, die schmerzte, wenn man sie berührte. Vorsichtig tastete er weiter sein Gesicht ab. Ober- und unterhalb der Augenhöhle klaffte eine Wunde, die wahrscheinlich von dem bet’leH-Schlag des Kriegers herrührte. Um nicht an einer Infektion jämmerlich einzugehen, musste er diese Wunde behandeln. Glücklicherweise hatte ihm seine SoS einiges über Kräuter und ihre Wirkung beigebracht. Ächzend machte er sich auf die Umgebung des Sees nach den Kräutern abzusuchen. Mit einigem Glück fand tIq’baS das was er suchte. Er zerrieb die Kräuter auf einem Stein, machte mit etwas Schlamm eine heilende Packung und befestigte diese mit einen großen Blatt und ein paar Streifen Stoff an seinem Schädel. Dann legte er sich erschöpft in der kleinen Höhle zu schlafen nieder.

Es mochten einige Stunden vergangen sein, als tIq’baS wieder wach wurde, den die tiefen Strahlen der orangenen Sonnen des Qo'noS-Systems kündigten einen neuen Morgen an. Er kroch aus der Höhle und streckte im Freien seine Glieder. Der See lag wunderbar ruhig inmitten von aufsteigenden Nebelschwaden. Es war wunderschön hier, doch das Gewicht der Schlammpackung zog ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Vermutlich hatte er über einen Tag geschlafen, denn er verspürte großen Hunger. Aber zuerst musste er sich seine Wunde anschauen. Er setzte sich an das Ufer des Sees und nahm vorsichtig die Binden ab. Seine Mutter hatte ihm kluge Dinge gelehrt, denn die Heilung hatte gut begonnen. Die verletzten Adern hatten sich geschlossen und die Ränder der Wunde begannen zusammen zu wachsen. tIq’baS wusch die Reste des Schlammes aus und beschloss, den Riss erst einmal an der frischen Luft heilen zu lassen. In diesem Augenblick äugte ein garbat durch das Dickicht. tIq’baS spürte seinen Hunger wieder. Ganz langsam zog er seinen D'k-tagh hervor und glitt zu Boden. Der Wind stand günstig - er wehte vom garbat in seine Richtung. Er kroch ganz behutsam ins Gebüsch um sich dem Tier von hinten nähern zu können. Er konnte sich ganz behutsam bis auf wenige Meter nähern. Dabei hatte er immer den Geruch des garbat in der Nase. Als er die letzten Zweige auseinander bog, konnte tIq’baS es auf einer kleinen Lichtung stehen sehen. Seine Muskeln waren bis zum Platzen gespannt, als er die restliche Strecke mit zwei - drei beherzten Sprüngen überwand und seinen D'k-tagh in den Nacken des Tieres rammte. Er fiel zusammen mit dem garbat hin und schrie laut auf. Einer der Zweige war in seine leere Augenhöhle gefahren und verursachte ihm höllische Schmerzen. Er riss ihn wieder heraus und nahm sich vor irgendetwas zu unternehmen um diesen Schwachpunkt zu eliminieren. Fürs Erste musste das Fleisch in sein Lager gebracht werden.

Er warf den Körper des Tieres neben den Eingang der Höhle und setzte sich daneben. Für einen kurzen Moment hielt er die Hand über die schmerzende Wunde und wartete, bis der pulsende Schmerz nachließ. Dann rappelte er sich wieder auf und suchte sich am Ufer des Sees einige trockene Hölzer zusammen. Zu einem Haufen aufgeschichtet und mit ein paar geschickten Schlägen zweier Feuersteine ergaben sie ein kleines gemütliches Feuer. tIq’baS machte sich daran mit seinem D’k-tagh das garbat auszuweiden. Das Herz des Tieres schlang er gleich roh hinunter. Es war kein Targ, aber der kräftige Muskel mit dem vielen roten Blut tat ihm trotzdem gut. Eine der Keulen packte er über das Feuer um an diesem Tag noch eine Mahlzeit zu sich nehmen zu können. Die anderen verwertbaren Teile des Tieres wickelte er in große Blätter und vergrub sie im feuchten kühlen Sand des Seeufers. Er würde sich also in den nächsten Tagen nicht jagen müssen und konnte seine Kräfte auf die Heilung konzentrieren. Erschöpft setzte er sich an sein Feuer und lehnte sich mit dem Rücken an den kühlen Fels. Die garbat-Keule roch herrlich nach Fleisch, Blut und Holz. Als sie fertig war, packte er auch sie in ein Blatt und legte sie in die Höhle. Er setzte sich wieder an die Felswand und ruhte sich aus. Die Ruhe und das Pulsen im Gesicht brachte ihm seine Wunde wieder ins Gedächtnis. Er ging wieder hinunter zu See und schaute sich in der Wasseroberfläche sein Gesicht an. Ein dünner Grind spannte sich über die Wundränder, die sich nach und nach schlossen. Die Reste des Augenlides hingen lose über der leeren Augenhöhle herunter. Dieser Anblick gefiel ihm ganz und gar nicht. Mit der Narbe würde er leben müssen, dass konnte er sich nicht mehr aussuchen, aber er hatte keine Lust sie ständig pflegen zu müssen. Und diese Gefahr bestand, wenn er seine Augenhöhle offen lassen würde. Er musste sie also zunähen. Da er nicht mit dem Angriff gerechnet hatte, lag seine Kriegerausrüstung noch im Haus seiner Eltern. Er überlegte, was ihm seine SoS für eine solche Situation geraten hatte. In diesem Moment musste er sehr intensiv an sie denken, da er bemerkte, wie viele gute Ratschläge sie ihm schon gegeben hatte und wie sehr diese ihm in den letzten Stunden schon geholfen hatten.

Jetzt brauchte er zuerst einen Fisch. Also stand er auf und suchte sich einen langen, dünnen und stabilen Stecken. Den spitzte er an und stellte sich auf einen Stein, der weiter im See lag. Es war kurz nach Mittag und Insekten schwirrten dicht über die Wasseroberfläche. Die lockte Fische an. Durch das fehlende Auge und das dadurch beeinträchtigte dreidimensionale Sehen, brauchte er einige Versuche bis ein Fisch an seinem Stock zappelte. tIq’baS brachte ihn zur Höhle zurück, schürte kurz das Feuer und begann ihn auseinander zu nehmen. Diesmal interessierte ihn nicht das Fleisch sondern er wollte an die großen Gräten des Brustkorbes heran. Mit ein bisschen Geschick gelang es ihn drei gute Exemplare heraus zu nehmen. Er legte sie vorsichtig auf einem Blatt ab. Die Nadeln hatte er nun. Jetzt brauchte er nur noch den Faden. Ihm fielen die Gedärme des garbat ein. Doch die waren zu groß. Er brauchte also ein kleineres Tier. Wenn tIq’baS sich richtig erinnerte, musste es in der Nähe Gänge von Gobasch-Ratten geben. Er stand auf und suchte die Felswand und das Seeufer ab. Nach einiger Zeit wurde er fündig. Das Fischfleisch würde einen guten Köder abgeben. Einige Stücke davon legte er vor einen Eingang, an dem sich viele Fußspuren trafen. Dann stieg er auf einen kleinen Baum, der sich darüber befand und harrte der Dinge die da kommen mögen.

Einige Stunden vergingen ohne das etwas passierte. Zweimal wäre ihm fast das D’k-tagh aus der Hand geglitten und er wollte schon wieder vom Baum heruntersteigen, als sich eine Schnauze in der Öffnung zeigte. Das Tier schlich vorsichtig schnuppernd und äugend bis zu den Fischstücken vor. In diesem Moment warf tIq’baS seinen D’k-tagh. Das „Training“ beim Fischfang schien sich ausgezahlt zu haben, denn diesmal traf er glücklicherweise gleich beim ersten Mal. Das Tier blieb zappelnd liegen. Nachdem er wieder vom Baum gestiegen war, nahm tIq’baS das mittlerweile verendete Tier und ging zurück zur Höhle. Dort widmete er sich den Innereien der Ratte. Er entnahm den Darm und wusch ihn im Wasserfall gründlich aus. Er trennte den Magen und den Dickdarm ab und drehte den Rest zu einer dünnen festen Schnur. Mit der Schnur in der Hand ging er zurück zum Feuer. Dort suchte er sich ein paar scharfkantige Steine und bearbeitet die Gräten so lange, bis er ein paar vernünftige Nadeln in der Hand hielt.

Mittlerweile war es Abend geworden und es wurde langsam wieder dunkler um den See herum. Aber für sein nächstes Vorhaben brauchte er kein Licht. Jetzt konnte er sich nur noch auf seinen Tastsinn verlassen. Für einen Augenblick blieb er ruhig sitzen und atmete tief durch. Dann nahm er eine der selbstgebauten Nadeln und begann unter Schmerzen und stärker fließenden Blut seine Augenlider zusammen zu nähen. Als er damit fertig war, hatte die Dunkelheit bereits den ganzen See eingefangen. Auch das Feuer war erloschen. tIq’baS wusch sich das Blut aus dem Gesicht, bedeckte es mit einem großen Blatt und zog sich in die Höhle zurück. Zwar verspürte er Hunger, doch fehlte ihm die Kraft jetzt noch etwas zu essen.

Am nächsten Morgen war der Hunger noch größer geworden. tIq’baS entfernte nur schnell das Blatt aus seinem Gesicht und stürzte sich dann erst einmal auf die garbat-Keule, die er am Vortag gebraten hatte. Als er satt war, ging er zum See um seinen Durst zu stillen. Dabei besah er das Ergebnis seines Werkes in der Wasseroberfläche. Es war besser gelungen, als er sich erhofft hatte. Das Auge war vollständig verschlossen ohne irgendwelche Knoten oder Auswürfe zu bilden. Die Wunden konnten jetzt heilen und der Darm würde sich dabei auch nach und nach zersetzen. Er betupfte die Schnitte mit einer Tinktur, die er am Vortag noch gemixt hatte. Dann setze er sich an die erkaltete Feuerstelle und fachte diese wieder an. Dann vertiefte er sich in eine Meditation, die den Körper bei der Regeneration unterstützen sollte.

Die nächsten Tage verbrachte er mit Ausruhen, Meditation und Kampfübungen. Nebenbei wusch und pflegte er immer wieder seine Wunde. Nach ungefähr 10 Tagen fühlte er sich wieder fit und seine Wunde war fast vollständig verheilt. tIq’baS beschloss am Abend dieses Tages ins Dorf zurückzukehren und nach seinen Eltern und Geschwistern zu sehen. Danach würde er sich aufmachen um sein Glück irgendwo im Imperium wieder zu finden. Er beseitigte alle Spuren seines Aufenthaltes, suchte seine Waffen zusammen und machte sich im Schutz der Dunkelheit zum Dorf auf.

Es war schon sehr spät, als er an den Mauern der Dorfes ankam und fast alle Bewohner ruhten sich von den Strapazen des Tages aus. Nur sehr wenige Klingonen waren noch unterwegs und diese konnte er problemlos umgehen. Zielstrebig lief er auf das Hause seiner Eltern zu, doch irgendetwas stimmte nicht. Eigentlich hätte er die Silhouette bereits seit einiger Zeit sehen müssen, doch sie war immer noch nicht zu erkennen. Als er angekommen war, erkannte er den Grund. Das Haus und der gesamte Hof waren weg. Sie waren komplett zustört worden. tIq’baS sank vor dem Trümmerberg in die Knie und presste die Stirn in den Staub. Sie hatten Rache an seiner Familie genommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass noch jemand lebte war sehr gering. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Die Hand am bet’leH fuhr er herum und sah sich seinem Freund Doy’yuS gegenüber. Dieser hatte ein bet’leH hoch erhoben und blickte ihn finster an. „Sag, dass du es nicht gewesen bist!“

tIq’baS ließ die Hand sinken. „Ich bin es nicht gewesen! Aber ich konnte es nicht verhindern…“

Doy’yuS ließ des Schwert langsam sinken. „Schwöre es!“

„Ich schwöre bei Kahless! Ich bin es nicht gewesen!“ Jetzt fiel Doy’yuS neben ihm in die Knie und blickte nach unten. Das bet’leH entglitt seinen Händen. „Ich hasse die Welt! Warum nimmt das Schicksal solche Wege!?“

tIq’baS sah seinen Freund seltsam an. Dann rührte er sich wieder. „Doy’yuS!

Was ist mit meiner Familie?“

Doy’yuS blickte ihn mit großen Augen an. „Sie sind alle…“

„… tot…“ tIq’baS vollendete missmutig Doy’yuS Satz. Dann raffte er sich auf und fing fieberhaft etwas unter den Trümmern zu suchen. „Dann weiß ich jetzt, was ich tun muß!“

Sein Freund beobachtete das Treiben und packte ihn bei der Schulter. „Was musst du tun?“

tIq’baS wandte sich zu ihm um. „Ich werde gehen und mir ein Leben suchen. Und eines Tages werde ich wiederkommen und meine Ehre und die meiner Familie wieder herstellen. Und ich werde einen großen Sieg erringen, um BraSqut den Weg nach Sto-Vo-Kor zu ebnen. Sie soll neben Kahless stehen, wenn ich sie wieder sehe.“ Er fing wieder an unter den Trümmern nach etwas zu suchen. Doy’yuS nickte verstehend. „Aber was suchst du?“

tIq’baS packte einen der größeren Brocken und warf ihn energisch in die Gegend. „Hier muß irgendwo eine Klappe sein. Darunter liegen die mek’leH meines Vaters. Die werde ich keinesfalls hier zurücklassen!“ Krachend landete ein schweres Bündel neben ihm auf dem Boden. Als er aufblickte, sah er ihn Doy’yuS ernstes Gesicht. „Ich hatte sie bereits in Sicherheit gebracht…“

tIq’baS packte ihn bei den Schultern und riss ihn an sich. „Du bist ein wahrer Freund!“ Dann stand er auf und wickelte die mek’leH aus dem Leder. Er kontrollierte sie kurz und steckte sie dann in seinen Gürtel. Mittlerweile hatte auch Doy’yuS sich erhoben. Mit einem ernsten Blick in den Augen sah tIq’baS ihn an. „Wir werden uns wieder sehen!“ Dann drehte er sich um und lief in die Dunkelheit.


tIq’baS heuerte wenig später auf einem Frachtschiff an und arbeitete sich mit Mut, Geschick und Beharrlichkeit bis zum yaS wa'Dich hoch. Als sein la’’a’ bei einem Gefecht mit Raumpiraten getötet wurde, übernahm er das Kommando. Fortan führte er nicht nur das Schiff, sondern baute auch viele Geschäftskontakte auf. Bei einem weiteren Kampf mit nausikaanischen Marodeuren eroberte er einen takamarianischen Frachter. Da sein altes Schiff schon nicht mehr im besten Zustand war, übernahmen seine Mannschaft und er kurzerhand das nunmehr herrenlose Schiff. Die IFL qaDchu’ leistete tIq’baS ra’wI’ ab sofort gute Dienste. Sein ungewöhnliches Schiff, seine Verbindungen, seine Zuverlässigkeit und die Qualität seiner Waren brachten ihn einen guten Ruf ein. Teilweise wurde er sogar als Geheimtipp gehandelt. tIq’baS ra’wI’ beliefert unter anderem die Bar auf der Station der Schwarzen Flotte und seinen alten Freund Doy’yuS, der einen Laden auf dem Promenadendeck betreibt.

 

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