Die Geschichte von Kara (Tasha)

 

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Bereitschaftsraum des CO

„Brücke an Rear Admiral Yar. Wir nähern uns Sol Sektor“ kam die Stimme durch das Interkomm.

„Bin unterwegs“ sagte Tasha und erhob sich, betrat wenig später die Brücke der AVENGER und nahm ihren Platz ein. „Bereitmachen für Verlassen des Transwarp-Kanals….Einflug in Sol Sektor mit Maximum-Impuls“ wies sie an. Der Befehl wurde umgesetzt und kurze Zeit später verließ das Flagschiff den Transwarp-Kanal und ging auf Impuls. Die AVENGER flog nun in das Sol-System ein und näherte sich Utopia Planetia. Stille breitete sich auf der Brücke aus.

„Rufen sie Utopia Planetia“ befahl Tasha der OPS.

„Kanal ist offen Ma´am“

„Utopia Planetia Anflugkontrolle…hier spricht Rear Admiral Tasha Yar von der USSAVENGER… erbitten Einweisung“ sagte sie.

„Utopia Planetia Anflugkontrolle an USS-AVENGER…Leitstrahleinweisung erfolgt….lehnen sie sich zurück und genießen sie….Willkommen zuhause“ hörte man die Stimme durch das Interkomm. Tasha bedankte sich und kurze Zeit später meldete die CONN, das der Leitstrahl das Flagschiff erfasst hatte…welches nun von der Anflugkontrolle zu seinem vorbestimmten Liegeplatz dirigiert wurde. Sie konnte sich ungefähr vorstellen, dass nun viele Personen auf der Werft den Einflug des Flagschiffes mitverfolgen würden. Es war immer etwas besonderes, wenn ein Schiff in die Werft kam, welches nach langer Tiefenraummission zurückkehrte, um sich einer Generalüberholung zu unterziehen. Die AVENGER glitt sachte zu ihrem Platz….die Ankopplung erfolgte und dann kam schon die Meldung….“Ankopplungsmanöver komplett…wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt“

Tasha musste grinsen. Sie hatte sicher nicht vor, ihren Urlaub auf der Werft zu genießen…auch wenn der Satz eben sicher nur freundlich gemeint war. Sie ließ sich aufs schiffsweite Interkomm schalten.

„Rear Admiral Yar an Besatzung…wir sind zuhause….sie wissen, dass jetzt erst noch einige Aufgaben auf uns warten, bevor sie in ihren wohlverdienten Urlaub gehen können. Die Techniker der Werft werden aufs Schiff kommen und jede Abteilung inspizieren. Dazu weise ich die Abteilungsleiter an, mit den Technikern zusammenzuarbeiten, damit diese sich schneller einen Überblick verschaffen können. Des Weiteren werden die Anforderungen bezügl. Material und Equipment weitergegeben. Sollten Fragen oder Probleme auftauchen….wenden sie sich an XO, den 2. Offizier oder den diensthabenden Kommandooffizier, da ich umgehend im HQ erwartet werde…..ansonsten bleibt mir …ihnen nochmals einen schönen Urlaub zu wünschen und gute Erholung….Yar Ende“

Tasha hatte zwei Subraummeldungen erhalten, noch während des Flugs nach Sol. Zum einen erwartete man umgehend einen ersten Bericht des CO im HQ der Sternenflotte…und die zweite Nachricht stammte von der Klingonischen Heimatwelt. Tasha hatte eine Anfrage gestellt…schon vor einiger Zeit. Die Antwort hatte sie erfreut….und somit hatte sie den Holodecktermin streichen können. Tasha hatte die Erlaubnis erhalten, das Kloster auf Boreth zu besuchen. Der wohl würdigste Ort, um dieses einmalige und besondere Bathlet zu weihen, denn es stammte von diesem Ort. Jenes Bathlet das zu den ausgewählten Waffen gehört, welche nur alle 25 Jahre von den Mönchen des Klosters geschmiedet wurde und deren Träger unter dem besonderen Schutz von Kahless standen. Jeder klingonische Krieger würde sein ganzes Reichtum, sein Hab und Gut hergeben, um Besitzer einer solchen Waffe zu werden. Tasha konnte ihr Glück immer noch kaum fassen, an solch eine Waffe gekommen zu sein, denn es war ein Privileg und sie hatte so eine Waffe vorher nur einmal zu Gesicht bekommen. Und nun hing eines dieser kostbaren, wertvollen und unbezahlbaren Bathlet in ihrem Bereitschaftsraum.

Sie überlegte kurz…sicher hatte das einflussreiche Haus Morak seine Finger im Spiel, denn als Nichtklingonin, auch wenn sie klingonische DNA in sich trug, war es normalerweise unmöglich, eine Erlaubnis zum Besuch des Klosters auf Boreth zu erhalten. Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen. „Ma´am…UP meldet den Einflug der VIPER ins Sol-System“ kam von Ian McCloud, der sich mit einem Grinsen zu ihr umgedreht hatte. Tasha erwiderte das Grinsen…. „Irgendwie scheinen die beiden Schiffe einfach nicht voneinander loszukommen…und dabei dachte ich, die VIPER wäre längst hier….hat ein gewisser Formwandler wohl einen kleinen Umweg eingelegt“ meinte sie mit einem humorvollen Schwingen in der Stimme.

„Ich bin in meinem Raum..und sortiere mal die Berichte fürs Hauptquartier….stellen sie schon mal eine Anti-Grav-Einheit bereit…damit ich das Zeugs transportieren kann“ meinte sie trocken, was mit einem leisen Lachen quittiert wurde. Sie betrat ihren Bereitschaftsraum und tippte auf ihren Kommunikator. „Yar an Shuttlerampe…machen sie Shuttle „Sinope“ bereit….ich werde später damit zur Erde fliegen“ wies Tasha an.

„Aye Ma´am“ kam die Bestätigung und Tasha begann damit die Padd mit den Berichten zu sortieren und in eine Tasche zu packen. "Eine Subraummeldung vom Star-Fleet-Command" meldete man ihr kurze Zeit später. "In meinen Raum" meinte sie nur kurz angebunden und bekam kurze Zeit später eine Information. Sie lächelte leicht. Ihr 2. Offizier hatte sich zur Ausbildung des CoC beworben und sie hatte soeben erfahren, daß er in das Programm aufgenommen war, was Tasha sehr freute. Er würde wohl seinen Urlaub dafür nutzen, um diese Ausbildung zu machen, was ihr nur Recht sein konnte. Denn sie mochte ungern auf ihren Sec/Tac zu Beginn einer neuen Mission verzichten und hoffte, daß die Ausbildung ohne größere Zeitverzögerung und Probleme vonstatten gehen würde.

"Yar an Inamelan..melden sie sich in meinem Raum..." sagte sie, was ihr Sec/Tac bestätigte. Er betrat kurze Zeit später ihren Bereitschaftsraum.

"Nun Commander...ich habe soeben die Mitteilung erhalten, daß sie zur Ausbild ung für das CoC zugelassen worden sind" meinte sie lächelnd. "Sie sollen sich umgehend im HQ melden, um dort näheres zu erfahren.....sie erhalten eine Einweisung und werden instruiert wie die Ausbildung abläuft..." fuhr sie fort.

"Danke Ma´am...ich werde dann mit ihrer Erlaubnis, die Aufgaben der Sicherheit und Taktik an MCPO Frederickson delirieren...und der Anweisung folgen, mich auf der Erde zu melden. Hat das SFC nicht seinen Sitz auf SB One?" fragte er dann.

Tasha nickte. "Sie werden sich erst dort melden....und dann sagte man mir, müssen sie auch noch an der Akademie vorstellig werden....es geht darum einen Platz auf dem nächsten auslaufenden AFSchiff zu erhalten..." informierte sie ihn.

 

=A=Cmdr Jeret Inamelan, USS Avenger=A=

-Bereitschaftsraum des CO’s der Avenger-

„Dann werde ich mich schnellstens auf den Weg nach Starbase One machen. Schließlich möchte ich die hohen Herren des Starfleet Command nicht warten lassen oder bei ihnen in Ungnade fallen…der Besuch bei Josh Mendler wird dann wohl noch eine Weile warten müssen..irgendwie hauen unsere Verabredungen nie so wirklich hin“ meinte ich mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht.

„Sie können gerne eines der Shuttle der Avenger nehmen, wenn sie möchten…“ bot mir mein CO mit einem Lächeln an. Kurz dachte ich über ihren Vorschlag nach, der mir sehr entgegenkam. Ich würde dadurch flexibel sein und ich hatte schon lange nicht mehr an einer Pilotenkonsole gesessen. Es wurde mal Zeit, erlernte Fähigkeiten wieder einzusetzen und somit aufzufrischen. Außerdem mochte ich keinen Passagiershuttleflug buchen..es wären mir im Moment einfach zu viele Lebewesen an Bord, hatte ich doch die letzten zwei Monate fast ständig Leute um mich herum gehabt.

„Danke, Ma´am. Das werde ich tun…ich werde dann in einer Stunde nach Starbase One aufbrechen. Sobald das erledigt ist, werde ich dann an die Akademie zurückkehren. Ich hoffe, dass nächste AF Schiff läuft demnächst aus. Ich möchte nur ungern die nächste Mission der USS Avenger verpassen…auch wenn die Arbeit mit Kadetten interessant werden dürfte. Wer weiß, auf welches Schiff der AF es mich hinverschlagen wird…die USS Starlet ist ja außer Dienst mittlerweile…die Hawking ist grad unterwegs..immer noch auf der Suche nach Cdo Miguel Andres und die USS Excalibur kehrt grad zurück vom sechsten Ausbildungsflug..“ sinnierte ich laut vor mich hin.

„Nun..die USS Chicago lag schon recht lange im Dock..der CO dort ist Mister Roese..“ antwortete Rear Admiral Yar mit einem leichten Grinsen, welches ich mir auch nicht verkneifen konnte. Die USS Chicago war sozusagen das Schiff, welches die Nachfolge der USS Starlet angetreten hatte. Ob sich mein ehemaliger Ausbilder überhaupt noch an mich erinnern würde? Viel Zeit war seit damals ja vergangen und meine Zeiten auf der AF waren ja alles andere als glücklich verlaufen...

„Wir werden sehen Ma´am…wohin die Propheten mich führen, dahin werde ich gehen. Ich wünsche ihnen einen schönen Urlaub und weihen sie das Geschenk würdig ein..“ meinte ich und zeigte dabei auf die edle Waffe, die ich ihr zum Geschenk gemacht hatte. Ein kritischer Blick streifte mich, doch ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Sie fragte sich wohl, ob ich aufgrund meiner empathischen und telepathischen Fähigkeiten wusste, wohin sie fliegen würde.

„Danke Jeret. Viel Erfolg und lassen sie etwas von sich hören..“ sagte mein CO zu mir und drückte mich fest an meiner rechten Schulter.

„Aye, Ma’am..erholen sie sich gut. Bitte darum, wegtreten zu dürfen!“ erwiderte ich militärisch und salutierte. Eine Geste der Ehrerbietung für einen CO, der das Schiff wieder sicher nach Hause gebracht hat. Einige Besatzungsmitglieder hätte dieses Verhalten sicherlich angewidert. Ich dachte da nur an unseren SCI der Alphaschicht, LtjG Tom McGee oder an die Zivilistin Kiri Felija. Doch der Rear Admiral verstand es.

„Erlaubnis erteilt. Wegtreten!“ kam es ebenso militärisch zurück. Ohne mich nochmals umzudrehen, verließ ich diesen Raum. Das Zischen der Türen klang wie ein Schlussstrich, den man unter etwas zog und in gewisser Weise war das nun auch der Fall. Mission Theta war beendet, die Besatzung würde für zwei Monate in den Urlaub gehen, um sich zu entspannen, um Freunde, Verwandte, Eltern besuchen, um sich weiterbilden. Wir würden in alle Teile der Galaxie verstreut sein. Doch es war müßig, darüber nun nachzudenken.

-Quartier des SEC/TAC Entschlossen ging ich zu meinem Quartier, replizierte mir eine große, schwarze Tasche, in der ich dann einige, wenige Habseligkeiten von mir verstaute: Eine Ersatzuniform, schwarze Kleidung ähnlich der, die ich bei meinem Besuch auf Ch’Rihan getragen hatte, einige Padd, meine bajoranische Robe, gefolgt von meinem Ohrring und das Bild der Apnexsee von Ch’Rihan, welches mir Rear Admiral Yar geschenkt hatte. Kritisch schaute ich in die Tasche und überlegte, ob dies alles war. Meinen romulanischen Dolch hatte ich wie immer in meinem Stiefelschaft stecken. In der Tasche würde er mir wenig nützen. Musternd schaute ich nochmals zu meinem Schreibtisch und sah dort eine kleine schwarze Schatulle stehen. Ein wichtiger Gegenstand, der noch mitmusste und den ich beinah hier vergessen hätte. Schnell ergriff ich die schwarze Box, machte sie auf mittels eines speziellen Codes und schaute nochmals kritisch hinein. Ja, es war alles vorhanden, was ich brauchte. Die kleine Box schloss und verriegelte ich wieder und steckte sie dann ebenfalls in die Tasche, nebst einiger weiterer Habseligkeiten, die ich wahrscheinlich nicht wirklich brauchen würde… Mein Blick schweifte nochmals durch mein Quartier und mental ging ich nochmals durch, ob ich alles erledigt hatte. MCPO Frederickson würde sich um die Sicherheitsbelange kümmern und ich vertraute ihm. Er hatte eine umfangreiche Liste erhalten, die er nur abarbeiten musste. Da ich Josh Mendler nicht im Ungewissen lassen wollte, schrieb ich ihm noch schnell eine kurze Nachricht.

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Beginn der Nachricht

An: Cmdr Josh Mendler, UP

Von: Cmdr Jeret Inamelan, USS Avenger

Priorität: 3

Sicherheitsstufe: 1

Betrifft: Besuch bei dir

Hallo Josh,

die USS Avenger ist nun im Dock von UP wie du sicherlich schon mitbekommen hast und eigentlich wollten wir uns ja nun treffen. Meine Wege führen mich jedoch erst nach SB One zum Starfleet Command und danach an die Akademie. Was ich dort machen werde, erzähl ich dir später in aller Ruhe, aber vielleicht hast du ja auch schon eine Vorahnung. Sobald ich ein wenig Zeit für dich habe, werde ich mich bei dir melden.

Bis dahin,

Jolan tru

Jeret

Ende der Nachricht

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Als mir nichts mehr einfiel, was ich noch zu erledigen hatte, drehte ich mich nun um und verließ zügig und entschlossen mein Quartier. Gedankenverloren ging ich Richtung Shuttlerampe. Etliche Besatzungsmitglieder kamen mir entgegen und in ihren Gesichtern stand die Vorfreude geschrieben. Es wurde viel gelacht und erzählt. Selten hatte ich die Besatzung so erlebt.

-Shuttlerampe-

Der junge Unteroffizier, der hier Dienst tat, grüßte mich freundlich und schaute dann in seinen Aufzeichnungen nach.

„Commander, die Sinope ist bereits startklar. Es fehlt nur die Starterlaubnis, doch die sollte gleich kommen. Einen schönen Urlaub wünsche ich..Sir!“ sagte der junge Mann mit den schwarzen Augen, der wohl von Betazed stammen musste, lächelnd.

„Danke..ihnen auch..“ meinte ich, ließ mir dann zeigen, wo das Shuttle stand, und schmiss wenige Minuten später auch schon meine Tasche in die Sinope auf den vermeintlich freien Sitz neben dem meinigen, ohne jedoch zu gucken.

„Bei Kahless, was haben sie alles eingepackt, Jeret?“ erscholl es mir plötzlich aus dem Inneren des Shuttles entgegen und ich wurde bleich.

„Ma’am, was tun sie hier in meinem Shuttle?“ fragte ich fassungslos und blickte sie verdutzt an.

„Ich fliege jetzt ebenfalls nach SB One, um dem SFC Meldung über den Missionsverlauf zu erstatten. Danach muss ich ins HQ zur Science für die Berichte der Forschung. Da wir beiden denselben Weg haben und wir so Ressourcen sparen können, dachte ich mir wir fliegen zusammen. Und nun steigen sie bitte ein. Wir haben nämlich gerade die Starterlaubnis erhalten. Und ihre Tasche ist auch schwer..“ fügte der Rear Admiral noch mit einem humorvollen Unterton hinzu.

„Aye Ma´am..“ kam von mir automatisch und ich stieg immer noch verdattert ein, wobei ich die Tasche nach hinten wuchtete. Die Tür des Shuttles schloss sich augenblicklich und die Schotten der Rampe öffneten sich: Ruhig und elegant flog Rear Admiral Yar die Sinope hinaus in die Weiten des Alls, wobei das humorvoll Lächeln weiterhin auf ihrem Gesicht zu sehen war.

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

SINOPE – Flug nach SB One

Der kurze Flug verlief ruhig. Es hatte sich ein beruhigendes Schweigen ausgebreitet, das von Tasha auch nicht gestört wurde. Sie flog das Shuttle manuell, da es für den kurzen Flug kaum lohnte Autopilot einzustellen. Jeret saß neben ihr und blickte ruhig aus dem Fenster, checkte hin und wieder die Anzeigen auf seiner Konsole, doch ansonsten gab es nichts, was die Ruhe störte. Als sie sich SB One näherten, sahen sie einige Schiffe angedockt an der Station und reger Flugbetrieb was Shuttles anging war zu vermelden.

„SB ONE Anflugkontrolle…hier Shuttle Sinope, erbitten Landeerlaubnis“ ließ Tasha verlauten.

„Landeerlaubnis erteilt….sie werden mit Leitstrahl reingeholt“ bekam Tasha als Antwort und schaltete die Anzeigen um, lehnte sich zurück und wartete darauf, bis die Sinope ihren Landeplatz erreicht hatte. Der Antrieb ging offline und sie bekamen das Ok zum Ausstieg. „Jeret sie können ihr Gepäck hier lassen…und die Sinope steht dann zu ihrer alleinigen Verfügung. Ich werde von hier aus mit einem der ständig zum HQ fliegenden Shuttles weiterreisen“ meinte sie und er nickte. Beim Ausstieg verschloss er das Shuttle, nachdem Tasha mit ihrem Handgepäck, in dem die Padds mit den Berichten enthalten waren, bereits in der Shuttlerampe stand.

„Commander Mendler befindet sich derzeit auf UP wussten sie das?!“ fragte Tasha, während beide Offiziere sich anschickten, die Rampe zu verlassen.

„Ma´am?“ fragte er.

„Bevor wir zu SB One aufbrachen, hab ich die Meldung erhalten, dass Commander Mendler sich auf UP aufhält….und dort ist vor kurzer Zeit ein Mord geschehen…“ sagte sie düster und sah den Blick ihres Sec/Tac. Sie sah, dass er nachdachte. „Ich hoffe, ich werde die Gelegenheit haben, Commander Mendler zu treffen….und der Mord wird sicher von den Sicherheitsmitgliedern von UP untersucht“ meinte er und Tasha nickte.

Sie betraten das Kommandodeck von SB One…nicht ohne vorher von Security-Mitarbeitern gecheckt zu werden.

„Rear Admiral Yar…Commander Inamelan..sie tragen beide einen Dolch in ihren Stiefeln…“ bekamen sie die Information, nachdem man ihre Identität geprüft und sie mit einem Spezialgerät gescannt hatte. Schlaues Kerlchen dachte sich Tasha. Was so ein Gerätchen doch alles herausfindet. Sie bemerkte auf einmal Jeret´s Seitenblick. Anscheinend hatte er ihre Gedanken aufgeschnappt. Sie zuckte leicht mit den Schultern, als sie seinen Blick erwiderte.

„Und was wollen sie uns nun damit sagen Lieutnant?“ hakte Tasha mit betont freundlicher Stimme nach.

„Das Waffen in diesem Bericht nicht gestattet sind…ich muss sie daher bitten, ihre Dolche hier abzugeben. Sie können sie nach Verlassen dieses Bereiches wieder hier abholen“ gab der Sec- Mitarbeiter zurück.

„Und warum sagen sie das nicht gleich?“ brummelte Tasha und bückte sich, zog ihren klingonischen Dolch aus dem Stiefel, während Jeret es ihr nachmachte und seinen Kaleh-Dolch hervorzog. Sie spürte, dass es ihm gar nicht recht war, aber ihr erging es nicht anders. Sie reichten die Waffen weiter. Als Tasha schon durch die Kontrolle gegangen war, drehte sie sich nochmals um und zischte dem Security-Mitarbeiter zu….“Achten sie gut auf diese Waffen….denn sollten sie abhanden kommen, haben sie ein megamässiges Problem Lieutnant“ Er schaute sie nur kurz an und nickte dann. „Habe verstanden Rear Admiral“ Dann ging sie weiter und ließen sich beim Leiter des SFC anmelden. „Jeret nehmen sie den 1. Termin…denn ich denke bei mir wird’s länger dauern“ meinte sie und ließ ihm den Vortritt. „Danke Ma´am“ antwortete er und wurde auch bald darauf in das Büro des DSFC zitiert. Tasha nutzte die Zeit und ließ sich einen Raktajino bringen, nachdem man sie gefragt hatte, ob sie etwas trinken mochte. Mit der Tasse in der Hand, stand sie am Fenster und blickte hinaus. Sie beobachtete das rege Treiben. Shuttles schienen ständig an- und abzufliegen. Man merkte, dass man sich im Sol-Sektor befand, denn soviel Flugverkehr war man sonst nicht gewohnt. Es dauerte ca. eine Stunde, bis sie Jeret aus dem Büro des DSFC kommen sah, in der Hand hielt er einige Padds. „Rear Admiral Yar….der DSFC erwartet sie“ hörte sie nun den Aufruf. Sie nickte.

„Viel Glück Jeret…bis spätestens in 2 Monaten…..und nun machen sie lieber, dass sie wegkommen, bevor ihrem CO noch einfällt, dass sie warten und sie mit zur Erde nehmen könnten“ nuschelte sie mit einem schiefen Grinsen, während sie sich schon in Bewegung setzte, um in das Büro des DSFC zu gehen. Sie blickte ihn im Vorbeigehen nochmals kurz an….nickte ihm zu und betrat das Büro des DSFC.

 

5 h später

Tasha verließ das Büro des DSFC…den ersten Rapport hatte sie nun hinter sich gebracht und nun galt es, alles weitere in die Wege zu leiten. Sie benutzte eine Konsole und meldete einen Flug ins HQ an…außerdem ließ sie sich gleic h ein Quartier im HQ reservieren. Das nächste Shuttle zum HQ würde in 10 Minuten starten..und die Quartierbestätigung erhielt sie auch gleich und so machte sich Tasha auf den Weg zur Shuttlerampe, nicht ohne vorher ihren Dolch abzuholen. Sie steckte ihn an seinen Platz zurück und begab sich dann zum Shuttle, das sie zur Erde bringen würde. Sie genoss den Anblick des blauen Planeten, als sie gleich darauf in die Atmosphäre eintraten und wenig später auf dem Shuttleport des HQ-Geländes landeten.

Es war früher Nachmittag, als Tasha das Shuttle verließ und durch die Gärten der Akademie schlenderte. Sie hatte erst morgen einen Termin beim Oberkommando und danach im Science-HQ, von daher ließ sie sich Zeit und spazierte durch die wunderschön angelegte Gartenlandschaft. Die würzige Meerluft die vom Pazifik hereinströmte tat sehr gut und sie sog tief diese Luft ein. Tasha überlegte…der Zeit nach müsste ein neuer Jahrgang an der Akademie aufgenommen worden sein  und sie würde es sich sicher nicht nehmen lassen, sic h am Campus ein wenig umzusehen. Sie war selbst Ausbilderin und sie freute sich einige Kollegen wieder zu sehen.

Als erstes steuerte sie das Gebäude an, in dem ihr Quartier sein würde. Sie hatte nicht vor allzu lange hier zu verbringen, da sie, bevor sie in ihren Urlaub startete, noch mal zurück auf die AVENGER musste, um einiges zu erledigen und in die Wege zu leiten. Tasha blieb stehen…..ihr kam etwas in den Sinn…und sie wusste, dass würde sie heute noch in die Tat umsetzen. Doch zuerst brachte sie ihr bisschen Gepäck in ihr Quartier, unterhielt sich mit einigen Mitarbeitern der Akademie, die sie schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Da war zum einen Lt. Nico Ceroli…der die Kadetten auf dem Campus betreute. „Werden sie länger hier sein Rear Admiral?“ fragte er.

„Nun..vorerst muss ich meine Berichte abliefern und wenn es die Zeit zulässt….möchte ich schon noch einige Tage hier verbringen..um einige Kollegen und Freunde wiederzusehen..und um ein wenig Akademie-Luft zu schnuppern…“ meine sie.

Lt. Ceroli lächelte. „Kann ich verstehen….“ Er wollte noch etwas sagen, wurde jedoch schon wieder gerufen und verabschiedete sich von Tasha. Sie hatte überlegt, für ihren Stadtbummel Zivilkleidung anzuziehen, jedoch keine Lust verspürt sich großartig umzukle iden und außerdem hatte sie Hunger. Es war nicht ungewöhnlich, dass man in San Francisco sehr viele Offiziere in Uniform herumlaufen sah, von daher sah sie es als nicht so tragisch an. Tasha setzte sich in Bewegung…und steuerte ein ganz bestimmtes Lokal in San Francisco an….. Sie war gespannt und neugierig….und sie war sich außerdem ganz sicher, dass der Besitzer dieses Lokals längst wusste, dass die AVENGER wieder zuhause war und er würde sicher auch einiges über ihren Besuch auf Ch’Rihan erfahren haben…. Sie versuchte erst gar nicht, zu ergründen woher er seine Informationen bezog……auch wenn es sie brennend interessierte….würde sie mehr Zeit haben….würde sie alle Hebel in Bewegung setzen…aber vielleicht kam ja eines Tages die Zeit…. Sie war fast da….und erkannte die unscheinbare Tür..die in das Lokal führte….sie holte tief Luft und trat ein.

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

San Francisco – Erde

Sie befand sich gleich darauf in der Lokalität, die ihr schon von zwei früheren Besuchen her bekannt war. Es hatte nichts von seinem Ambiente verloren, im Gegenteil. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hatte, konnte man sich hier sehr wohlfühlen. Tasha bemerkte die Blicke der wenigen Gäste…es war keine Hauptzeit um etwas zu Essen und sie war die einzige Person hier in Sternenflottenuniform. Sie überlegte kurz, ob hier wohl noch mehr Sternenflottenoffiziere ein- und ausgehen würden….und erst wollte sie gedanklich verneinen…aber dann war sie sich nicht mehr sicher. Aber es war müßig darüber nachzudenken, außerdem erschien ein Mann, der ihr noch von ihrem letzten Besuch her bekannt war und zeigte ihr einen Tisch. Tasha lächelte..es war derselbe Tisch von damals und sie nahm Platz..orderte einen Rakajino..ein Glas Wasser und ließ sich die Speisenkarte bringen. Obwohl sie den Inhaber des Lokals noch nicht gesehen hatte, war sie sich ganz sicher, dass er hier war.

Nachdem man ihre Getränke gebracht hatte, vertiefte sich Tasha in die Speisenkarte. Die Bedienung war diskret und unaufdringlich und Tasha merkte, wie sich langsam entspannte und begann, sich auf ihren Urlaub zu freuen. Aus den Augenwinkeln bemerkte Tasha, dass die wenigen Gäste so nach und nach gingen, bis sie schließlich alleine im Lokal saß, was sie etwas verwunderte. Doch dann fiel es ihr ein…eigentlich schloss das Lokal am Nachmittag und machte erst zum Abend wieder auf….aber wieso hatte man sie dann noch eingelassen und ihr sogar noch die Speisenkarte gebracht….

„Weil sie ein besonderer Gast sind und für solch einen Gast mache ich immer eine Ausnahme“ hörte sie eine tiefe, markante Stimme, die auf ihre gedankliche Frage hin, laut geantwortet hatte. Tasha´s Kopf ruckte hoch und sie blickte in das Gesicht von Tomarek. Scharf zog sie die Luft ein. Er hatte nichts von seiner Aura..seiner Ausstrahlung verloren und nahm ihr gegenüber lächelnd Platz.

„Ich freue mich außerordentlich sie wieder zu sehen Natasha Yar“ sagte er dann und blickte mit seinen dunklen Augen aufmerksam in ihr Gesicht. Sie machte sich nicht die Mühe ihn zurechtzuweisen. Sie wurde eigentlich nicht mehr mit diesem Namen angesprochen, aber es schien, als ob Tomarek das Privileg für sich in Anspruch nehmen wollte, sie mit dem Namen, den sie schon seit vielen Jahren nicht mehr führte, anzusprechen.

„Es ist schön wieder zuhause zu sein“ gab Tasha nun möglichst neutral zurück und sah den Romulaner lächeln.

„Wie geht es Jeret?“ kam als nächste Frage und schon war Tasha wieder auf der Hut.

„Es geht ihm gut…und ich bin sicher, sie werden ihn bald zu Gesicht bekommen…denn er wird sicher hier vorbeischauen…wenn er schon auf der Erde ist“ gab sie betont ruhig zurück. Wieder sah sie das Lächeln auf dem Gesicht ihres Gegenübers. Das sonst etwas dunkel wirkende Gesicht wurde durch dieses Lächeln erhellt….es schien alles zu überstrahlen und selbst die dunklen Augen leuchteten dabei.

„Wie hat es ihm auf Ch’Rihan gefallen?“ fragte Tomarek dann weiter und Tasha legte den Kopf leicht schräg und nun war es an ihr zu lächeln.

„Ich habe mich das auch schon gefragt“ gab sie zurück und Tomarek hob eine Augenbraue. „Sie haben ihn nicht direkt gefragt?“ hakte er nach.

„Bisher gab es leider noch keine Gelegenheit..und während der Zeit auf Ch’Rihan…gab es anderes zu tun“

Ihr Ton war nun wieder verschlossen..souverän…nichts sollte durchblicken lassen, welche Probleme und Ärger es auch wegen des Auftrages gegeben hatte. Sie wusste, dass Tomarek ggfs. auch ihre Gedanken lesen konnte und versuchte möglichst neutral zu bleiben. Sie fragte sich außerdem, ob er die Antworten darauf nicht schon längst erhalten hatte. Er blickte in ihre Augen….sie sah den Blick…..den wissenden Gesichtsausdruck, aber er sagte nichts. Tasha war sich im Klaren darüber, dass er mehr wusste, als er zugeben würde…oder ihr lieb sein konnte und sie fragte sich, was sie eigentlich hier machte. Und wieder kam die Antwort von Tomarek.

„Sie wollten mich wiedersehen“ Schlicht und einfach kam diese Antwort und Tasha hob eine Augenbraue und sagte laut und vernehmlich…“Ja“ Tomarek schaute sie überrascht an…wahrscheinlich hatte er mit einem Vortrag von ihr gerechnet und lachte dann leise und selbst Tasha verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln.

„Sie sind schlagfertig“ meinte er dann und Tasha sagte nichts weiter.

„Möchten sie nichts zu essen bestellen?“ fragte Tomarek und Tasha die in die Speisenkarte blickte…inzwischen ihr Wasser und ihren Raktajino getrunken hatte…sagte…“Danke…aber irgendwie hab ich den Hunger übergangen…ich schätze ich werde eher dann zu Abend essen….später…“

„Wie empfanden sie den Besuch auf Ch’Rihan“ kam die sanfte Nachfrage von Tomarek und mit dieser Tonlage und der Frage..hatte er Tasha fast überrumpelt und sie musste sich erst wieder fassen, um ihm antworten zu können. Er hatte dies sicher gemerkt, war aber so taktvoll es nicht durchblicken zu lassen. Sie blickte auf ihre leere Raktajinotasse und dann wieder in sein Gesicht. „Ich war hin- und hergerissen“ antwortete sie wahrheitsgemäß. „Einerseits war es schön die Apnex-See wiederzusehen….andererseits….“

„Ihre Vergangenheit“ vollendete er ihren Satz und Tasha nickte.

„Ich habe mich oft gefragt, wie es ihnen ergangen sein muss“ sagte er dann und Tasha spürte plötzlich ihr Temperament brodeln.

„Als ob sie nicht genau wüssten, was alles geschehen ist auf der Mission“ kam es lauter von ihr als beabsichtigt, doch er blieb ruhig.

„Ob sie es mir nun glauben oder nicht…ich habe mir ein wenig Sorgen gemacht….ich weiß das Ch’Rihan ein gefährliches Pflaster sein kann….und gerade für sie, mit ihrer Vergangenheit….es war nicht nur die Gefahr…es waren auch die Erinnerungen die sie quälten…“ stellte er einfach in den Raum und Tasha, die schon widersprechen wollte, schwieg.

„Ich möchte nicht darüber sprechen“ sagte sie dann und der Romulaner neigte den Kopf, um zu zeigen, dass er dies akzeptierte, doch sagte er noch…“Es ist nie gut, alles nur verdrängen zu wollen…und zu vergessen, irgendwann bricht es unkontrolliert an die Oberfläche“ Tasha blickte ihn mit großen Augen an…..genau das war beinahe auf Ch’Rihan passiert…als sie übermannt von ihren Erinnerungen, über die sie nie sprechen wollte, des Öfteren gegrübelt hatte und immens viel Energie aufbringen musste, um sich unter Kontrolle zu halten.

„Aber es scheint noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür zu sein“ setzte er noch nach.

„Es ist lange her, seit ich das letzte mal auf meiner Heimatwelt war….doch ich vermisse sie jeden Tag. Ch’Rihan ist ein Edelstein inmitten des Universums….ein Kleinod in den Weiten des Raums…..grüne Wiesen…..die sanften Wellen der Apnex-See…das Mondlicht über dem Chula-Tal…..die warmen Strahlen von Eisn, die jeden Tag auf Ch’Rihan mit Wärme und Licht erfüllen….und dem Land und den Personen dort ihr Wohlwollen zeigt“

Tasha lauschte den sanften, fast wehmütigen Worten des Romulaners. Er liebte seine Heimat, aber warum war er dann so weit weg von ihr und kehrte nicht dorthin zurück. Sie bemerkte wie sich sein Gesichtsausdruck verschloss und er sie anblickte. „Es ist schade, dass sie nie an Ch’Rihan denken können, ohne das ihre Vergangenheit sie einholt“

„Schicksal“ gab sie fast kalt zurück und Tomarek sagte dazu nichts.

„Ich werde jetzt doch etwas essen“ meinte Tasha und blickte angestrengt in die Speisenkarte, ohne wirklich etwas zu erfassen.

„Ich werde sie in Ruhe auswählen lassen….und komme in ein paar Min uten wieder vorbei…“ Er erhob sich und Tasha war fast dankbar dafür….ihr Blick wurde versonnen…und viele Begebenheiten, während ihres Besuch auf der romulanischen Heimatwelt fielen ihr ein, bis sie sich schließlich wieder davon losriss um eine Speise auszuwählen.

 

=A=Cmdr Jeret Inamelan, USS Avenger=A=

-San F., später Nachmittag-

Warm schien die Sonne auf die Stadt und badete sie in ein helles Licht. Ich genoss den Anblick der Gebäude von der Golden Gate Bridge aus, auf der ich zu Fuß unterwegs war; eine altmodische Methode, die ich oft wählte, wenn ich nachdachte oder einfach nur entspannen und genießen wollte. Unter mir lag friedlich das blaue Meer mit kleinen Schaumkronen. Vor wenigen Stunden hatte ich Starbase One mit dem Shuttle Sinope verla ssen, nachdem mir der Leiter des Starfleet Commands genauere Anweisungen bezüglich des Verlaufes meiner bevorstehenden Kommandoausbildung gegeben hatte. Morgen würde man mir meinen Mentor zuweisen.

Auch an der Akademie war ich schon gewesen und hatte mic h dort vorgestellt. Wie man mir mitteilte, waren die Zeiten für die Sternenflotte momentan ungünstig. Es herrschte ein Mangel an Kadetten, so dass nun ungewiss war, wann das nächste AF Schiff auslaufen würde, eine Tatsache, die mich ein wenig nervös machte, schließlich wollte ich bei der nächsten Mission der USS Avenger wieder an Bord sein. Ich würde für die nächste Zeit also auf dem Akademiegelände festhängen und Simulationen absolvieren, die ebenfalls Teil der Kommandoausbildung sein würden. Bei meinem Rundgang über das Gelände der Akademie hatte ich festgestellt, dass sich nichts verändert hatte. Eine Institution, die unveränderlich schien…

Schritt für Schritt ging ich über die Golden Gate Bridge und atmete die feuchte Luft ein, die typisch für einen Tag wie heute war. Mein Ziel war das Lokal von Tomarek, wo ich bereits erwartet wurde. Die Informationspolitik klappte hervorragend., wie immer. Während meiner Zeit als Kadett an der Akademie war ich dort regelmäßig ein- und ausgegangen, was niemand von meinen Kameraden wirklich verwunderte. Schließlich war Tomarek Romulaner und so folgerten etliche, dass ich gerne dort war aufgrund des guten Essens, welches dort serviert wurde und aufgrund meiner Abstammung. In der rechten Hosentasche meiner schwarzen Zivilkleidung spürte ich die kleine Box. Schneller ging ich, um diesen wichtigen Gegenstand zu überbringen und ohne weiter nachzudenken, schlug ich den richtigen Weg zu Tomareks Lokal ein. Nach einer guten halben Stunde war ich dort angekommen und stand vor der Hintertür, die für das Anliefern der Waren diente.

Nachdem ich mich unauffällig umgeschaut hatte und ich mir sicher war, dass mir niemand gefolgt war, legte ich meine rechte Hand auf ein verstecktes Identifikationsgerät. Nachdem ich identifiziert worden war, ging die Tür lautlos auf und ich trat schnell ein. Hinter mir schloss sich die Tür wiedergeräuschlos. Dunkelheit und Stille umfingen mich, doch zielstrebig ging ich nun um die Ecke, dann nach fünf Metern eine steile Treppe hoch. Noch ein paar Schritte und ich stand in der Küche des Lokals. Um mich herum herrschte nur wenig Betriebsamkeit, da das Restaurant bald schließen würde. Man lächelte mit freundlich zu, doch niemand war wirklich überrascht, mich hier zu sehen. Ich schaute mich um; nichts hatte sich hier verändert seit meiner Abwesenheit.

„Jesch, schön das du da bist. Dein Essen steht schon bereit…“ rief mir einer der Köche mit einem Grinsen zu und schnitt dabei weiterhin seinen hellroten Salat klein.

„Danke“ sagte ich nur und ließ mich an dem Tisch, der in der hintersten Ecke der Küche stand, nieder. Eine große Karaffe mit kaltem Wasser, eine vulkanische Plommeksuppe, ein bunter Salatteller und ein frisches Brot standen dort für mich.

„Wo ist der Chef?“ fragte ich wie beiläufig, während ich mich setzte und mir ein Glas Wasser einschenkte.

„Er leistet einem besonderen Gast Gesellschaft..er wird aber gleich für dich Zeit haben..“ antwortete mir der Mann von Antares, der schon seit guten sieben Jahren hier angestellt war. Ein merkwürdiger Unterton hatte in seiner Antwort mitgeklungen, der mich nun aufhorchen ließ. „Kenne ich ihn?“ fragte ich möglichst desinteressiert und wickelte das Besteck aus der weißen Leinenserviette aus.

„Es ist eine sie und ja..du kennst sie Jesch..es ist deine Vorgesetzte Rear Admiral Natasha Yar…“ gab er ruhig zurück und griff dabei nach den Gewürzen.

„Was zur Hölle..“ fing ich an zu fluchen, doch unterbrach ich mich dann selber. In meinem Kopf fing es an zu roulieren. Was machte sie hier? Und warum schien Tomarek ein besonderes Interesse an ihr zu haben? Mühsam beherrschte ich mich und ich versuchte, mein Gesicht so ausdruckslos wie möglich zu halten. Langsam legte ich mein Besteck auf den Teller, schob meinen Stuhl zurück, stand dann auf und ging zum Vorhang, der die Küche vom Restaurant abtrennte. Vorsichtig schob ich den schweren Vorhang mit meiner Hand einen Spalt zur Seite, so dass ich nun Einblick in den Speiseraum hatte. Das Lokal war mittlerweile leer, bis auf den Tisch, wo mein CO mit Tomarek saß. Was gesprochen wurde, konnte ich zwar nicht hören, doch ich sah die Gesichter von beiden. Tomarek, der sich souverän und maskulin gab, und mit seinem Charme, dem schon viele Frauen erlegen waren, spielte. Meinem CO schien das Verhalten des Romulaners zu gefallen und zu faszinieren. Die Körpersprache der beiden verriet so einiges und auch die Gefühle, die ich von beiden wahrnahm, war eindeutig. Langsam und vorsichtig ließ ich den Vorhang wieder an seinen Platz zurück gleiten. Ich hatte genug gesehen und kehrte nun wieder zu meinem Essen zurück. Nachdenklich aß ich weiter und keine fünf Minuten später fiel ein Schatten auf meinen Tisch. Ich blickte auf in das lächelnde Gesicht des Rihannsu.

„Aefvadh Re’tren. Ich sehe die Elemente waren mit dir. Willkommen in meinem Haus..!“ begrüßte er mich mit einer Verbeugung.

„Aefvadh Tomarek. Die Elemente waren mit mir. Danke für die Gastfreundschaft, die du mir gewährst..“ sagte ich mit einem leichten Lächeln und war im Begriff aufzustehen, was er mit einer Geste ablehnte. Er zog einen anderen Stuhl heran und setzte sich zu mir an den Tisch.

„Entschuldige, wenn ich grad in Eile bin und gleich zum Geschäft komme, aber ich habe einen Gast, den ich nicht warten lassen möchte…hast du die Ware?“ fragte er sofort und in seine Augen trat ein Funkeln. Ich verzichtete auf eine Antwort und holte die kleine schwarze Box aus meiner Hosentasche. Mit ausgestrecktem Arm präsentierte ich sie ihm auf meinem Handteller. Behutsam nahm er mir diesen wichtigen Gegenstand aus der Hand und öffnete ihn mittels eines bestimmten Codes. Ein Lächeln trat wieder in sein Gesicht, als er den Inhalt sah. Dann schloss er die Box, steckte sie ein und schaute mich an.

„Ich danke für deine Dienste, die von unschätzbarem Wert waren und sind, auch wenn sie manchmal Unannehmlichkeiten bereiten. Meine Anerkennung werde ich wie immer zeigen Re’tren. Ich bin zufrieden…wir werden uns morgen ausführlich unterhalten..so gegen 9:00 Uhr hier?“ fragte er mich, doch ich wusste, dass dies nur eine Frage aus Höflichke it war. Seine Frage war eher eine Art Befehl, doch die Höflichkeit gebot es, nicht so direkt zu sein.

„Ich werde hier sein Tomarek..“ antwortete ich automatisch, während er lächelnd seine Zähne zeigte und aufstand.

„Sehr gut. Ich muss nun wieder zu meinem Gast zurückkehren, aber vorher habe ich hier noch etwas für dich..vergiß es nicht“ meinte der Romulaner und fischte in seiner Tasche nach einem Gegenstand, den er dann hervorholt und mir in die Hand drückte. Dann drehte er sich um und ging wieder in den Speiseraum zurück, ohne mich nochmals anzusehen. Ich wartete, bis er hinter dem Vorhang verschwunden war und erst jetzt öffnete ich meine Faust, in der der Gegenstand lag. Es war eine kleine blaue Kapsel, die in eine Art Metall eingefasst war, und an einer Kette hing. Betroffen schaute ich auf den Gegenstand. Meine Rückkehr zur Erde hatte ich mir anders vorgestellt..ganz anders.

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Tomarek´s Lokal – San Francisco/Erde

Tasha hatte sich nach langem Suchen, für einen Salat von verschiedenen Welten entschieden, dazu wollte sie ein Glas rigelianischen Weißwein trinken, der ihr hier bisher am besten geschmeckt hatte. Sie orderte das Gewünschte und blickte aus dem Fenster. Tomarek war inzwischen zurückgekehrt. „Darf ich ihnen beim Essen Gesellschaft leisten? Ihre Wahl war gut und ich habe mir erlaubt für mich das Gleiche zu ordern und würde mich freuen, wenn wir gemeinsam essen“ sagte er. Tasha nickte. Tomarek hielt eine Karaffe mit dem Weißwein und zwei Gläser in der Hand. Er goss ein wenig Wein in sein Glas und kostete erst. Dann reicht er Tasha ein gefülltes Glas, die es dankend entgegennahm. Die Blume des Weins drang an ihre Nase und sie nahm einen ersten Schluck…..schmeckte das Aroma und genoss den Geschmack. Es dauerte nicht lange und der Mann, der Tasha vorhin schon den Platz zugewiesen hatte, brachte die beiden großen Teller mit Salat. Er sah sehr lecker aus…und war wunderbar angerichtet. Tomarek und Tasha begannen schweigend zu essen. Trotz der Umstände, dass Tasha ein wenig auf der Hut vor Tomarek war, merkte sie, wie sie sich immer weiter entspannte und das Essen auch genießen konnte. Sie sprachen nichts, bis beide ihren Salat aufgegessen hatten. Tomarek winkte nur und wenig später brachte man zwei Tassen Raktajino. Tasha lächelte.

„Ich wusste gar nicht, dass sie Raktajino mögen“ meinte sie dann.

„Als Inhaber eines Lokals, muss man viele Spezialitäten aus allen möglichen Welten testen….und der klingonische Raktajino wird sehr gerne getrunken…auch von mir, selbst wenn sich Romulaner und Klingonen nicht unbedingt mögen“ erklärte er.

„Wie sie vielleicht bemerkt haben, gibt es in der Speisenauswahl auch verschiedene Gericht der Klingonischen Heimatwelt“ setzte er nach.

„Ja das habe ich bemerkt“ gab sie ruhig zurück und dachte über seine Worte nach…speziell über den Nachsatz bezüglich Romulaner und Klingonen.

„Darf ich sie etwas fragen?“ hörte sie ihn dann unvermittelt sagen und blickte ihn an. Sie sah die dunklen Augen auf sich gerichtet. „Sie müssen nicht antworten, wenn sie nicht wollen“ meinte er dann noch.

„Fragen sie erst einmal….und dann entscheide ich, ob ich antworten möchte oder nicht..“ gab sie zurück.

„Wie kommt es, dass sie trotz der Tatsache, dass sie bezügl. Romulanern durch ihre Vergangenheit eine gewisse Einstellung oder sogar Aversion haben….und dennoch mit mir zu Abend essen….und einen Sec/Tac haben, der Halbromulaner ist und dennoch arbeiten sie eng mit ihm zusammen…?!“ Tasha schwieg und ließ die zweifache Frage auf sich wirken…..lauschte in sich hinein….und versuchte nun die richtigen Worte zu finden.

„Ehrlich gesagt….zu Anfang hatte ich damit leichte Probleme, als ich die Personalakte von Jeret Inamelan studierte….die vielleicht sogar noch extremer gewesen wären, hätte er das Aussehen eines Romulaners“ Nachdenklich blickte sie auf ihren Raktajino, bevor sie fortfuhr.

„Ich musste erst wieder lernen, Vorurteile zu erkennen und abzubauen…..und Jeret ist ein brillanter  Offizier…der mir durch seine fachliche Kompetenzen und seinen Dienst mehr als einmal gezeigt hat, dass man sich auf ihn verlassen kann. Die Zusammenarbeit gestaltete sich nach und nach immer besser und enger und er gehört inzwischen zum engen Kreis der Personen, denen ich mein uneingeschränktes Vertrauen gebe….“ Sie verschwieg, dass es in der Vergangenheit jedoch Situationen gab, in denen dieses Vertrauen…diese enge Zusammenarbeit tief erschüttert worden war, was aber auch an der Tatsache lag, dass Tasha erst lernen musste, dass es Dinge gab, an denen sie einfach nicht teilhaben konnte. Sie wusste, dass sie mehr als einmal sehr emotional reagiert hatte, weil er in Angelegenheiten, die teilweise ins persönliche gingen, zurückhaltend reagiert hatte. Als Sec/Tac und 2. Offizier dachte er strikt hierarchisch…sie war sein CO und er Offizier an Bord des Flagschiffes. Es war seine Art und das hatte sie akzeptieren gelernt, auch wenn sie wusste, dass es nicht immer einfach sein würde.

„Sie halten große Stücke auf ihn“ kam die Feststellung von Tomarek und sie schaute ihm ins Gesicht.

Ein schlichtes „Ja“ kam über ihre Lippen und mehr sagte sie dazu nicht, blickte dann wieder auf ihre Tasse, um dem Blick von Tomarek zu entgehen. Das war jetzt erst ein Teil der Antwort gewesen und Tasha wusste, dass Tomarek nun auch noch auf eine Antwort von ihr zum ersten Teil der Frage wartete.

„Was das Essen mit ihnen anbelangt…..nachdem mich Jeret das erste Mal mit hierher genommen hatte und ich mich an dieses außergewöhnliche Ambiente gewöhnt hatte..muss ich sagen, ich fühle mich hier doch recht wohl…und die Speisen- und Getränkeauswahl ist nicht zu verachten“ meinte sie uns sah den Blick ihres Gegenübers, der abwartete. Sie blickte ihm nun direkt ins Gesicht. „Sie sind ein interessanter Mann Tomarek….und ich denke das ist ihnen auch durchaus bewusst….und auch ich kann mich gewissen äußeren Einflüssen nicht entziehen“ sagte sie ruhig und direkt.

„Reicht ihnen das als Antwort?“ fragte sie dann unvermittelt….denn sie merkte, dass ein Punkt erreicht war, an dem sie nic ht bereit war, weiterzusprechen.

„Fürs Erste….ja. Ich danke ihnen für ihre Antworten“ antwortete er ruhig und Tasha horchte innerlich auf. Seine Reaktion zeigte ihr, dass er noch lange nicht zufrieden war mit ihren Antworten, aber er erkannte auch, wann es besser war, vorerst nicht nachzuhaken. Sei vorsichtig Tasha…..du kennst ihn kaum…du weißt nicht, was hinter dieser Fassade steckt…und was für Überraschungen er noch parat hält…und er ist in manchen Dingen sehr souverän…. Sie hörte ihre innere Stimme und nahm sich vor, auch darauf zu hören….und wachsam zu bleiben.

„Ich würde mir gerne ein wenig die Beine vertreten….gleich hinter dem Lokal führt ein kleiner Weg direkt an den Strand des Pazifik….und ich würde mich geehrt fühlen, wenn sie mich begleiten“ Tasha überlegte kurz….ein Spaziergang wäre schön….aber da war auch gleich wieder ihre innere Stimme, die sie warnte. Erinnere dich an die letzte Begegnung…du hast dich schon einmal der Ausstrahlung und dem Charme dieses Mannes geschlagen gegeben…..pass auf, dass dir dies nicht wieder passiert während die andere Stimme sagte…Mit dem Wissen sollte dir das nicht wieder passieren..und es ist lachhaft, dass du deshalb auf diesen Spaziergang verzichtest „Gern“ sagte sie dann nur. „Aber müssen sie nicht im Lokal bleiben?“ fragte sie.

„Das Lokal kann auch einmal eine Zeitlang auf mich verzichten“ gab er zurück und stand auf. „Ich möchte erst die Rechnung begleichen“ sagte Tasha in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. Ein Lächeln überzog das Gesicht des Romulaners und er ließ seinen Angestellten kommen, der ihr ein Padd überreichte. Tasha erledigte diese Formalität und reichte das Padd zurück und erhob sich dann ebenfalls. Tomarek und sie verließen das Lokal durch einen anderen Ausgang und sie folgte ihm den kleinen Weg entlang, bis sie schließlich direkt am Strand des Pazifiks angelangt waren. Es dämmerte bereits und die ersten Sterne waren am Himmel zu erkennen, während sie am Strand entlangschlenderten. Es tat gut, die frische Meerluft zu atmen und sich zu bewegen. Es war zu lange her, dass Tasha frische Luft geatmet und sich in freier Natur bewegt hatte und so genoss sie dieses Wandern auf dem weichen Sandstrand und dachte an das letzte Mal, dass sie an einem Strand entlangmarschiert war.

„Ich komme manchmal abends hierher, wenn die Sehnsucht nach Ch’Rihan und der Apnex-See zu groß wird….“ hörte sie plötzlich Tomarek sagen und schaute ihn verwundert an. Auch ihr war gerade die Apnex-See durch den Sinn gegangen. Ob er ihre Gedanken aufgeschnappt hatte….fragte sie sich. „Der Pazifik ist zwar nicht die Apnex-See…aber es ist dennoch schön, hier entlangzugehen“ setzte er nach und blieb dann stehen, blickte auf das Meer hinaus und Tasha tat es ihm nach. Er wandte sich ihr zu und blickte mit seinen dunklen Augen auf sie herab.

„Nicht nur ich scheine sie zu faszinieren….es ist umgekehrt genauso“ hörte sie ihn dann leise sagen und blickte in sein Gesicht. Sie merkte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, als er noch näher zu ihr trat und ihre Schultern mit beiden Händen umfasste. Er zog sie an sich heran und neigte seinen Kopf….sein Mund näherte sich ihrem. Tasha spürte die Faszination, die von diesem Mann ausging fast körperlich. Sie senkte den Kopf…blickte auf den Boden. Er sagte nichts..und sie fühlte plötzlich wie er sanft zwei Finger unter ihr Kinn legte, mit vorsichtigem Druck dafür sorgte, dass sie ihm in die Augen blicken musste. Er forschte in ihrem Gesicht und in ihren Augen. Es schien, als ob er auf den Grund ihrer Seele blickte.

„Deine Zuneigung gehört bereits jemand anderem“ sagte er nach einer Weile ruhig.

Tasha schwieg und hielt seinem Blick stand. Nichts ließ sie durchblicken…kein Wort, kein Laut. Ihren Gesichtsausdruck hielt sie neutral.

„Ich danke ihnen für die Einladung zum Spaziergang..doch es wird Zeit für mich….ich habe morgen noch einige Termine….“ sagte sie ruhig, immer noch bemüht, nichts von sich zu offenbaren. Er nickte und löste sanft seine Hände von ihren Schultern, hob ihre Hand an seinen Mund, bevor er sie losließ.

„Ich danke für den schönen Abend Natasha Yar….und ich hoffe, wir werden uns noch oft wiedersehen“ erwiderte er. Seine dunkle Stimme klang ruhig.

„Gute Nacht Tomarek“ wünschte sie ihm und ging dann am Strand entlang…in Richtung HQ. Die Dunkelheit legte sich langsam immer mehr über die Bay von San Francisco. Tasha blickte nicht zurück und wanderte weiter, richtete ihren Blick immer wieder in den Himmel….sah die vielen funkelnden Sterne….hörte das leise Rauschen der Wellen…..immer wieder blieb sie stehen und schaute aufs Meer hinaus und setzte sich schließlich in den weichen, noch warmen Sand.

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Quartier im HQ – San Francisco/Erde

Die Nacht war kurz gewesen, dafür würde der Tag um so länger sein. Tasha wappnete sich den Terminen und trank zwei starke Raktajino und zwang sich eine Kleinigkeit zu frühstücken, da sie nicht wusste, wann sie heute wieder die Gelegenheit zum Essen bekam. Als erstes musste sie im Science- HQ den Chefwissenschaftlern Rede und Antwort stehen…und das würde sicher mehr als lange dauern. Doch da Tasha keine große Lust verspürte, den Wissenschaftlern alles vorzukauen, hatte sie alle nötigen Berichte auf Padds gespeichert. So ausgerüstet marschierte sie zu ihrem ersten Termin. Sie hatte sich in der Zwischenzeit auch auf dem Campus zurückgemeldet und ihre ID-Card für die Akademie erhalten. Man hatte sogar bereits eine Anfrage gestellt, ob sie bereit wäre, eine Vorlesung zum Thema Metaphasischen Schild und seine Nutzungsmöglichkeiten zu halten. Ohne lange zu überlegen, hatte sie dem zugestimmt, da es lange her war, dass sie als Referentin an der Akademie tätig war. Als sie jedoch mitgeteilt bekam, dass die Vorlesung bereits heute Nachmittag stattfinden sollte, bereute sie es, zugestimmt zu haben. Denn sie musste sich auf diesen Termin auch noch vorbereiten und die Zeit war knapp bemessen. Nichts desto Trotz…sie hatte zugesagt…also würde sie den Termin auch einhalten. Im Wissenschafts-HQ angekommen, meldete sie sich an und musste auch nicht lange warten, bis sie eingelassen wurde…und sah sich kurze Zeit später einem Symposium von mehreren renomierten Wissenschaftler der Sternenflotte gegenüber.

„Rear Admiral…herzlich willkommen zurück….wie sie sich denken können, sind wir sehr begierig zu erfahren, was sie uns von ihrer langen Forschungsmission zu berichten haben…“ eröffnete ihr einer der Wissenschaftler. Sie neigte nur den Kopf und enthielt sich jeglichen Kommentars. Sie packte die Padds aus und verteilte sie.

„Hier sind alle Daten und Berichte über unsere Mission aufgezeichnet….die Berichte wurden vom leitenden SCI der AVENGER erstellt…auch der angeforderte Bericht über den Einsatz des Positronischen Exoteleskops ist darin enthalten…“ sagte Tasha, in der Hoffnung, schnellstmöglich von hier wegzukommen. Die Wissenschaftler überflogen die einzelnen Punkte auf den Padds…und Tasha hatte umsonst gehofft, denn eigentlich hätte sie wissen müssen, dass die Wissenschaftler im HQ sich nicht nur mit den Berichten zufrieden geben würden…..nein…sie gierten nach Augenzeugenberichten die ihnen mündlich dargebracht werden mussten und so begannen sie Tasha zu den einzelnen Punkten auszuquetschen, statt wie erhofft, die Padds zu lesen.

Nach über 4 h Fragen und Antworten und 3 l Wassern…die Tasha in der Zwischenzeit getrunken hatte…..machte sie ihnen klar, dass sie nun noch einen Termin beim Oberbefehlshaber der Sternenflotte hatte…..und man ließ sie nur ungern gehen. Als sich die Tür hinter ihr schloss und sie draußen auf dem Korridor stand…holte Tasha erst einmal tief Luft…und stieß sie dann auch geräuschvoll wieder aus.

„Statt hier rumzusitzen und sich von mir die Berichte anzuhören….sollten diese….Schreibtischhengste lieber selbst auf Forschungsmission gehen…“ nuschelte sie und sah sich plötzlich einem Kadetten gegenüber, der sie verwundert anschaute. Sie erwiderte den Blick fest und der Kadett nahm Haltung an.

„Rear Admiral..Sir…äh Ma´am“ stotterte er und Tasha grinste innerlich.

„Haben sie sich nicht verirrt Kadett?!“ fragte Tasha. „Oder suchen sie etwas bestimmtes in den heiligen Hallen der Wissenschaft“ hakte sie nach. Es kam des Öfteren vor, das sich neue Kadetten in den Weiten des Akademiegeländes verliefen, wenn sie sich nicht so auskannten.....denn die Akademie grenzte an das HQ der Sternenflotte sowie einigen Hauptabteilungen davon. Daher kam es öfter vor, dass man in den Korridoren der Science oder anderen Abteilungen des Öfteren Kadetten herumirren sah.

„Nein Ma´am…ich habe mich nicht verirrt….auch wenn ich noch zie mlich neu hier bin….ich komme gerade von der Einführungsveranstaltung und man bat mich, eine Liste der Interessenten für ein Praktikum in der Science hier abzugeben..“ gab er akurat zur Antwort. Tasha grinste. Es wäre kein Problem gewesen, diese Liste in die Datenbank einzugeben, um die gewünschten Daten zu erhalten, doch einige Referenten hielten es für sinniger…die Kadetten durch das ganze Gelände zu scheuchen…damit sie sich hier besser zurechtfanden, was nichtmal schlecht war.

„Dann möchte ich sie nicht länger aufhalten Kadett…“ meinte Tasha und er nahm wieder Haltung an, bevor er sich verabschiedete. Sie nahm nun ihren Weg wieder auf und marschierte zielstrebig zum Sternenflotten-Hauptquartier. Ohne lange aufgefordert zu werden, gab sie am Eingang ihren Dolch ab…wurde nochmals ausgiebig gescannt und ihre Identität geprüft. Ergeben ließ Tasha die ganze Prozedere über sich ergehen, bis man sie schließlich in das Allerheiligste der Sternenflotte einließ…nämlich in den Bereich, in dem der Oberbefehlshaber der Sternenflotte nebst seinem Stab…seine Büro´s hatte. Sie betrat das große Vorzimmer mit Warteraum….in dem die Adjutantin des OBH an ihrem Schreibtisch saß und aufstand, als Tasha den Raum betrat.

„Ma´am…der Fleet-Admiral erwartet sie bereits….sie können eintreten…“ sagte sie und Tasha nickte dankend.

Die Tür zum Chefbüro öffnete sich und Tasha trat ein…..nahm Haltung an und salutierte vor dem Fleet-Admiral.

„Sir“ sagte sie nur und wartete.

„Stehen sie bequem Rear Admiral“ sagte er und sie nahm die typische Haltung an. Leicht gespreizte Beine..die Hände hinter dem Rücken verschränkt und blickte auf den Mann vor sich, der die ganzen Geschicke der Sternenflotte leitete. Sein Büro hatte sich seit dem letzten Besuch kaum geändert….der mahagonifarbene Schreibtisch…der wundervolle Blick auf die San Francisco-Bay…die vielen Orden und Auszeichnungen…

„Sir….Rear Admiral Tasha Yar von der USS-AVENGER meldet sich zurück“ sagte Tasha laut und deutlich…..

Der Fleet-Admiral nickte..deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und sagte..“Nehmen sie Platz Rear Admiral…..möchten sie einen Kaffee?“ fragte er nach.

„Gerne Sir…“ antwortete Tasha und sah wie er seine Kommunikationsanlage bediente…“Bitte bringen sie zwei Tassen Kaffee“ wies er an.

Es dauerte nicht lange und man brachte ein Tablett mit zwei Tassen frischem, dampfenden Kaffee. Tasha wusste den Kaffee im HQ zu schätzen…den sie nicht wie sonst üblich auf dem Replikator holen musste…sondern der hier frisch zubereitet wurde…da der Fleet-Admiral es schätzte…frisch gekochten Kaffee zu trinken. Tasha nahm dankend die Tasse entgegen und nahm einen genießerischen Schluck….bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder voll und ganz ihrem Oberbefehlshaber zuwandte..

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Gelände des Sternenflottenhauptquartiers

Etwas nachdenklich hatte Tasha das Büro des Oberbefehlshabers verlassen. Es war einiges geschehen, während die AVENGER in den Tiefen des Weltraums unterwegs war. Und sie hatte so einiges erfahren, worüber sie nicht unbedingt glücklich war, andere Dinge jedoch hatten sie erfreut. So war wohl das Leben….einige Sachen gefielen…andere lehnte man ab…und wieder andere gaben Anlass zur Sorge und zum Nachdenken….sie hatte nun einen bunt gemischten Mix aus allem und langweilig würde es ihr die nächsten Tage sicher nicht werden. Sie musste ihren Flug in die klingonische Heimatwelt noch um einige Zeit verschieben und Tasha bangte schon darum, ob es überhaupt innerhalb ihres Urlaubs klappen würde. Wobei Urlaub…dachte sie. Kaum bin ich wieder zurück, geht’s erst richtig rund….

Sie marschierte durch den großen, wunderschön angelegten Garten des Akademiegeländes und kam an einem Beet blauer Rosen vorbei. Sie lächelte…bückte sich und nahm den Duft der Blumen auf. Sie las das Schild mit der Namensbezeichnung und lächelte, bevor sie weiterlief. Plötzlich meldete sich ihr Kommunikator und der Adjutant des Leiters der Akademie meldete sich bei ihr.

„Verzeihen sie Rear Admiral…jedoch haben wir die Vorlesung über den Metaphasischen Schild auf morgen Vormittag verlegt. Die Eröffnungsveranstaltung für die neuen Kadetten hat sich in die Länge gezogen und wir möchten ihnen nicht zumuten heute Abend noch einen Vortrag zu halten…wäre es ihnen also um 11.00 Uhr morgen Recht?“ hörte sie ihn fragen.

„Kein Problem…das ist mir mehr als Recht…danke für die Information..Yar Ende“

Tasha atmete auf. So blieb ihr wenigstens noch genügend Zeit, sich darauf vorzubereiten und sie hatte nun den ganzen Abend Zeit Material zu sichten. Sie blieb stehen als ihr etwas einfiel. Als Ausbilderin hatte sie Zugang zu allen Informationen rund um die Kadetten und die Ausbildung. Das beinhaltete auch ihre Zugriffsmöglichkeit, bezüglich Ausbildung zur CoC. Sie marschierte zielstrebig auf das große Akademie-Verwaltungsgebäude zu. Je näher sie dem imposanten Bauwerk kam, umso mehr Kadetten liefen ihr über den Weg. Diese blieben immer wieder stehen und grüssten akurat. Tasha grüsste zurück und sah unter den vielen Kadetten jede Menge Neulinge, denen sich einige „alte Hasen“ angenommen hatten und sie nun durch das Akademie-Gelände führten. Tasha betrat das Gebäude und bat am Empfang darum, dass man ihr ein kleines Büro zuteilen sollte, da sie ja wohl doch nun einige Tage hier festhängen würde, was ihr zwar nicht unangenehm war, aber ihre bisherigen Pläne doch etwas über den Haufen schmiss. Aber sie war flexibel und es würde noch genug Zeit für andere Dinge bleiben.

Man teilte ihr ein Büro zu und Tasha dankte, ging dann zielstrebig zu dem Raum und holte sich einen Raktajino..setzte sich an den Schreibtisch und aktivierte den Terminal. Sie gab ihre Zugangscodes ein und rief dann alle verfügbaren Daten zur Ausbildung über das CoC auf. Mit Genugtuung las sie, dass Commander Inamelan dort bereits als Anwärter verzeichnet war und noch mehr freute sie, dass es anscheinend nun doch ein AF-Schiff gab, dem nun Kadetten zugewiesen wurden und das bald auslaufen würde. Commander Inamelan würde mit an Bord gehen und dort den einen Teil seiner CoCAusbildung absolvieren.

Das war nun doch eine gute Nachricht, denn so war wohl gewährleistet, dass er nach Ablauf des Urlaub der AVENGER zu Beginn einer neuen Mission wieder an Bord war. Nachdenklich blickte sie auf den Bildschirm ihres Terminals….er müsste sich derzeit auf dem Gelände der Akademie aufhalten….oder sogar ein Quartier hier haben….da er ja nun offiziell als Anwärter für die CoC aufgenommen worden war. Sie widerstand dem Drang nachzuschauen, wo er sich befand. Verabschiedet hatten sie sich schon…und das gleich zweimal..erst an Bord der AVENGER und dann auf SB One, als sie sich entschlossen hatte, mit ihm im Shuttle dorthin zu fliegen, weil sie beim Leiter des SFC ihren Bericht abgeben und er auch dort vorstellig werden musste. Sie rief weitere Daten ab und sah das sich bereits sehr viele Kadetten für die Vorlesung morgen früh eingetragen hatten. Unter anderem auch jede Menge Neulinge wie sie erkennen konnte. Sie dachte an die Begegnung mit dem Kadetten im Wissenschafts-Hauptquartier zurück. Er war Romulaner. Die Beziehungen zwischen beiden Welten waren zwar nicht mehr so angespannt waren wie früher, aber dennoch alles andere als herzlich. Von daher fragte sie sich, wie es ihm wohl so ergehen musste, als Romulaner seine Ausbildung in der Sternenflottenakademie zu absolvieren. Denn es gab nicht viele Romulaner, die diesen Schritt wagten. Ihr Sec/Tac war einer der wenigen Offiziere romulanischer Abstammung, die die Offizierskarriere in der Sternenflotte angestrebt hatten. Vor ihm gab es nicht viele, die es geschafft hatten. Auch wenn er äußerlich die Anteile seiner betazoidischen Abstammung zeigte, so hatte er nie einen Hehl daraus gemacht, auch seine romulanische Abstammung zu zeigen. Und nun war Commander Inamelan dabei wieder einen wichtigen Meilenstein in seiner Karriere zu legen, in dem er nun die CoC-Ausbildung absolvierte.

Tasha wusste, dass sie während ihres Aufenthalts hier, den Kadetten genau im Auge behalten würde. Sie wolle sehen, wie er sich hier zurechtfand und ob es Probleme ob seiner Abstammung geben würde. Tasha deaktivierte ihren Terminal und stand auf. Sie musste jetzt langsam anfangen, das Material für die morgige Vorlesung zu sammeln und sich vorbereiten. Es war lange her, dass sie einen Vortrag gehalten hatte…aber sie war eine Meisterin des Improvisierens….und sie freute sich eigentlich sogar auf diese Vorlesung.

Sie überlegt ob sie in der Stadt zu Abend essen sollte…entschied sich aber dagegen..aus ganz bestimmten Gründen…jedoch fiel ihr ein…das sie noch nie ein Frühstück in einem ganz bestimmten Lokal probiert hatte. Mittagessen und Abendessen waren bereits absolviert dort….und sie lächelte leicht. Sie würde morgen früh kurzfristig entscheiden, ob sie ihr Frühstück bei Tomarek einnehmen würde oder hier in der Mensa. Fürs Abendessen entschied sie sich nun für die Mensa….und machte sich auf den Weg dorthin. Dort angekommen herrschte reger Betrieb und Tasha hielt Ausschau nach einem freien Platz….und fand tatsächlich einen freien Tisch. Obwohl viele Kadetten gewohnt waren, auf dem Akademiegelände hochrangigen Offizieren zu begegnen, schien ein Rear Admiral der in der Mensa zu Abend aß, doch ein Ereignis der besonderen Art zu sein. Anders konnte sich Tasha die verstohlenen Blicke und das Gemurmel an den Nebentischen der Kadetten nicht erklären und lächelte, während sie sich ein Essen aussuchte.

Sie überlegte, ob es auch daran lag, dass nun viele Neulinge hier waren, die es noch nicht so gewohnt waren, ranghohe Offiziere zu sehen und nahm einen Schluck Wasser, welches sie von der Karaffe die auf dem Tisch gestanden hatte in ein Glas eingeschenkt hatte. Als sie ausgewählt hatte, stand sie auf und stellte sich hinter die Reihe der wartenden Kadetten, die an der Essenausgabe standen. Wieder erreichten Tasha verstohlene Blicke und sie winkte ab, als man sie vorlassen wollte. „Ich werde genauso warten wie jeder Andere..sie waren vor mir da“ meinte sie nur und lächelte. „Ja Ma´am“ kam erst etwas zögerlich als Antwort und Tasha verwickelte die beiden Kadetten vor sich in ein Gespräch. Schon deshalb, da einer der Beiden der besagte romulanische Kadett war, mit dem Tasha schon einmal zusammengetroffen war. Sie befragte ihn ein wenig, wie es ihm bisher hier gefiel und was seine Ziele und Pläne waren und hörte ihm aufmerksam zu, als er zuerst ein wenig vorsichtig, dann jedoch sehr direkt und detailliert schilderte, was er sich so vorgenommen hattte..welche Fachrichtung ihm besonders lag und was er erwartete. Es war eine interessante Unterhaltung und Tasha bedauerte, dass sie unterbrochen wurden, als sie an der Reihe waren, ihr Essen zu holen…..sie nahm einen Gemüseteller und etwas Hasperat und begab sich zurück zu ihrem Platz und begann zu essen.

 

=A=Cmdr Jeret Inamelan, USS Avenger=A=

-Gelände der Akademie, abends

Über dem Akademiegelände in San Francisco hing die abendliche Luft schwer. Es war drückend und unangenehm und so passte das Wetter zu der Laune, in der ich war. Ich hatte nun ein Quartier an der Akademie zugewiesen bekommen, doch würde ich es kaum nutzen. Das nächste AF Schiff würde in wenigen Tagen seine Kadetten an Bord nehmen und mich als XO erwarten. Da ich nicht schlafen konnte, hatte ich mich zu einem abendlichen Rundgang über das Gelände entschlossen. Hier hatte sich kaum etwas verändert. Hier und da begegneten mir noch Kadetten, alleine oder in kleinen Gruppen, die von einer Übungsstunde kamen, sich ebenfalls bei einem Spaziergang entspannen wollten oder die Lektionen, Sorgen und Neuigkeiten der letzten Tage diskutierten, so wie es schon unzählige Jahrgänge zuvor getan hatten und so wie unzählige Jahrgänge es auch nach ihnen tun würden. Ich hingegen wollte mit einem Spaziergang durch den Garten der Akademie meine aufgewühlten Gedanken ordnen. Der Besuch bei Tomarek im Lokal gestern und heute Morgen war interessant verlaufen, wobei das Wort ‚interessant’ vielfältig gedeutet werden konnte. Ich hatte ihm ausführlich Bericht erstattet von dem Flug der USS Avenger nach Ch’Rihan, vom Essen mit dem Prätor an Bord des Flagschiffes der Föderation und natürlich von meinem nicht genehmigten Besuch bei der adligen Rihanna Riala, die mich mit wertvollen Informationen versorgt hatte, sowohl für Tomarek als auch für mich persönlich. Tomarek hatte nur wenig nachgefragt, doch ab und an sah ich, wie die Sehnsucht in seinen Augen glühte, als ich zum Beispiel die Apnex-See erwähnte. Nachdem ich mit meinem Bericht geendet hatte, hatte er mit einem leisen Seufzen einen großen Schluck von dem blauen Ale genommen und hing eine Weile seinen Gedanken nach. Das Schweigen zwischen uns dauerte circa fünf Minuten an, bis er sich einen Ruck gab und wieder souverän wirkte. Dann langte er unter den Tisch und zauberte ein PADD hervor, welches er mir zum Lesen gab. Die Infos darauf prägte ich mir sehr genau ein und gab es ihm dann zurück.

„Du weißt nun, was wir brauchen und von dir erwarten. Enttäusche uns nicht, Re’tren. Wir verlassen uns auf dich!“ kommentierte er nur ernst und ich nickte ihm zu. Dies war ein Spiel mit dem Feuer, wobei die Kunst darin bestand, das Feuer zu hüten, zu bezähmen, sich aber nicht von der Flamme erwischen, geschweige denn verbrennen zu lassen. Bisher hatten wir es meisterhaft gespielt und hatten nur einen Verlust zu beklagen in vier Jahren. Eine gute Quote, wenn auch nicht sehr gut…. „Tomarek, ich danke für deine Gastfreundschaft..ich werde sehen, wann ich Zeit habe und dann bei dir vorbeischauen..bis dahin mögen die Elemente mit dir sein..Jolan tru..!“ mit diesen Worten hatte ich mich heute morgen von ihm verabschiedet und war dann zu meinen Kursen gegangen, die ich belegen musste. Dabei war mir auch ein junger Kadett im Gang aufgefallen, der Rihannsu war. Seinen Namen wusste ich nicht, doch war es sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte. Gedankenverloren schlenderte ich weiter über den Campus und musste leicht lächeln, wenn Kadetten beim Anblick meiner Uniform und den Pins respektvoll grüßten. Schließlich setzte ich mich auf eine Holzbank unter einen großen alten Baum. Mittlerweile war es dunkel geworden, und der Mond wurde ab und an von Wolken überdeckt, ebenso die Sterne. Ein leichter Wind war aufgekommen und wiegte die Zweiges des Baumes, unter dem ich saß, sanft hin und her, so dass die Blätter ein leises Geräusch erzeugten. Es klang beruhigend und ich entspannte mich. Unbewusst war meine rechte  Hand in meine Uniformtasche gewandert und hatte dort die Kette mit dem kleinen Silberanhänger spielend umfasst. Plötzlich riss mich unvermittelt eine Stimme aus meinen Gedanken, so dass ich zusammenzuckte:

„Commander?“

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER, Ausbilderin an der Akademie =A=

Akademiegelände / San Francisco – Erde 8.00 Uhr morgens

Tasha hatte sich gegen ein Frühstück bei Tomarek entschieden..sie trank ihren Raktajino in ihrem Quartier und sah sich noch ihre Unterlagen durch für die bevorstehende Vorlesung. Sie hatte die halbe Nacht an dem Vortrag gearbeitet um gut vorbereitet zu sein. Sie trug die von ihr so verhasste Admiralsuniform, die sie heute gegen die Uniform eingetauscht hatte, die sie sonst als CO der AVENGER trug. Sie fand die Admiralsuniform unbequem und außerdem befand Tasha, dass sie ihr nicht stand….aber es half alles nichts…zum Vortrag erwartete man, dass sie sich dem Rang entsprechend kleidete und so musste sie heute in Admiralsuniform in den Hörsaal. Sie zupfte hier und da noch daran herum, aber es änderte sich nichts an der Tatsache das Tasha die Uniform störte, also ließ sie es bleiben und ergab sich ihrem Schicksal. Sie packte die Padds und Datenstäbchen zusammen. Sie hatte von der AVENGER eigens einige Daten herbeordert um den Vortrag noch mit einigen anschaulichen Grafiken und Bildern zu beleben. Sture, trockene Vorlesungen hatte sie selbst als Kadett schon nie leiden können…geschweige denn, dass sie den Kadetten jetzt solch einen Vortrag zumuten wollte. Tasha packte ihre Tasche mit dem wichtigen Inhalt und verließ ihr Quartier. Die Zeit reichte noch um einen kleinen Spaziergang durch die Gärten der Akademie zu machen und sie genoss es immer wieder. Viel zu wenig war sie sonst hier und so nutzte sie jede freie Minute, um sich hier aufzuhalten.

Sie spazierte eine Weile durch die Pfade und Wege….setzte sich dann etwas hin und beobachtete die Kadetten, die zu ihren Vorlesungen eilten. Hin und wieder erkannte sie einige Offiziere, die es jedoch auch meist sehr eilig hatten, da sie die Dozenten für die jeweiligen Vorträge waren. 20 Minuten vor 11.00 Uhr stand Tasha auf, nahm ihre Tasche und marschierte zum Hörsaal 7, in dem ihre Vorlesung stattfinden sollte. Die meisten anderen Pflichtvorlesungen für den Vormittag waren beendet und Tasha glaubte nicht so wirklich, dass der Hörsaal auch nur halb besetzt war, auch wenn sie schon gesehen hatte, dass sich einige angemeldet hatten.

Sie ging in den Nebenraum, wo sie schon ein Lieutnant erwartete. „Rear Admiral…schön das sie da sind..möchten sie noch einen Kaffee bevor es losgeht?“ fragte er sie und Tasha musste grinsen.

„Gerne Lieutnant“ antwortete sie und bekam wenig später eine Tasse gereicht die sie dankend annahm.

„Sind überhaupt einige Kadetten hier?“ fragte sie dann lächelnd, während sie noch einen Schluck Kaffee trank.

„Der Hörsaal ist voll besetzt Ma´am“ kam als Antwort und Tasha verschluckte sich und fing an zu husten.

„Alles in Ordnung Ma´am?“ kam die besorgte Nachfrage des Lieutnants und sie winkte nur keuchend ab. „Ja alles ok“ kam heiser von ihr zurück.

Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet…aber egal ob sie nun vor 5 oder vor 150 Kadetten ihren Vortrag halten sollte…das war nun auch egal.

„Es wird Zeit..ich werde die unruhige Meute mal vorbereiten Rear Admiral“ sagte er und trat durch den Ausgang der Dozenten in den Hörsaal…durch die geöffnete Tür hörte Tasha wie die Gespräche schlagartig verstummten und der Lieutnant das Wort an die Kadetten richtete.

„Guten Morgen Kadetten…..wir haben für sie heute eine spezielle Dozentin eingeladen, die ihnen aus Erfahrungsberichten und aufgrund der Tatsache, dass der Metaphasische Schild auf ihrem Schiff genutzt und auch von einem ihrer Offiziere weiterentwickelt worden ist….die Funktion und Einsatzmöglichkeiten des Metaphasischen Schildes noch näher zu bringen….ich bitte nun um Aufmerksamkeit für Rear Admiral Tasha Yar…CO des Flagschiffes USS-AVENGER“ hörte sie ihn sagen, während sie schon durch die Tür trat und dann im Hörsaal stand. Klatschen empfing sie und die Kadetten erhoben sich geräuschvoll von ihren Stühlen und Bänken. Tasha nickte dem Lieutnant zu, der sich nun entfernte. Die meisten großen Hörsääle wie dieser hier…waren angelegt wie ein Amphitheater…halbrund…versetzte Sitzmöglichkeiten die immer weiter nach oben reichten, während der Dozent von ganz oben aus gesehen ….weit unten auf einer Art „Bühne“ stand und zu den Zuhörern sprach.

Tasha wandte sich an die Kadetten..zog energisch ihre Uniform zurecht. „Ladies and Gentlemen..nehmen sie Platz“ ließ sie verlauten und die Kadetten aller Jahrgangsstufen nahmen Platz. „Es ist mir eine Freude ihnen heute die Funktionsweise des Metaphasischen Schilde näher zu bringen….und ich werde das auch anhand einiger Bilder und Grafiken belegen…aber keine Sorge…ich kann mich noch gut an meine Kadettenzeit erinnern…ich werde sie nicht lange mit trockenen Zahlen und Fakten quälen“ meinte sie. Zufriedenes Murmeln und Grinsen war zu erkennen und Tasha begann mit ihrem Vortrag.

Zuerst musste sie natürlich über die technischen Feinheiten des Schildes sprechen und ließ über den großen Computerbildschirm die ganzen Daten aufzeigen. Nach 20 Minuten beließ es Tasha bei den trockenen Daten….und wandte sich an den Lieutnant, der in der Nische an der Tür stand. Sie nickte ihm zu und er verdunkelte den Saal. Erwartungsvolle Spannung lag nun im Hörsaal.

„Ich werde ihnen nun einige Aufnahmen zeigen, die das positronische Exoteleskop der AVENGER gemacht hat, während wir in die Corona einer Sonne einflogen….das Exoteleskop war dabei natürlich auch durch den Schild geschützt, jedoch durch einige Modifikationen konnten wir diese Aufnahmen vor dem Einflug..während des Einflugs und auch in der Corona aufzeichnen….“ Tasha spielte die Aufnahmen ab. Das Exoteleskop war zu diesem Zweck nur mit einer schmalen Energieleitung mit der AVENGER verbunden gewesen und schwebte ca. 500 m oberhalb des Schiffes…als der Einflug vonstatten ging. Man sah wie die AVENGER sich der Corona näherte…und dann eintrat….gelb und rot war zu erkennen, bevor man wieder einige klarere und schärfere Bilder der Umgebung sehen konnte. Laute Oh´s und Ah´s waren von den Rängen zu hören und Tasha grinste. Sie ließ die Bilder weiterlaufen und spielte dazu Musik ab, die sie für passend hielt. Laute, kräftige Töne durchdrangen den Hörsaal und sie merkte, dass die Kadetten sehr gebannt auf den Schirm schauten.

Nach ca. 20 Minuten war auch dieses Schauspiel vorbei und das Licht im Hörsaal ging wieder an. Tasha sah einige verklärte Gesichter in den ersten Reihen und lächelte. „Wie sie sehen…es hat schon Vorteile, die Akademie zu absolvieren und dann Dienst auf einem Schiff zu tun..wenn man so etwas erleben darf“ sagte sie und erntete beifälliges Nicken. „Ladies and Gentlemen..ich danke für ihre Aufmerksamkeit..sollten noch Fragen aufgetreten sein…dann können sie diese Anfragen an meinen Terminal schicken….da die nächste Vorlesung bereits auf sie wartet und ich ihnen noch ein wenig Pause gönnen möchte, reicht die Zeit leider nicht um sie hier noch zu beantworten….ich wünsche ihnen viel Erfolg und einen schönen Tag“

Applaus erklang und Tasha verließ den Hörsaal und war recht zufrieden mit der Vorlesung.

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Akademie – San Francisco/Erde

Als Tasha durch die Korridore der Akademie ging, hörte sie plötzlich eine ihr bekannte Stimme. „Schöner Vortrag….“ Sie wandte sich um und ihr Gesicht erhellte sich. „Jeremy“ rief sie erfreut aus und blickte dem lächelnden Formwandler entgegen.

„Was machst du hier?“ fragte sie ihn.

„Ich habe gestern mit Erlaubnis von Admiral Person einen Vortrag über unsere Mission gehalten“ meinte er und Tasha schaute bedauernd.

„Schade, ich hatte gestern leider noch soviel zu tun, dass habe ich gar nicht mitbekommen….“

„Ist leider nicht mehr zu ändern, aber der Vortrag hat Spaß gemacht“ meinte er und Tasha lächelte.

„Mir meiner eben auch“ sagte sie.

„Das hat man bemerkt..war mal etwas anderes als nur der trockene Stoff..und es könnte durchaus sein, dass dich einige Kadetten ansprechen werden, denn ich habe sie auch an dich verwiesen, wenn sie mehr über die Mission erfahren wollen“

Tasha schaute ihn entrüstet an. „Einige Kadetten? Wenn nur die Hälfte davon mit Fragen ankommt, kann ich meinen Urlaub vergessen“ nuschelte sie und sah das breite Grinsen von Jeremy.

„Du kannst als Rear Admiral jederzeit sagen, wenn es dir genug ist….und außerdem gibt’s Möglichkeiten die Sache strukturiert und geordnet anzugehen“ hörte sie ihn sagen.

„Ach nein wirklich?“ nuschelte sie zurück und dann mussten beide lachen.

„Was hast du noch vor jetzt?“ fragte Jeremy…“Wie wärs mit Mittagessen in der Mensa?“

„Gute Idee….ich komme mit“ antwortete sie und beide machten sich auf den Weg in die Mensa und aßen dort zu Mittag. Es wurde ein vergnügliches Mittagessen das sich bis in den Nachmittag zog, da Jerry und Tasha dann noch ein wenig in den Gärten der Akademie spazierengingen, einen Kaffee tranken, sich mit einigen Kadetten unterhielten, bevor sich ihre Wege dann trennten. Tasha kam einfach nicht zur Ruhe, es gab noch einiges zu erledigen..sie kontaktiere außerdem UP um sich nach dem Stand der Arbeiten zu erkundigen bzw. ob diese bereits angefangen hatten. Hrkal, der sich noch auf der AVENGER bzw. auf UP befand….bestätigte dies. Sie war zufrieden und verbrachte den Rest des frühen Abends mit einigen administrativen Arbeiten und Aufgaben in der Akademie. Irgendwann hielt sie es im Gebäude nicht mehr aus…es war schon dunkel geworden, als Tasha, das Akademie-HQ verließ und durch den Garten schlenderte. Sie zog die würzige Seeluft ein, die vom Pazifik herüberwehte und blickte ab und an in den Himmel. Es war mild, der Mond lugte hinter Wolken hervor und wurde immer wieder von ihnen verdeckt. Nicht viele Personen kamen ihr auf ihrem Weg entgegen…und Tasha grüsste immer automatisch zurück, wenn sie angesprochen wurde. Sie hörte den Sand und Kies unter ihren Stiefeln knirschen und verfluchte es, immer noch die ihr so verhasste Admiralsuniform zu tragen. Langsam ging sie weiter….der leichte Wind spielte mit ihren Haaren und einige Strähnen fielen ihr ins Gesicht, welche sie geistesabwesend wegstrich. Als sie langsam weiterschlenderte, sah sie plötzlich eine Person auf einer Holzbank unter einem alten, großen Baum sitzen. Als sie näher kam, erkannte sie, dass es Jeret war. Er hatte sie noch nicht bemerkt und für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie nicht besser umkehren sollte, da er nachzudenken schien und sie ihn nicht stören wollte. Sie hatte sich schließlich bereits von ihm verabschiedet und wusste, dass seine Ausbildungsmission bald starten würde. Vielleicht war es gerade der Grund, der sie veranlasste, doch weiterzugehen….bald würde er für mindestens vier Wochen unterwegs sein und viel zu tun haben. Er hatte sie immer noch nicht bemerkt, obwohl sie schon fast bei ihm war. Sie hörte ein leises, metallisches Klimpern und sprach ihn leise an…“Commander?“

Sie sah das er kaum merklich zusammenzuckte und blickte verwundert hoch. Als er sie erkannte, wollte er aufstehen..doch sie winkte ab.

„Ma´am“ grüsste er.

„Ich möchte sie nicht stören Jeret…aber ich freue mich, sie noch einmal zu treffen, bevor es wohl bald losgeht“ sagte sie.

Er zog die Hand aus seiner Uniformtasche und sie konnte gerade noch ein leichtes Glitzern erkennen, welches vom Mondlicht erzeugt wurde, dass gerade in diesem Moment hinter den Wolken hervortrat.

„Was habe sie denn da Schönes?“ fragte sie ihn lächelnd. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich…fast abweisend…..verschlossen wirkte es im fahlen Mondlicht, welches immer noch die Bank ausleuchtete, auf der ihr Sec/Tac saß.

„Sie stören nicht“ meinte er…aber Tasha hörte einen bestimmten Unterton heraus, den sie nicht so ganz deuten konnte.

„Darf ich mich setzen?“ fragte sie dann….und wurde sich nun ihrer Admiralsuniform sehr bewusst… da sie plötzlich ein Bild empfing…reflektiert von der Person gegenüber. Sie sah sich kurz mit seinen Augen…der Rear Admiral..der CO…die Ausbilderin…die Offizierin….und nichts anderes repräsentierte diese Uniform.

„Natürlich Ma´am..ich wollte nicht unhöflich sein…“ sagte er dann und rückte ein wenig zur Seite. Sie nahm Platz und meinte mit einem Blick auf die Uniformtasche….“Haben sie etwas schönes für sich gefunden?!“ fragte sie lächelnd. Wieder schien sich plötzlich eine Wand aufzutun….und es hatte den Anschein als ob er geistig immer weiter von ihr wegrückte….obwohl er immer noch auf demselben Platz saß.

„Es ist nur ein Anhänger an einer Kette“ meinte er.

„Darf ich sie sehen?“ fragte sie höflich.

Täuschte sie sich, oder hatte sie kurz ein unmerkliches Kopfschütteln von ihm registriert?! Sie schien sie sich wirklich getäuscht zu haben, da er langsam in die Tasche griff und ihr dann die Kette auf seinem ausgestreckten Handteller zeigte.

„Darf ich?“ fragte sie und streckte ihre Hand aus…und er nickte ganz leicht. Sie nahm behutsam das Schmuckstück auf und hielt es etwas ins Mondlicht. Der Anhänger war hübsch…blau..in Metall eingefasst…und die Kette passte hervorragend dazu…das Silber schimmerte im Mondlicht und das Schmuckstück zeigte sich so von seiner schönsten Seite. Sie betrachtete es versonnen…tastete mit ihren Augen die Form ab…..und blickte hin und wieder verstohlen zu ihrem Sec/Tac….der sehr verschlossen wirkte…..ein ungutes Gefühl machte sich in Tasha breit….und sie konnte nicht erfassen warum…....Wieder blickte sie auf den Anhänger, als sich plötzlich eine Wolke vor den Mond schob….es wurde dunkel...und ein starker Windstoss durchfuhr den Baum….das laute Rauschen der Blätter war zu hören und Tasha überkam ein Frösteln. Sie räusperte sich und gab ihm dann die Kette mit dem Anhänger zögerlich zurück…. Sie legte eine Hand auf seine Schulter….und er steckte die Kette ein, ohne sie anzusehen. Dann erst wandte er ihr den Blick zu, die dunklen Augen schimmerten im Mondlicht, dass sich gerade wieder zeigte.

„Ich habe sie nie gefragt, wie sie ihren Besuch auf Ch’Rihan empfunden haben..doch eines weiß ich, es ist sicher nie leicht seinen Wurzeln zu begegnen, wenn man noch nie auf seiner Heimatwelt war….und man fühlt sich hin- und hergerissen…..verpflichtet seiner Abstammung gegenüber….aber auch verpflichtet der Ehre und seinen Pflichten als Offizier der Sternenflotte. Jetzt wo sie diesen neuen Schritt in ihrer Karriere tun….wird ihnen das sicher auch wieder bewusst werden….“ sagte sie leise und ließ die Worte einen Moment wirken.

„Passen sie auf sich auf Jeret“

 

=A=Cmdr Jeret Inamelan, USS Avenger=A=

-San Francisco, Akademiegelände-

Aufmerksam hatte ich dem Rear Admiral, der neben mir auf der Bank saß, zugehört. Die ganze Zeit über war ich darauf bedacht gewesen, nichts von meinen wahren Empfindungen preiszugeben. Weder meine Mimik, Gestik, meine Körpersprache, Stimmenlage oder Worte noch meine Gedanken und Gefühle sollten irgendetwas von dem verraten, was wirklich in mir vorging. Immer stärker hatte ich mich in den letzten Minuten von meinem CO innerlich distanziert und meine mentalen Schilde verstärkt, da sie über unkontrollierte mentale Fähigkeiten verfügte. Das letzte, was ich nun gebrauchen konnte, war, das sie zu hinterfragen begann, was mit mir los war. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn sie mich hier nicht getroffen hätte, doch nun musste ich gute Miene zum bösen Spiel machen, wie die Menschen zu sagen pflegten. Ich fragte mich, wie viel sie von meinem Nachdenken und Grübeln schon mitbekommen, denn das ich anders war als heute, hatte sie mitbekommen. Dessen war ich mir sicher.

Als sie die Kette im Mondlicht anschaute und bewunderte, überkam mich ein leichtes Frösteln. So schön und doch tödlich, beides ineinander vereint zu einem perfekten Schmuckstück, welches kein negatives Aufsehen erregte. Ich überlegte immer noch, was ich nun letztendlich damit anfangen würde. Vor ein paar Stunden war ich fast so weit gewesen, auf die Golden Gate Bridge zu gehen und das Ding von dort aus ins Meer zu werfen, doch etwas hatte mich zurückgehalten. Ich war zwar nicht auf Ch´Rihan aufgewachsen, dennoch gehörte ich dorthin..mehr oder minder und man hatte mich sowohl früh mit der Kultur der Rihannsu als auch mit der Kultur der Betazoiden vertraut gemacht, damit ich meine Wurzeln kennen lernte und selber entscheiden konnte...

Tomarek war Rihannsu durch und durch. Auch wenn er hier auf der Erde nun schon seit etlichen Jahren lebte, so galt bei ihm immer das alte Sprichwort: "Liebe brennt, Ale brennt, Feuer brennt, Politik brennt - das Leben wäre kalt ohne diese Dinge." Alle Aspekte seines Lebens genoss er und kostete sie auch aus. Sogar offensichtlich unangenehme Dinge schätze er wegen ihrer Intensität. Sein Verhalten wurde durch das "Mnhei’sahe" geprägt wie es bei Rihannsu üblich war. Es umfasst die Grundwerte Ehre, Pflicht, Höflichkeit und Stärke, ist in allen Interaktionen zwischen Rihannsu selbstverständlich und ist unausgesprochener Konsens der Gesellschaft, der die Aktionen aller Rihannsu bestimmte und das galt auch für Tomarek hier auf der Erde..

Ich hatte ihm mein Wort gegeben, ihn und andere zu unterstützen, wenn es nicht direkt mit meinen Pflichten als Offizier der Sternenflotte kollidierte. Doch wo fing das eine an und wo hörte das andere auf? Ich war schon manchmal in einem Zwiespalt geraten, denn ein Rihannsu achtet das Wort, wenn es einem anderen Rihannsu gegeben wurde. Mein Wort zu brechen würde Unehre bedeuten, eine Schande, welche schlimmer als der Tod war nach den Traditionen. Tomareks Geste, mir die Kette zu geben, war etwas Besonderes gewesen in seinen Augen…ein Ehrenrecht, wie es die Verfassung der Rihannsu allen Bürgern des Imperiums garantierte, nämlich das Recht auf einen ehrenvollen Selbstmord, sollte ich einmal in eine auswegslose Lage kommen…ich erkannte seine Motive und fühlte mich dadurch geehrt, dennoch war ich hin- und hergerissen und wollte dieses tödliche Ding so schnell wie möglich los werden. Ich war halt doch kein wirklicher Rihannsu. Diesen Teil meiner Überlegungen muss der Rear Admiral wohl mitbekommen haben, denn sie sagte nun etwas, was mich aufhorchen ließ.

„… es ist sicher nie leicht seinen Wurzeln zu begegnen, wenn man noch nie auf seiner Heimatwelt war….und man fühlt sich hin- und hergerissen…..verpflichtet seiner Abstammung gegenüber….aber auch verpflichtet der Ehre und seinen Pflichten als Offizier der Sternenflotte. Jetzt wo sie diesen neuen Schritt in ihrer Karriere tun….wird ihnen das sicher auch wieder bewusst werden…passen sie auf sich auf Jeret“ Langsam wandte ich meinen Kopf wieder in ihre Richtung und blickte auf ihre Admiralsuniform, während ich die Kette in meiner Hosentasche und gleichzeitig den Knauf meines Dolches in meinem Stiefelschaft spürte.

„Ja Ma´am“ sagte ich mit leicht belegter Stimme und beließ es dabei. Das Schweigen zwischen uns bereitete sich aus.

„Ich weiß nicht wie es ihnen geht, aber mir wird langsam kalt..“ meinte mein CO schließlich zu mir und stand auf, wobei sie mich musterte.

„Ich werde noch ein wenig den Abend genießen, Ma´am…ich wünsche ihnen eine gute Nacht“ erwiderte ich höflich, worauf sie nickte.

„Danke Jeret, ihnen auch..“ antwortete sie mir mit einen gewissen Unterton, den ich nicht zu deuten wusste und der mir nicht unbedingt behagte. Sie drehte sich um, wobei der Kies unter ihren Stiefeln leise knirschte und ging langsam Richtung Quartiere, während ich fröstelnd auf der Holzbank unter dem alten Baum sitzen blieb und den fahlen Mond betrachtete, als ob er mir Antwort geben könnte..

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Akademiegelände – San Francisco / Erde

Tasha hatte heute keine großen Termine anstehen, jedoch war für den Tag dennoch einiges geplant, denn sie hatte auf ihrem Terminal einige Anfragen erhalten, bezüglich ihres Vortrages und nicht nur deshalb. Das kurze Gastspiel von Jeremy Franklin während der Eröffnungsveranstaltung zeigte auch Wirkung, denn es schien auch reges Interesse an Informationen über die THETA-Mission zu bestehen. Sie saß in ihrem zugewiesenen Büro und sichtete alle eingegangenen Nachrichten und begann einen Tagesplan aufzustellen, während sie den von ihr so geliebten Raktajino trank. Als nächstes rief sie die Daten zur USS-Chicago auf und sah, dass die Versetzungsbefehle bereits verzeichnet waren. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht, sah sie, dass ihr Sec/Tac nun offiziell für vier Wochen seinen Dienst als XO auf der Chicago versehen würde. Neben ihm, war auch Lt. Williams-Solan als Anwärter auf das CoC dorthin versetzt worden. Es war nicht untypisch, dass man gleich zwei Bewerber auf ein Schiff versetzte. Die Schichten würden sich die beiden Offiziere teilen, so wurde das bereits auf den letzten Missionen gehandhabt, wenn Anwärter an Bord eines Schulschiffes waren, um ihre Ausbildung zu absolvieren.

Dann rief sie die Daten der Kadetten auf, die versetzt worden waren. Sie staunte über die Anzahl. Dies schien ein starker Ausbildungsjahrgang auf der Chicago zu werden und sie lächelte wiederum, als sie den Namen Bevor T’Alok las. Der hochgewachsene junge Rihannsu würde also auch seine Ausbildung auf diesem Schiff absolvieren.

Sie überlegte kurz….Jeret Inamelan war Halbromulaner, auch wenn man es ihm äußerlich nicht ansah….T’Alok war sehr offensichtlich Romulaner….sie war gespannt, was Jeret nach den vier Wochen zu berichten hatte..bzw. sobald sie ihn wieder auf der AVENGER sehen würde. Beim Gedanken an Jeret fiel ihr das letzte Treffen in den Gärten der Aka demie ein. Nachdenklich zog Tasha die Augenbrauen zusammen….er war noch introvertierter gewesen als sonst……nein..introvertiert stimmte nicht so ganz in dem Zusammenhang….er war abgerückt von ihr…er hatte sich geistig, mental von ihr abgeschottet und Tasha hatte das spüren können, aber nicht den Grund dafür erfassen können. Und das lag nicht daran, dass er jetzt für vier Wochen auf ein AFSchiff ging um seine Ausbildung zu absolvieren. Sie würde den Grund dafür wohl nicht erfahren, so wie sie manche andere Dinge nur erahnte, aber nie den wahren Hintergrund erfassen würde. Tasha deaktivierte entschlossen ihren Terminal und verscheuchte die trüben Gedanken. Es brachte nichts, wenn sie nun weiterhin darüber nachgrübelte. Auf alle Fälle hatte sie spüren können, dass Jeret wohl froh darüber war, jetzt erstmal vier Wochen weg zu sein….und das hatte sicher einige Gründe. Sie stand auf. Heute trug Tasha nicht die Admiralsuniform…es standen keine Vorlesungen an, die sie halten sollte und so hatte sie sich entschlossen die „normale“ Offiziersuniform mit Jacke zu tragen, da sie immer mehr Geschmack daran fand, diese Art der Uniform zu tragen.

Sie hatte sich entschlossen die Farbe der Wissenschaften zu tragen und pinnte sich ihre Rear- Admiral-Abzeichen an den Kragen ihres blauen Shirts, welches sie unter ihrer Uniformjacke trug. Tasha hatte um einen Termin bei Admiral Person gebeten und bekam auch umgehend die Bestätigung sich um die Mittagszeit bei ihm einzufinden. Sie freute sich auf das Treffen mit dem Androiden, der oft menschlicher war als man es von Androiden eigentlich annahm.

Gefrühstückt hatte Tasha noch nicht, nur ihren obligatorischen Raktajino zu sich genommen und entschloss sich in der Mensa eine Kleinigkeit zu essen. Ein Blick auf den Chronometer zeigte ihr, dass sich dort wohl nun sehr viele Kadetten aufhalten würden, da es noch etwas Zeit war, bis zu den ersten Vorlesungen, aber das machte Tasha nichts aus und sie machte sich auf den Weg dorthin. Als sie dort ankam, sah sie sich bestätigt….es war ziemlich viel los…aber es gab immer noch freie Plätze an verschiedenen Stellen und so holte sich Tasha Croissants…Raktajino und Orangensaft und suchte sich einen Platz, an dem sie sich zufrieden niederließ. Sie erwiderte freundlich die respektvollen Grüße der Kadetten und begann zu frühstücken.

Das Gemurmel und die Unterhaltungen der Kadetten drangen an ihr Ohr und sie lächelte hin und wieder. Irgendwie genoss sie es gerade, sich mitten im Herzen der Sternenflotte aufzuhalten. Die Akademie..das Sternenflotten-Hauptquartier….die einzelnen Abteilungen…hier war vieles zentralisiert und schnell zu erreichen und sie war am Puls des Lebens der Sternenflotte. Einige Kadetten blickten immer wieder zu ihrem Tisch und unterhielten sich dann leise. Tasha grinste, als sie es bemerkte und meinte dann freundlich…“Sie dürfen sich gerne zu mir setzen….“ Erstaunte Blicke….kurzes Überlegen…dann nahmen vier Kadetten ihre Frühstücktabletts und setzten sich zu ihr. Tasha lächelte sie freundlich an und frühstückte gemütlich weiter. Nach und nach begannen die Kadetten zögerlich ein Gespräch und begannen Tasha nach ihrer Mission auszufragen….sie antwortete ihnen offen und nach einiger Zeit waren alle in ein intensives Gespräch vertieft, welches Tasha sehr viel Freude bereitete. Sie erfuhr auch die Vorstellungen der Kadetten, welche sie von ihrer Ausbildung hatten und was sie so geplant hatte… Die Zeit flog nur so dahin…und bald würde sich Tasha mit Admiral Person treffen. Sie überlegte kurz...nach dem Treffen war es an der Zeit auf die AVENGER zurückzukehren und sich über den Stand der gerade angelaufenen Reparaturarbeiten zu informieren und einiges vorzubereiten. Tasha war gewillt nach Kronos zu fliegen und dachte an ihr Bathlet, welches noch in ihrem Bereitschaftsraum hing und ihr kam Kelara in den Sinn....ob sie sie vielleicht auf Kronos wieder sehen würde?!

Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Kadetten zu, von denen einige bald mit der Chicago ihre AF-Mission absolvieren würden und musste dann bedauerlicherweise das Gespräch mit ihnen beenden, weil sie nicht zu spät zu dem Treffen mit Admiral Person erscheinen wollte. "Ich wünsche ihnen alles Gute auf ihrer Mission und für ihre Ausbildung....ich hoffe wir sehen uns irgendwann einmal gesund wieder und sie können mir über ihre Erlebnisse berichten"

 

=A=Cmdr Jeret Inamelan, XO USS Chicago, San Francisco, Quartier an der Akademie, 2404.352, 6:19 Uhr=A=

Noch einmal sah ich mich in meinem Quartier um, welches man mir an der Akademie der Sternenflotte zugeteilt hatte. Nur wenige Tage hatte ich hier gewohnt, sozusagen zwischen Tür und Angel, zwischen dem Ende der Mission Theta und dem Beginn meiner Kommandoausbildung auf der USS Chicago, die ich nun doch schneller beginnen konnte als ich ursprünglich erwartet hatte. Ich hatte mir nicht wirklich die Mühe gemacht, mich hier häuslich einzurichten. Meine wenigen Habseligkeiten, die ich von der USS Avenger mitgebracht hatte, hatte ich bereits wieder in meiner Tasche verstaut. Ein Blick auf das Chronometer sagte mir, dass es Zeit war, aufzubrechen. Mein Shuttleflug nach Starbase One, wo die USS Chicago auf die Kadetten und mich wartete, würde erst um 9:00 gehen. Ich hatte mich für einen zivilen Transporter entschlossen, während die meisten der Kadetten wohl den von der Akademie bereit gestellten Shuttletransport nehmen würden für ihre Reise. Ohne mich noch einmal umzudrehen, warf ich mir meine Tasche über die Schulter, verließ das Zimmer und machte mich auf den Weg zur Mensa. Ich hoffte, mich dort noch von jemandem verabschieden zu können…

 

-Mensa, 6:30 Uhr-

Wie immer herrschte hier ein Gewusel, welches fast schon obligatorisch zu sein schien. Unzählige Kadetten holten sich ihr Frühstück, rannten mit ihren Tabletts herum, suchten sich Plätze, tauschten sich an den Tischen schnell über diverse Unterrichtsstunden und Dozenten aus, versuchten, gestern vernachlässigte Studien noch schnell aufzuarbeiten. Ich musste innerlich schmunzeln. Es hatte sich nicht wirklich etwas verändert, seitdem ich mein Offizierspatent erhalten hatte. Ab und an trafen mich verstohlene Blicke von den Cadeten, und es wurde getuschelt. Ich ignorierte es gekonnt und hielt weiter Ausschau nach einer bestimmten Person. Nachdem ich gute 5 Minuten so dort in der großen Halle gestanden hatte, spürte ich plötzlich die Präsenz eines Offiziers hinter mir, die mir mittlerweile recht vertraut geworden war. Ich drehte mich um und grüßte respektvoll. „Guten Morgen Jeret…möchten sie mir Gesellschaft leisten beim Frühstück?“ fragte Rear Admiral Yar etwas zurückhaltend, die ein kleines Tablett mit einem Glas Orangensaft, einer Tasse Raktajino und einem Teller mit Obst in der Hand hielt, aber dennoch mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht.

„Ein paar Minuten hätte ich wohl Zeit, Ma’am…“ erwiderte ich und wir suchten uns einen freien Tisch, an den wir uns setzten.

„Sie brechen heute zur USS Chicago auf..“ stellte sie nach ein paar Minuten des Schweigens zwischen uns mit einem Seitenblick auf meine Tasche fest, die ich auf den Boden neben meine Füße gestellt hatte.

„Ja, Ma´am. Um 9:00 werde ich nach SB One unterwegs sein, um mich dann auf dem Schiff der AF einzufinden. Es ist irgendwie Ironie des Schicksals, dass ich nun auf das „Nachfolgeschiff“ der USS Starlet, die ja mittlerweile außer Dienst gestellt wurde, als XO komme. Ich frage mich, ob sich Cmdr Tobias Roese noch an mich erinnert. Ich war damals, als ich noch Kadett war, der SEC der USS Starlet. Inzwischen ist viel Zeit vergangen und Cmdr Roese hat einige andere Ausbildungsjahrgänge gehabt. Ich bin auf sein Gesicht gespannt, wenn ich vor ihm stehen werde..“ meinte ich und lachte leise in mich hinein. Von Rear Admiral Yar erntete ich ein Lächeln.

„Vergessen sie nicht, mir Bericht zu erstatten..“ sagte sie und in ihren Augen blitzte ein humorvolles Funkeln auf, welches an manchen Tagen gar nicht zum Vorschein kam.

„Aye Ma´am..“ gab ich ernst zurück, doch in meiner Stimme schwang ein leises Lachen mit. „..und lassen sie ab und an etwas von sich hören, und passen sie auf sich auf, Jeret..Ich will sie zu Beginn der neuen Avenger-Mission wieder an Bord haben..“ fügte sie noch leise hinzu, und in ihrer Stimme schwang ein Unterton mit, den ich nicht genau zu deuten wusste.

„Aye Ma’am..ich werde mich jetzt auf den Weg machen. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Urlaub, wo auch immer sie ihn verbringen werden…und geben sie gut auf sich acht“ gab ich ihr mit auf den Weg und salutierte dann.

„Danke Commander...viel Erfolg!“ antwortete sie ernst und blickte mir dabei ins Gesicht. Ob sie an unsere letzte Begegnung an der Akademie dachte? Ich stand schnell auf, nahm mein Gepäck und verließ die Mensa mit zielstrebigen Schritten, um mich zum Shuttlehangar zu begeben. Abschiede, die sich in die Länge zogen, mochte ich einfach nicht, schon gar nicht unter solchen Umständen. In circa zwei Monaten würde die USS Avenger, das Flagschiff der Sternenflotte, wieder für eine Mission aus der Werft von Utopia Planetia auslaufen. Dann würde ich meinen CO und den Rest meiner Kameraden wieder sehen….

 

-Transportershuttle auf dem Weg nach SB One, 9:10-

Seit 10 Minuten waren wir, eine bunt gemischte Ladung von Passagieren aus allen möglichen Teilen der Galaxie, unterwegs nach SB One. Der Start war ohne Probleme vor sich gegangen. Um mir die Zeit zu verkürzen, hatte ich ein PADD mit den wichtigsten Informationen über die USS Chicago mitgenommen. Ich überflog die Daten und machte mir mental ein paar Notizen zu verschiedenen Dingen. Ein interessantes Schiff mit ungewöhnlichen Führungsoffizieren….Ich war so vertieft in meine Aufzeichnungen auf dem PADD, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie der Pilot die Andockgenehmigung eingeholt und angedockt hatte. Erst ein unsanfter Anrempler von der Seite brachte mich wieder in die Realität zurück.

„Ey, wir sind da…willste nicht aussteigen?“ fragte mich ein Tellarit, der während des Fluges schräg hinter mir gesessen hatte, nun aber neben mir stand, grob wie es typisch für dieses Volk war. Ich erhob mich und rempelte kräftig zurück, so dass der Mann mit dem Schweinsgesicht fast die Balance verlor, um mich so bei ihm zu bedanken. Dann verließ ich zufrieden das Shuttle mit einem breiten Grinsen.

 

-SB One, 10:10-

Auf der Starbase verlor ich keine Zeit mit Trödeleien, sondern wandte mich sofort an den dort zuständigen Offizier und erkundigte mich bei dem jungen Petty Officer 3rd Class, der vom Betazed zu stammen schien, wo die USS Chicago gedockt lag. Freundlich gab er mir Auskunft und erklärte mir den schnellsten Weg dorthin, nachdem ich mich gegen den Transporter ausgesprochen hatte. Mit einem Kopfnicken bedankte ich mich und lief dann in die angegebene Richtung durch die Menge der Lebewesen, die aus allen Teilen der Galaxie zu stammen schienen. Mir kam wieder der junge Rihannsu in den Kopf, den ich auf der Akademie kurz gesehen hatte. Ob er auch an Bord der USS Chicago versetzt worden war?

 

-Luftschleuse SB One, 10:20-

Ein bewaffneter Offizier der Sicherheit von SB One stand vor der Luftschleuse und blickte mich argwöhnisch an, indem er seinen blauen Kopf mit den Antennen etwas schief legte und seine Augen leicht zusammenkniff. Sein Misstrauen mir gegenüber nahm ich nicht persönlich, da der Sicherheitsoffizier seinen Pflichten nachkam und zudem noch Andorianer war. „Bitte identifizieren sie sich, Commander!“ sagte er höflich, aber sehr bestimmend. Ich hielt ihm ein PADD hin, welches er entgegennahm und es dann mit den Daten verglich, die ihm vorlagen. Nachdem er einen kurzen Fingerscann bei mir durchgeführt hatte, nickte er mir zu. „Sie können an Bord gehen, Cmdr Inamelan.“ teilte er mir ernst mit und betätigte einige Anzeigen auf seinem Display, so dass sich die Luke zur Chicago langsam öffnete. Ich nickte nur kurz und setzte dann meinen Fuß auf das Schiff der AF. Hinter mir schloss sich die Luke wieder mit einem leisen Geräusch. Um mich zurechtzufinden, trat ich an den nächsten Bordcomputer und ließ mir den Weg zum Bereitschaftsraum des CO’s anzeigen, als ich plötzlich eine angenehme Stimme hinter mir hörte. „Kann ich ihnen weiterhelfen, Commander?“

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO USS-AVENGER =A=

Akademie-Mensa

Tasha blickte ihrem Sec/Tac nach, bis er schließlich aus ihrem Sichtfeld verschwunden war. „Mögen die Propheten sie leiten und beschützen“ murmelte sie leise, bevor sie sich nun auch endgültig aus der Mensa verabschiedete. Bis zu ihrem Treffen mit Admiral Person war noch ein wenig Zeit und sie schlenderte gedankenverloren durch die Gärten der Akademie. Das kurze Frühstück mit Jeret und die Verabschiedung war herzlicher gewesen, als das Treffen an dem einen Abend hier in den Gärten, als sie das Gefühl nicht loswurde, er wäre froh, wenn sie ihn nicht gesehen hätte bzw. ihn in Ruhe gelassen hätte.

Sie beschloss weiter nicht darüber nachzudenken. Jeret würde nun seine Ausbildung antreten und Tasha würde nach dem Treffen mit Admiral Person zurück zur AVENGER fliegen und von dort aus ihren Urlaub antreten. Sie ging energischen Schrittes auf das HQ der Akademie zu und ließ sich bei Admiral Person anmelden.

Es dauerte nicht lange und man bat sie in das Büro des Leiters der Akademie. Sie trat ein und wurde sogleich herzlich begrüßt.

„Tasha schön dich zu sehen“ hörte sie ihn sagen. Er war aufgestanden und trat zu ihr.

„Hallo Stefan..ich freu mich auch sehr dich zu sehen“ erwiderte sie lächelnd und dann umarmten sie sich kurz.

„Wie geht es dir? Habt ihr die Mission zu einem guten Ende gebracht?“ fragte er und bot ihr Platz an. Sie setzte sich und nickte nachdenklich.

„Sie war erfolgreich…doch wir haben auch einige schwere Zeiten durchleben müssen“ meinte sie immer noch nachdenklich und sah den forschenden Blick von Admiral Person auf ihrem Gesicht, dem sicher einige Dinge zu Ohren gekommen waren. Schließlich war er einer der Vertreter des Oberbefehlshabers.

„Ich habe versucht immer auf dem Laufenden zu bleiben…besonders besorgt war ich, als ich von deinem ….“ Er räusperte sich…“Spezialausflug aufs Holodeck erfahren habe….das war ja noch vor dem sinnlosen Krieg gegen Sears…“ sinnierte er und Tasha nickte nur. Sie wurde nicht gerne an diesen Zwischenfall erinnert…und ihr war klar, dass einige Personen im HQ davon erfahren haben mussten.

„Mach dir keine Sorgen Tasha…es wissen nur sehr wenige, eingeweihte Personen und von denen dringt nichts nach außen“ sagte er beruhigend, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Wieder nickte sie nur. Es beruhigte sie aber dennoch nicht und sie mochte darüber auch nicht reden. Er schien es zu bemerken und wechselte das Thema.

„Es ist schön, dass du einige Tage hier an der Akademie verbracht hast…hast du schon Pläne bezüglich deines Urlaubs?“ fragte er und stellte ihr eine Tasse Raktajino hin.

„Danke“ sagte sie lächelnd und nahm einen Schluck.

Sie erzählte ihm von ihrem Vorhaben nach Kronos zu reisen. Er lächelte. „Ah die Klingonin in dir drängt es wohl mal wieder zu ihren Wurzeln zurück“ meinte er und Tasha zuckte ob seiner Wortwahl unmerklich zusammen. Sie erinnerte sich an die Worte, die sie zu Jeret gesagt hatte. Er hatte aber nicht Unrecht. Es war lange her, seit sie sich zum letzten Mal auf der klingonischen Heimatwelt befunden hatte. Sie war dort auch Gast des einflussreichen Hauses Morak gewesen. Kelara die Tochter des Hauses hatte sie dort eingeführt und sie war dort sehr freundlich aufgenommen worden. Sie hatte den Grund für ihre Reise nicht erwähnt…nur das sie nach Kronos reisen wollte und beließ es auch dabei.

„Ich hoffe dort Kelara wiederzusehen..ich habe lange Zeit nichts mehr von ihr gehört…“ meinte sie wie beiläufig.

„Da könntest du Glück haben..nach ihrem Dienst auf UP ist sie mit Erlaubnis ihrer Vorgesetzten für eine Weile zurück auf ihre Heimatwelt geflogen“ sagte Admiral Person und gab Tasha so die erhoffte Information. Sie sah ihn erfreut an. „Danke für die Mitteilung….es wäre schön sie dort zu treffen..ich werde ihr eine Nachricht schicken…das ich bald nach Kronos reisen werde…“ meinte sie. Sie plauderten noch eine Weile über Mission Theta..über die Geschehnisse hier auf der Erde und gingen noch gemeinsam Mittagessen. Es war eine sehr beruhigende und entspannende Zeit, die sie mit Admiral Person verbrachte und sie bedauerte fast, als sie dann aufbrechen musste. „Ich wünsch dir einen wundervollen, erholsamen Urlaub…obwohl..auf Kronos versteht man unter Urlaub wohl etwas anderes als wir es hier gewohnt sind…gibt es eigentlich im Wortschatz der Klingonen so etwas wie Urla ub?“ fragte er grinsend.

Tasha verneinte lachend. „Nein gibt es nicht….aber ich werde mir schon Erholung verschaffen…“ meinte sie und umarmte ihn herzlich.

„Pass mir gut auf die kleinen Strolche auf“ meinte sie und nun war es an ihm zu lachen.

„Den Begriff den Tsha Rah mal hier eingeführt hat…der wird immer noch gerne von unseren Offizieren benutzt für die Kadetten“ meinte er und Tasha´s Grinsen vertiefte sich.

„Passt ja auch irgendwie“ meinte sie und er nickte lachend.

„Bis bald Stefan..ich hoffe ich habe nach dem Urlaub und vor Beginn der neuen Mission nochmals Gelegenheit die Erde zu besuchen…bis bald“

„Bis bald Tasha“ sagte er….“Pass auf dich auf“ mahnte er noch und sie nickte.

Sie ging ihn ihr Quartier..packte alles zusammen und buchte einen Shuttleflug nach UP. Sie verließ die Erde mit einem wehmütigen Gefühl. Irgendwie hätte sie schon gerne noch einige Tage hier verbracht…sie hoffte aber, dass sie nach ihrer Zeit auf Kronos noch die Gelegenheit haben würde, etwas Zeit auf der Erde zu verbringen.

 

Utopia Planetia

Als sie dort angekommen war, packte sie nicht lange aus, sondern ließ sich auf der AVENGER über den Stand der Reparaturen informieren. Sie traf ihren XO noch an, der derzeit noch an Bord der AVENGER war und den Start der Generalüberholung überwacht hatte.

„Alles soweit in Ordnung Hrkal?“ fragte sie ihn.

„Aye“ kam als Antwort und sie blickte hoch in sein Gesicht. „Ich würde sagen....es wird für dich auch mal Zeit zum entspannen…“ meinte sie nur und er nickte dann.

Sie informierte ihn kurz darüber, dass sie nun mit einem Shuttle Richtung Kronos starten würde und spätestens eine Woche vor Beginn der neuen Mission wieder hier sein wollte.

„Ich wünsch dir einen guten Flug Tasha….und….“ Sie beendete den Satz…“pass gut auf dich auf“ sagte sie und er lachte.

„Werd ich Hrkal…..ich wünsch dir einen schönen Urlaub“ sagte sie und verabschiedete sich herzlich von ihm und vom Rest der anwesenden Crewmitglieder.

Sie befahl den diensthabenden Offizieren der Shuttlerampe das Klasse-11-Shuttle DESDEMONA für sie bereitzuhalten, was umgehend bestätigt wurde. Sie selbst ging in ihren Bereitschaftsraum, nahm behutsam das kostbare und edle Bathlet von der Wand und nahm es mit in ihr Quartier. Sie zog sich um und wählte typisch klingonische Kle idung. Schwarze Hosen und ein schwarzes Oberteil, mit eingewebten Silberfäden, schwarze Stiefel, sowie einen breiten Gürtel. Ihre Tasche war schnell gepackt. Sie blickte sich nochmals um…und verließ dann ihr Quartier. Ihre Pflanzen würden versorgt werden und die AVENGER war auf UP in guten Händen. Sie vertraute den Technikern und Ingenieuren die gerade der AVENGER sehr viel Zuwendung widmen würden. Schließlich war das Schiff auch hier gebaut worden. Es war ein Kind von UP und dementsprechend würde man das Schiff auch gut behandeln.

Sie ging zur Shuttlerampe, verstaute ihre Sachen darin und legte die kostbare Waffe neben sich auf den Boden…damit sie sie jederzeit im Blickfeld hatte. Das Bathlet hatte eine ganz besondere Bedeutung für sie und nicht nur weil es so selten und begehrt war im klingonischen Reich. Tasha bat um Startfreigabe und erhielt wenig später grünes Licht. Sie flog die DESDEMONA manuell aus der Rampe und aus dem Dock von UP..und befand sich wenig später auf direktem Kurs nach Kronos.

 

=A= Rear Admiral Tasha Yar, CO auf Urlaub =A=

Shuttle DESDEMONA – Flug nach Kronos

Das Shuttle flog mit Warp 5 Richtung Klingonische Heimatwelt. Jedoch würde in 2 Tagen ein Rendevouzpunkt erreicht sein, an dem das Shuttle von einem klingonischen Schiff aufgenommen wurde und Tasha dann mit diesem Schiff nach Kronos weiterfliegen würde. Tasha hatte es sich gemütlich gemacht…das Shuttle flog mit Autopilot..jedoch blieb sie im Cockpit sitzen und trank einen Raktajino und aß zwei replizierte Sandwichs, während sie hin und wieder die Anzeigen kontrollierte…Musik hörte und ihren Gedanken nachhing.

Das Tasha von einem klingonischen Schiff aufgenommen wurde, erfuhr sie auf der Erde. Eine Transmission aus dem hohen Hause Morak hatte sie erreicht, in der die genauen Daten und der Rendevouzpunkt verzeichnet war.

Sie hoffe inständig, Kelara wieder zu sehen und hatte nicht geahnt, dass ihre Anfrage, das Bathlet im Kloster auf Boreth in einer besonderen Zeremonie zu weihen, solch weite Kreise gezogen hatte. Ihr war klar, dass sie eher schwerlich die Zustimmung erhalten hätte, hätte das angesehene Haus Morak nicht seine Finger ausgestreckt. Ob Kelara im Besonderen ihre Finger im Spiel gehabt hatte?! Wenn sie in ihrer Heimatwelt weilte…dann hatte sie die Anfrage von Tasha sicher auch zu Gesicht bekommen. Aber es war müßig darüber nachzudenken. Tasha würde es sicher noch erfahren, wenn sie vor Ort war.

Sie dachte daran zurück, als sie als Kind erfahren hatte, dass sie in ihrer Ahnenreihe auch Klingonen hatte und bisher hatte sie nie herausfinden können, von welchem Haus sie abstammte, obwohl sie schon einige Male versucht hatte, dies ausfindig zu machen. Aber es gab kaum Aufzeichnungen über ihre Vorfahren…sie kannte nichtmal ihre Eltern richtig, da diese starben, als Tasha noch sehr jung war. Nur schemenhafte Erinnerungen waren ihr geblieben und ein Bild, dass ihren Vater und ihre Mutter zeigte. Doch dieses Bild hatte sich im Besitz ihrer Schwester befunden, die auf Turkana IV geblieben war. Ishara war inzwischen verstorben und sie wusste nicht, was aus diesem Bild geworden war. Interessanterweise, war bei Ishare keine klingonische DNA festzustellen gewesen und das warf noch mehr Fragen auf, auf die es wohl nie eine Antwort geben würde. Auf Kronos war bekannt, dass Tasha klingonische Vorfahren besaß und da sie als Gast des Hauses Morak und als Freundin der Tochter des Hauses dort schon oft zu Besuch war, wurde sie inzwischen dort als Gleichwertig anerkannt, auch wenn sie keinem Hause offiziell zugehörig war. Denn sie hatte die Aufstiegsriten der Klingonen genauso absolviert wie jede/r Klingonische Krieger oder Kriegerin und war somit offiziell als Kriegerin anerkannt worden.

Natürlich gab es hin und wieder Klingonen die immer noch argwöhnisch und mißtraurisch ihr gegenüber eingestellt waren…was durchaus normal war. Aber Tasha hatte sich bisher behaupten können und das auch zur Not im Kampf. Sie war hervorragend ausgebildet worden u. a. auch von Kelara..die ihr den Umgang mit dem Mekleth, Bathlet und dem Dolch beigebracht hatte und den Tasha im Laufe der Zeit immer wieder verfeinert und ausgebaut hatte. Sie trainierte oft und ausdauernd um nicht aus der Übung zu kommen und hoffte auf Kronos wieder einige Zeit mit Kelara und ihren Ausbildern trainieren zu können, denn das Haus Morak hatte eigene, hervorragende Krieger, die die Angehörigen des Hauses Morak immer wieder trainierten.

Ihre Gedanken schweiften nun in eine andere Richtung…..sie dachte zurück an die Erde…..an den letzten Besuch bei Tomarek in seinem Lokal und den Spaziergang am Strand des Pazifik. Sie musste sich eingestehen, dass der Charme und das gute Aussehen des Romulaners sie mehr als nur beeindruckt hatte, obwohl eine Stimme in ihrem Inneren immer wieder gewarnt hatte, nicht den Kopf zu verlieren.

Aber sie war nun mal eine Frau mit sehr tiefen Gefühlen…emotional…temperamentvoll. Auch wenn sie als Offizier der Sternenflotte und als CO des Flagschiffes eine gewisse Souveränität und Autorität aufgebaut hatte…so war es für sie alles andere als einfach gewesen, sich der Aura dieses Mannes zu entziehen. Zumal er ihr sehr viel Aufmerksamkeit zukommen ließ und sie sich das auch gerne gefallen hatte lassen.

Es gab Momente wo auch Tasha sich danach sehnte, als Frau angesehen zu werden und nicht nur als Offizier und CO…und sie hatte wohl bei Tomarek für eine Weile das Gefühl, welches ihr manchmal so fehlte. Als er sie küssen wollte…baute sich dann doch eine Sperre auf und sie hatte den Kopf gesenkt. Wieder hatte die innere Stimme zu ihr gesprochen und sie hatte auf sie gehört…es war nicht nur eine Warnung gewesen die diese Stimme ausgesprochen hatte…sie hatte noch etwas anderes zu ihr gesagt und dies war letztendlich der Ausschlag gewesen, dass sie der romantischen und gefühlvollen Situation am Strand des Pazifik nicht nachgegeben hatte, obwohl es nicht leicht gewesen war, sich dem zu entziehen.

Sie erinnerte sich an den Satz den Tomarek ruhig zu ihr gesagt hatte, nachdem er lange ihr Gesicht betrachtet hatte. Tasha hatte darauf nichts erwidert und auch ihre Gedanken tief verborgen, denn es war ihre persönliche Angelegenheit und das hatte niemand anderes zu interessieren. Ein Piepen ihrer Konsole unterbrach ihre Gedanken, aber es war nur das routinemäßige Signal des Autopiloten, der sich alle paar Stunden meldet und Tasha kontrollierte kurz ihre Flugroute. Alles war bestens und sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und blickte aus dem Fenster, merkte wie sie wieder in Gedanken versank und ließ dies auch zu. Jetzt endlich hatte sie die Zeit und Muße dazu, sich mit allem zu beschäftigen, was sonst immer wieder verdrängt werden musste, weil sie als CO einfach nicht die Zeit dafür hatte und sie ihre Aufmerksamkeit auf andere Probleme legen musste. Sie genoss es, ihre Gedanken treiben zu lassen, auch wenn hin und wieder trübe oder schmerzhafte Erinnerungen aufkamen..doch diese gehörten genauso zu ihrem Leben, wie die schönen Gedanken.

 

=A= Tasha Yar, im Urlaub =A=

Shuttle DESDEMONA – Flug nach Kronos

Tasha hatte die zwei Tage genutzt und angefangen sich etwas zu entspannen. Sie hatte sehr intensiv nachgedacht und begonnen einiges aus den letzten zwei Jahren aufzuarbeiten bzw. sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, um sich näher damit zu beschäftigen. Dabei half ihr auch ihre private Datei, die sie von ihrem Terminal von der AVENGER kopiert und als Datenstäbchensatz mit auf die Reise genommen hatte. Sie würde länger als nur zwei Monate brauchen, um sich mit allem zu beschäftigen, dass war klar. Jedoch war es besser jetzt damit anzufangen, als es nie anzugehen.

Sie hatte früher zu oft, Dinge verdrängt und aufgehoben und dann hatte sie nie wieder die Gelegenheit gehabt, es aufzuarbeiten oder sich näher damit zu beschäftigen. Jetzt näherte sie sich dem Rendevouzpunkt mit dem klingonischen Schiff und hatte den Autopiloten ausgeschaltet..und war unter Warp gegangen. Sie flog mit Impulsgeschwindigkeit und scannte die Umgebung nach Schiffen. Es dauerte auch nicht lange und ihre Sensoren erfassten ein Schiff der Vorcha-Klasse. Tasha hob die Augenbraue…das man ihr einen klingonischen Vorcha-Kreuzer schicken würde, hatte sie nicht gedacht, aber es war ja alles möglich wie man sehen konnte. Sie wurde gerufen und schaltete ihren Schirm ein. Ein klingonischer Krieger war zu sehen…wohl der Captain des Schiffes.

„Qapla`“ wurde ihr mehr oder weniger entgegengebrüllt und sie erwiderte den Gruß hart und fest. „Ich bin Captain M’akto von der TONARA…wir werden ihr Shuttle jetzt an Bord nehmen..deaktivieren sie den Antrieb….“hörte sie ihn sagen und bestätigte. Wenig später wurde die DESDEMONA in das riesengroße Schiff gezogen. Die TONARA war eine imposante Vertreterin der Klasse Vorcha und Tasha bewunderte das Schiff ausgiebig, bis sie schließlich mit ihrem Shuttle den Endpunkt erreicht hatte und das Signal ertönte, dass sie aussteigen konnte. Die TONARA verfügte über TWAntrieb… und so würde der Weiterflug nicht einmal einen Tag dauern.

Sie ließ ihre Tasche im Shuttle…und blickte auf ihr Bathlet…..sollte sie es hier lassen oder mitnehmen…?! Sie überlegte kurz und entschloss sich, es im Shuttle zu belassen. Sie öffnete die Luke und stieg aus..dann verschloss sie das Shuttle und versiegelte es mit ihrem Authorisationscode. Ihren D’kthag-Dolch trug sie nun nicht im Stiefelschaft sondern in einem Heft an ihrem Gürtel…die Haare waren nicht geflochten, sondern fielen ihr offen über die Schulter und sie hielt sich aufrecht und gerade….hatte ihre klingonische Kampfuniform angelegt und trat so den Klingonen entgegen, die sie von der Shuttlerampe abholten und ihr mit unbewegtem Gesicht entgegenblickten.

„Qapla Tasha Yar…der Captain erwartet sie“ sagte einer der beiden hünenhaften Klingonen. „Dann bringen sie mich zu ihm“ erwiderte sie fest. Sie war mit der Kultur der Klingonen vertraut…lebte sie doch diesen Kulturkreis aus, soweit es ihr möglich war und sie wusste, um sich behaupten zu können, musste sie ihre Meinung klar und fest vertreten und auch in ihrem Auftreten zeigen, dass sie weder Angst noch Scheu hatte. Innerlich lächelte Tasha….sie freute sich darauf einige Zeit unter Klingonen zu verbringen…kam es ihrem Temperament doch zugute, die feurige Lebensweise dieser Spezies eine zeitlang teilen zu können. Sie folgte den beiden Klingonen durch die Korridore des Schiffes. Wie alle klingonischen Kriegsschiffe, war auch die TONARA nur mit dem nötigsten an Komfort ausgestattet. Die Quartiere waren nur sporadisch eingerichtet und wer ein Bett wie das in den Sternenflotten- Schiffsquartieren gewöhnt war, der musste sich hier sehr umstellen. Meist war es nur eine Art Liege….nicht mal mit einem Überzug oder einer Matratze..geschweige denn ein Kissen oder eine Decke…..ein Stuhl und Tisch waren fast schon Luxus…da man Mahlzeiten in einem Sammelraum einnahm und nur wirklich ruhte, wenn es nötig war. Vergnügungen fanden ebenfalls, wenn überhaupt in diesem Sammelraum statt..die meist aus Blutweintrinken und Lieder singen bestand…oder aber die Krieger und Kriegerinnen übten sich untereinander in verschiedenen Kampftechniken.

Man führte Tasha zu ihrem Erstaunen auf die Brücke der TONARA und betrat das Machtzentrum des Vorcha-Kreuzers…und die beiden Klingonen die sie hierher begleitet hatten, wandten sich ab und verschwanden.

Düster war es hier und sie spürte die abschätzenden Blicke der Offiziere auf der Brücke…trat furchtlos näher und sah sich dem Captain gegenüber….der geschätzte 1,95 m groß war und zahlreiche Narben aufweisen konnte, die Tasha im düsteren Licht auf seinem Gesicht erkennen konnte. Er begrüßte sie erneut und auch Tasha grüsste den Kommandierenden Offizier der TONARA mit dem ihm zustehenden Respekt.

„Wir werden in ca. 20 h auf Quonos eintreffen….wenn sie wünschen, werden wir ihnen ein Quartier zuweisen…“ meinte er und Tasha hörte das leise, verächtliche Lachen aus einer Ecke der Brücke.

„Vielleicht ist er ja bereit mir sein Quartier zu überlassen….für diese Zeit…oder muss er sich etwa ausruhen solange ich an Bord bin?!“ fragte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht und wandte sich dem Klingonen zu, der gelacht hatte. Captain M’akto lachte laut und nach einer Weile verwandelte sich die grimmige Miene des angesprochenen Klingonen ebenfalls und er lachte mit. Lautes schallendes Gelächter war dann allgemein zu hören und selbst Tasha lachte mit.

„Wir werden jetzt zum Essen gehen…..möchten sie auch speisen oder bekommt einem Sternenflottenoffizier das klingonische Essen nicht?!“ war wieder die lauernde Frage des Offiziers zu hören, mit dem sie eben schon das nette Wortspiel wegen Quartier geführt hatte. Es war an der Tagesordnung…das man derbe Späße mit anderen Spezies oder Gästen oder auch den eigenen Leuten vollführte und Tasha, die dies kannte, war gewappnet. „Im Gegenteil…ich habe Hunger genug um ein Targh zu verspeisen….“meinte sie und sah die erstaunten Blicke. Der Captain zeigte den Weg und Tasha setzte sich in Bewegung. Sie fiel auf und so mancher Blick folgte ihr, als sie mit dem Captain und seinen Offizieren zum Raum marschierte in dem es das Essen gab.

Es herrschte ziemlich viel Betrieb und die meisten Gespräche verstummten schlagartig, als die Gruppe den Raum betrat. Tasha wand sich innerlich, als sie sah, dass die meisten hier Gagh aßen. Sie war der klingonischen Küche nicht abgeneigt..jedoch war Gagh nicht unbedingt eines ihrer Lieblingsessen..doch sie würde sich hüten dies zu zeigen.

„Es gibt heute nur Gagh….der Koch hat gerade Ausgang“ hörte sie wiederum den besagten Offizier sagen und er gr inste breit. Tasha hütete sich nach außen zu zeigen was sie dachte…dies lautete ungefähr… Das war ja klar…was auch sonst…und wieso ausgerechnet heute und wieso ich…

„Gibt es auch Blutwein?“ fragte sie herausfordernd zurück und Stille trat kurz ein.

„Sicher…genügend Blutwein um die Korridore der TONARA zu wischen..“ kam die Antwort und man stellte Tasha eine Portion Gagh und einen großen Becher Blutwein vor die Nase. Sie schwang sich auf einen Hocker und nahm den Becher hoch..und trank mit unbeweglicher Miene einen großen Schluck. Das Gagh war frisch und lebend..wie man es auf Quonos gerne aß und Tasha überwand sich…und griff mit ihrer Hand in die sich windenden Würmer und begann es den anderen Klingonen nachzutun, die sie immer wieder grinsend beobachteten. Bloß keine Schwäche zeigen…dachte sie bei sich und schob sich die ersten Würmer in den Mund. Nur nicht nachdenken….redete sie sich ein und begann das Gagh zu verspeisen. Sie spülte jeden Bissen mit einem Schluck Blutwein herunter und aß ihren Teller auf. Sie war dann wirklich satt…auch wenn sie sich ihr Essen anders vorgestellt hatte… Die Gespräche waren wieder aufgenommen worden und einige Klingonen begannen derbe Witze zu reißen und zu lachen….und dann begannen sie zu singen….der Gesang auf Kahless wurde angestimmt und Tasha sang kräftig mit, sprach dem Blutwein zu und merkte nicht wie darüber die Zeit verging.

 

Ort: An Bord des Vorcha-Kreuzers TONARA =A= Tasha Yar - auf Urlaub =A=

Die Nacht war lang gewesen und Tasha hatte es sehr genossen, mit den Klingonen zusammen zu trinken, zu singen und zu feiern. Unzählige Male war das Lied zu Ehren Kahless gesungen worden und jedesmal hatte Tasha an das kostbare Bathlet denken müssen, welches sicher in ihrem Shuttle aufgehoben war und wegen dem sie hauptsächlich zur klingonischen Heimatwelt flog.

Die TONARA näherte sich Kronos. Tasha würde jedoch einen kurzen Rest der Strecke mit der DESDEMONA fliegen, da die TONARA andere Aufgaben hatte. Noch war es jedoch zu früh, um sich in ihr Shuttle zu begeben und so stand sie auf der Brücke. Tasha wäre niemals ohne Erlaubnis hier, jedoch hatte der Captain sie ausdrücklich dazu eingeladen. Während sie um sich herum alles beobachtete, fiel ihr wieder die Klingonin auf, die Tasha bereits gestern Abend ständig beobachtet hatte und das nicht gerade sehr freundlich. Tasha hielt dem mürrischen Blick mit stoischer Miene stand und fragte sich im Stillen, ob es nur daran lag, daß sie keine Klingonin war oder ob es noch einen anderen Grund gab.

Bis es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Ein Klingonischer Brückenoffizier, der auch jetzt seinen Dienst an der Konsole versah, saß gestern Abend in ihrer Nähe und hatte kräftig mitgesungen und Tasha immer wieder mit Blutwein versorgt. Sie hatte die Blicke der Klingonin am gestrigen Abend nicht registriert..jedoch bemerkt, daß sie versuchte näher an den Offizier heranzurücken. Ob er ihr Parmakai war?! Tasha grübelte. Das würde zumindest die Laune der Klingonin erklären....aber Tasha hatte nichts getan, was nur im entfe rntesten als Interesse an dem Krieger gedeutet werden konnte. Aber sie kannte die klingonische Mentalität zur Genüge....wahrscheinlich hatte der gestrige Abend völlig ausgereicht um die Klingonin gegen sich aufzubringen. Wieder erwiederte Tasha den fast haßerfüllten Blick und fühlte die Wut in der Person ihr gegenüber. "Wir nähern uns den Koordinaten....sie können sich in ihr Shuttle begeben..wir werden ihnen die Startfreigabe erteilen, sobald wir den Zielpunkt erreicht haben..." meinte der Captain.

Tasha nickte und neigte kurz den Kopf. "Qapla!" sagte sie, was von den meisten Klingonen auf der Brücke erwiedert wurde. Sie wandte sich um und verließ die Brücke der TONARA und machte sich auf den Weg zur Shuttlerampe. Ihr 6. Sinn hatte ihr gemeldet, daß noch jemand die Brücke verlassen hatte und ihr folgte und sie wusste auch genau wer dies war. Als Tasha um einen Korridor bog...blieb sie stehen und wandte sich um....und sah sich wenig später der Klingonin gegenüber, die ebenfalls stehenblieb und Tasha mürrisch musterte. Wieder erwiederte Tasha den Blick ruhig, aber ernst. "Was liegt an?!" fragte sie dann und ihre Stimme klang kalt. Innerlich spannte sie sich an, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein.

Die Klingonin trat näher und fast standen sie sich Auge in Auge gegenüber als die Klingonin leise zu knurren begann. "Du meinst wohl, du würdest schon eine Klingonin abgeben, nur weil du einige Gene trägst und so tust als ob du der klingonischen Kultur verbunden wärst und dann noch einem Klingonischen Krieger schöne Augen machst du schwaches Menschenweib!" zischte die Klingonin ihr zu.

Tasha hob ihre linke Augenbraue..und bevor die Klingonin noch etwas sagen, konnte...schnellte Tasha nach vorne...griff sich den einen Arm ihres Gegenübers....wirbelte sie herum....drückte den Arm nach oben und den Körper der Klingonin an die Wand. Sie keuchte....und versuchte sich zu befreien, doch Tasha ließ nicht locker. "Das schwache Menschenweib ist nicht interessiert an deinem Parmakai...aber ich kann es nicht leiden, wenn man mehr in eine Sache hineininterpretiert als nötig ist...ich hatte und habe keinerlei Interesse an deinem Parmakai... knurrte nun Tasha nicht gerade sanft. Die Klingonin rührte sich nicht und Tasha lockerte den Griff und trat zurück...funkelte die Klingonin an.

"Ich werde jetzt zur Shuttlerampe gehen und von da aus mit meinem Shuttle nach Kronos fliegen und ich rate dir....stell dich mir nicht nochmals in den Weg" meinte Tasha ruhig, wandte sich um und ging ihres Wegs.

 

Ort: Shuttle DESDEMONA =A= Tasha Yar - auf Urlaub =A=

Tasha hatte ohne weitere Zwischenfälle ihr Shuttle erreicht und öffnete mittels Code die Einstiegsluke. Ihr erster Blick galt dem Bathlet, das immer noch an seinem Platz lag und sie atmete auf. Nicht das sie Bedenken gehabt hätte, daß jemand in ihr Shuttle eindringen könnte und das Bathlet stehlen...die meisten Klingonen würden es als unehrenhaft ansehen...jedoch war gerade dieses Bathlet sehr begehrt und angesehen im klingonischen Reich, da nur alle 25 Jahre ein Bathlet dieser Art von den Mönchen im Kloster Boreth geschmiedet wurde und dessen Besitzer unter dem besonderen Schutz von Kahless stand.

Das Bathlet hatte eine kleine Schneide mehr als die gewohnten Kampfbathlets und es wies eine besondere, kleine Gravierung in der rechten Ecke der äusseren Schneide auf, an der man solch ein Bathlet erkennen konnte.

Sie war dennoch beruhigt, daß das Bathlet unberührt an seinem Platz lag und setzte sich ins Cockpit. Tasha nahm die Systeme und den Antrieb online und bat um Starterlaubnis. Es dauerte einige Minuten und der Hangar öffnete sich und eine Stimme erscholl aus dem Interkomm..."Startfreigabe erteilt....grüssen sie die Heimatwelt"

"Werde ich Captain...Qapla!" erwiederte Captain und hörte das Gleiche vom Captain der TONARA. Dann flog sie das Shuttle manuell aus dem Hangar und gab Zielkoordinaten zur klingonischen Heimatwelt ein. Der Flug würde jetzt nur noch ein paar Stunden dauern und Tasha freute sich darauf, die hochangesehene Familie Morak wiederzusehen. Tasha verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr an ihr kurzes "Zusammentreffen" mit der Klingonin...das war abgehakt..sie blickte nach vorne und merkte, daß sich ein wenig Aufregung in ihr breit machte.

Sie dachte nach...das man ihr die TONARA geschickt hatte, um sie nach Kronos zu bringen, war eine besondere Ehre, die nicht jedem zuteil wurde. Auch die Genehmigung das Kloster auf Boreth zu besuchen, war eine besondere Ehre, der sich Tasha durchaus bewusst war. Wenn sie das Glück hatte, Kelara zu sehen, würde sie sie bitten, dass die Klingonin sie nach Boreth begleiten sollte. Das Haus Morak wusste den Grund nicht, warum Tasha bat, dort vorsprechen zu dürfen...aber sie würden es bei ihrem Besuch jetzt erfahren. Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als sie eine Meldung erhielt...die planetaren Sensoren hatten das Shuttle erfasst und erbaten Identifikation. Tasha gab die gewünschten Daten weiter und wenig später kam die Bestätigung für den Einflug in die Atmosphäre von Kronos...mit den Zielkoordinaten des Anwesens der Familie Morak, welches sich am äusseren Stadtrand der Hauptstadt befand.

Sie ging unter Warp und steuerte das Shuttle manuell zu den Koordinaten....das Anwesen der Familie Morak beinhaltete auch einen Shuttleport und genau den steuerte Tasha nun an. Sie landete die DESDEMONA ganz sanft und nahm dann sämtliche Systeme, sowie den Antrieb offline....stand auf..und öffnete die Ausstiegsluke. Es verwunderte sie nicht im Geringsten einige Bedienstete des Hauses Morak dort warten zu sehen und sie nickte ihnen zu, als sie begrüßt wurde. "Willkommen auf dem Anwesen der ehrwürdigen Familie Morak...Tasha Yar...wir werden ihr Gepäck ins Haus bringen und sie ebenfalls dorthin geleiten..." sagte einer der Leute. Tasha ließ sich ihr Gepäck abnehmen, daß nur aus einer schwarzen Tasche bestand....das Bathlet trug sie selbst und vernahm erstaunte, bewundernde Ausrufe und sah die Blicke, die auf diese einmalige Waffe gerichtet waren.

Innerlich lächelte sie und folgte dann den Bediensteten in das Haus. Sie wurde dem Herrn des Hauses gemeldet und trat dann in einen großen, beeindruckenden Raum. Der Herr des Hauses Morak stand vor ihr und Tasha neigte den Kopf.

"Qapla" begrüßte sie ihn und er erwiederte den Gruß...blickte von ihr zum Bathlet und sie sah wie sich seine Augen weiteten.

"Du bist beschützt von Kahless und er wird dich leiten auf deinen Wegen" sagte er.

"Ich bin geehrt unter seinem Schutz zu stehen und ich bin geehrt in eurem Hause Gast sein zu dürfen" meinte Tasha und sah ihn kurz nicken.

"Deiner Bitte wurde entsprochen...das Kloster auf Boreth erwartet dich morgen...sei willkommen und fühle dich wohl hier...meine Tochter Kelara wird bald Zurücksein und sie wird für dein Wohlbefinden selbst sorgen. Es war ihr Wunsch" hörte sie ihn sagen und lächelte. Also war Kelara hier und sie würde die Klingonin bald sehen.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

"Wie bist du an diese außergewöhnliche Waffe geraten?" fragte der Herr des Hauses Morak mit den Namen K`karn.

"Mein Lord, mir wurde diese Waffe zum Geschenk gemacht. Ich kenne ihre genaue Herkunft nicht, doch die Person von der ich dieses Bathlet geschenkt bekam, ist ein ehrwürdiges Mitglied meiner Crew. Mein Sicherheitschef, dem ich jederzeit blind mein Leben anvertrauen würde" antwortete Tasha ruhig. Sie sah den wissenden Blick ihres Gegenübers. Dieser Mann strahlte die Macht und die Würde aus, die dieses Haus verkörperte. Er war Mitglied des Hohen Rates und hatte in seiner aktiven Dienstzeit den Rang General bekleidet.

"Jeschua Retren Inamelan....ich erinnere mich an den Namen....Kelara sprach von ihm und er hat für ein Jahr auf Quono´s gelebt" sagte er und Tasha wunderte sich nicht, daß er genaueres wusste. Tasha fragte sich plötzlich zum ersten Mal, wie es Jeret in dem einen Jahr hier auf Quono´s ergangen sein musste. Ob er damals seine Herkunft verschwiegen hatte?! Äußerlich sah man ihm sein romulanisches Erbe nicht an. Vielleicht hatte er sich während des Aufenthalts hier nicht unbedingt die Mühe gemacht, seine romulanische Herkunft bekanntzumachen. Denn ansonsten hätte er es hier sicher nicht leichtgehabt. Klingonen und Romulaner konnten sich nicht leiden, wobei das noch mehr als harmlos ausgedrückt war. "Meine Tochter hat mir die Geschehnisse erzählt, während die Sternenflotte gegen Admiral Sears gekämpft hat...wohlgemerkt die Person, die sich dafür ausgab. Es war ein unehrenhafter Kampf, den dieser falsche Sears geführt hat. Er hat sich unehrenhaften Mitteln bedient und nicht offen gekämpft. Doch ich konnte mit Genugtuung mitverfolgen, daß die Sternenflotte und ihre Schiffe dennoch einen Sieg errungen haben" sprach er weiter.

Tasha neigte den Kopf. "Es war in der Tat ein sehr unehrenhafter Kampf den der falsche Sears geführt hat, doch mit Ehre haben wir den Kampf zu unseren Gunsten entschieden, trotz der hohen Verluste. Die Trauer um die Gefallenen und die Wut über die von Sears manipulierten Offiziere sitzt noch tief" gab sie zurück.

"Sie sind in einem Krieg gestorben, der schmutzig und unehrlich geführt wurde..doch sind sie ehrenhaft für das eingetreten, welches sie verteidigen wollten..ihre Heimat und ihre Ehre, so war ihr Tod nicht umsonst" antwortete ihr der Klingone und Tasha neigte wiederum den Kopf um ihre Zustimmung auszudrücken.

"Man wird dir ein Zimmer zuweisen. Fühle dich hier wie zuhause...mein Haus ist dein Haus Tasha Yar."

Tasha verneigte sich tief und wartete, da der General seine Bediensteten rief.

"Bringt das Gepäck in das geräumige Gästezimmer in dem Flügel in dem meine Tochter ihre Unterkunft hat" wies er streng an und die Bediensteten verneigten sich und baten Tasha ihnen zu folgen.

Wieder ließ sie es sich nicht nehmen, ihr Bathlet selbst zu tragen. Und wieder sah sie die bewundernden Blicke aller Personen die ihr begegneten und die ihre Augen kaum von der Waffe lenken konnten. Einerseits freute sich Tasha darüber, anderseits war ihr klar, daß sie mit dieser Waffe großes Aufsehen erregen würde und das bereits tat. Tasha betrat wenig später das Zimmer, welches ihr zugewiesen worden war. Sie hatte dieses Gästezimmer bereits schon einmal bewohnt, als sie Gast im Hause Morak war. Im Gegensatz zu der spartanischen Ausstattung auf klingonischen Schiffen, waren die Zimmer im Anwesen Morak bequem und komfortabel eingerichtet. Ein bequemes Bett...ein wunderbarer Sessel, ein Schreibtisch mit einem Stuhl davor. Der Schreibtisch stand am Fenster und verlockte denjenigen der daran saß, immer wieder aus dem Fenster auf das Anwesen der Familie und auf die Hauptstadt zu schauen, die man ebenfalls von hier aus sah.

Das Zimmer war für klingonische Verhältnisse recht hell und luftig gehalten. Man merkte, daß hier Kelara ihre Finger bei der Einrichtung im Spiel gehabt hatte, die viele Dinge andere Kulturen schätzen gelernt hatte. Es gab sogar ein eigenes Badezimmer, gleich anschließend an diesen Raum...und ein Umkleidezimmer. Sie dankte den Bediensteten, die sich leise von ihr verabschiedeten und Tasha alleine ließen. Tasha packte ihr wenigen Habseligkeiten aus und verstaute sie im Schrank. Auch hier gab es Replikatoren und sie konnte sich jederzeit Kleidung oder andere Dinge replizieren falls nötig. Sie nahm eine kurze Dusche und zog sich um. Sie wählte bequeme Kleidung, die jedoch der Umgebung angemessen war. Eine schwarze Hose aus edlem Stoff und ein Oberteil das ein wenig länger war, als sie es sonst trug. Jedoch wählte sie einen breiten silber- metallischen Gürtel den sie um das Oberteil schlang und ihren D'ktagh Dolch daran befestigte. Ihre Haare trug sie weiterhin offen. Ein Ze ichen der Ehrerbietung, denn es galt sowohl für männliche als für weibliche Klingonen als Statussymbol und als Zeichen der Ehre und des Mutes, seine Haare u. a. auch im Kampf offen zu tragen. Tasha setzte sich an den Schreibtisch und nahm ihr persönliches Computerlogbuch hervor, welches sie aus dem Shuttle mitgebracht hatte.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Tasha hatte ihren Logbucheintrag beendet und legte es in die oberste, rechte Schublade des Schreibtischs, an dem sie saß. Sie hatte sich vorgenommen so viele Einträge wie möglich zu machen, auch um später nochmals ihren Besuch auf Quono´s Revue passieren zu lassen. Das hatte sich früher schon bewährt und sie hatte sich auch das persönliche Computerlogbuch von Theta mit eingepackt, um sich Stellen daraus anzuhören. Dies beinhaltete auch die Zeit während Xi und sie wollte den Urlaub unter anderem auch dafür nutzen, einiges aufzuarbeiten. Doch jetzt war noch nicht der Zeitpunkt dazu und Tasha´s Blick glitt aus dem Fenster hinaus...auf das Anwesen der Familie Morak und noch weiter...auf die Hauptstadt. Ihr Blick wurde versonnen und nachdenklich, während sie die Gebäude der Hauptstadt beobachtete. Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen, als es an ihrer Tür klopfte.

Tasha stand auf und sagte "Herein"

Die Tür öffnete sich und Kelara betrat den Raum. Ihre Blicke trafen sich und über das Gesicht der Klingonin huschte ein leichtes Lächeln. Auch Tasha bemerkte, daß sie lächelte und betrachtet die Klingonin, die edle Kleidung trug und das Abzeichen des Hauses Morak. "Willkommen Tasha..ich freue mich sehr dich zu sehen" sagte die Klingonin. Während des Dienstes in der Sternenflotte, begegneten sie sich meist förmlicher und dem Rang entsprechend. Doch hier waren sie nichts anderes als Freundinnen, die schon sehr viel gemeinsam erlebt hatten.

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite, ich bin geehrt im Hause deiner Familie Gast zu sein" antwortete Tasha.

Kelara trat näher und die beiden Frauen umarmten sich.

"Wie ist es dir ergangen?" fragte Kelara und beide setzten sich.

"Mission Theta ist abgeschlossen. Die AVENGER befindet sich derzeit auf Utopia Planetia zur Generalüberholung. Wir konnten unseren Forschungsauftrag nicht ganz zu Ende bringen, da Theta ständig andere Überraschungen für uns bereithielt...ganz zu Schweigen davon, daß die Mission sehr lange unterbrochen war..wegen dieses verdammten Krieges....aber das muss ich dir ja nicht erzählen" Die Klingonin nickte nur.

"Als Theta wieder aufgenommen wurde...konnte man bemerken, daß der Elan von vor Xi etwas fehlte..nicht das die Leute an Bord nicht hervorragende Arbeit leisteten..im Gegenteil...aber wir hatten zu Wiederbeginn gleich einen sehr schwierigen Auftrag....und der führte uns nach Ch'Rihan.....was das für mich bedeutete, kannst du vielleicht nachvollziehen....aber es war für beide Schiffe nicht besonders leicht...zumal gerade meine Vergangenheit und meine Anwesenheit bei dieser Mission ein ziemliches Risiko darstellte.." erklärte Tasha nachdenklich. Wieder nickte die Klingonin. "Als wir dann endlich soweit waren, daß wir mit unserem eigentlichen Auftrag fortfahren konnten, zeigten sich erste Ermüdungserscheinungen bei der Crew als auch beim Material. Die AVENGER war zwar repariert worden nach Xi...aber dennoch war eine Generalüberholung unvermeidbar und auch die Leute brauchten dringend Ruhe..und so habe ich mit Starfleet-Command abgesprochen, die AVENGER abzuziehen.....und die Leute erstmal zwei Monate auf Urlaub zu schicken" fuhr Tasha fort.

"Das war eine weise Entscheidung....Ruhe und Erholung sind nötig und wenn das Material streikt, nutzt die beste Crew nichts" meinte Kelara, was nun Tasha mit einem Nicken bestätigte. Kelara sah Tasha nachdenklich an und Tasha hob fragend eine Augenbraue.

"Tasha..." begann Kelara zögerlich...."Ich hörte davon das Tala Pran bei einer Mission dabei war....obwohl die Informationen sehr spärlich und natürlich sehr vertraut behandelt wurden...habe ich davon gehört...und auch das sie jetzt als vermisst gilt..." Tasha zog die Augenbrauen zusammen. "Vermisst?" entfuhr es ihr. "Dann bist du besser informiert als ich...." meinte sie und blickte gedankenverloren an Kelara vorbei.

Die Klingonin und Tasha kannten Tala Pran vielleicht besser als viele Andere...einzig Toral Jol war vielleicht noch ein wenig mehr vertraut mit ihr. Sie dachte an die gemeinsame Zeit auf der Cochrane, die zusammen mit der AVENGER die Station die heute den Namen Deep Space New Heaven trug, aus dem Gammaquadranten geborgen hatte. Dann die schwere Aufbauzeit und die Eröffnungsfeierlichkeiten, bei denen Kelara fast ihr Leben verloren hatte. "Hoffen wir, daß Tala Pran weiß was sie tut...und das sie eines Tages wohlbehalten zurückkehrt" meinte Kelara mit einem speziellen Unterton, bei dem Tasha klar wurde, daß die Klingonin mehr wusste als sie es jetzt zugab. Sie nickte dazu.

"Das Essen ist fertig.....wollen wir gehen?" fragte Kelara und Tasha nickte....erhob sich und verließ zusammen mit Kelara das Zimmer um sich in den großen Speisesaal der Familie Morak zu begeben, in dem Tasha nun die Gelegenheit hatte, die Herrin des Hauses Morak zu begrüßen. Sie verneigte sich, als Lady Karena sie begrüßte.

"Willkommen Tasha Yar, Freundin meiner Tochter, ich hoffe du bist zufrieden mit deiner Unterkunft?!"

"Ja Mylady, ich fühle mich sehr wohl und ich danke euch für eure Einladung und Gastfreundschaft..." erwiederte Tasha und kam der Aufforderung nach, sich an die Tafel zu setzen. Das Essen wurde aufgetragen und Tasha sah mit Freude, daß es nebst klingonischen Speisen, auch verschiedene Gerichte anderer Kulturen gab, die auch ohne Zweifel von Kelara hier eingeführt worden waren. Es gab Blutwein..eine edle Marke aus den Weinbaugebieten der Familie und Tasha genoss den wunderbaren Geschmack und begann zu essen, während sich langsam eine Unterhaltung anbahnte, die auf Tasha´s Bathlet und ihrem Wunsch das Kloster auf Boreth zu besuchen, hin abzielte.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono's =A= Tasha Yar =A=

Tasha saß am Schreibtisch in ihrem Zimmer und blickte aus dem Fenster auf die inzwischen hell erleuchtete Hauptstadt des klingonischen Reiches.

Sie ließ den ersten Tag auf Quono's nochmals in ihren Gedanken Revue passieren und vor allem bei den Zusammenkünften der Mitglieder der Familie Morak beim Essen, kam es immer wieder zu interessanten Erzählungen, Diskussionen und Gesprächen. So war natürlich klar, warum Tasha das Kloster auf Boreth aufsuchen wollte. Das Bathlet war natürlich auch ein Gesprächsthema...und als Kelara erfuhr, woher Tasha die Waffe hatte, versteinerte sich ganz kurz, kaum merklich ihr Gesicht. Tasha konnte die Gedanken der Personen am Tisch regelrecht hören...."Wie kam ein Halbromulaner an eine solche ehrenwerte, wertvolle und unbezahlbare klingonische Waffe...für die jeder Krieger sein Hab und Gut aufgeben würde"

Tasha konnte und wollte diese Frage nicht beantworten. Außerdem sprachen es die Personen nicht aus und so musste sie auch nicht reagieren. Das Gespräch kam auch kurz auf Jeret Inamelan, der ein halbes Jahr hier auf Quono´s gelebt hatte..jedoch erfuhr Tasha keine Einzelheiten darüber und sie hakte auch nicht nach, denn sie wollte vermeiden, daß Jeret irgendwann glauben könnte, sie hätte den Urlaub außerdem genutzt, um Einzelheiten über seine Vergangenheit zu erfahren. Tasha gab für sich zu, daß sie das natürlich brennend interessierte...aber ihr Gefühl sagte ihr, daß sie es, wenn überhaupt, von Jeret selber erfahren sollte, wie sein Aufenthalt auf der klingonischen Heimatwelt ausgesehen hatte.

Der Herr des Hauses Morak teilte Tasha mit, daß Kelara sie nach Boreth begleiten würde....und nicht nur das....erstaunt vernahm sie, daß auch er selbst mit dorthin reisen würde. Das war eine große Ehre und Tasha dankte General Morak dafür. Die Abreise war für den nächsten Tag geplant...es war mit einem Shuttle nicht weit bis nach Boreth..und so entschloss ma n sich am späten Nachmittag des darauf folgenden Tages zu starten.

Nach dem Essen zeiget Kelara ihr das Anwesen, das sich seit ihrem letzten Besuch um einiges vergrößert und verändert hatte.

Gegen Abend waren Tasha und Kelara zurückgeschlendert zum Anwesen....nachdem sie sich 2 Stunden lang Mok'bara gegönnt hatten. Diese Kampfsportart die dem Tai-Chi auf der Erde ähnelte....hatte gut getan und Tasha´s Kopf war so richtig frei geworden. Die Phase der Entspannung setzte langsam ein...auch wenn morgen nochmals ein aufregender Tag sein würde, wenn sie ihr Bathlet im Kloster von Boreth in einer besonderen Zeremonie Kahless weihen würde. Tasha wusste, was einen Krieger erwartete der solch eine Waffe besaß und sie weihen ließ. Der Ritus an sich war geheim....aber es war nicht nur einfach eine Weihung durch die Mönche....der Krieger oder die Kriegerin musste sich einer Prüfung unterziehen..über die absolut nichts bekannt war. Denn jeder, der sich dieser Prüfung unterzog, musste absolutes Stillschweigen darüber bewahren, oder er würde auf ewig seine Ehre und die seiner Familie verlieren.

Nicht jeder schaffte diese Prüfung...doch wer sie schaffte, wurde heldenhaft gefeiert und war würdig diese ehrenvolle Waffe zu Ehren von Kahless zu tragen und zu besitzen. Im Allgemeinen wurde erwartet, daß ein Krieger, der diese Prüfung nicht bestand...dieses wertvolle Bathlet den Mönchen aushändigte, um einen würdigeren Träger dafür zu finden, oder nach einer bestimmten Zeit, in der der Krieger die Möglichkeit erhielt durch Taten zu zeigen, daß er würdig ist, zu dieser Prüfung erneut zugelassen zu werden.

Kelara hatte sich dieser Prüfung ebenfalls unterzogen, auch wenn sie nicht eine solche Waffe besaß.Denn man hatte vor einigen Jahren die Bestimmungen zur Zulassung dahingehend verändert, daß jeder Krieger oder jede Kriegerin diese Prüfung absolvieren konnte. Jedoch waren Prüfungen von Kriegern oder Kriegerinnen mit solch einem seltenen Bathlet immer ein ganz spezielles Ereignis und Tasha war sich dessen sehr bewusst. Tasha wusste, daß Kelara die Prüfung bestanden hatte, ebenso wie ihr Vater und ihre Brüder. Das Tasha überhaupt zugelassen worden war....verdankte sie entweder der einflussreichen Familie Morak..oder einfach der Tatsache, daß sie eines dieser seltenen Bathlets besaß...oder war es sogar ein Mix aus Beidem. Dennoch...hätten die Mönche abgelehnt, hätte auch General Morak keinen Einspruch erheben können.Tasha blickte vom Fenster auf diese besondere Waffe...die auf ihrem Bett lag..und deren Schneiden matt im Licht des Zimmers schimmerten. Mit ihr würde sie morgen in die Prüfung gehen...und es würde sich zeigen, was sie von Kelara und der Klingonischen Lebensweise gelernt hatte....

Sie bedauerte sehr, daß gewisse Personen nicht anwesend sein konnten, bei dieser Zeremonie, denn es war eine ganz besondere Ehre, die nicht jedem zuteil wurde. Tasha seufzte leise und blickte wieder aus dem Fenster.....hinauf zu den Sternen die über dem Anwesen der Familie Morak und der Ersten Stadt funkelten....

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Schon seit dem frühen Morgen war Tasha wach...hatte von ihrem Zimmer aus den Sonnenaufgang über der Ersten Stadt beobachtet und sich mental auf das was vor ihr lag eingestellt.

Sie hatte sich sorgfältig angekleidet..trug die Kampfuniform, die sie von Kelara erhalten hatte..nicht die..die sie von der AVENGER mitgebracht hatte und die ebenfalls von Kelara stammte. Es war eine besondere Uniform..und als Tasha das Oberteil angelegt hatte...staunte sie nicht schlecht..dort das Zeichen des Hauses Morak eingewebt zu sehen.

Sie fragte sich, was dies zu bedeuten hatte, aber sie fand einfach keine Antwort darauf. Ihre Haare die sie über Nacht geflochten hatte..trug sie nun offen und sie fielen wellig auf ihre Schultern herab. Der Dolch war am Gürtel befestigt und sie wandte sich nun um und nahm ihr Bathlet hoch. Gegessen hatte sie nichts...denn man erwartete, daß ein Krieger der zu diesem Ritual antrat...fastete..bis es vorbei war. Wie lange es dauern würde, konnte ihr niemand sagen, aber sie verspürte auch keinen Hunger.

Sie verließ das Zimmer und ging nach unten....sie staunte..als sie sah, daß sich sehr viele Personen versammelt hatten. Das Haus Morak verfügte über eigene Leibwächter und Kampftrainer....und sehr viel Personal...und sie blickte auf eine ganze Reihe klingonischer Krieger...die sich dort aufgestellt hatten. Tasha überlegte, warum dies so war....und trat zu Kelara und ihrem Vater, die an der Spitze der ganzen Gruppe standen. Wieder bemerkte Tasha die Blicke, die ihrem Bathlet galten und sah die Bewunderung in den Augen..die nicht ihr..sondern der Waffe galten..das war ihr klar.

"Tasha Yar ..bevor wir nach Boreth aufbrechen....möchte ich dich noch etwas fragen.." hörte sie die kräftige Stimme von General Morak. Tasha neigte den Kopf.

"Lady Karena, meine Söhne, die ich kontaktiert habe..sowie meine Tochter...und das gesamte Haus Morak...sind überein gekommen, dich als Freundin meiner Tochter und Anhängerin der klingonischen Lebensweise...in das Haus Morak aufzunehmen.....wenn du zustimmst" hörte sie ihn wie aus weiter Ferne sagen und glaubte ihren Ohren nicht ganz trauen zu können.

"Du hast gezeigt, daß du der Ehre eines klingonischen Hauses würdig bist. Dieses Angebot wollten wir dir schon vor längerer Zeit machen, jedoch hatten wir nicht die Gelegenheit, da wir es dir von Angesicht zu Angesicht unterbreiten wollten...und ich höre deine Gedanken....es hat nichts damit zu tun, daß du Trägerin dieses seltenen Bathlet´s bist...und es ist auch unabhängig davon, wie deine Prüfung ausgehen wird" sprach er weiter und sie schämte sich fast dafür, daß er ihre kurzen Überlegungen dahingehend anscheinend mitbekommen hatte.

Sie starrte Kelara und General Morak mit großen Augen an....sie hatte immer noch nicht ganz verarbeitet, was sie da eben gehört hatte. Es war eine außergewöhnlich große Ehre, als Nichtklingonin in das Haus einer so hoch angesehenen Familie aufgenommen zu werden und Tasha spürte einen leichten Schauer über den Rücken ziehen.....dann verneigte sie sich vor dem General und sprach mit fester Stimme.

"Mylord ihr lasst mir eine große Ehre zuteil werden, mich in euer Haus aufzunehmen und mein Dank und meine Ehrerbietung ist alles was ich euch bieten kann...sowie meine Treue und mein Gehorsam gegenüber eurem Hause und ich nehme dieses Angebot mit Freude an" sagte sie und verneigte sich erneut.

"So sei es....wenn deine Prüfung vorbei ist...werden wir die Aufnahmezermonie vornehmen...und nun lasst uns starten" befahl er und Tasha folgte dem General...Kelara ging an ihrer Seite und als Tasha einen Blick zu ihr warf, sah sie das leichte Lächeln auf dem Gesicht der Klingonin. Tasha´s Herz klopfte heftig....immer noch war sie dabei dieses Angebot und ihre Zustimmung zu verarbeiten.....sie sollte Mitglied des Hauses Morak werden. Doch nun musste sie sich auf ihre Prüfung konzentrieren und stieg in eines der Shuttle die bereitstanden um nach Boreth zu fliegen. Wie sie sehen konnte, würden sehr viele Krieger den General begleiten, was Tasha aber nicht beunruhigte. Sie würde ihre Bestes geben bei dieser Prüfung auch wenn sie nicht wusste, was sie erwarten würde.

 

+ Boreth +

Die Shuttle waren gelandet und nun lag noch ein langer Fußweg vor ihnen....durch gewundene, steile Bergpfade...zwischen massiven Felswänden...lag das Kloster eingebettet in einen Berg....herausgehauen in mühevoller Arbeit....

Die Gruppe näherte sich langsam dem Kloster...Fackeln markierten den Weg und obwohl es Vormittag war...wirkte die Gegend dunkel...Tasha hörte Gesang...und blieb kurz stehen...der typische Mönchsgesang aus dem Kloster Boreth, den sie erst einmal in ihrem Leben vernommen hatte und nun erneut hörte.

General Morak, der die Gruppe bisher angeführt hatte, winkte Tasha nach vorne und sie übernahm die Spitze...ging langsam, aber stetig weiter...und erreichte schließlich den Eingang zum Höhlenkloster...zwei große, kräftige Krieger standen dort...fast regungslos..wie aus Stein gemeißelt....blickten düster.

"Was ist dein Begehr?" wurde sie schließlich angesprochen. "Ich bin hier um die Prüfung zu Ehren Kahless abzulegen....mein Bathlet ihm zu weihen und in den Dienst des großen Kahless zu stellen" erwiederte sie laut.

"Tritt ein...und stell dich der Herausforderung" kam als Antwort und sie setzte sich in Bewegung...betrat die heilige und ehrwürdige Stätte des klingonischen Glaubens. Dumpfes, leises Trommeln und Gesang war zu hören..und der Tross der Begleiter aus dem Hause Morak folgte Tasha langsam....die ehrfürchtig nach vorne trat....vor den Altar des Klosters....eine Gruppe Mönche stand dort...und sie erkannte den Obersten Mönch anhand seiner Kleidung.

Sie blickten Tasha stumm an und warteten, bis sie vor ihnen stand und sich verneigte. "Tasha Yar.. bist du gewillt dein Bathlet Kahless zu weihen und die Prüfung zu Ehren seines Namens und seines Ruhmes abzulegen?" wurde sie direkt gefragt.

"Das bin ich" gab sie zur Antwort und wieder spürte sie einen Schauer, der ihren Rücken hinablief.

"So sei es...." sprach der Mönch....trat zu ihr und streckte die Hände aus. Tasha nahm ihr Bathlet...und überreichte dem Mönch das kostbare Bathlet, der dies ehrfürchtig entgegennahm und es auf den Altar legte.

"Folge mir" wurde sie nun aufgefordert..und sie blickte nicht zurück, als sie dem Mönch nachging..der in einem Seitengang der Höhle verschwand....sie musste sich nun einer Herausforderung stellen..von der sie nicht wusste, was sie bringen würde..und über die sie niemals sprechen durfte. Sie wusste...das sie ihr Bathlet erst nach dieser Prüfung zurückerhalten würde....und sie musste auch ihren Dolch abgeben...unbewaffnet...wurde sie nun durch ein großes Portal gelassen...das sich hinter ihr verschloss...sie war allein. Die Fackeln warfen ihr zuckendes Licht auf den Boden...und die massiven Felswände wirkten bizarr und fast lebendig im Schein des Feuers. Dumpfes Trommeln war zu hören....und sie ging den Weg weiter...auch war wieder ein eintöniger Gesang zu vernehmen...der sich eigenartig in ihre Gedanken setzte....und der keine anderen Gedanken zuließ. Fast monoton folgte Tasha dem Pfad, der immer tiefer in den Fels hineinführte....kühle Luft umfing sie...und der Pfad wurde breiter...bis er schliesslich in einer Art Raum endete...von dem aus wieder ein Pfad weiterführte....in dem Raum befanden sich vier Krieger....jeder mit einer Art Schwert bewaffnet..das einen Widerhaken besaß. Tasha trat langsam näher..ihr Herz klopfte laut. Einer der Krieger sprach... "Kahless hat seinen Bruder Motrath in einem langen, schweren Kampf besiegt...trug Wunden und Narben davon...bist auch du bereit Wunden davonzutragen?!"

"Das bin ich" sprach sie und trat nach vorne....die vier klingonischen Krieger hoben ihre Schwerter....nacheinander ritzten sie damit in ihre Oberarme..zwei rechts und zwei links...Tasha biss die Zähne aufeinander....als sie den scharfen Schmerz spürte...das Blut lief warm an ihren Armen herab..doch kein Laut kam über ihre Lippen. Aufrecht stand sie da....versuchte den Schmerz zu ignorieren. Es waren nur symbolische Wunden..nicht tief..nur oberflächlich..aber sie schmerzten und brannten... Wieder richtete man das Wort an sie.

"Der Pfad der Prüfung führt dich nun weiter...."

Sie setzte sich wieder in Bewegung...folgte dem Pfad....in Erwartung was als nächstes folgen würde...der Schmerz hatte etwas nachgelassen....es blutete noch etwas ..doch Tasha zwang sich weiter, es zu ignorieren. Der Pfad führte sie weiter tief in den Fels hinein....und es schien Stunden zu dauern, bis sie in den nächsten Raum trat...in dem ein Mönch auf dem Boden saß....in tiefer Meditation wie ihr schien.

Sie blieb stehen und betrachtete den Mönch...sagte nichts...wartete ab..und setzte sich schliesslich auf den Boden....nahm die gleiche Stellung ein. Nach einer Weile hörte sie den Mönche sprechen..."Schließe deine Augen....konzentriere dich auf meine Stimme....lass alles andere außen vor...und folge dem Pfad von Kahless...." Tasha schloss die Augen...verlor sich in der Stimme..die nun monotone Sätze murmelte...hörte nur noch auf diese Worte....merkte nicht wie sie in eine Art Trance verfiel...

 

=A= Tasha Yar, Boreth =A=

Sie sah Orte...an denen sie gewesen war..sie sah Personen die sie kannte..geliebt hatte, gehasst hatte...und die Personen die sie gehasst hatte...blieben...

Sie standen da...in einer Reihe....alle.....jeder war ein Teil ihres Lebens....der negative Teil. Das schwarze Wesen...das ihr den Tod gebracht hatte...die Romulaner, die sie verhört und gefoltert hatten, der Romulanische Offizier der sie gezwungen hatte seine Gefährtin zu sein....Djihad..der Mann mit den eisblauen Augen..die so blau schimmerten wie ein See an einem kalten Dezembertag.....Collins...dem sie das Nasenbein zertrümmert hatte...aus Wut und Sorge darüber, daß er Jeret niedergestochen hatte.....und der falsche Admiral Sears..der soviel Leid und Tod gebracht hatte.....

Plötzlich befand sie sich in Ch'Rihan....in der Hauptstadt.....ihr Atem ging schneller...sie stand inmitten einer Arena....das Volk auf der Tribüne tobte und schrie..forderte den Kampf....und in der Ehrenloge erhob sich ein Romulaner..reich gekleidet...der Prätor...aber es war nicht Klamak...sie konnte ihn nicht erkennen....wer war das....

Tasha blickte sich um...sah die Personen auf den Rängen...konnte aber keine Gesichter erkennen....niemanden zuordnen....sie sah die Personen..und sah sie dennoch nicht...hörte ihr Geschrei...ihr Toben....sie forderten immer lautstarker den Kampf....und wo waren ihre Gegner....wo waren die Personen die eben noch da waren..die sie hassen gelernt hatte....ihre persönliche Nemesis....wo waren sie geblieben.

Der Mann..der Prätor..oder wer immer es war..sprach zum Volk...versprach ihm den Kampf....und Tasha wurde klar...das sie es war..die hier kämpfen sollte...zur Unterhaltung des Volkes auf der Tribüne...

Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie in ihrer Hand ihren D'ktagh Dolch erkannte... [Ich hatte ihn doch dem Mönch gegeben....wo kommt der Dolch her..wie komme ich nach Ch'Rihan....] Unzählige Gedanken überfluteten sie...und auf einmal erhob sich lautes Jubelgeschrei....als ihr Gegner in die Arena trat..siegessicher seine Arme erhob....sich dem Volk präsentierte. Tasha kniff die Augen zusammen...sie erkannte das Gesicht nicht..er war zu weit weg...er drehte ihr den Rücken zu.....doch dann wandte sich ihr Gegner um...nein...es war eine Gegnerin....es war... Sela!

Tasha stockte der Atem. Sie sollte gegen ihre eigene Tochter kämpfen...nein das musste ein Traum sein..sie war doch in Boreth...sie musste träumen....doch sie hörte das Geschrei...fühlte den Knauf des Dolches in ihrer Hand....roch die warme Luft in der Arena von Ch'Rihan...sah Eisn..die ihre letzten Strahlen über die Tribüne schickte und sich weiter dem Horizont zuneigte, als wollte sie nicht miterleben, was hier nun geschehen würde. Sela kam auf sie zu....geschmeidig schob sie sich näher...Tasha sah im letzten Sonnenlicht die Schneide des Kaleh-Dolches aufblitzen..den Sela in der Hand hielt...

Tasha schüttelte den Kopf...das war nur ein Traum...ein Traum....sie wurde eines Besseren belehrt..als Sela auf sie zustürzte..und Tasha, die sich immer noch einredete sie befände sich in einem Traum...dennoch instinktiv auswich...jedoch vom Kaleh-Dolch am Unterarm gestreift wurde..und einen scharfen Schmerz verspürte. Schmerz...in einem Traum verspürte man keine Schmerzen..... Tasha erstarrte. Nein nein nein..hämmerte es in ihrem Kopf...und sie sah Sela..die sich wieder in Angriffsposition begab.

[Du musst dich verteidigen....sie wird dich sonst töten] sprach eine innere Stimme zu Tasha....

[Es ist doch nur ein Traum...es kann doch nur ein Traum sein] setzte die andere Stimme verzweifelt entgegen.

[Du musst dich verteidigen] erscholl die Stimme wieder und Tasha blieb nichts anderes übrig..sie hob ihren Dolch...und parierte somit gerade noch den nächsten Angriff ihrer Tochter...die paradoxerweise über 25 Jahre älter war als sie. Da Rihannsu aber viel älter werden konnten als Menschen..sah Sela aus wie ein Ebenbild von Tasha...jedoch mit den typischen Charakteristika der Rihannsu. Tasha konnte nicht weiter darüber nachdenken, was hier geschah..war sie viel zu sehr damit beschäftigt die vehementen Angriffe von Sela zu parieren und gegenzusetzen. Sie handelte rein instinktiv...denn ihre Gedanken würden sie nur stören..waren sie zu verworren..waren sie zu störend.....denn immer wieder schoss ihr durch den Kopf das das hier nicht sein konnte..nicht sein durfte..

In diesem Moment der Unachtsamkeit..schaffte Sela es sie zu Fall zu bringen...Keuchend lag die Rihanna auf Tasha und versuchte sie mit dem Dolch zu töten....Tasha musste all ihre Kräfte aufbringen um es zu verhindern..sie merkte wie ihr Wille zu Überleben alles andere ausschaltete....und sie wollte Sela diese Genugtuung nicht gönnen. Nun war es an Tasha..die den Schock überwunden hatte...sich urplötzlich auf Ch'Rihan zu befinden....anzugreifen....sie schaffte es sich zur Seite zu rollen und hatte nun plötzlich die Überhand....Sela war kräftig..aber Tasha schaffte es ihr Handgelenk zu packen...der Kaleh- Dolch entglitt Sela...und Tasha hob den D'ktagh...bereit zuzustoßen...als sie wieder erstarrte. [Was tust du da....sie ist deine Tochter!!!] hallte die Stimme in ihrem Inneren....das Volk auf der Tribüne schrie und tobte....es wollte Blut sehen...egal von wem.....immer noch hielt Tasha ihren Dolch erhoben..Sela wehrte sich nicht länger....sie wusste sie hatte verloren...doch Tasha konnte sie nicht töten....

Sie stand auf....senkte die Hand mit ihrem Dolch und schüttelte den Kopf während sie zum Prätor schaute.

Dieser schien zu nicken..und beruhigte die Menge....sie vernahm seine Worte.... "Ein ehrenvoller Kampf...Natasha Yar hat gewonnen und für sich entschieden..das Leben ihrer Gegnerin zu verschonen...dies wird von mir akzeptiert....sie darf gehen" Gemurmel war von den Rängen zu hören...und Tasha wandte sich Sela zu..die am Boden lag...und einen hasserfüllten Blick in ihre Richtung warf. Tasha hielt ihr die Hand hin..die Sela zu ihrem Erstaunen ergriff und zog sie hoch.....der linke Arm von Sela schoss hervor und Tasha fühlte kalten Stahl in ihren Körper eindringen....ihre Augen wurden groß....ein brennender Schmerz fraß sich durch ihren Unterleib..und verteilte sich in ihrem ganzen Körper...

Sela trat kaltlächelnd zurück....und Tasha sah ihr Blut von der Schneide des Kaleh-Dolches tropfen.... [Du warst zu leichtsinnig..du warst zu gutgläubig...töte sie...jetzt..du bekommst nochmals die Gelegenheit...töte sie, töte die, die dir Schmerz zugefügt haben...] flüsterte ihr die Stimme zu....und sie blickte in zwei dunkle Augen, zwei dunkle Augen die ihr so vertraut waren...und dann waren da nochmals zwei Augen.....

Tasha schloss kurz ihre Augen....sie war verwirrt...sie fühlte den Schmerz....öffnete ihre Augen wieder....die Tribüne war verschwunden....die Personen waren weg..doch der Schmerz war noch da....Wieder diese Stimme...

[Töte sie...sie sind alle gleich...töte die, die dich töten wollen] murmelte die Stimme und Tasha blickte auf die zwei Personen vor sich....Jeret Inamelan und Bevor B'Talok....

[TÖTE SIE!! Sie waren es die dich verletzt haben.....sie sind Romulaner..sie sind deine Feinde....so wie der Tal Shiar..wie Sela..wie alle Romulaner....TÖTE SIE!!]

"NEIN!" schrie Tasha und warf ihren Dolch von sich...."NEIN!" schrie sie erneut..."Sie waren es nicht...sie haben mir nichts getan...."

[Doch, sie gehören auch dazu...sie gehören zu dem Volk, daß dir soviel Schmerz und Leid zugefügt hat...sie haben des verdient zu sterben....] suggerierte ihr die Stimme ein und Tasha schüttelte verzweifelt den Kopf...hob ihre Hände an ihre Ohren...."NEIN...lass mich in Ruhe....hör auf damit...." brüllte sie.

"Sie waren es nicht..ich hasse nicht ein ganzes Volk für die Taten Einzelner......lass mich in Ruhe...geh weg...hör auf..geh weg"

Tasha´s Stimme klang hysterisch...wahnsinnig.....irrsinnig..... Sie brach in die Kniete....schluchzte laut...lag dann auf dem Boden....weinte....und flüsterte immer wieder.."Geh weg...lass mich in Ruhe..."

..............................

Panisch schnappte Tasha nach Luft..öffnete die Augen...hörte ihren eigenen Atem..der pfeifend die Luft einzog....blickte sich gehetzt um...und sah sich auf dem Boden sitzen...ihr gegenüber saß der Mönch...der immer noch in der Meditationsstellung verharrte...sie aber ruhig anblickte.

"Der nächste Pfad der Prüfung erwartet dich..." war das Einzige was er sagte....und Tasha blickte ihn groß an....ihr waren die Erlebnisse...oder Träume die sie gerade durchlebt hatte..noch in ihrem Gedächtnis lebendig....und sie erhob sich...schwankte....fühlte eine bleischwere Müdigkeit....hatte sämtliches Zeitgefühl verloren...und taumelte den Pfad weiter....

Was für ein Traum.....doch fühlte sie plötzlich den Schmerz...blickte nach unten...griff mit ihrer Hand an ihren rechten Unterbauchbereich...blieb stehen und blickte geschockt auf das Blut an ihrer Hand... Sie zog scharf die Luft ein.....sah an ihrem Unterarm den Kratzer....konnte nicht glauben was sie sah....

Sie fing an zu lachen...ihr Lachen war hysterisch und hallte gespenstisch von den Felswänden wieder.....

Es dauerte Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hatte....schwer atmend stand sie an die Felswand gelehnt.....sie musste ihren ganzen Willen aufbringen um weiterzugehen....sie war müde...sie war so müde..aber sie musste weitergehen...ihre Prüfung beenden...

 

=A= Tasha Yar, Boreth =A=

Tasha lief den Pfad weiter, wobei taumeln passender wäre. Sie musste sich hin und wieder abstützen. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet und die Müdigkeit schien nun sämtliche Gliedmassen ihres Körpers befallen zu haben.

Tasha hätte sämtliches Zeitgefühl verloren, war sie nun Stunden hier...oder schon Tage...sie wusste es nicht und ihr eiserner Willen brachte sie dazu weiterzugehen.

Der Pfad wollte und wollte nicht enden und so ging sie immer weiter und weiter, bis sie schliesslich ein Licht sah, auf das sie zulief. Sie ignorierte die Schmerzen ihrer Wunden und steuerte zielstrebig dieses Licht an. Es schien als ob dieses Licht mit ihr Schabernack trieb, denn immer wenn sie dachte es erreicht zu haben, tat sich wieder ein Gang auf, dem sie folgen musste. Sie fühlte sich wie in einem Labyrinth, aus dem es kein Herauskommen gab. Die Zeit verging und immer noch sah sie das Licht...und noch immer hatte sie es nicht erreicht.

Sie blieb stehen, lehnte sich an den Felsen, um sich ein paar Minuten Ruhe zu gönnen und zu Atem zu kommen. Sie fror leicht und kämpfte weiterhin damit die Müdigkeit zu unterdrücken. Der Durst quälte sie und sie befeuchtete ihre trockenen Lippen. Was gäbe sie jetzt für einen kühlen Schluck Wasser, doch musste sie erst ihre Prüfung bestehen, bevor sie sich ausruhen und essen und trinken konnte.

Sie blickte wieder nach vorne...sah wieder das Licht, welches sie erreichen wollte und plötzlich stieg Wut in ihr auf....und sie setzte sich wieder in Bewegung....Schritt für Schritt..Meter um Meter...Minute für Minute....Stunde um Stunde.....

Es wurde zur Qual sich zu zwingen weiterzugehen...fast mechanisch setzte sie einen Fuß vor den anderen.....dachte an nichts mehr..wollte nur noch hier raus....wollte es endlich hinter sich gebracht sehen...aber das Licht...das Licht war immer noch nicht erreicht....sie quälte sich weiter, trieb sich nach vorne..immer auf das Licht zu.....das sich immer wieder von ihr zu entfernen schien, bis sie schliesslich stehenblieb und vor Wut einen Stein vor sich, mit dem Fuß wegkickte. Sie war müde..sie war frustriert.....sie war wütend...sie wollte das Licht erreichen...sie musste...und dennoch schien das Licht immer weiter von ihr abzurücken......sie war bereits Stunden damit beschäftigt sich diesem  Licht zu nähern...und schaffte es einfach nicht heranzukommen und nun hatte sie die Schnauze voll. "Verdammtes Licht....bleib doch wo der Pfeffer wächst" brüllte sie und wandte sich von diesem Pfad ab und schlug einen Seitengang ein. Mit dem Wissen versagt zu haben, ging sie diesen Weg weiter...blickte auf den Boden während sie weiterging und stand urplötzlich in einer weiten, großen, hell erleuchteten Halle....und sah die Mönche vor sich stehen.

"Nicht jedes Licht ist gut und wert ihm zu folgen..vor allem wenn es in die Irre führt" meinte der eine Mönch vielsagend und Tasha verstand auf einmal. Sie war dem Licht gefolgt, weil sie dachte, es weise den Weg zu ihrer nächsten Prüfung....und sie hatte Stunden damit verbracht, dieses Licht zu erreichen, bis es ihr einfach zuviel wurde, dem Licht, daß sie zu verspotten schien, weiter zu folgen. "Du bist einen weiten Weg gegangen Tasha Yar, um Kahless zu zeigen, dass du würdig bist, seinen Weg der Ehre und des Ruhmes zu gehen und die Waffe in seinem Namen zu tragen...doch er hat dich für würdig befunden...." sprach der Mönch und trat mit dem kostbaren Bathlet zu ihr. Tasha´s Augen leuchteten auf....ein zentnerschwerer Stein schien von ihrer Seele zu fallen und sie nahm das Bathlet entgegen.

"Nun zeige dich deinen Begleitern und den Kriegern von Boreth..." hörte sie den Obersten Mönch sagen..während zwei Mönche ein großes Holzportal öffneten....lautes Trommeln war zu hören...welches sich nun verstärkte..und auf ein Nicken des Obersten Mönches hin....ging Tasha langsam auf dieses Portal zu...in der Hand hielt sie ihr Bathlet....fest hielt sie es...als wollte sie es niemals loslassen.... Das Trommeln wurde lauter...schneller....und Tasha ging durch das geöffnete Portal.....stand auf einer Estrade. Eine Treppe führte direkt in die große Halle, in der sie vor einiger Zeit darum gebeten hatte, die Prüfung ablegen zu dürfen.

Lautes Jubelgeschrei erhob sich, als sie weiter nach vorne trat..und oben stehenblieb. Sie erkannte Kelara...General Morak..die Krieger des Hauses Morak und die Krieger von Boreth....die ihre Bathlet erhoben hatten und laut schrieen. Die Trommeln waren immer noch zu hören und Tasha hob langsam beide Arme in die Höhe....hielt ihr Bathlet in beiden Händen und streckte es triumphierend über ihren Kopf...sie hatte es geschafft...sie hatte die Prüfung bestanden und das Jubelgeschrei wurde immer lauter.

Ein berauschendes Gefühl erfasste sie....und sie senkte ihre Arme wieder und ging dann langsam die Treppenstufen herab. Sie musste wieder ihren ganzen Willen aufbringen, um nicht zu taumeln oder zu stolpern....keine Schwäche durfte sie jetzt zeigen und sie trat zu General Morak.

"Du hast die Prüfung bestanden und bist würdig dieses Bathlet zu tragen" sagte er nur und Kelara trat auf sie zu und legte ihre Hand auf die Schulter von Tasha. Sie sagte nichts, doch diese Geste sprach vieles aus und Tasha lächelte.

"Lasst uns nun nach Hause gehen...deine Wunden müssen versorgt werden" sagte General Morak und gab seinen Leuten ein Zeichen. Sie verließen nun gemeinsam das Kloster von Boreth und Tasha ging schweigend hinter dem General her. Kelara hatte zu ihr aufgeschlossen und Tasha blickte sie an. Es war schon fast dunkel als sie die Shuttle erreichten und zurück zum Anwesen Morak flogen, als Tasha zufällig auf den Chronometer schaute.

Ihre Augen weiteten sich...es waren über 24 h vergangen, seit sie das Kloster betreten hatte und sie blickte Kelara mit großen Augen an. Diese nickte nur beruhigend und Tasha atmete tief ein und wieder aus.

 

-Anwesen der Familie Morak-

Tasha wurde von Kelara sofort auf ihr Zimmer gebracht. "Kleide dich aus, ich werde mich um deine Verletzungen kümmern" sagte sie und Tasha tat wie ihr geheißen. Die Wunden an den Armen waren bereits verkrustet und die Verletzung in ihrem Unterbauchbereich...war nicht so tief, wie Tasha anfangs gedacht hatte...aber sie schmerzte und als sie sich auf das Bett legte, stöhnte sie leise auf. Kelara begutachtete die Verletzungen und fing mit der Behandlung an. "Die Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich..in zwei Tagen wird alles wieder verheilt sein...aber du solltest dich ausruhen...es war sicher anstrengend" sagte die Klingonin und Tasha fiel jetzt wieder ein, daß auch Kelara diese Prüfung abgelegt hatte und sicher wusste, was einen erwartete. Tasha blickte sie nachdenklich an, während Kelara ihr einen Verband anlegte. Immer noch fragte sie sich...was sie da alles erlebt hatte ...oder ob einiges einfach nur ein Traum gewesen war..doch wie kam sie zu der Verletzung durch den Kaleh- Dolch in dem "geträumten?" Kampf mit Sela......war es nur eine Reflektion..hatte sie sich selbst verletzt..oder war es jemand anderes gewesen..einer der Krieger von Boreth..oder einer der Mönche..um ihren Traum...oder war es gar kein Traum.....zur Realität werden zu lassen... Sie würde wohl nie eine Antwort darauf erhalten....und Kelara die Tasha nun anschaute, wusste sicher, was sie gerade beschäftigte.

"Die Prüfung wird jedem der sie ablegt für immer im Gedächtnis bleiben, denn man wird doch mit seinen schlimmsten Ängsten und Befürchtungen konfrontiert....hinterfrage nicht, denn Kahless weiß, was er tut" sagte sie nur und Tasha nickte. Kelara reichte ihr zu trinken und Tasha glaubte noch nie besseres und kühleres Wasser getrunken zu haben und trank ausgiebig davon. "Danke" sagte sie dann nur und Kelara nickte. "Und nun schlaf und ruh dich aus" sagte die Klingonin und zog behutsam die Decke über Tasha, die ihre Augen schloss und versuchte einzuschlafen, was nicht sofort gelang. Kelara verließ leise das Zimmer und nachdem Tasha gehört hatte, daß die Tür sich schloss, machte sie die Augen wieder auf und blickte ins Zimmer, welches nur von einem matten Lichtschein erhellt wurde. Ihr Blick fiel auf ihr Bathlet, welches neben ihrem Bett stand und sie lächelte zufrieden...war sie nun würdig es zu tragen....und dieses besondere Bathlet..ein Geschenk eines besonderen Mannes....war nun wirklich ihr eigen..nach klingonischem Recht und Glauben. Es war Kahless geweiht und sie hatte sich würdig gezeigt es zu tragen. Es sollte sie von nun an, nie wieder verlassen. Zufrieden und müde schloss sie nun ihre Augen und schlief ein.

 

=A=Cmdr Jeret Inamelan, XO USS Chicago, Quartier, DSZ 2404.361. 23:15=A=

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Subraumnachricht

An: Rear Admiral Tasha Yar, Qonos, Anwesen des ehrenwerten und ruhmreichen Hauses

General Moraks.

Von: Cmdr Jeret Inamelan, XO der USS Chicago

Priorität: 2

Sicherheitsstufe: 4

Ma'am, wenn diese Zeilen sie erreichen, werden sie sicherlich bereits das Kloster Boreth aufgesucht und die Prüfung hinter sich gebracht haben, so daß sie nun das Bathlet voller Stolz und verdient tragen dürfen. Gerne wäre ich dabei gewesen, aber manche Dinge sollen wohl nicht so sein. Möge Kahless sie von nun an leiten und schützen. Die Propheten waren mit uns bisher. Die Crew arbeitet zusammen und im Augenblick führen uns unsere Weg in die Nähe von Lilith, nämlich nach Sternenbasis 185. Unsere Aufgabe ist ein Hilfstransport von medizinischen und technischen Geräten, welcher gut ist für das Einarbeiten der Mannschaft, die aus allen Teilen der Galaxie zu kommen scheint. Wir haben hier noch einen Klingonen an Bord, der mit einem Trill vereint ist und unser SCI ist ein Borg. Cadett Bevor T'Alok kennen sie ja bereits. Er hat den Posten des CMO's gewählt. Ich frage mich, was ihn an die Akademie der Sternenflotte verschlagen hat. Das Imperium verfügt über eine Vielzahl von guten Ausbildungsstätten. Leider konnte ich das noch nicht in Erfahrung bringen, aber meine Zeit ist ja noch lange nicht rum.

Ich wünsche ihnen noch eine erfolgreiche Zeit auf Qonos und grüßen sie bitte Kelara von mir.

Qapla.

Cmdr Inamelan

Ende der Subraumnachricht

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Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Tasha öffnete ihre Augen und blickte direkt in das Gesicht von Kelara. "Guten Morgen" sagte die Klingonin. "Wie fühlst du dich?"

Tasha überlegte kurz. "Wie wenn ich eine ganze Woche geschlafen hätte" gab sie zur Antwort und Kelara lächelte. "Das trifft es zwar nicht ganz...aber du hast fast 2 1/2 Tage durchgeschlafen" meinte sie und Tasha richtete sich mit einem Ruck im Bett auf.

"Wie bitte?" entfuhr es ihr laut. "2 1/2 Tage?" Sie glaubte sich verhört zu haben. Kelara nickte nur. "Du hattest Fieber in der ersten Nacht, daß inzwischen wieder gesunken ist und dann hast du bis jetzt durchgeschlafen. Mein Vater hat jedem unter Androhung von Strafe verboten, dich zu wecken oder zu stören, aber ich bin jetzt doch froh, daß du aufgewacht bist. Ich habe dir ein Frühstück bestellt...es wird dir gleich aufs Zimmer gebracht werden...außerdem traf heute Morgen eine Subraumnachricht für dich ein. Sie wurde ungelesen auf den Terminal hier überspielt.." meinte die Klingonin. "Von wem ist sie?" fragte Tasha, die erstmal verdauen musste, daß sie solange geschlafen hatte. Die Prüfung war doch anstrengender gewesen, als sie geglaubt hatte.

"Von Commander Inamelan" gab die Klingonin nur knapp zur Antwort, aber Tasha lächelte. Es klopfte an der Tür und Tasha rief "Herein" und zwei Bedienstete des Hauses Morak betraten mit einem großen Tablett das Zimmer. Darauf erkannte Tasha eine große Tasse Raktajino, sowie Orangensaft, Toast, Croissants und viele andere Dinge, die Tasha gewöhnlich zum Frühstück verspeiste, jedoch auf Quono´s normalerweise nicht auf dem morgendlichen Speiseplan standen. Sie grinste Kelara an, die zurückgrinste.

"Da ich weiß, daß du der klingonischen Küche zwar geneigt bist...aber zu gewissen Uhrzeiten eher auf menschliche Kost zurückgreifst..habe ich angewiesen ein typisch menschliches Frühstück für dich herrichten zu lassen..." Sie winkte die Bediensteten herbei, die das Tablett auf einen Beistelltisch stellten und sich respektvoll verabschiedeten.

"Ich werde dich jetzt allein lassen, damit du in Ruhe frühstücken und die Subraumnachricht abrufen kannst..ich komme in einer Stunde wieder vorbei..." sagte die Klingonin und erhob sich. "Danke" erwiederte Tasha und Kelara nickte nur leicht lächeln und verließ das Zimmer. Tasha lehnte sich im Bett zurück und griff als erstes nach der dampfenden Tasse Raktajino. Genüsslich nahm sie einen Schluck davon. "Bei Kahless wie herrlich" nuschelte sie und trank gleich nochmals von diesem herrlich belebenden Getränk. Dann fiel ihr die Subraumnachricht von Jeret ein und sie aktivierte den Terminal und rief die Nachricht ab. Sie las die Zeilen aufmerksam...einmal und dann noch ein zweites Mal und ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht. Er hatte es nicht vergessen, daß sie nach Boreth reisen wollte, um sein Geschenk...dieses unbezahlbare Bathlet weihen zu lassen. Mit großer Freude las sie außerdem, daß Bevor B'Talok mit an Bord der Chicago war. Sie lehnte sich zurück und blickte dann nachdenklich auf die Zeilen und nahm noch einen Schluck Raktajino und murmelte dann leise.."Ich hätte sie gerne dabeigehabt Jeret..aber sie haben Recht...manches soll wohl nicht sein" Sie starrte gedankenverloren auf ihre Tasse Raktajino und erinnerte sich an die letzten Tage auf der Erde, bevor er zur Chicago aufbrach und sie, um nach Quono´s zu fliegen. Am eindrücklichsten war ihr der Abend in den Gärten der Akademie noch in Erinnerung. Das Mondlicht...der Baum..die Bank....sie in Admiralsuniform...ihr Sec/Tac...weit von ihr abgerückt..verschlossen....noch distanzierter und verschlossener als sonst....diese wunderschöne, silberne Kette...der blaue Anhänger....das Mondlicht, welches dieses Schmuckstück geheimnisvoll wirken ließ....und wieder ihr Empfinden...das Jeret so weit weg war, obwohl er neben ihr auf der Bank saß.

Sie war froh, daß sie so nicht auseinander gegangen waren..denn an diesem Abend hatte sie das ungute Gefühl gehabt, er wäre froh gewesen, wenn sie nicht vorbeigekommen wäre...und dieses Gefühl war für Tasha mehr als unangenehm gewesen. Das kurze Treffen zum Frühstück in der Mensa am anderen Morgen, bevor Be ide in unterschiedliche Richtungen aufbrachen.....sie war froh gewesen, daß sie dort nochmals die Gelegenheit gehabt hatte, kurz mit ihm zu reden. Ob er es auch so empfunden hatte?! Zumal er nicht mehr so ganz verschlossen gewirkt hatte, wie am Abend im Garten. Sie war jedenfalls erleichtert von ihm zu hören..es schien ihm gut zu gehen und sie nahm sich vor, umgehend zu antworten.

 

"Computer...Audioeingabe...nicht visuell" befahl sie.

=A= Subraumnachricht =A=

Von: Tasha Yar, Anwesen der Familie Morak, Quono´s

An: Commander Jeschua Retren Inamelan, XO USS-Chicago =A=

Priorität: 2

Sicherheitsstufe: 3

Sie lächelte kurz und ließ das Bajoranische Symbol für "Willkommen" vor die eigentliche Nachricht setzen, bevor sie mit der Eingabe begann. "Seien sie gegrüßt Jeret. Ich danke für ihre Nachricht und kann ihnen bestätigen, daß ich die Prüfung bestanden habe und nun mit dem Segen von Kahless und den Mönchen von Boreth dieses wunderbare Bathlet offiziell und nach klingonischem Glauben mein Eigen nennen und mit Ehre und Würde tragen kann. Es war eine besondere Erfahrung, diese Prüfung abzulegen, über die ich leider keine Einzelheiten berichten kann.

Ich werde mich noch einige Tage auf Quono´s aufhalten, denn ich werde unter anderem die Erste Stadt besuche n und mir außerdem einige Trainingseinheiten bei den persönlichen Kampftrainern des Hauses Morak gönnen, bevor ich wieder Richtung Erde aufbrechen werde. Mit Freude habe ich vernommen, daß sich Kadett Bevor B'Talok ebenfalls an Bord der Chicago befindet. Es wäre sicher interessant zu erfahren, warum er eine Karriere in der Sternenflotte anstrebt und nicht im Imperium. Grüßen sie ihn bitte bei Gelegenheit von mir. Die Grüße an Kelara werde ich ausrichten. Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg bei ihrer CoC-Ausbildung.

Mögen die Propheten sie auf ihrem Weg leiten und sie beschützen Jeret.

=A= Ende der Subraumnachricht =A=

 

Sie nahm einen Schluck Raktajino und überflog die Zeilen nochmals..und drückte schliesslich den Sendbutton. Es wurde ihr kurze Zeit später angezeigt, daß sich die Nachricht auf den Weg gemacht hatte.

Ihre Gedanken waren für zwei Minuten ganz fest auf Jeret Inamelan fixiert und sie hatte fast das Gefühl ihn kurz zu sehen...auf der Brücke, stehend...in der Nähe der Tac-Station und sich mit dem Tac-Offizier unterhaltend. Sie schüttelte den Kopf..das war sicher nur Einbildung. Sie frühstückte zu Ende, stand vorsichtig auf, blickte auf ihr Bathlet und merkte wie sie leise lächelte, bevor sie im Badezimmer verschwand um sich zu dusche n und anzukleiden.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Tasha, die nach dem Frühstück und dem Eintrag ins persönliche Logbuch eigentlich ein wenig herumlaufen wollte, war von Mistress Karena aufgehalten worden.

"Tasha Yar, du solltest dich noch ausruhen. Die Prüfung war anstrengend genug und nicht umsonst hast du mehr als 2 Tage gebraucht um dich wieder einigermaßen zu erholen. Das Fieber ist zwar gesunken, aber auch der Herr des Hauses Morak, der gerade in der Ersten Stadt zu tun hat, hat Anweisung gegeben, daß du noch ruhen sollst und keine größeren Ausflüge unternehmen sollst." Tasha hatte sich der Anweisung gefügt, aber darum gebeten, sich in der näheren Umgebung des Hauptkomplexes ein wenig die Beine vertreten zu dürfen. Kelara begleitete sie und sie waren ein wenig herumgewandert. Beide redeten nicht viel und hingen ihren Gedanken nach. Bis Kelara sich an Tasha wandte.

"Mein Vater lässt fragen, ob du dich gut genug fühlst, die Zeremonie zur Aufnahme in das Haus Morak durchzuführen"

Tasha blieb stehen und blickte die Klingonin an. Sie sah die großen, braunen Augen auf sich gerichtet, die fragend schauten. Dann senkte Tasha den Blick kurz zu Boden.

"Irgendetwas beschäftigt dich Tasha...das spüre ich..und es hat mit der Aufnahme in das Haus Morak zu tun" sagte ihr die Klingonin auf den Kopf zu, so daß Tasha wieder ihren Blick hob und Kelara verwundert anschaute. Tasha seufzte und Kelara deutete auf eine Sitzmöglichkeit in der Nähe des Haupthauses und sie nahmen Beide Platz. Kelara schwieg und ließ Tasha Zeit zu überlegen. Viele Gedanken rotieren in Tasha´s Kopf und sie begann sie zu ordnen. Leise fing sie an zu reden..."Ich hoffe, du kannst mich verstehen, wenn ich dir sage, daß es für mich momentan etwas schwierig ist, das Ganze zu verarbeiten. Ich habe es immer bedauert, keine richtige Familie gehabt zu haben. Meine Eltern starben, als ich noch klein war...meine Schwester..sie wollte nicht mit mir gehen, als ich mich vor langer Zeit dazu entschlossen hatte, in die Sternenflotte einzutreten."

Tasha blickte nachdenklich in den Himmel, bevor sie weitersprach. "Als mein 2. Leben begann....war ich allein...meine Schwester war schon lange tot und es gab niemanden mehr, den ich als Familie ansehen konnte...ich habe meine Familie immer in der Mannschaft der AVENGER gesehen....es war zwar kein Vergleich zu einer richtigen Familie, aber dennoch erlebte ich Zuneigung, Freundschaft und Anerkennung dort. Ich habe mich oft gefragt, wie es sein muss, eine Familie zu haben und der Wunsch danach war groß..und jetzt...ja jetzt ist er zum Greifen nahe ...und ich zögere...." sagte sie leise.

Kelara blickte sie ruhig an und wartete ab.

Tasha zog tief die Luft ein und stieß sie wieder aus.

"Ich bin es bisher gewohnt gewesen, auf mich allein gestellt zu sein...wobei ...das ist nicht ganz richtig...ich habe Freunde, ich habe meine Mannschaft und Vorgesetzte, die mir zur Seite stehen....aber keine Familie, der man sich verpflichtet.....und ich habe Bedenken, diesen Anforderungen nicht gerecht werden zu können..."

Tasha stand auf und ging drei Schritte vor, wandte sich dann an Kelara, die sie nicht aus den Augen gelassen hatte.

"Die Aufnahme in das Haus Morak ist eine große Ehre Kelara....und ich bin mir dessen auch mehr als bewusst...aber bin ich auch bereit dazu.....kann ich diesen Anforderungen gerecht werden....ich bin der klingonischen Lebensweise zutiefst verbunden, aber längst nicht so tief verwurzelt wie dein Vater, deine Mutter, deine Brüder..ja selbst längst nicht so wie du...." Kelara stand auf und trat zu Tasha.

"Ich kann mir denken, daß es für dich nicht ganz einfach ist. Ich weiß auch, was dich so genau beschäftigt....es ist die Verpflichtung, dem Hause Morak mit seiner Kraft zur Seite zu stehen, wenn es darum geht, einen Mord oder eine Freveltat zu rächen...das ist es doch was dich so beschäftigt oder? Das du als Offizier..als Admiral...als Commanding Officer der Sternenflotte, dann alles stehen- und liegenlassen müsstet..um dieser Verpflichtung nachzugehen....hab ich Recht?" fragte Kelara in ihrer direkten Art und Weise. Tasha nickte. "Hauptsächlich ist es dieser eine Grund..ja"

"Tasha....das Haus Morak...verfügt über eine immense Anzahl von Kriegern und auch wenn erwartet wird, daß die Familienmitglieder des Hauses in einem solchen Fall anwesend sein müssen....so kann ich dir versichern...würde man dich nur in einem ganz besonders schweren Fall rufen...." Kelara hob die Hand um zu verhindern, daß Tasha einen Einwand brachte.

"Ich weiß was du sagen willst...ich kenne dich...wenn du etwas machst, dann willst du es richtig tun und dann auch deiner Verpflichtung nachgehen. Das ist es was mein Vater, meine Mutter, meine Brüder und ich wissen..und daher hat mein Vater in Absprache mit der ganzen Familie dieses Angebot gemacht, aber nicht unter der Voraussetzung das du bei jeglichem Problem dann hier gleich vor Ort sein musst, denn er weiß, daß dies nicht immer möglich ist.....

Mein Vater ist ein strenger, aber gerechter Mann...im Hohen Rat und beim Volk ist er angesehen..aber er hat auch Gegner..die ihn für zu weich halten...es ihm aber niemals offen sagen würden...denn im Grunde wissen sie, daß mein Vater ein unerbittlicher Gegner sein kann, wenn man seine Ehre kränkt. Er war für einige Zeit als Diplomat des Klingonischen Reichs unterwegs..und hat erkannt, daß es manchmal nötig ist, nicht nur mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Daher ist das Haus Morak gegenüber anderen Kulturen weitaus aufgeschlossener als andere Familien auf Quono´s und das kommt auch mir zugute, denn du weißt, das ich in einigen wenigen Dingen nicht gerade eine typische Klingonin bin" gab Kelara zu bedenken und schwieg dann.

Tasha hatte den Worten gelauscht und sie für sich verarbeitet. Sie merkte, wie wichtig es war, über ihre Sorgen zu sprechen, in Bezug auf die Aufnahme in das Haus Morak.

"Ich wäre gerne ein Mitglied der Familie" sagte Tasha nun fest und blickte Kelara an, die lächelte.

"Gut, dann werde ich meiner Mutter Bescheid geben..sie wird alles vorbereiten lassen. Wir sollten zurück gehen...."

Tasha nickte und sie gingen zurück ins Haupthaus. Kelara meldete ihrer Mutter, daß die Zeremonie stattfinden konnte und nun stand Tasha in ihrem Zimmer und Kelara half ihr beim Ankleiden. Ein knöchellanges..enganliegendes Kleid....schwarz und mit leichten Silberfäden durchwirkt. Darüber ein Oberteil, welches kunstvolle Verzierungen aufwies...silberne Schnallen...einen breiten Gürtel, sowie überkreuzte breite Metallbänder die sowohl die Vorder- als auch die Rückseite dieses wundervollen Kleidungsstückes zierten.Wieder trug Tasha die Haare offen..das wurde erwartet....ihr D'kgtagh-Dolch hing am Gürtel....und als Kelara den Gürtel befestigt hatte..trat sie einen Schritt zurück und begutachtete Tasha die sie lächelnd anblickte. Kelara nickte nur anerkennend. Auch sie war fast genauso gekleidet..mit dem Unterschied, daß Kelara das Zeichen des Hauses Morak trug und wundervollen Silberschmuck aus der Schatzkammer ihres Vaters.

Tasha trug keinerlei Schmuck..auch dies war eine Voraussetzung für die heutige Zeremonie und Kelara die Tasha nochmals genau betrachtete, nickte dann zufrieden. "Lass uns gehen" sagte sie und ging voran, während Tasha ihr folgte. Die weichen, schwarzen Lederstiefel die sie trug, merkte sie kaum. Wie auf weichem Flusschaum schien sie zu gehen und schritt die Treppen herunter zu dem großen Empfangssaal. Tasha hatte das Gefühl aufgeregter zu sein, als vor ihrer Prüfung in Boreth und als sie hinter Kelara die Empfangshalle betrat, die nur von Kerzen- und Fackellicht erhellt wurde....sah sie Lady Karena und General K'karn Morak vor zahlreichen Krieger und Bediensteten des Hauses Morak stehen. Die Brüder von Kelara konnten nicht anwesend sein, weil sie auf Schiffen diensten und derzeit unabkömmlich waren. Jedoch hatten Beide der Aufnahme zugestimmt.

Eine Art Altar war aufgebaut und Tasha, die einmal bei einer Ruuustai-Zeremonie anwesend war, wusste, daß diese Zeremonie nicht lange dauern würde, das Fest danach aber dafür um so länger. General Morak trat nach vorne...winkte Tasha zu sich..ebenso seine Frau und Kelara...die sich nun ebenfalls nach vorne begaben.

"Tasha Yar....ich bin gewillt dich in mein Haus aufzunehmen, als gleichwertiges Mitglied dieser Familie. Bist du gewillt, diese Ehre, Verpflichtung und die damit verbundenen Privilegien anzunehmen?" fragte er auf klingonisch und Tasha antwortete laut.

"Das bin ich!"

Sie trat nach vorne....zog ihren D'kgtagh-Dolch und zog ihn über ihre Handinnenfläche...hielt die Hand über die bereitstehende Schale und ließ ihr Blut hineintropfen. Schweigend trat nun Kelara nach vorne und tat das Gleiche. Ebenso General Morak und Mistress Karena. Eine Tatsache die Tasha verwunderte...denn sie hatte damit gerechnet, daß nur Kelara für die Familie diesen Teil der Zeremonie absolvieren würde.

Als dies getan war, trat der General vor Tasha und hielt ein silbernes Zeichen hoch. "Dieses Zeichen steht als Symbol für deine Zugehörigkeit zum Hause Morak" sagte er und reichte es Kelara, die es nun an am Oberteil von Tasha´s Kleidung befestigte.

"Tasha Yar, Tochter des Hauses Morak....in der Familienchronik wirst du unter dem klingonischen Namen "Kara" geführt werden und das Siegel für deine Person wird beide Namen beinhalten." Tasha wusste, daß sie ihren Namen behalten und weiter führen durfte, aber es war eine weitere Ehre in der Familienchronik mit einem klingonischen Namen bedacht zu werden. Sie verneigte sich vor General Morak und Lady Karena und zeigte somit ihren Respekt.

Dann trat die Herrin des Hauses Morak auf sie zu und umarmte sie. "Willkommen im Hause Morak Kara" sagte sie und Tasha lächelte.

"Ich danke euch Mylady"

General Morak hob Tasha´s Hand hoch und legte etwas in ihre ausgestreckte Handinnenfläche.

"Dieser Familienschmuck ist ein Zeichen unserer Anerkennung. Trage ihn mit Freude" meinte er und Tasha blickte mit großen Augen auf zwei wunderschöne Ohrringe, eine wunderbare silberne Kette die aus einem einzigen breiten Band bestand. Kelara half ihr die Kette anzulegen...ebenso die Ohrringe und sie bedankte sich für dieses Geschenk.

"Und nun lasst uns feiern!" rief der General laut.

Stimmengewirr und lautes Lachen war zu vernehmen und viele kamen herbei um Tasha zu der Aufnahme in das Haus Morak zu gratulieren. Der General trat zu Tasha und Kelara die zusammenstanden und sich unterhielten. "Ihr werdet mich morgen in die Erste Stadt begleiten, bei der Sitzung des Hohen Rates...." sagte er nur und Tasha blickte ihm erstaunt nach.

"Wenn meine Brüder nicht hier sind und ich mich auf Quono´s aufhalte, begleite ich meinen Vater zu den Sitzungen. Im Hohen Rat wird erwartet, daß Familienangehörige als symbolische Leibwache dabei sind. Also vergiss dein Bathlet nicht" meinte Kelara und lächelte über Tasha´s erstaunten Gesichtsausdruck.

Sie sollte an einer Sitzung des Hohen Rates teilnehmen...kaum ein Außenstehender durfte überhaupt die Halle betreten.....und nun sollte sie General Morak begleiten, als Mitglied des Hauses Morak. Nun konnte Tasha es nicht mehr verhindern, daß sie Stolz empfand und auch Freude darüber, diesen Schritt doch gewagt zu haben.

 

Ort: Erste Stadt - Sitz des Hohen Rates - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Beeindruckend sah das Gebäude von außen aus...als Tasha mit Kelara und vier weiteren Kriegern dieses Bauwerk betraten und General Morak folgten, der hochaufgerichtet vor ihnen herging. Er trug einen reich verzierten Mantel, geschmückt mit dem Zeichen seines Hauses und den Orden für seine Leistungen. Unter anderem gehörte General Morak dem Orden des Bathlet an und trug diese Auszeichnung ebenfalls an seinem Mantel.

Auch Kelara und Tasha waren dem Anlass entsprechend gekleidet. Sie trugen schwarze Hosen aus einem edlen Stoff, darüber ein schwarz/silberfarbenes langes Oberteil mit einem breiten Gürtel mit ihren Dolchen, die daran befestigt waren und ebenso einen Mantel. Das Zeichen des Hauses Morak war am Mantel befestigt und auch die Krieger die sie begleiteten waren ähnlich gekleidet..hielten sich aber etwas hinter Kelara und Tasha..die wiederum hinter General Morak hergingen. Wie befohlen, hatte die symbolische Leibwache des Generals ihre Bathlet´s dabei und Tasha, die schweigend, konzentriert und sehr wachsam hinter dem General herging...bemerkte die Blicke der anwesenden Personen in der Vorhalle. Viele blieben stehen und blickten zu Tasha..genauer gesagt..zu ihrer Waffe, die sie wie alle anderen eng an ihrem Körper trug..die Schneiden nach hinten gerichtet. Und dennoch schienen die meisten sofort zu erkennen, um was für eine außergewöhnliche Waffe es sich handelte.

General Morak betrat nun die Haupthalle in dem der Hohe Rat tagte und wieder folgte die symbolische Leibwache dem Herrn des Hauses Morak und postierte sich dann auf dem ihnen zugewiesenen Platz, mit Kelara und Tasha an der Spitze...die sich hochaufgerichtet postierten..und ihr Bathlet weiterhin eng am Körper trugen....die Schneiden jedoch leicht nach aussen gespreizt.

General Morak trat nach vorne in den Kreis der anderen Mitglieder des Hohen Rates und unterhielt sich mit ihnen. Der Kanzler war noch nicht anwesend und Tasha nutzte die Gelegenheit sich unauffällig umzublicken. Sie sah die anderen Leibwachen der Mitglieder die an ihren jeweils zugeteilten Positionen standen und sie sah die Blicke der Krieger, die immer wieder bewundernd auf das Bathlet starrten. Sie merkte jedoch auch die anderen Blicke....fragend....manche blickten sogar erbost....sie konnte ihre Gedanken fast hören....Wie kam sie...eine Menschenfrau...zu solch einer ehrenvollen Waffe.

Sie erwiederte die Blicke fest..und ohne jegliches Anzeichen von Unsicherheit, denn sie würde hier sicher keine Schwäche zeigen und was sie dachte...konnte keiner der Anwesenden wissen...daher zeigte sie sich undurchdringlich und ihre Haltung zeigte an, daß sie nicht den leisesten Hauch von Schwäche durchdringen lassen würde.

Stille kehrte plötzlich ein...als sich ein Tross von Klingonen näherte...Tasha hielt kurz die Luft an, als sie den Kanzler erkannte, der von einem ganzen Schwung Leibwächtern begleitet wurde..die sich links und rechts vom Sitz des Kanzlers postierten.

Der Hohe Rat begrüßte seinen Kanzler, in dem sie die rechte Hand zur Faust ballten und sie auf ihren Brustpanzer schlugen. Der Kanzler saß schweigend auf seinem Sessel und blickte in die Runde und Tasha´s Herz schlug schneller, als sie das Gefühl hatte, der Kanzler blicke genau in ihre Richtung. Er winkte General Morak zu sich, der vor seinen Kanzler trat und sie führten ein kurzes Gespräch. Dann blickte General Morak und der Kanzler in ihre Richtung und der Kanzler winke sie zu sich. Tasha setzte sich in Bewegung..blickte nach vorne..nicht nach links und nach rechts....sah wie die Mitglieder des Hohen Rates etwas zur Seite traten, um sie durchzulassen. Dann blieb sie in einigen Schritten Entfernung vor dem Kanzler stehen...neben dem Sessel stand General Morak und Tasha dachte nur...[Mach deiner neuen Familie jetzt keine Schande] und sie neigte nur den Kopf vor dem Kanzler. Die Begrüßung der Mitglieder des Hohen Rates an ihren Kanzler stand ihr nicht zu. "Ich hörte, daß das Haus Morak ein neues Mitglied hat und ich hörte, daß dieses Mitglied ein Bathlet aus der Schmiede von Boreth trägt. Wie kamst du zu dieser Waffe?" fragte der Kanzler und blickte ihr direkt in die Augen.

Tasha antwortet ruhig, laut und wahrheitsgemäß. "Es ist ein Geschenk meines 2. Offiziers, daß ich von ihm erhielt, als ich Commanding Officer wurde"

"Ein sehr edles Geschenk..ich hörte, daß du dich der Prüfung von Boreth unterzogen hast, um diese Waffe Kahless zu weihen und dich würdig zu zeigen, dieses Bathlet zu tragen und du auch bestanden hast."

Wieder neigte Tasha den Kopf und wartete ab.

"Als Mitglied des Hauses Morak, welches du nun offiziell bist, gestehe ich dir als Kanzler und Vorsitzender des Hohen Rates die Bürgerrechte von Quono´s zu. Es gibt einige..das verschweige ich nicht, die dagegen waren, das du Mitglied eines hochangesehenen Hauses des Klingonischen Imperiums wirst..ebenso die es für unehrenhaft finden, daß du solch eine ehrenvolle klingonische Waffe trägst. Aber die Waffe wurde dir zum Geschenk gemacht und niemand konnte vorbringen, daß ihm eine Waffe gestohlen oder anderweitig abhanden gekommen ist...so das diese Waffe dein Eigentum ist und du nun unter dem besonderen Schutz von Kahless stehst. Niemand wird es wagen, dir diese Waffe abspenstig zu machen, ohne seine Ehre zu beschmutzen." Er blickte sie wieder sehr intensiv an und Tasha musste viel Willen aufbringen, um dem Blick standzuhalten.

"Ich weiß, daß du ein klingonisches Erbe in dir trägst und den Ruf dieses Erbes sicher das eine oder andere Mal spürst und hörst und ihm auch folgen musst. Du bist nun Mitglied eines hochangesehenen Hauses auf Quono´s....eine besondere Ehre die dir zuteil wurde. Wir haben von den Schlachten der Sternenflotte und auch deines Schiffes gehört..während ihr gegen Admiral Sears gekämpft habt. Die Taten und Kämpfe der Sternenflotte wurden auch uns mitgeteilt. Ruhmreiche Taten und ehrenvolle Kämpfe gegen einen unehrenhaften Admiral Sears...der mit Mitteln kämpfte die eines Verräters und P'Takh würdig sind" Tasha neigte nur den Kopf und verschwieg ihre Gedanken. Ruhmreiche Kämpfe und Taten..ja sicher...doch sie hatte hautnah miterlebt, welche fürchterlichen Dinge geschehen waren..und wie sehr manche hervorragenden Offiziere unter diesen Einflüssen zu leiden hatten. "Du hast bewiesen, daß du würdig bist ein Bürger des Klingonischen Reiches zu werden und ein Mitglied des Hauses Morak"

Der Kanzler nickte ihr nur zu und das war das Zeichen für Tasha sich zurückzuziehen, die ebenfalls nochmals den Kopf neigte und an ihren Platz neben Kelara zurückkehrte. Tasha war erleichtert....hatte sie erst die Befürchtung gehabt durch eine falsche oder unüberlegt Äußerung ggfs. Unruhe zu stiften. Die Tagung des Hohen Rates begann und Tasha hörte konzentriert zu.

 

Ort: Erste Stadt - Sitz des Hohen Rates - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Der erste Teil der Sitzung war vorbei und die Mitglieder des Hohen Rates hatten sich in einen separaten Raum zurückgezogen, um zu speisen.

Kelara bedeutete Tasha mit ihr zu gehen...sie wollten sich im Parlamentsgebäude ein wenig umsehen. Sie schloss zur Klingonin auf, während zwei Krieger der Leibwache in der Nähe des Speiseraums blieben, die anderen zwei den beiden Frauen folgten. Tasha bemerkte schnell, daß ihr viele Blicke folgten. Zum einen weil sie durch ihr Aussehen auffiel...zum anderen natürlich wegen ihrer Waffe, die sie bei sich trug und auf die sie sehr stolz war. Aber sie musste erst akzeptieren, daß sie mit dieser Waffe bei allen Klingonen und besonders hier, auf Quono´s jederzeit viel Aufsehen erregen würde. Sie wanderte mit Kelara durch die Hallen und Gänge und schaute sich alles sehr interessiert an, denn es war selten, daß man als Außenstehender die Möglichkeit geboten bekam, daß Machtzentrum des Klingonisches Imperiums zu besuchen.

Urplötzlich bauten sich vier Krieger vor der Gruppe aus dem Hause Morak auf und Kelara, sowie Tasha und die beiden anderen Krieger des Hauses Morak blieben stehen. "Was wollt ihr?" fragte Kelara.

Der eine Klingone verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen und zeigte seine Zähne. "Das ehrenwerte Haus Morak hat Zuwachs bekommen hörte ich....ein schwaches Menschenweib...die es wagt hier mit einem Bathlet aufzutauchen für das jeder ehrenhafte klingonische Krieger sein letztes Hab und Gut hergeben würde.." meinte er provozierend. Bevor Kelara etwas sagen konnte...trat Tasha einen Schritt nach vorne...sie wusste, sie selbst musste nun darauf antworten. "Das schwache Menschenweib hat die Prüfung auf Boreth bestanden und mit dem Segen von Kahless und den Mönchen dort, trage ich das Bathlet in allen Ehren und zu Recht" erwiederte sie ihm laut.

Ein abschätzender Blick traf Tasha. Er knurrte ihr zwei Worte in Klingonisch hin, in der Annahme Tasha würde ihn nicht verstehen....doch sie hatte genau gehört, daß er sie eine "tokhe straav" was soviel wie "Willige Sklavin" bedeutet..genannt hatte und eine ziemlich heftige Beleidigung darstellte. Denn ein Klingone würde lieber sterben, als gefangen genommen und als Sklave missbraucht zu werden.

"PTAKH" schleuderte sie ihm entgegen und hob ihr Bathleth und griff an....er hatte wohl nicht damit gerechnet, daß sie ihn wirklich angreifen würde und so war der Überraschungseffekt auf ihrer Seite... Eher er sich versah...lag der Klingone rücklings am Boden..und sie hatte die Schneide ihres Bathlet´s auf seinen Hals gedrückt....so daß man bereits leichte Blutspuren erkennen konnte. "Nenn mich nicht noch einmal so...sonst werde ich dir zeigen, zu was eine schwache Menschenfrau noch alles fähig ist" knurrte sie ihm zu...nahm ihr Bathlet auf und wandte sich ab. Ihr Herz klopft bis zum Hals und sie merkte, wie die Anspannung langsam wich. Wer weiß wie es ausgegangen wäre, hätte sie ihn nicht so überraschen können. Kelara und die Krieger des Hauses Morak folgten ihr und die Klingonin schloss zu ihr auf. Kelara flüsterte ihr zu.."Es ist zwar nicht unbedingt Sitte, daß man sich hier im Parlament schlägt..aber du hast gut daran getan sofort zu reagieren...ich denke, daß es den Kriegern zeigt, daß mit dir nicht zu spaßen ist" meinte sie. Tasha blickte sie an und flüsterte zurück.."Ich hab ehrlich gesagt keine Lust, daß ständig unter Beweis stellen zu müssen..ich hoffe, sie geben sich damit zufrieden" meinte sie und rollte leicht mit den Augen, was Kelara ein Grinsen entlockte.

Tasha war wirklich nicht wild darauf, ständig ihre Ehre verteidigen zu müssen, denn sie war ehrlich zu sich selbst und wusste, daß es hier sicher Krieger gab, die weitaus stärker und besser im Umgang mit Waffen waren als sie. Wäre der Überraschungseffekt nicht gewesen, wer weiß ob sie dann so gut dagestanden hätte. Aber vielleicht reichte dies ja aus, um den anderen Kriegern zu zeigen, daß man sie besser in Ruhe lassen sollte.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Der Nachmittag im Großen Saal war sehr spannend verlaufen. Tasha hatte den Ausführungen der Mitglieder des Hohen Rates und auch des Kanzlers mit Konzentration zugehört. Sie merkte, daß sie nach längerem Zuhören, nicht viel von ihrem Klingonisch verlernt hatte. Fließend klingonisch zu sprechen und zu verstehen, hatte sie ebenfalls von Kelara erlernt und da Tasha eine willige Schülerin war, was Sprachen betraf, tat sie sich nicht sehr schwer. Tasha sprach nicht nur fließend klingonisch...durch ihren langen Aufenthalt auf Ch'Rihan war sie auch der romulanischen Sprache und Schrift mächtig. Außerdem konnte sie sich auch auf vulkanisch verständigen, auch wenn sie diese Sprache nicht so genau beherrschte wie klingonisch und romulanisch. Selbst irdische Sprachen waren für sie oft kein Problem. Sie hatte nur leider kaum die Zeit ihr Studium zu vertiefen.

Sie hatte oft überlegt, ob sie nicht eine Karriere in der Diplomatie einschlagen sollte, denn mit dieser Fähigkeit, Sprachen, Bedeutungen, Redewendungen und auch die Kultur und Verhaltens weisen vieler Species recht schnell aufnehmen und umsetzen zu können, hätte sie als Diplomatin sicher einigen Erfolg haben können. Jedoch war ihr klar, daß sie nicht für diese Karriere taugte. Natürlich musste sie als Commanding Officer, die mit ihrem Schiff Tiefenraummissionen flog auch gewisse Attribute einer Diplomatin aufweisen, beim Kontakt mit anderen Species, aber ständig als Botschafterin mit anderen Species zu verhandeln, Erstkontakte zu knüpfen und immer auf der Hut zu sein, nichts falsches zu sagen oder sich falsch zu verhalten, daß würde nicht lange gut gehen. Denn oft reichte beim Kontakt mit einer Species nur eine falsche Bewegung..ein falscher Gruß oder ein falsches Wort und sämtliche Bemühungen die vielleicht im Vorfeld etliches an Zeit und Geduld gebraucht hatten, wären zunichte.

Tasha liebte die "Unabhängigkeit" wenn man in der Sternenflotte überhaupt davon sprechen konnte. Aber sie war mit der AVENGER oft Monate oder sogar länger unterwegs...wochenlang ohne Kontakt zu einer Raumbasis oder einem anderen Schiff der Sternenflotte...lebte dann mit ihrer Crew in ihrer eigenen "kleinen" Sternenflottenwelt, die zwar sehr viel Verantwortung mit sich brachte, da sie als CO für über 700 Crewmitglieder verantwortlich war, aber sie war nicht allein. Sie hatte hervorragende, loyale Offiziere, die sie in allem unterstützten und zusammen hatten sie schon etliche Krisen gemeistert. Und obwohl es Phasen und Situationen gab, in den Tasha hinterfragte und zweifelte, ob dieser Weg der Richtige war, wusste sie doch, daß es genau ihrem Wesen entsprach und sie nicht tauschen mochte. Denn wie die meisten CO war auch Tasha stolz auf ihr Schiff und vor allem auf ihre Crew. Sie lächelte leicht, wenn sie an ihre Offiziere und Mannschaftsmitglieder dachte. Es war das Schiff der besonderen Offiziere, auch wenn sicher andere CO das Gleiche dachten, so war die AVENGER schon immer ein Schiff gewesen, welches über außergewöhnliche Persönlichkeiten verfügte, vor allem wenn man die verschiedenen Species bedachte, die auf dem Flagschiff ihren Dienst versahen.

Und so sehr Tasha die AVENGER schätzte...ein Schiff war nichts ohne eine Crew die es mit Leben erfüllte, die ihren Dienst mit Hingabe und Loyalität versahen. Denn nur die Personen an Bord machten aus dem Schiff das, was es darstellte. Tasha konnte stolz darauf sein, daß sie so viele hervorragende Leute unter ihrem Kommando hatte und sie zeigte das auch hin und wieder sehr direkt.

"Was lächelst du denn so versonnen?" fragte Kelara plötzlich und holte Tasha aus ihrer Gedankenwelt zurück. Sie saßen im gemütlichen Wohnraum von Kelara und blickten auf den offenen Kamin in dem das Feuer leise knisterte und sich durch das Holz fraß, welches Kelara vorhin nochmals neu nachgelegt hatte.

"Ich habe gerade an meine Crew und an mein Schiff gedacht" antwortete sie wahrheitsgemäß und sah nun wiederum die Klingonin lächeln. "Du vermisst sie" stellte sie fest und Tasha hob die Augenbrauen. "Ich frage mich oft, ob Klingonen nicht doch evtl. Empathen und Telepathen sind" meinte sie trocken und verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Kelara lachte.

"Sicher nicht, aber ich kenne dich und weiß oft sehr genau wenn dich was beschäftigt und es ist aufgrund deiner Aussage gerade nicht sehr schwer gewesen, zu erraten, daß du deine Leute und dein Schiff vermisst" meinte Kelara und Tasha lächelte.

"Ja ich gebe zu, ich vermisse sie, aber ich weiß auch, daß mir der Urlaub gut tut und auch meinen Leuten. Ich mach es ihnen nicht immer leicht. Ich fordere und erwarte viel von meiner Crew" sagte Tasha nachdenklich.

"Das ist dein gutes Recht als CO und es ist auch notwendig und ich habe während Xi gesehen, was für ein gutes Team ihr seid....du fordertst..ja..du erwartest viel...ja....aber du gibst auch viel und bekommst dementsprechend auch viel zurück" sinnierte die Klingonin. Tasha blickte nachdenklich. "Ich habe das große Glück Offiziere und Mannschaftsmitglieder um mich zu haben, denen ich absolut vertrauen kann, die immer ihr Bestes geben und vollen Einsatz bringen. Aber manchmal fordere ich auch zuviel...."

Tasha brach im Satz ab und schwieg. Sie sah, daß Kelara sie fragend anblickte, jedoch nicht weiter nachhakte. Sie schien zu merken, daß Tasha mehr gesagt hatte, als sie eigentlich sagen wollte und Tasha war dankbar, daß Kelara jetzt nicht weiter nachfragte.

Ihr fiel plötzlich etwas ein. "In der Subraumnachricht von Commander Inamelan bat er mich, dich zu grüssen" sagte sie und Kelara wandte den Blick zu Tasha. Ihr Gesichtsausdruck verriet nichts von dem was sie dachte und Tasha versuchte irgendeine Regung festzustellen. "Danke" antwortete die Klingonin nur und schwieg dann, blickte wie Tasha auf das Feuer und hing ihren Gedanken nach. "Er ist ein guter Sicherheitschef und taktischer Offizier" meinte sie dann nur und Tasha blickte sie an, während Kelara ihre Augen immer noch auf das Feuer geheftet hatte. "Das ist er" gab Tasha zur Antwort.

"Er absolviert derzeit die Prüfung zum Certified of Command und ist auf dem AF-Schiff Chicago unterwegs" setzte Tasha nach und Kelara nickte nur. Tasha wusste, daß Kelara eine Aversion gegen Rihannsu hatte, was tief im Kulturkreis der Klingonen verwurzelt war, vor allem wenn man die Vergangenheit beider Völker betrachtete, so war es zu einigen Zusammenstössen gekommen, die sehr blutig verlaufen waren und immer noch in den Köpfen beider Species lebendig waren. Sie würde jetzt sicher nicht beginnen Kelara zu becounseln, daß man nicht ein Volk für die Taten aus der Vergangenheit hassen sollte, aber es wäre heuchlerisch, wenn sie damit beginnen würde, denn sie hatte lange genug selbst damit zu kämpfen gehabt ihre Vergangenheit zu bewältigen und sie wusste, daß im Inneren immer ein Rest Zweifel bleiben würde, auch wenn sie gelernt hatte, daß man nicht alle über einen Kamm scheren durfte.

"Wie geht es dem großen Jäger?" fragte Kelara dann unvermittelt und Tasha lächelte.

"Hrkal...ich würde mich freuen, wenn er noch etwa Zeit hätte seinen Urlaub zu genießen, denn er hat im Moment alle Hände voll zu tun auf Utopia Planetia....sie üben dort den Notfallplan für einen Angriff auf die Werften und ich kann nur hoffen, daß ihm anschließend noch etwas Zeit bleibt, um sich zu erholen, auch wenn er als Hirogen sicher über immense Energiereserven verfügt, wünschte ich mir, er würde sich noch etwas Ruhe gönnen"

Kelara lächelte. "Ich hoffe, ich habe eines Tages einmal die Gelegenheit mit ihm zu jagen...er hat viel Gemeinsamkeiten mit den Klingonen und wäre auch ein würdiger Gegner im Kampf, um Kräfte zu messen" meinte sie und Tasha nickte.

"Ich möchte ihn nicht zum Feind haben und bin froh, daß ich ihn einen Freund nennen kann und als XO ist er eine wichtige Stütze auf der AVENGER" meinte sie.

Es tat gut, mit Kelara über die AVENGER und ihre Crew zu sprechen, denn immer nur die Logbücher zu lesen und alleine einige Dinge aufzuarbeiten, war zwar wichtig, aber es ersetzte keine Gespräche, obwohl Tasha über einige, gewisse Dinge auch nicht mit Kelara sprechen würde. Das waren Erlebnisse und Gedanken, die sie mit sich selbst ausmachen musste. Die beiden Frauen blickten wieder schweigend ins Feuer...und das Schweigen war beruhigend und tat gut.

 

=A= Cmdr. Inamelan =A=

Büro des XO auf der USS Chicago SB185

An: Rear Admiral Tasha Yar, CO USS Avenger, Qonos, Anwesen der Familie des ehrenwerten Hauses des General Moraks

Von: Cmdr Jeret Inamelan, XO USS Chicago, SB185, Sternenzeit 2405.006

Sicherheitsstufe:3

Priorität: 5

Aefvadh ma’am,

vielen dank für Ihre Nachricht, die ich mittlerweile erhalten habe. Ich freue mich zu hören, dass sie die Prüfung des Kahless bestanden haben, doch daran habe ich nie gezweifelt. Meinen aufrichtigen Glückwunsch. Mögen die Propheten mit Ihnen sein. Sicherlich fragen sie sich, warum ich so eine hohe Prioritätsstufe für diese Nachricht gewählt habe. Mittlerweile sind wir hier auf SB185 angedockt und es gab einen Zwischenfall unerfreulicher Art. Sicherlich haben sie Verständnis, dass ich hier nicht sämtliche Details ausführen kann, aber ich möchte, dass sie gewisse Informationen aus erster Hand bekommen. Sicherlich werden sie demnächst durch die Leitung der AF informiert werden als meine Vorgesetzte.

Um es kurz und bündig zu machen: Ich war in eine Schlägerei in einer Bar mit einem Klingonen verwickelt. Der ursprüngliche Zweikampf ist dann ausgeufert und hat noch andere Gäste der Bar dazu animiert, sich ebenfalls zu prügeln. Der Schaden der entstanden ist, ist nicht wenig. Zu der Zeit waren keine Cadetten in der Bar. Mir ist bewusst, dass man von einem Offizier im Range eines Commanders anderes erwartet. Das Geschehen ist nun nicht mehr rückgängig zu machen. Commander Roese ist bereits informiert worden. Eine Strafe steht noch aus.

Ich werde sie dann informieren.

Mit Sternenflottengruß

Commander Jeret Inamelan

Ende der Nachricht

 

=A= Tasha Yar, Quo’no’S =A=

Wiesen und Wälder, Hügel und Wasserläufe, sowie endlos weites Land erstreckte sich vom Anwesen der Familie Morak hinweg Richtung Süden...weg von der Ersten Stadt. Tasha liebte es, stundenlang durch dieses Gebiet zu streunen. Das Anwesen lag sehr günstig. Es war nicht weit bis zur Ersten Stadt und man konnte von vielen Zimmern aus, die Stadt sehen. Dennoch war man weit genug von der pulsierenden, mächtigsten Stadt auf Quono´s entfernt und konnte die Ruhe der Natur genießen, die sich einem bot, wenn man sich südlich vom Anwesen hielt.

Sie hatte die letzten Tage damit verbracht, ein strenges Trainingsprogramm zusammen mit Kelara zu absolvieren. Der Tag begann früh, nur ein leichtes Frühstück um 6.30 Uhr, dann warteten die persönlichen Kampftrainer des Hauses Morak bereits darauf, Kelara und Tasha den Umgang mit Waffen und auch die Beherrschung des Körpers zu verfeinern. Mok'bara stand dabei immer als erstes auf dem Programm...diese Kampftechnik die dem Tai Chi der Erde sehr ähnlich war, half, den Körper geschmeidig und die Muskeln warm zu machen und es half den Geist zu befreien und nur noch auf die wichtigen Dinge zu fixieren. Minimum eine Stunde forderten die Kampftrainer dieses Programm, bevor Tasha und Kelara überhaupt erst einmal eine Waffe anfassen durften.

Die Trainer gingen oft recht rüde mit den Beiden um....obwohl der Respekt vor den Angehörigen des Hauses Morak groß war und dieser auch gezeigt wurde....wurde während des Trainings extrem darauf geachtet, daß Kelara und Tasha die vorgegebenen Trainingssequenzen und Anweisungen der Trainer umsetzten. Dabei nahmen sie auch keine Rücksicht und zeigten den beiden Frauen des Öfteren, wenn sie mit ihren Bemühungen nicht zufrieden waren.

Die blauen Flecken zu zählen, die sich überall an ihrem Körper befanden, hatte Tasha aufgegeben zu zählen. Die Kratzer und kleinen Verletzungen, ignorierte sie auch immer mehr, denn es brachte nichts...sich darüber aufzuregen. Man konnte davon ausgehen, daß am nächsten Tag wieder neue Blessuren dazukamen.

An manchen Abenden, wenn Tasha sich auszog und ein leises Stöhnen über ihre Lippen kam, weil ihre Muskeln schmerzten und sie das Gefühl hatte, sie wäre verprügelt worden, blickte sie sich im Spiegel an und schüttelte oft nur den Kopf. Würde Dr. Soltak sie so sehen, würde er annehmen müssen, man hätte sie gefoltert und ständig geschlagen. Sie hoffte nur, die blauen Flecken und Kratzer würden verschwunden sein, bis sie wieder auf der AVENGER war. Nicht das Soltak doch noch was mitbekam. Er würde sie sicher wieder nur für unlogisch halten.

Doch das Training zeigte langsam aber sicher Wirkung. Tasha´s Muskulatur wurde stabiler und wiederstandsfähiger, ihre Ausdauer hatte sich bereits verdoppelt und ihre Schnelligkeit hatte ebenfalls zugenommen. Auch bei der Technik im Umgang mit den verschiedenen Waffen, zeigte sich, daß das Training einiges an Erfolg brachte. Des Weiteren hatte sie sogar einiges an Gewicht verloren. Sie wirkte schmaler, aber auch ein klein wenig muskulöser und sie war derzeit zufrieden mit sich, auch wenn sie gerne auf die Muskelschmerzen und die blauen Flecken verzichtet hätte. Die Trainer schulten Tasha im Umgang mit dem Dk'tagh-Dolch, Mek'leth und Bathlet. Des Weiteren hatte Tasha Interesse gezeigt am Umgang mit einer weiteren Waffe, welche derzeit eigentlich kaum bis gar nicht mehr im Nahkampf zum Einsatz kam. Doch der Gintak, ein Speer mit einer langen, gezackten Klinge an der Spitze hatte es ihr angetan und das Haus Morak verfügte über einen Trainer der ein Meister im Umgang mit diesem Speer war. Sie stellte sich nicht mal ungeschickt an und obwohl das Bathlet ihre bevorzugte klingonische Waffe bleiben würde, sammelte sie jetzt einige Erfahrungen mit dem Gintak. Hauptaugenmerk neben dem Training mit dem Bathlet, war die Kampftechnik mit dem Dk'tagh-Dolch und Tasha musste schmerzlich erkennen, daß sie da noch einiges an Training benötigte. Denn bei einem Nahkampf mit einem der Trainer, hatte sie sich eine ziemlich tiefe Wunde am Arm zugezogen, weil sie den Angriff des Trainers unterschätzt hatte und nicht rechtzeitig ausgewichen bzw. pariert hatte.

Obwohl man auf der klingonischen Heimatwelt kaum Ärzte hatte, da die Klingonen über einen besonderen Metabolismus verfügten, bei dem jedes Organ noch ein zweites Mal vorhanden waren und keinen Wert darauf legten, bei schweren Verletzungen behandelt zu werden, sondern lieber im Kampf starben, gab es im Haus von General Morak einen Leibarzt, der die Verletzungen nach den Trainingskämpfen behandelt und das nicht mal schlecht. Jedoch merkte Tasha dennoch, welchen Luxus sie auf der AVENGER hatte...nicht mal in Bezug auf die medizinischen Gerätschaften, die hervorragend waren. Aber Dr. Soltak war trotz der Tatsache, daß er Vulkanier war, hundertmal einfühlsamer als der Klingonische Arzt, bei dem Tasha das Gefühl hatte, er behandle ein Stück Vieh. Der Vormittag war mit Training angefüllt..nach dem Mittagessen nahm sich Tasha immer ca. 2 Stunden Zeit um sich auszuruhen oder Logbücher zu lesen, die sie mitgebracht hatte. Am Nachmittag gab es dann meist Ausdauertraining in Form von Waldläufen. Zu Anfang war Tasha an den Abenden so erschlagen, daß sie recht zeitig schlafen ging..oder noch etwas mit Kelara zusammensaß, um sich zu unterhalten.

 

2405.007 - 19.30 Uhr

Wieder war ein mit Training angefüllter Tag zu Ende gegangen und Tasha hatte sich nach dem Abendessen in ihr geräumiges Zimmer zurückgezogen. Heute waren die Trainer besonders fordernd gewesen und Tasha hatte das Gefühl keinen einzigen Knochen oder Muskel in ihrem Körper zu haben, der nicht sofort zickte, wenn sie nur den kleinen Finger bewegte. Aber dennoch war sie herrlich entspannt und zufrieden. Es tat ihr gut, jeden Tag körperlich so gefordert zu werden und sie merkte wie sich viele Spannungen lockerten oder sogar lösten.

Kelara hatte ihr einen großen Becher Blutwein gebracht mit Grüssen von General Morak und sie hatte gekostet und sofort gemerkt, daß es sich dabei um eine sehr edle Sorte handelte. Sie genoss jeden Schluck und Kelara, die Tasha angesehen hatte, daß sie lieber alleine sein würde, hatte nach einem kurzen Gespräch ihr Zimmer verlassen. Kurze Zeit später kam Kelara jedoch zurück.

"Eine Subraumnachricht ist für dich eingetroffen..wir haben sie wieder auf den Terminal hier umgeleitet...." sagte sie nur und zog sich dann zurück, nachdem Tasha ihr gedankt hatte. Sie stand langsam auf und ging zum Schreibtisch..aktivierte den Terminal und gab ihren Zugangscode ein. Das Sternenflottensymbol erschien und sie stutzte kurz, als sie sah, mit welcher Prioritätsstufe die Nachricht verschickt worden war. Sie stammte von Jeret und Tasha öffnete die Nachricht und begann zu lesen.

Der Kelch mit dem Blutwein..den sie gerade erhoben hatte, um einen Schluck zu trinken....wurde langsam wieder abgesetzt, als sie die Worte Zeile für Zeile las. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und Sorgenfalten erschienen auf ihrer Stirn. Jeret hatte sich mit einem Klingonen in einer Bar auf SB 185 geprügelt und nicht nur das. Das Ganze war dann auch noch ausgeufert und jetzt hatte ihr Sec/Tac wohl ein Problem. Tasha blickte nachdenklich aus dem Fenster zu den Sternen die gerade am dunklen Himmel erschienen. Sie kannte die Hintergründe nicht, warum sich Jeret mit dem Klingonen geschlagen hatte und sie hoffte, daß er sich nicht ernsthaft verletzt hatte dabei, denn aus der Nachricht ging davon nichts hervor, aber er hatte sie selbst abgeschickt, also schien ihm nichts ernsthaftes passiert zu sein.

"Was ist nur in sie gefahren Jeret....sie schlagen sich doch nicht so einfach in einer Bar mit einem Klingonen" murmelte sie, wohl wissend, daß sie jetzt keine Antwort darauf erhalten würde. Aber irgendetwas musste vorgefallen sein, denn ihr Sec/Tac war nicht der Typ der eine Schlägerei anfing. Tasha war unruhig. Diese Schlägerei konnte für Jeret ein schwerwiegendes Problem darstellen, je nach dem, was der Auslöser oder das Motiv für diese Schlägerei gewesen war. Sie konnte nur hoffen, daß es keinen negativen Einfluss auf seine CoCAusbildung hatte und verdammte es gerade, hier auf Quono´s zu sitzen. Aber viel ausrichten hätte sie sowieso nicht können, denn er unterstand jetzt der AF, während seiner Ausbildungszeit zur CoC.

Sie grübelte darüber nach, aber merkte schnell, daß es nicht viel nutzen würde, solange sie keine genaueren Hintergründe wusste. Tasha musste warten, was der CO der Chicago bzw. Jeret ihr mitteilen würden und das schmeckte ihr ganz und gar nicht. Sie kannte ihren Sec/Tac als absolut pflichtbewussten, loyalen Offizier der Sternenflotte und diese Schlägerei passte so ganz und gar nicht zu ihm. Umso besorgter war Tasha jetzt. "Was war da nur los" murmelte sie wieder und konnte nicht verhindern, daß sie weiter darüber nachdachte. Ihrem ersten Impuls, eine Antwort auf Jeret´s Nachricht zu schicken und mehr Infos zu erhalten, gab sie nicht nach. Nicht umsonst hatte er ihr wohl nicht mehr Informationen darüber zukommen lassen. Sie konnte verstehen, daß er in den Subraumnachrichten an sie nicht unbedingt ins Detail gehen wollte, denn obwohl die Nachrichten verschlüsselt waren, wusste man nie, wer oder was auf dem Weg zum Bestimmungsort Einblick nehmen konnte, ohne das man es merkte.

Tasha beschloss noch einen oder zwei Tage zu warten, bevor sie eine Antwort schickte und vielleicht erfuhr sie bis dahin schon etwas mehr. Denn es war wohl logisch, daß Commander Roese ihr Nachricht zukommen ließ, über das was vorgefallen war. Aber über einen Punkt in dieser ganzen Sache, wunderte sich Tasha nicht. Nämlich das ihr Sec/Tac die Schlägerei selbst weitergemeldet hatte und das er ihr selbst eine Nachricht geschickt hatte. Er war ein Mann mit festen Prinzipien und das schätzte sie sehr, auch wenn Tasha über diese Nachricht sehr beunruhigt war. Es half nichts..sie musste abwarten, bis sie mehr Details darüber erfuhr. Sie stand auf....verließ ihr Zimmer und ging leise nach draußen...setzte sich unweit des Haupthauses auf eine Bank unter einen Baum. Sie erlebte ein kurzes Deja Vue, als der Mond über Quono´s die Bank ausleuchtete und sie hochblickte, das leichte Rauschen der Blätter hörte und nachdenklich in den Himmel blickte.

 

Ort: Anwesen des Hauses Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Tasha war schon sehr früh auf, wie sie es gewohnt war, seit sie sich hier aufhielt. Sie hielt eine dampfende Tasse Raktajino in der Hand und blickte aus dem Fenster auf die erleuchtete Erste Stadt.

Es war noch dunkel, doch bald würde sich die Dämmerung breit machen und die Nacht musste einem neuen Tag weichen. Sie setzte sich mit ihrer Tasse an den Schreibtisch und aktivierte den Terminal, während sie den Raktajino in kleinen Schlucken trank. Dann hielt sie kurz inne...denn eigentlich wusste sie gar nicht so genau, was sie nun mitteilen sollte. Dennoch entschloss sie sich zu einer Nachricht an Jeret.

"Computer...Audioaufzeichnung..." befahl sie und das Piepen als Antwort signalisierte, daß sie beginnen konnte.

 

=A= Subraumnachricht =A=

An: Commander Inamelan, XO USS-Chicago

Von: Tasha Yar, Quono´s

Sicherheitsstufe: 5

Priorität: 2

Ich habe ihre Nachricht erhalten. Es verwunderte mich sehr, zu lesen, daß sie sich in einer Bar mit einem Klingonen geschlagen haben. Doch da mir derzeit keine näheren Hintergründe bekannt sind, werde ich nicht versuchen, über evtl. Gründe zu spekulieren, da ich mir sicher bin, sie noch von ihnen zu erfahren.

Bisher hat mir auch ihr temporärer CO Commander Roese noch keine Mitteilung über die Hintergründe zukommen lassen.

Ich hoffe, sie wurden dabei nicht verletzt und es geht ihnen gut. Ich danke, daß sie mich gleich informiert haben, auch wenn der Grund der Nachricht leider nicht gerade positiv war. Achten sie auf sic h und mögen die Propheten sie schützen. Bis bald.

-End of Transmission Tasha

 

las die Zeilen wieder und wieder.....sie hätte gerne noch mehr geschrieben oder anders formuliert...doch ihr ging es wie Jeret....via Subraumnachricht zu kommunzieren, konnte bedeuten, daß trotz Verschlüsselungen und Sicherheitscodes...die Nachricht auch von anderen Personen gelesen werden könnte. Tasha war sich sicher, daß Jeret es verstehen würde und sie war sich ebenso sicher, daß sie mehr Infos bekommen würde, sobald sie Jeret wieder sah. Sie drückte den Sendbutton und wartete bis die Bestätigung kam, daß sich die Nachricht auf den Weg zur Chicago gemacht hatte. Nur noch einige Tage...dann würde Jeret seine vorgeschriebenen vier Wochen CoC-Ausbildung, die aufgrund seiner Erfahrung von 9 Wochen herabgekürzt worden waren, beendet haben. Sie hoffte, daß er sich danach noch Urlaub gönnen würde, damit er zu Beginn der neuen Mission der AVENGER ausgeruht war, denn er hatte nicht wie die meisten, die Gelegenheit gehabt, nach THETA in Urlaub zu gehen und war relativ schnell auf das AF-Schiff versetzt worden. Nachdenklich zog sich Tasha nun um, damit sie nicht zu spät zum Training kam.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Ein leichter Windhauch erfüllte das Zimmer und Tasha schlug die Augen auf. Sie hatte sich ein wenig  aufs Bett gelegt um sich auszuruhen. Das Training heute Morgen hatte ihr wieder alles abverlangt und nach dem gemeinsamen Mittagessen, hatte sie sich für einige Zeit auf ihr Zimmer zurückgezogen, welches ab sofort nicht mehr als Gästezimmer geführt wurde. General Morak und Lady Karena, sowie auch Kelara hatten ihr mitgeteilt, daß dieses große Zimmer ab sofort ihr eigenes Reich hier im Hause Morak war. Außerdem hatte man in diesem Flügel, in denen Kelara´s Räumlichkeiten untergebracht waren, auch noch ein weiteres Gästezimmer mit Bad und Ankleideraum..sowie einen großen Wohnraum für Tasha reserviert. Wobei reserviert das falsche Wort war...die Räumlichkeiten gehörten nun ihr..sie war die Bewohnerin, wenn sie hier auf Quono´s bei ...ja bei ihrer Familie weilen würde. Der Wohnraum war von beiden Zimmern, die nun Tasha gehörten, zu erreichen und es war sehr behaglich in diesen Räumen. Auch ein offener Kamin war vorhanden, wie bei Kelara und Tasha durfte sich die Räume, wenn sie wollte auch umgestalten.

Außerdem durfte sich auch Besucher mitbringen in dieses Haus und sie hatte die gleichen Rechte wie Kelara und ihre Brüder. Tasha war völlig sprachlos gewesen und mehr als ein "Danke" war nicht über ihre Lippen gekommen, doch General Morak hatte nur gelacht und genickt und für ihn war die Sache damit auch erledigt. Sie blieb noch etwas auf ihrem Bett liegen und ruhte sich aus. Der kurze Schlaf hatte sie erfrischt und sie überlegte schon, was sie in den Zimmern ggfs. umgestalten würde. Ein Piepen ihres Terminals unterbrach die Gedanken und sie stand murmelnd auf und schaute nach. Erstaunt blickte sie auf die Anzeige...deaktivierte den Terminal und verließ das Zimmer...ging nach draußen und wandte sich zum Shuttleport.

Als sie ihr Shuttle erreicht hatte..gab sie den Eingangscode ein und mit einem leisen Zischen öffnete sich die Einstiegsluke. Sie betrat die DESDEMONA und nahm die Systeme online...verschloss die Luke und setzte sich ins Cockpit.

Sie tippte auf der Kommunikationskonsole ihren Sicherheitscode ein und rief die eingegangene Nachricht ab.

 

=A= Incoming Transmission =A=

Von: Commander Riker, Deputy Director of Starfleet Command

An: Rear Admiral Tasha Yar, Commanding Officer USS-AVENGER

Im Namen des Starfleet-Command übermittle ich ihnen Grüße.

Das Starfleet-Command hat einen neuen Missionsauftrag für die USS-AVENGER. Im Vorfeld jedoch müssen einige Informationen ihrerseits eingeholt werden. Wir wissen, daß sie sich derzeit noch im Urlaub befinden, jedoch sind diese Informationen von bedeutender Wichtigkeit, wenn sie nach Beendigung des Urlaubs starten. Nähere Informationen über die Mission und ihren Auftrag finden sie in anhängender Datei. Es sei noch angemerkt, daß sie für ihren Auftrag, die Informationen einzuholen, die Sicherheitsstufe 10 erhalten. Somit können sie Zugang zu den nötigen Daten und Datenbanken erhalten, die sie für diese Mission benötigen. Des Weiteren berechtigt sie diese Sicherheitsstufe bei der Informationseinholung jedwede Hilfsmittel und Unterstützung anfordern zu können, die sie brauchen.

Ebenfalls angefügt ist die Berechtigung und ihre Freischaltung für Sicherheitsstufe 10 die sie bei ihren Ermittlungen benötigen und jederzeit vorlegen können, damit man ihnen Zugang zu den Daten geben wird. In den Datenbanken der Föderation und Sternenflotte ist ihr Zugang bereits eingetragen. Sicherheitscodes sind ebenfalls beigefügt.

Wir bedauern, sie in ihrem Urlaub stören zu müssen und hoffen, daß sie nach Einholung der benötigten Informationen, noch ein paar Tage Urlaub genießen können, bevor die AVENGER zu ihrer Mission aufbricht.

Commander John Riker

Deputy Director of Starfleet Command

=A= End of Transmission =A=

 

Tasha lies die Nachricht auf sich wirken....und rief dann die zusätzlich mitgeschickten Daten und Informationen des SFC ab. Sie las diese Infos sehr konzentriert und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Was sie da zu lesen bekam, war beunruhigend und sie konnte jetzt nachvollziehen, warum das SFC verlangte, daß sich der Commanding Officer des Schiffes, welches diesen Auftrag übernahm, selbst die nötigen Informationen beschaffen sollte. Denn diese Sache musste und sollte nicht an die große Glocke gehängt werden. Kein Wunder also, daß die Nachricht hier in einer Form der Verschlüsselung ankam, die nur Personen mit einem Sicherheitscode ab Stufe 7 und höher dechiffrieren konnten.

Sie überlegte....verschlüsselte die Nachrichten wieder, nachdem sie sich ihre Sicherheitscodes eingeprägt hatte und speicherte die Nachrichten in einem speziellen Modus ab, den nur sie abrufen konnte und zwar durch Stimmenerkennung und einige andere Sicherheitsbeschränkungen. Nachdenklich blickte sie auf die Konsole..die nun wieder dunkel war...dieses Mal würde es nicht unbedingt ein ruhiger Forschungsauftrag werden, so wie Tasha ursprünglich gedacht hatte. Das Flagschiff wurde zu einem Auftrag geschickt, der mehr als heikel zu werden versprach...und nicht nur das...es würde einer der gefährlichsten Aufträge werden, die die AVENGER unter dem Kommando von Tasha absolvieren musste. Auch wenn die AVENGER während Mission Theta und erst Recht zu Mission Xi....immer wieder in Gefahr war..so ließ schon allein der Auftrag erahnen, daß man mit allem rechnen musste.

Ihr fiel etwas ein....

"Computer....derzeitiger Aufenthaltsort der USS-Chicago....und weiter geplante Flugroute des Schiffes anzeigen...."

[Bitte warten] erscholl die monotone Stimme des Computers und Tasha holte sich eine Tasse Tschai vom Replikator, den sie bereits schmerzlich vermisst hatte, denn die Replikatoren auf Quono´s beinhalteten keinen Tschai und da Tasha die Inhaltsstoffe und das Rezept nicht kannte...konnte sie es auch nicht einprogrammieren. Kaum hatte sie sich wieder gesetzt als der Computer die gewünschten Daten ausspuckte.

[USS Chicago befindet sich derzeit auf dem Flug zur J'ont'gi Base....ETA zur Base unbekannt] Tasha tippte einige Daten in die Konsole ein und ließ sich die Sternenkarte anzeigen...die Chicago war darauf verzeichnet..die gena ue Geschwindigkeit des Schiffes war nicht bekannt, so konnte man auch nicht wissen, wann die Chicago dort eintreffen würde....außerdem war Tasha nicht bekannt, wie lange sich die Chicago dort aufhalten würde...

"Computer Abfangkurs berechnen....Startpunk t Quono´s...Zielpunkt....J'ont'gi Base..." befahl Tasha und gab die höchstmögliche Warpgeschwindigkeit ein, die das Shuttle zu fliegen vermochte.

Es würde einige Tage dauern, bis sie die Base bzw. die Chicago erreicht haben würde....wenn sie sich jetzt bald auf den Weg machte...konnte sie rechtzeitig ankommen. Mit rechtzeitig ankommen..meinte sie den Zeitpunkt, an dem ihr Sec/Tac die vier Wochen CoC-Ausbildung als XO der Chicago absolviert haben würde. Ihr spukten einige Gedanken durch den Kopf...welche sie dazu gebracht hatte...diesen Weg einzuschlagen. Sie wollte Commander Inamelan dort abholen. Vorher jedoch würde sie Commander Roese darüber informieren. Es sollte alles seine Richtigkeit haben und sie hoffte, daß ihr Sec/Tac keine Probleme damit hatte, daß sein CO auftauchen würde, um ihn direkt nach Beendigung der CoC-Ausbildung von der Chicago zu holen.

Da sie ja nun einen offiziellen Auftrag hatte....und das SFC ihr alle Möglichkeiten geboten hatte, diesen Auftrag umzusetzen...würde sie das auch tun. Sie stand auf...nahm die Systeme wieder offline...verließ das Shuttle und schloss die Einstiegluke nach Verlassen. Sie sicherte sie speziell und ging zurück zum Anwesen, um die Familie darüber zu informieren, daß sie bald starten musste.

 

Ort: Anwesen der Familie Morak - Quono´s =A= Tasha Yar =A=

Tasha zog sich wieder auf ihr Zimmer zurück und meldete sich vom geplanten Kampftraining ab für den Nachmittag. Ihr war nicht danach und sie musste über einiges nachdenken jetzt. Außerdem fing sie bereits an, ihre wenigen Habseligkeiten zu packen. Sie wollte keine Zeit verlieren. Zum Abendessen setzte sie sich nach der respektvollen Begrüßung auf ihren Platz und begann zu essen. Wobei essen das falsche Wort war...sie stocherte in ihren Speisen herum...aber nahm kaum etwas zu sich. Tasha nahm nicht an der Unterhaltung teil, die die Familie führte und merkte die Blicke die sie ab und an streiften, bis schliesslich General Morak das Wort an sie richtete. "Kara..du bist sehr schweigsam heute" sprach er sie mit ihrem klingonischen Namen an und Tasha blickte von ihrem Teller auf. Kelara, Lady Karena und auch General Morak blickten sie prüfend an. "Ich muss bald aufbrechen....ich habe eine Nachricht erhalten, die mich von meinem Urlaub abzieht" sagte sie nur.

Sie sah Kelara´s Blick...sagte aber nichts.

"Ich denke, was immer diese Nachricht enthielt....es war wichtig genug, deinen Urlaub zu unterbrechen. Wann wirst du starten?" fragte der General.

"Morgen" sagte Tasha dann nur und er nickte. "Dann lasst uns noch einen gemeinsamen Abend verbringen, bevor du wegfliegst." sagte er und Tasha nickte.

Die Familie verbrachte den Abend gemeinsam vor dem Kamin des großen Wohnraums und trank auserlesenen Blutwein aus den Kellern des Generals. Tasha saß mit Kelara auf dem Fell am Fußboden und lauschten wie kleine Mädchen den Erzählungen des Generals von seinen Kämpfen...seinen Erlebnissen und auch den alten Weisen über Kahless und Lady Lukara. Es wurde spät und Tasha verzog sich mit Kelara noch einen Moment nach draußen. Sie sprachen kaum, aber das war auch nicht nötig. Sie standen eine ganze Weile draußen und blickten in den Himmel oder zur Ersten Stadt und als sich beide in ihre Zimmer begeben wollten, sagte Kelara..."Möge Kahless mit dir sein. Melde dich hin und wieder"

"Das werde ich" versprach Tasha und sie ergriff die Hand von Kelara, die diese ausgestreckt hatte und drückte sie fest. "Gute Nacht" sagte sie dann und ging in ihr Zimmer, doch sie konnte nicht schlafen und stand den Rest der Nacht am Fenster. Schon früh am Morgen stand sie in der großen Halle und verabschiedete sich von General Morak und Lady Karena mit dem gebührenden Respekt. "Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Mögen deine Taten Kahless Namen Ehre und Ruhm machen und dir zu ebendiesen verhelfen" sagte General Morak und sie verneigte sich. Auch von Lady Karena verabschiedete sich Tasha mit einer Verbeugung. "Hier ist noch etwas für dich" sagte sie und hielt ihr ein Paket hin, welches Tasha dankend entgegennahm.

"Auf Wiedersehen" sagte sie und wandte sich ab. Kelara war nicht erschienen und Tasha war ihr deshalb auch nicht böse. Sie ging zielstrebig zu ihrem Shuttle....ihr Bathlet trug sie selbst..während ihr Gepäck von einem Bediensteten getragen wurde. Sie öffnete die Einstiegluke und der Klingone packte die Tasche vorsichtig in das Shuttle und verabschiedete sich dann respektvoll von Tasha. Als sie gerade einsteigen wollte, sah sie Kelara und wandte sich ihr zu. Sie lächelte und auch über das Gesicht der Klingonin huschte ein leichtes Lächeln. Tasha´s impulsive Ader kam wieder zum Vorschein, als sie die Klingonin umarmte, die diese Umarmung erwiederte. "Bis bald" sagte Kelara nur und Tasha nickte....stieg dann umgehend ein und verschloss die Einstiegsluke. Kelara trat zurück und Tasha nahm den Antrieb und die Systeme online....warf einen letzten Blick auf das Anwesen und Kelara und startete dann. Ihr Abflug war gemeldet..und so konnte sie ohne Probleme die Atmosphäre von Quono´s passieren...setzte den vom Computer berechneten Zielkurs......und ging auf Warp 7.4, nachdem sie den Orbit von Quono´s verlassen hatte....Zielpunkt...das Eisn-System.....

 

Ort: Unterwegs zur J'ont'gi Base =A= Tasha Yar =A=

Es war zum Verzweifeln….sie war jetzt 10 Tage unterwegs und der Base, zu der die Chicago fliegen wollte, schon sehr nahe gekommen, als sie auf der Sternenflottenkarte bemerkte, dass das AF-Schiff einen anderen Kurs einschlug. Sie rief die genauen Spezifikationen ab und erfuhr, dass die Chicago Kurs auf Iconia genommen hatte.

Die Gründe waren ihr nicht bekannt, aber es bedeutete, dass sie es mit ihrem Shuttle nicht schaffen würde, im gesteckten Zeitrahmen die Chicago zu erreichen. Tasha überlegte und sandte eine Subraumnachricht mit höchster Priorität nach Quono´s. Vielleicht konnte ihr General Morak erneut entgegenkommen, denn mit ihrem Klasse 11-Shuttle würde sie das AFSchiff niemals einholen. Dennoch setzte Tasha nun einen Kurs nach Iconia, um bereits auf der richtigen Flugroute zu sein, hatte auch in der Subraumnachricht mitgeteilt, wo man sie finden konnte, ohne jedoch irgendeinen Hinweis gegeben zu haben, warum sie die Unterstützung anforderte. Es ging ihr einzig und allein darum, ihren Zeitplan einzuhalten, der mehr als eng gesteckt war. „Langsam muss ich mal wieder unter Leute, sonst verblöde ich hier noch“ knurrte Tasha unsanft und holte sich einen Raktajino, setzte sich dann wieder ins Cockpit. Nicht das die Reise langweilig gewesen wäre, im Gegenteil……einmal musste sie sogar auf einem Klasse- L-Planeten landen um sich einen Tag lang dort zu verbergen, denn ihre Langstreckensensoren hatten ihr ein nicht identifiziertes Schiff gemeldet, dass zum einen viel größer und schneller war als ihr Shuttle und zum anderen über eine nicht zu verachtende Bewaffnung verfügte. Sie konnte sich rechtzeitig vor dem Schiff verstecken, bevor man allzu sehr auf sie aufmerksam wurde und sie verfluchte es, einen ganzen Tag verloren zu haben. Als sie es dann wieder wagte weiterzufliegen, war auf den Sensoren kein fremdes Schiff mehr zu erkennen…und sie rief die von den Langstreckensensoren erfassten Daten ab. Schmuggler und Piraten trieben immer noch ihr Unwesen, aber sie überlegte, ob solch ein Schiff wirklich von Schmugglern und Piraten im herkömmlichen Sinne besetzt war, denn die Bauweise und die Bewaffnung waren nicht von schlechten Eltern. Sie beschloss, die Daten an das Sternenflottenkommando weiterzumelden, vielleicht konnten die mehr damit anfangen, als sie jetzt. Es war taktisch klug gewesen, dem Schiff aus dem Weg zu gehen, auch wenn sie dadurch einen ganzen Tag verloren hatte, aber das Risiko eines Angriffs, einer Enterung oder gar einer Zerstörung hatte sie dadurch vermieden, obwohl Tasha das unangenehme Gefühl nicht los wurde, dass das Schiff sie mit Sicherheit auch auf seinen Sensoren hatte, aber anscheinend hielten sie es nicht für nötig, sich das Shuttle näher anzusehen, oder sie hatten dringenderes zu tun.

Derzeit war Tasha auf der Hut…..sie hatte sie Langstreckensensoren ausgerichtet und ließ auch nach Neutrinoemissionen scanne n. Denn obwohl das Schiff nicht getarnt gewesen war, konnte man nie wissen, ob es nicht über einen Tarnmodus verfügte und es sich vielleicht noch anders überlegte und Tasha dann mal kurz Hallo sagen wollte.

Sie war nicht gerade gut gelaunt, denn seit der „Begegnung“ mit dem Schiff, war es ihr fast unmöglich geworden, richtig zu schlafen. Denn auch wenn das Shuttle ihr rechtzeitig einen Kontakt melden würde, kam sie einfach nicht dazu richtig abzuschalten….höchstens 30 – 40 Minuten am Stück konnte Tasha derzeit ein Auge zu tun, was ihrer Laune nicht gerade zuträglich war.

 

DSZ 2405.020

Tasha war gerade wieder ein wenig eingenickt, als ein Piepen ihrer Konsole sie aufschrecken ließ. Erhöhte Neutrinowerte wurden angezeigt, aber sie grinste breit und auch ein wenig erleichtert…denn sie wusste von wem diese Werte stammten. Es dauerte auch nicht lange und vor der DESDEMONA enttarnte sich ein Klingonischer Vorcha-Kreuzer. Sie wurde gerufen. „Hier spricht Captain M’akto von der TONARA…..wir wurden informiert, dass sie Unterstützung benötigen“

„Richtig Captain..ich sehe meine Nachricht ist angekommen….“ gab sie zur Antwort. „Halten sie sich bereit..wir nehmen ihr Shuttle auf….“ sagte er und Tasha übergab die Kontrollen an die TONARA, während die DESDEMONA per Leitstrahl zu einem Andockpunkt innerhalb der TONARA gezogen wurde. Als das Shuttle seinen Andockpunkt erreicht hatte, nahm Tasha die Systeme und den Antrieb offline. Sie öffnete die Einstiegsluke und verließ das Shuttle, da der Captain sie auf die Brücke gerufen hatte.

Tasha trug noch keine Sternenflottenuniform..sie war komplett in schwarz gekleidet, bequeme Hosen und ein ebenfalls schwarzes Oberteil, trug aber ihren Kommunikator und das Abzeichen des Hauses Morak, als sie schliesslich die Brücke betrat. Der Captain der TONARA begrüßte Tasha, in dem er seine rechte Faust auf seinen Brustpanzer schlug und Tasha damit überraschte. Ihr wurde nun klar, dass die TONARA wohl ein Schiff war, dessen Crew dem Hause Morak eng verbunden war. Das war nicht untypisch für klingonische Schiffe. Auch wenn diese Kriegsschiffe im Grunde dem klingonischen Reich dienten und somit der Befehlsgewalt des Hohen Rates und des Kanzlers unterstanden…..waren viele Schiffe bzw. deren Crews Anhänger gewisser hoch angesehener Häuser auf Quono´s und es war eindeutig, dass die TONARA dem Haus Morak verbunden war.

Tasha informierte den Captain der TONARA über ihr Ziel und er ließ ohne zu zögern Kurs setzen. Die TONARA ging jedoch auf Tarnmodus, was Tasha verwunderte…sie sagte jedoch nichts. Es blieb dem Captain überlassen, wie er sein Schiff befehligte. Zumindest war jetzt so gut wie sichergestellt, dass sie bald die Chicago erreichen würde.

 

Story by: Tasha (Kara) und Jeret Inamelan

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