Geschichte von Chumarr

© by Chumarr

 

Chumarr, Sohn des Kemas, wurde als erstes Kind seiner Eltern auf Qo’nos geboren. In den folgenden drei Jahren bekam er noch zwei Brüder, Pak’for und K’Lorsh. Er wuchs eigentlich nur bei seiner Mutter auf, da sein Vater durch seine Arbeit beim Militär fast ständig unterwegs und so gut wie nie zu Hause war.

Auf Chumarrs Kindheit treffen viele Attribute zu, aber eines ganz bestimmt nicht: "glücklich". Da sein Vater sehr selten zu Hause war, musste sich Chumarr den Umgang mit den wichtigsten Waffen selbst beibringen, wobei ihm viele Lehrtexte und Aufzeichnungen halfen. Aufgrund dieser Tatsache war Chumarr am Anfang auch vielen seiner Mitschülern in dieser Hinsicht unterlegen. Doch die familiäre Situation war ziemlich "bescheiden". Wahrscheinlich war es sogar gut, dass Kemas so selten zu Hause war, denn er war ein jähzorniger Krieger, der seine Familie oft und gerne tyrannisierte. Die Ehe zwischen ihm und seiner be’nal war eine, besonders für seine be’nal, nicht gerade erfreuliche Sache. Es war eine Ehe, die von den Eltern der beiden geplant worden war, für beide Häuser war das Andere eine gute Partie, die Traditionen der alten und adeligen Familien mussten fortgesetzt werden. In den Adern von Chumarrs SoS floß zwar das Blut einer Familie, aus der schon viele große Krieger hervorgegangen waren, doch sie kam überhaupt nicht nach diesen. Sie war eine Klingonin, die sich nicht richtig durchsetzen konnte, weder gegen ihren Mann, noch gegen ihre Kinder. Chumarr hatte diese Eigenschaft seiner SoS als er kleiner war oft ausgenutzt, doch als er älter wurde, tat sie ihm oft leid und er hielt verstärkt zu ihr. Im Gegensatz zu seinen Brüdern: Pak’for und K‘Lorsh machten sich diesen Vorteil, wann immer sie konnten, zu nutze. Die beiden hatten sich schon früh verbündet und terrorisierten zusammen ihre Mutter und ihren älteren Bruder.

Zu dieser für Chumarr schon sehr unglücklichen Ausgangssituation, kam noch eine andere Tatsache, die ihm schwer zu schaffen machte: Sein Vater mochte Pak’for und K’Lorsh immer mehr als Chumarr, obwohl Chumarr sein erstgeborener Sohn war. Teilweise beachtete Kemas Chumarr überhaupt nicht. Dieser Zustand spitzte sich in Chumarrs 8. Lebensjahr noch zu: da Chumarr merkte, dass sein Vater von ihm nicht die beste Meinung hatte, worunter Chumarr sehr litt, versuchte er alles um Kemas von seinen Taten zu beeindrucken. Bei einem dieser Versuche passierte etwas, das Chumarrs Leben verändern sollte. Chumarr wollte Kemas etwas vorführen, was er sich in seiner Freizeit mühsam erarbeitet hatte. Er hatte ein Bird of Prey-Modell gebaut, dass wie die altmodischen Spielzeuge aus dem 20. Jahrhundert, ferngesteuert fliegen konnte. Auf dieses Modell war Chumarr sehr stolz und er freute sich darauf, seinem Vater zu beweisen, dass er auch so etwas konnte. Doch er hatte nicht mit seinen Brüdern gerechnet, die das Modell manipulierten. Während Chumarr vor den Augen seines Vaters versuchte ein schwieriges Manöver zu fliegen, verlor er die Kontrolle über das Fluggerät und es schoß ferngesteuert von Pak’for und K’Lorsh auf Kemas zu und prallte mit ihm zusammen. Das Modell war irreparabel zerstört. Chumarr sah seinen Vater an, er hielt den Atem an, was würde jetzt passieren? Kemas, von dem Zusammenstoß sehr verärgert, tobte vor Wut und schlug seinen ältesten Sohn zusammen. Chumarr zitterte am ganzen Körper, als sein Vater die Schrotteile des Modells besah und laut anfing zu lachen. Sofort stießen Pak’for und K'Lorsh zu ihnen und lachten ihn ebenfalls aus. Kemas schleuderte die Teile in Richtung seines Ältesten und ging mit seinen beiden Lieblingssöhnen ins Haus. Zutiefst gedemütigt, riss Chumarr von zu Hause aus, die Schrotteile seines geliebten Modells mit sich nehmend. Sein Hass auf seinen Vater und auf seine Brüder wurde immer größer. Er zog sich in seine Geheimversteck zurück und untersuchte die Teile, wobei er die Spuren der Manipulation entdeckte. Als er sicher war, dass sein Vater wieder weg war, ging er zurück. Chumarr stellte seine Brüder zur Rede. Doch diese grinsten nur hämisch, er wandte sich an seine Mutter, doch diese konnte auch nichts ausrichten, sie versuchte es noch nicht einmal.

Chumarr litt sehr. Er war kaum noch zu Hause, war bei Freunden oder trieb sich irgendwo rum. Niemand machte sich die Mühe ihn zu fragen, wo er gewesen war. Seine Familie wurde ihm langsam immer gleichgültiger (seine Mutter ausgenommen) und sein Hass immer größer. Die Tage, an denen er wusste, dass sein Vater da war, blieb er ganz von zu Hause fern.

Eines Tages jedoch, Chumarr war 15, konnte er eine Konfrontation mit seinem Vater nicht vermeiden. Kemas kam überraschend nach Hause. Zuerst beachtete er Chumarr gar nicht, doch als er abends betrunken aus irgendeiner Bar kam, versperrte er Chumarr den Weg, als dieser den Raum verlassen wollte. Er war allein mit seinem Vater, seine Mutter und seine Brüder schliefen schon. Er versuchte sich seine Angst nicht anmerken zu lassen, als Kemas ihn hämisch grinsend betrachtete. Plötzlich ging alles sehr schnell: Kemas stürzte sich auf seinen Sohn und fing an auf ihn einzuschlagen. Chumarr schrie vor Schmerz und Wut und versuchte sich zu befreien, doch gegen einen so kräftigen Soldaten wie Kemas konnte er nichts ausrichten. Irgendwann, nach einiger Zeit, die Chumarr wie eine Ewigkeit vor kam, verlor er das Bewusstsein. Doch Kemas schlug weiter auf Chumarr ein, solange, bis es ihm langweilig wurde. Blutend und mit jeder Menge Knochenbrüchen und Wunden versehen, ließ er seine Sohn an Ort und Stelle liegen und verließ den Raum. Chumarrs Mutter hatte die Schreie ihres Sohnes wohl gehört, doch siegte die Angst vor ihrem Mann über die Sorge um ihren Sohn. Erst Tage später, als Kemas wieder beim Militär war, gelangte sie zu ihrem Sohn, gerade noch rechtzeitig. Im letzten Augenblick konnte Chumarr gerettet werden.

Nach seiner Genesung war Chumarr eins klar: zu Hause bleiben würde er nicht. Das abfällige Grinsen seiner Brüder, die sich bei ihrem Vater jedes Mal, wenn er da war so gut sie konnten, einschleimten, konnte er nicht mehr ertragen. Er packte seinen wichtigsten Sachen zusammen, doch dabei wurde er von einem Gedanken ergriffen, der ihm lange zu schaffen machte. Es war der Gedanke an seine Mutter. Wenn er verschwand, war sie hier ganz alleine der Tyrannei durch ihren Mann und ihre Söhne ausgesetzt. Doch Chumarr hielt es zu Hause nicht mehr aus. Schweren Herzens hinterließ er seiner Mutter eine Aufzeichnung, in der er ihr sagte, dass er sie liebte, dass er zurückkommen und dann für sie ein besseres Leben bereiten würde. Nachdem er das erledigt hatte, verließ er das Anwesen seiner Familie für lange Zeit.

Er wanderte tage- und nächtelang durch die Straßen des Planeten, streifte durch verlassene Provinzen, ging, ohne zu wissen wohin. Doch eines stand für ihn fest: überall würde es besser sein als zu Hause. Abends machte er sich ein Feuer und betrachte oft stundenlang im Schein der Flammen das Bild seiner Mutter. Chumarr fragte sich, wie es ihr wohl ginge. Sie war die Einzige Person in seinem bisherigen Leben gewesen, von der er so etwas wie Liebe erhalten hatte und ihm wurde klar, wie sehr er sie vermisste. Aber während seiner einsamen Wanderung wurde ihm auch etwas anderes klar: er hörte den Schrei des Kriegers in sich. Und so machte er sich auf dem Weg zu einem der interstellaren Flughäfen. Chumarr schmuggelte sich auf ein kleines Passagierschiff, dass ihn und die übrige Besatzung zu einem kleinen Planeten bringen sollte, auf dem Klingonen wie er es war, ohne Ausbildung, zu Kriegern des Militärs ausgebildet wurden. Außerdem hoffte er, dass auf diesem niemand (außer vielleicht seinen zukünftigen Ausbildern) den Namen seines Vaters oder den seines Hauses kennen würde. Doch diese Ausbildungsstätte lag auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten, für einen Transport hatte er kein Geld mehr, er musste auch an seine Nahrung denken. Also machte er sich auf eine lange und mühsame Wanderung, die ihm jedoch auch Spass bereitete. Völlig auf sich gestellt, allein mit der Natur.

Allerdings sah er sich kurz vor seinem Ziel einem schwerwiegenden Problem gegenübergestellt: Chumarr hatte nichts mehr zu Essen, es waren auch keine Tiere in der Nähe, die er hätte jagen können. Schon 2 Tage hatte er nichts mehr gegessen, er hatte das Gefühl, als ob etwas in seinem Inneren vor Hunger so laut knurrte, wie ein gereiztes targh. Aber Kahless war ihm gnädig, und so kam er am Ende seiner Kräfte an eine kleine Hütte. Vor ihr saß ein alter Krieger, der, als er Chumarr vor Hunger wankend auf ihn zu kommen sah, sofort zu ihm eilte und ihn in seine kleine Hütte brachte. Er gab Chumarr reichlich zu Essen und zu Trinken. Nach der Mahlzeit schlief Chumarr erschöpft ein. Als er am nächsten Morgen erwachte, war er allein. Noch etwas benommen von dem starken Hunger schaute er sich in der Hütte um, am letzten Abend war es für eine genaue Besichtigung zu dunkel gewesen. Die Hütte war sehr bescheiden eingerichtet, doch Chumarr fühlte sich sofort wohl. Auf dem kleinen Tisch sah er eine leckere Mahlzeit stehen, die er dankend verspeiste. Nach dem Frühstück verließ er die Hütte um nach dem alten Mann zu suchen, der ihm durch seine Großzügigkeit das Leben gerettet hatte. Chumarr fand ihn hinter dem Haus, mitten in Pflanzen, die er noch nie gesehen hatte. Als der Alte Chumarr kommen hörte, drehte er sich um und lächelte den Jungen an. Sie setzten sich zusammen in die wärmende Sonne und fingen an sich zu unterhalten. Spätabends saßen sie noch so da, inzwischen waren sie bei ihren Lebensgeschichten angekommen. Chumarr erfuhr, dass der Alte, Gomir, schon seit Jahren hier draußen so alleine lebte, seit dem Tod seiner Frau und seiner Söhne. Als er hörte, was Chumarr hierher geführt hatte, machte er ihm folgendes Angebot: Er würde Chumarr bei sich aufnehmen, zum Militär konnte er später immer noch. Er würde ihn mit den Pflanzen und Tieren vertraut machen und ihm sein ganzes Wissen beibringen, wenn Chumarr ihm dafür bei der Arbeit helfen würde. Chumarr nahm Gomirs Angebot sehr gerne an, er fühlte sich zu diesem Klingonen von Anfang an hingezogen.

Drei Jahre lebten sie so zusammen. In dieser Zeit entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Chumarr lernte jede Menge und war Gomir dafür sehr dankbar. Aber auch Gomir profitierte von ihrer Freundschaft, nach langen einsamen Jahren hatte er jemanden gefunden, der für ihn fast wie ein Ersatz für seinen verstorbenen Sohn war. Für Chumarr war Gomir neben seiner Mutter, der Einzige, der ihm zeigte, dass er etwas wert war. Während dieser Zeit fand Chumarr sein Leben zum ersten Mal schön. Doch als er 18 Jahre alt war, wurde der Schrei des Kriegers in ihm immer stärker und er nahm Abschied von Gomir, allerdings mit dem Versprechen, dass sie sich wiedersehen werden.

Chumarr machte auf diesem Planeten an dem Ausbildungszentrum seine Ausbildung zum Soldaten. Auch seine Hoffnung, dass niemand seinen Vater kannte, erfüllte sich. Am Ende meisterte er die Prüfung mit Leichtigkeit. Aus dieser Zeit kennt Chumarr auch viele Krieger, mit denen er noch heute in Kontakt steht, obwohl sie von ihrer Herkunft der seinigen nicht entsprechen. Nach seiner Prüfung zog er mit drei seiner Freunde durch das Reich, mal hier hin, mal dorthin, ja nachdem, wo gerade Soldaten gebraucht wurde. Einer dieser Freunde war Q’thlar, Sohn des Hok’raS, mit dem ihn auch später noch eine tiefe Freundschaft verbinden sollte. In diesen Jahren erlebte er viele Abenteuer, lustige Episoden seines Lebens und bestand viele ruhmreiche Schlachten. Sein ständiger Begleiter wurde das betleH seines Großvaters, das dieser ihm vererbt hatte.

Er befand sich gerade in der Nähe von Qo’nos, als ihn eine dringende Botschaft seiner Mutter erreichte. In dieser sah er seine Mutter wie noch nie zuvor, sie war völlig aufgelöst. Der Inhalt der Botschaft war, dass sein Vater im Sterben lag und wünschte ihn zu sprechen, es eilte sehr, Kemas würde nicht mehr lange leben. Chumarr war zutiefst verwirrt. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. War das einer von den hinterhältigen Plänen, die sein Vater oder seine Brüder ausgeheckt hatten? Doch der Zustand seiner Mutter gab ihm zu denken, und so machte er sich so schnell es ging auf den Weg nach Qo’nos. Als er in dem Haus der Familie eintraf, fand er dort nur seinen Vater und seine Mutter vor, die irgendwie abwesend bei ihrem loD'nal ausharrte. Kemas schickte seine Frau hinaus, so dass er mit Chumarr alleine war. Seinem Sohn wurde unwohl, zu viele schlechte Erinnerungen kamen hoch. Doch dann geschah etwas, was Chumarr nie erwartet hätte. Sein Vater begann zu sprechen, obwohl es ihn große Anstrengung kostete, das Gift tat seine Wirkung. Kemas redete über seine Gemeinheiten, seine Gewalt Chumarr gegenüber, seiner Ungerechtheit und dafür dass er Chumarrs Kindheit zur Hölle hatte werden lassen. Unfähig etwas zu sagen, saß Chumarr neben seinem Vater und hörte zu, was sein Vater mühsam hervorstammelte. Kemas gestand seinem Sohn, dass er alles tun würde um die letzten Jahre ungeschehen zu machen und sie noch einmal neu durchleben zu dürfen, er würde alles anders machen. Chumarr blickte seinem Vater in die Augen und erkannte, dass er es ernst meinte. Sein Vater hob mühsam die Hand und hielt sie ihm zur Versöhnung hin. Zuerst wusste Chumarr nicht was er tun sollte, er hatte diesen Mann, der jetzt sterbend vor ihm lag, gehasst wie niemanden anders. Andererseits war er immer noch sein Vater und er wollte ihm diese Bitte nicht abschlagen. Kurze Zeit rang er innerlich mit sich, bis er schließlich ebenfalls eine Hand ausstreckte und sie ihre Versöhnung besiegelten. Doch Kemas hatte noch etwas auf dem Herzen: er hatte den Verdacht, dass Pak’for und K’Lorsh für die Vergiftung verantwortlich waren um an das Familienerbe zu kommen. Er bat seinen Sohn, diesen Verdacht nach seinem Tod zu überprüfen und die beiden eventuell zur Rechenschaft zu ziehen. Kemas war schmerzlich klar geworden, dass er jahrelang den falschen Söhnen vertraut hatte. Wer war in diesem Augenblick bei ihm? Pak’for und K’Lorsh nicht, sondern Chumarr, der wirklich allen Grund hatte ihn zu hassen. Es ging zu Ende mit Kemas und er ließ seine Frau herein rufen. Auch bei ihr hatte er sich entschuldigt, für die vielen Jahre der schlechten Behandlung, die sie hatte über sich ergehen lassen. Ein letztes Mal presste er mühsam Sätze hervor, in denen er die beiden ermahnte, die Traditionen der Familie fortzusetzen und zu ehren. Im Beisein von seiner be’nal und Chumarr starb Kemas.

Zwei Tage nach Kemas Tod tauchten Pak’for und K’Lorsh dann schließlich auf, wie Aasgeier um über ihre Beute herzufallen, um sich ihren Teil des Erbes abzuholen. Doch Kemas hatte vorgesorgt; in der Zeit als er im Sterben lag, hatte er das Testament zu den Gunsten seiner be’nal und Chumarrs geändert. Pak’for und K’Lorsh waren enterbt worden.

Chumarr blieb noch zwei Wochen auf Qo’nos um die letzte Bitte seines Vaters zu erfüllen. Er stellte diverse Nachforschungen an und hatte am Ende ein Ergebnis: Kemas hatte mit seinem Verdacht Recht gehabt. Er raste vor Wut, die hinterhältigen Aktionen die seine Brüder früher durchgeführt hatten, waren schlimm genug, aber den eigenen Vater unehrenvoll zu ermorden, das war etwas, wofür sie büßen würde. Das schwor Chumarr Kahless. Als er Pak’for und K’Lorsh das nächste Mal sah, als sie zu Hause dabei waren ihre Mutter zu überreden, ihnen das Erbe zu überlassen, forderte er die beiden zum Duell heraus. Die beiden machten sich lustig über ihn, nach ihrer Ansicht war Chumarr keine ernst zu nehmende Gefahr, außerdem waren sie zu zweit, also nahmen sie an. Doch sie hatten sich geirrt: in den vielen Jahren, in denen Chumarr durch die Galaxie gezogen war, war er zu einem der besten Krieger geworden. Dieser Umstand wurde durch seinen Zorn unterstützt, und so tötete er seine Brüder vor den Augen seiner Mutter. Mit großer Befriedigung wischte er das Blut seiner Brüder von seiner Klinge.

Nach dem Tod seiner Brüder, wurde er gefragt, ob er den Posten als Waffenoffizier auf einem Kreuzer der Flotte haben wollte. Chumarr willigte ein, allerdings nur unter der Bedingung, den Antritt seines Posten um einige Tage zu verschieben. In diesen Tagen kümmerte er sich um die Zukunft seiner Mutter. Sie war nun allein, hatte niemanden der ihr sagte, was zu tun war. Jedoch schien es, nachdem sie sich von dem Tod ihres loD'nal und dem ihrer Söhne erholt hatte, als würde sie langsam etwas aufblühen. Chumarr hatte einen Plan: er wusste, dass sich seine SoS schon immer heimlich für die Natur interessiert hatte und er kannte noch jemanden, auf den das zutraf und der alleine war. Er erzählte ihr von seinem Plan und sie stimmte zu. So flog Chumarr mit ihr zu dem kleinen Planeten, wo er ausgebildet wurde und brachte sie zu Gomir, der sich sehr freute Chumarr wieder zu sehen. Einige Tage blieb Chumarr, dann musste er seinen Posten antreten. Als er den Planeten verließ, erfüllte ihn ein Gefühl der Zufriedenheit, seine Mutter fand den Planeten und dessen Natur bezaubernd, Gomir war nicht mehr allein und sie und Gomir verstanden sich bestens.

Kurz bevor er seinen Posten antrat, ging er noch einmal in das Haus in dem er groß geworden war zurück. Chumarr nahm alle wichtigen und wertvollen Sachen an sich, alte Schwerter und Bücher, Familienerbstücke und vieles mehr. Zum letzten Mal befahl er dem Computer das Licht zu löschen und als er das Haus verließ fühlte er ein klein wenig Erleichterung. Andererseits lastete auf ihm jetzt auch eine große Verantwortung, er musste die Traditionen der Familie fortsetzen.

Chumarr war nun 24 Jahre alt und mit seinem Leben zum ersten Mal so richtig zufrieden. Der Posten als Waffenoffizier, war die Art von Aufgabe, die er sich immer gewünscht hatte. Mit den übrigen Offizieren kam er auch gut klar, er traf auf dem Kreuzer sogar einen seinen alten Freunde wieder. Drei weitere spannende Jahre sollten vergehen, bis sich Chumarrs Leben wieder änderte.

Es schien ein ganz gewöhnlicher Auftrag zu sein, sie sollten zu einem kleinen Planeten fliegen, der mit dem Imperium verbündet war und zur Zeit mit Eindringlingen zu kämpfen hatte. Doch es waren mehr Angreifer als angenommen, so dass sie Verstärkung anforderten. Schon zwei Tage später traf diese ein. Es kam zu einer Entscheidungsschlacht auf dem Planeten, bei der Chumarr eines der Außenteams des Schiffes leitete. Der Kampf endete mit einem Sieg für das Imperium, doch dieser Tag sollte Chumarrs Leben aus einem anderen Grund verändern. Während der Schlacht, als er kurz Zeit hatte seinen Blick über den Platz des Geschehen schweifen zu lassen, sah er sie: stolz und wild kämpfte sie gegen die Angreifer, sie schien eins mit ihrem betleH, so anmutig und bezaubernd, wie Chumarr es noch nie zuvor gesehen hatte. Bei ihrem Anblick gingen seine Herzen in Flammen auf und sein Blut fing an zu kochen. Unsanft wurde er wieder mit seinen Gedanken in den Kampf zurückgeholt, als ein getroffener Klingone gegen in taumelte. Sofort mischte er wieder im Kampfgeschehen mit, aber er konnte sie nicht aus seinem Kopf bekommen.

Nachdem die Schlacht gewonnen war, versuchte er sie noch einmal zu sehen, doch er wurde enttäuscht. Entweder war sie schon hochgebeamt oder in der Schlacht ehrenvoll getötet worden. Chumarr stellte bei dem anderen Schiff Nachforschungen an und erfuhr, dass sie Kaleen hieß. Jeder Versuch von ihm mit ihr Kontakt aufzunehmen, blieb erfolglos. Ein paar Tage später trennten sich die beiden Kreuzer. Doch er wollte nicht aufgeben und bemühte sich weiter ihren Weg zu verfolgen, zuerst vergebens. Die anderen Offiziere begannen sich über ihn lustig zu machen und bezeichneten sein Verhalten als absurd. Absurd, vielleicht war es das wirklich, aber wenn er nach Dienstschluss alleine in seinem Quartier war, bekam er die Gedanken an diese stolze Kriegerin nicht mehr aus dem Kopf. Die Gedanken an eine Kriegerin, von der er lediglich den Namen wusste, für die er aber Gefühle hatte, wie für keine andere Frau zuvor. Klar, es hatte schon andere gegeben, aber bei keiner war es so heftig gewesen. Für sie nahm er sogar gerne die Verspottung durch die anderen Offiziere auf sich. Nach zwei langen Jahren kam er in seinen Bemühungen voran, er fand heraus, dass sie die Tochter des Quazurr war. Indem er einem anderen Offizier, dem er noch was schuldig war, einen Gefallen tat, kam er an sonst gesicherte Datenbanken und schon nach kurzer Zeit hielt er Quazurrs und Kaleens Lebenslauf in den Händen, in denen vermerkt waren, wo sie sich aufhielten. Chumarr jubelte innerlich, ein wichtiger Schritt war getan. Er ließ sich vom Dienst suspendieren um der Sache nach zu gehen, zwei Jahre hatte er auf diesen Erfolg vergeblich gewartet.

So machte Chumarr sich auf den Weg zu diesem kleinen Planeten. Es war ein langweiliger Flug, der Planet lag in einer abgelegenen und öden Gegend des Reiches. Auf dem Flug hatte Chumarr viel Zeit zum nachdenken. Was er hier machte, war doch Wahnsinn. Wahrscheinlich hatte Kaleen ihn während der Schlacht noch nicht einmal bemerkt. Es würde nicht einfach werden, Kaleen und Quazurr entstammten wie er einer adligen Familie. Falls das, was er plante, klappen würde, wäre zumindest für die Fortsetzung der Traditionen seiner Familie gesorgt. Als er auf dem Planeten ankam, nahm er sich ein Zimmer in der einzigen Pension, die dieser Planet zu bieten hatte. Am nächsten Tag schickte er Quazurr und Kaleen eine Botschaft. Sie blieb unbeantwortet. Aber jetzt wo er schon einmal hier war, würde Chumarr auf keinen Fall aufgeben, das stand für ihn fest. Er ging zu dem einsam gelegenen Haus der Beiden und bat um Einlass, doch er wurde abgewiesen. Enttäuscht trat Chumarr vorerst den Rückzug an und dachte über sein weiteres Vorgehen nach. Er musste an Kaleen selbst rankommen, irgendwie, dann hätte er eventuell eine Chance. Chumarr ging ein paar Tage später wieder zu dem Haus, jedoch hielt er Abstand und beobachtete das Haus. Er musste bis zum nächsten Tag warten. Dann verließ Kaleen alleine das Haus, eine wunderbare Gelegenheit. Er folgte ihr in großem Abstand und hätte sie einige Male fast verloren. Als ein mal der Abstand der Beiden ziemlich groß wurde, hörte er plötzlich das Fauchen von vielen Tieren und die wütende Schreie von Kaleen. Es hörte sich ganz nach einem Kampf an. Er eilte zu ihr und sah, dass sie mitten in einer Menge von Tieren stand, die sie attackierten. Sie wehrte sich wütend doch sie war alleine machtlos. Chumarr schlug sich zu ihr durch und zusammen konnten sie die meisten Tiere töten und die restliche in die Flucht schlagen. Doch während diese Kampfes waren sie in ein Höhlenlabyrinth geraten. Chumarr setzte sich auf den Boden und schaute Kaleen eine Zeit lang einfach nur an. Dieses Verhalten gefiel ihr allerdings nicht besonders, was sie ihm deutlich zu verstehen gab. Also stand er auf und machte einen Vorschlag zum Verlassen der Höhle. Kaleen war nicht seiner Meinung, sie wollte in eine andere Richtung. Plötzlich hörte Chumarr ein lautes Krachen und schon stürzten Teile der Decke auf sie herunter, es war ein Erdbeben. Nach wenigen Minuten war alles vorbei, doch die Ausgänge waren versperrt. Beide waren unverletzt. Eigentlich hätte das eine wunderbare Situation sein könne, er saß mit der Frau seiner Träume fest, doch Kaleen sah das anders. Sie war auf Krieg aus, und nach kurzer Zeit, tobte ein heftiger Streit zwischen den beiden. Nach einiger Zeit bekamen die beiden ein ernstes Problem: der Sauerstoff wurde knapp. Wenn sie überleben wollten, mussten sie jetzt etwas unternehmen. Das sah auch Kaleen schließlich ein, obwohl sie das nur sehr ungern tat. Zusammen schafften sie es noch rechtzeitig einen Weg nach draußen zu finden, doch Kaleen redete kein Wort mehr mit Chumarr. Ohne es zu wissen, entfachte sie damit nur noch mehr Chumarrs Ehrgeiz. Chumarr brachte sie nach Hause und widerwillig erzählte sie Quazurr, was geschehen war. Quazurr war Chumarr so dankbar, dass er ihm anbot zu bleiben, was Chumarr natürlich sehr gern annahm. Kaleen allerdings war wütend, besonders als sie sah, dass sich Chumarr und Quazurr gut verstanden.

Nach ein paar Tagen unternahm er einen erneuten Annäherungsversuch. Es war Abend und Kaleen kämpfte in der Holosuite. Mit einem kleinen Trick verschaffte er sich Zugang. Wütend hielt Kaleen den Kampf an und fragte ihn mit einem drohenden Tonfall, was er hier will. Chumarr hatte keinen Plan gehabt, wie er weiter hätte vorgehen sollen, aber als sie vor ihm stand, wütend, stark und in ihrer stolzen Art, konnte er nicht mehr länger warten, jetzt oder nie. Er zog sie an sich und küsste sie. In diesem Augenblick schlugen seine Herzen so stark, dass er dachte, dass sie es bestimmt hören müsste, und sein Blut fing an zu kochen. Da bekam er unsanft die stumpfe Seite ihres betleHs in die Rippen und wurde fort gestoßen. Dann kam auch schon die Aufforderung zu einem Kampf. Er nahm an und es gelang ihm Kaleen zu besiegen. Sie wollte an ihm vorbei aus der Holosuite stürmen, doch geistesgegenwärtig stellte er sich vor die Tür. Er wollte jetzt eine Entscheidung, wenn sie ihm jetzt wieder zeigte, dass sie nichts von ihm wollte, würde er sie in Ruhe lassen, doch seine Herzen würden immer ihr gehören. Kaleen starrte ihn laut knurrend und wütend an, doch er hielt ihrem Blick stand und knurrte zurück. Plötzlich kam sie auf ihn zu und biss ihn. Er triumphierte innerlich, er war am Ziel. An diesem Abend vielen die beiden zum ersten Mal übereinander her.

Schon wenig später flogen sie für die Hochzeit nach Qo’nos. Sie setzten Quazurr dort ab und flogen dann zu Chumarrs Mutter und Gomir, die die Hochzeit auf keinen Fall verpassen sollten. Endlich waren die langwierigen Vorbereitungen abgeschlossen, und der Tag, auf den er schon so lange gewartet hatte, war da. Als er ihr bei der Hochzeitszeremonie in die Augen blickte, wusste er, dass sich das Warten gelohnt hatte. Er liebte sie über alles und auch Kaleen liebte ihn, sie war die erste Person, die ihm dass auch offen zeigte. Es war einer der schönsten Tage in seinem Leben, nach der Zeremonie gab es ein großes Fest. Für beide Familien war die Heirat eine erfreuliche Sache, beide konnten lange und adelige Ahnenreihen nachweisen.

Das "Haus des Chumarr" war geboren !!!

Kurz nach der Hochzeit nahmen die beiden ihren Dienst beim Militär wieder auf und wurden zusammen auf einen Schlachtkreuzer versetzt.

Über die nächsten drei Jahre seines Lebens ist so gut wie gar nichts bekannt.

Dann erfüllte sich einer seiner größten Wünsche, seine be’nal war schwanger. Sie ließen sich auf Qo’nos stationieren, sie wollten immer für ihr Kind da sein, es sollte eine bessere Kindheit haben, als sie sie gehabt hatten. Während der Geburt wanderte Chumarr unruhig durch das große Haus. Als er endlich sein neugeborenes Kind zum ersten Mal schreien hörte, stürmte er zu Kaleen. Es war ein Sohn, Aak’Torr. Chumarr war glücklich, für das Fortbestehen der Familie war gesorgt und er hatte sich fest vorgenommen, seinem Kind ein besser Vater zu sein, als Kemas es gewesen war. Jede freie Minute verbrachte er bei seinem Sohn.

Zwei Jahr später gebar Kaleen einen zweiten Sohn, Bren’vok. Chumarr freute sich über seine Familie, seine Söhne, aus denen er gute Krieger machen wollte und seine Frau, die er sehr liebte, auch wenn zwischen den Beiden oft und heftig die Fetzen flogen. Nach Bren’voks Geburt, ließ sich Kaleen vom Dienst suspendieren, um sich voll und ganz um ihre Familie kümmern zu können. Chumarrs Leben lief für ihn nun äußerst zufriedenstellend. Es bereitete ihm viel Freude, seinen Söhnen den Umgang mit den Waffen beizubringen und ihnen sein Wissen zu übermitteln, besonders stolz war er immer, wenn er ihre Fortschritte beobachtete.

Nach weiteren drei Jahren, war seine be’nal wieder schwanger. Nach Chumarrs Ansicht war die Familie groß genug, aber als er merkte, wie wichtig Kaleen die Sache war, stimmte er schließlich zu. Zu Kaleens großer Freude wurde es ein Mädchen, Kilur. Er überließ Kaleen vorerst hauptsächlich die Erziehung von Kilur. Sein Hauptaugenmerk lag auf der Erziehung seiner Söhne.

Bald war es soweit, dass es Zeit war sich zu überlegen, wie es mit Aak’Torr weitergehen sollte. Nach einem abendfüllenden Gespräch mit Kaleen meldeten sie ihn bei einer der besten Militärschulen von Qo’nos an, die allerdings hohe Anforderungen an ihre Schüler stellte. Chumarr war sich sicher, dass Aak’Torr damit klar kommen würde. Aak’Torr war ein aufmerksamer Schüler gewesen, dem das Lernen leicht viel. Sein Vater war stolz darauf, wie gut er schon im Umgang mit Waffen war. Aak’Torr hatte keine größeren Schwierigkeiten, er machte seinem Vater alle Ehre. Zwei Jahre später besuchte auch Bren’vok diese Schule. Er zeigte auch gute Leistungen, allerdings viel ihm nicht alles so leicht zu, wie seinem größeren Bruder, und Chumarr half nun verstärkt Bren’vok.

Als Kilur 4 Jahre alt war, hörte Chumarr nach vielen Jahren endlich wieder etwas von seinem Freund Q’thlar. Dieser war mit seiner neuen Frau, seinem Sohn und seinen beiden Töchtern zurück nach Qo’nos gekommen. In den Jahren der Trennung hatten die beiden aber wenige Male per Subraumnachricht kommuniziert, so dass Chumarr über Q’thlars Familienstand Bescheid wusste. Er lud Q’thlar sofort zu sich ein, und schon bald waren Q’thlar und Familie häufige und gerngesehene Besucher des Hauses Chumarr. Dies sahen aber nicht alle so: Q’thlars jüngste Tochter, X’Tala, die genau so alt wie Kilur war, und Kilur stritten sich, wann immer sie sich sahen. Auch Kämpfe zwischen den beiden Mädchen waren keine Seltenheit, doch dies sahen ihre Väter nur als kleine Spielchen an.

Doch mit der Zeit merkte Chumarr, dass diese Streitereien keineswegs nur Spielchen waren, und so behielt er die Beiden, wenn sie aufeinander trafen zwischendurch immer im Auge. Eines Tages, als Q'thlar und X'Tala wieder bei ihnen waren, war Kilur nicht da, sie war auf einem ihrer Streifzüge, die sie oft durch den nahen Wald unternahm. Bald verschwand auch X'Tala, was aber vorerst niemand bemerkte. Doch als beide spät abends immer noch nicht wieder daheim waren, begannen die Väter sich Sorgen zu machen. Sie zogen los, um ihre Töchter zu suchen. Nach einiger Zeit hörte Chumarr die Stimmen der Beiden, doch zum ersten Mal waren sie anscheinend nicht am streiten. Als er sie sehen konnte, sah er, dass sie friedlich nebeneinander hergingen, und so ließ er sie in Ruhe und folgte ihnen in einigem Abstand nach Hause.

Als es Zeit war, sich um die weitere Ausbildung von Kilur zu kümmern, kam es zu einem langen und heftigen Streit innerhalb der Familie. Chumarr plante sie zu einer ganz normalen Schule zu schicken. Danach würde man weiter sehen. Doch Kaleen hatte andere Pläne. Sie wollte Kilur ebenfalls zu der Militärschule schicken. Chumarr glaubte nicht, dass Kilur den Anforderungen entsprechen würde, was er seiner be’nal auch unmissverständlich mitteilte. Nicht, dass Kilur nicht mit Waffen umgehen konnte, sie hatte seinen Unterricht eben so aufmerksam verfolgt wie seine Söhne, doch aus einem ihm nicht ganz klaren Grund, hatte Chumarr Bedenken. Doch Kaleen schien diese Sache sehr wichtig, sie tobte und schrie ihn wütend an. Tagelang wurde heftig gestritten. Als sich schließlich auch die unparteiischen Aak’Torr und Bren’vok auf die Seite ihrer Schwester stellten, gab er entnervt nach. Gegen seine wütende be’nal konnte er noch nie viel ausrichten. Kilurs großer Ehrgeiz war nun geweckt und sie versuchte alles, um ihrem Vater zu beweisen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Oft kamen seine Kinder mit Wunden aus der Schule, doch nie verloren sie auch nur ein Wort darüber. Chumarr war stolz auf sie und jede Wunde seiner Kinder erfreute ihn, da es eine Wunde aus einem Kampf war. Aber nicht nur in der Schule wurde gekämpft, auch zu Hause lagen sich die drei oft in den Haaren. Im Laufe der Jahre nahm das langsam ab, bis sie schließlich die meisten Dinge zusammen machten.

Viel zu rasch, wie Chumarr fand, kamen die Tage der Riten des Aufsteigens seiner Kinder. Es waren Tage, an denen er besonders stolz auf seine Nachkommen war. Bei Aak’Torr war er fast so aufgeregt, wie damals vor seinem. Allerdings hatte er nicht viele gute Erinnerungen an diesen Tag, sein Vater hatte ihm diesen schönen Tag wie so oft vermiest. Er beobachtete, wie sein Ältester die Reihe der Schmerzstöcke durchlief und seine Herzen klopften vor Stolz. Bei Bren’vok ging es ihm ähnlich. Dann war der Tag, an dem Kilur den Ritus durchlaufen sollte. Chumarr war unsicher, ob seine Tochter es schaffen würde. Doch sie machte ihm alle Ehre und hielt den starken Schmerzen tapfer stand. Als er ihr nach dem Ritus in die Augen blickte, wurde ihm klar, dass er sie immer unterschätzt hatte. Jedem seiner Kinder überreichte Chumarr an diesen Tagen ein besonderes Schwert: es waren Spezialanfertigungen, jedes betleH war mit einem kleinem Namenszug des jeweiligen Kindes versehen.

Doch diese Tage waren es, an denen Chumarr immer stärker merkte, dass seine Kinder erwachsen wurden. Mit diesen Gedanken konnte er sich lange nicht anfreunden, bis er es schließlich hinnehmen musste. Es folgte eine Zeit heftiger Streitereien im Haus, ein weiteres Zeichen, dass die drei nicht mehr alles hinnahmen, was ihre Eltern ihnen sagten. Nach Kilurs Ritus hatte seine Frau ihren Dienst wieder aufgenommen.

Kurz vor Kilurs Abschluss an der Militärschule schienen sich seine Befürchtungen zu bestätigen: es kam eine Zeit, in der seine Tochter, in der Kilur, mit dem Gedanken spielte ihre Ausbildung abzubrechen. Chumarr war wütend, sollte das alles umsonst gewesen sein? Kaleen versuchte ihn zu beruhigen, sie wollte mit Kilur reden. Seine Söhne besuchten zu der Zeit schon die Akademie, sie waren gerade auf einer längeren Mission, die für beide eine Prüfung war. Für Bren’vok war es die erste große Mission seines Lebens, er war Tage vorher schon nervös. Chumarr war sich sicher, dass sein Sohn das schaffen würde, er überlegte schon, wie er das feiern sollte. Kurz bevor seine Söhne aufgebrochen waren, hatte ihnen Aak’Torr seine parmaqqay vorgestellt, eine Tochter aus einem angesehen Haus. Die Hochzeit war für einige Wochen nach dem Ende der Mission geplant. Chumarr freute sich für seinen Sohn und er wurde selbst wieder an seine Jugend erinnert. Doch zu dieser Hochzeit sollte es nicht kommen. Eines Abends kam Chumarr nach Hause, seine be’nal wollte gerade mit Kilur über ihre Zukunft reden, als sie Besuch erhielten, es war ein Ausbilder der Akademie. Er brachte ihnen die betleHs von Aak’Torr und Bren’vok und machte ihnen eine traurige Mitteilung: Aak’Torr und Bren’vok waren während einer Schlacht dem Ruf des Kahless in das Sto-vo-kor gefolgt. Es kam zu einem nicht geplanten Kampf mit den Cardassianern, bei dem Aak’Torr hinterhältig niedergestochen wurde. Er hatte bis zum Ende ehrenvoll gekämpft. Als Bren’vok versuchte seinen Bruder zu retten, wurde auch er getötet, sie waren in der Überzahl. Der Ausbilder beendete seinen Bericht mit der Information, dass es eine ruhmreiche Schlacht für das Imperium gewesen war, dann ging er. Chumarr nahm nichts mehr um sich wahr. Das konnte doch nicht wahr sein, das seine beiden Söhne so früh starben, in ihrer ersten Schlacht? Er schrie vor Wut und Trauer, seine Finger verkrampften sich um die betleHs seiner Söhne. Tobend zerstörte er fast die gesamte Einrichtung des Hauses, seine Frau oder seine Tochter sah er nicht mehr, vielleicht nahm er sie auch nur nicht wahr. Nach dem im Haus nichts mehr zu zerstören war, flüchtete er nach draußen.

Nach einigen Stunden kam er an einen See, wo er stehen blieb um nachzudenken. In seinem Kopf zog sein ganzes Leben noch einmal vorbei. Als er bei der Kindheit und der Erziehung seiner Kinder hängen blieb wurde ihm eines plötzlich klar: Er hatte sich Kilur gegenüber fast so verhalten, wie Kemas ihm gegenüber. Als er auf die ruhige Oberfläche des Sees sah, in den er sich spiegelte, meinte er, dass sein Spiegelbild verschwamm und zu dem seines Vaters wurde. Er hatte seine Tochter immer unterschätzt, ihr nichts zugetraut und seinen beiden Söhnen mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Chumarr begann sich selbst zu hassen, er war wie sein Vater gewesen, vielleicht nicht ganz so extrem. Wie musste Kilur ihn hassen. Doch er hatte eine Chance, die sein Vater nicht hatte: er hatte Zeit um zu versuchen es wieder gut zu machen. Und die wollte er unbedingt nutzen, an dem Tod seiner Söhne hatte er gesehen, wie schnell alles vorbei sein konnte. So schnell er konnte, eilte er nach Hause, doch Kilur war nicht da. Kaleen berichtete ihm, dass sie gegangen war, nichts anderes als ihr betleH hatte sie mit sich genommen. Die folgenden Tage verbrachte er damit sie zu suchen, doch ohne Erfolg. Chumarr fühlte sich schlecht, sollte ihm die Chance alles wieder gut zu machen verwehrt werden? Nein, sollte sie nicht. Nach ein paar Wochen kam Kilur nach Hause und teilte ihren Eltern mit, dass sie ihre Ausbildung fortsetzten werde. Chumarr war sehr stolz auf seine Tochter, anscheinend war auch ihr klar geworden, dass sie nun die einzig noch lebende Nachkomme ihrer Eltern war.

Wenige Tage später bat Chumarr Kilur zu sich. Er ging mit ihr zu dem See, an dem er vor kurzem gestanden und nachgedacht hatte. Es war eine der schwersten Sachen, die er jemals getan hatte, aber er dachte, dass er das seiner Tochter schuldig wäre. Chumarr gestand ihr alles. Er erzählte ihr, dass er das nie gewollt hatte, wie sehr er sich dafür hasste und das er das nun wieder gut machen wollte. Kilur hörte ihm schweigend zu. Eine zeitlang sagte sie nichts, dann begann sie zu sprechen. Auch sie wollte jetzt ganz offen zu ihrem Vater sein. Sie hatte immer so werden wollen wie er, doch manchmal war sie enttäuscht, dass Chumarr ihre Leistungen nicht so honorierte, wie die von ihren Brüdern. Doch sie machte ihm keinen Vorwurf. Nach diesem Gespräch, war Chumarr sehr erleichtert.

Als sie wieder zu Hause waren, kam Kilur zu ihm. Sie fragte ihn, ob sie Bren’voks betleH haben könnte. Kilur und Bren’vok hatte eine tiefe Liebe und Freundschaft verbunden. Chumarr erfüllte ihr diese Bitte. Aak’Torrs betleH bekam einen Ehrenplatz in der Waffenkammer des Hauses.

Chumarr unterstützte Kilur nun so gut er konnte, was seine Tochter auch oft nervte. Doch wenn dies der Fall war, sagte sie ihm das deutlich und Chumarr versuchte sich zu bessern. Beide bauten so langsam eine viel tiefere Beziehung auf, als sie je gehabt hatten.

Doch nur wenige Wochen nach dem Tod seiner Söhne musste Chumarr eine weitere traurige Nachricht verkraften: Sein Freund Q'thlar war ermordet worden. Chumarr nahm nach dem Tod seines Freundes X'Tala in sein Haus auf, sie war für alle eh schon wie ein Familienmitglied geworden, besonders für Kilur. X'Tala verließ allerdings kurz nach dem Tod ihres Vaters dem Planeten und ließ lange Zeit nichts von sich hören.

Kilur machte ihren Abschluss an der Militärschule mit Bravour und auch auf der Akademie, die sie anschließend besuchte, machte sie schon bald große Fortschritte. Kaleen und Chumarr waren sehr stolz auf ihre Tochter.

Chumarr und Kaleen ließen sich auf einen Schlachtkreuzer versetzen, wo Chumarr den Posten des Kommandanten und Kaleen des seinen ersten Offiziers übernahm. Beide waren glücklich wieder zusammen durch die Galaxie zu reisen und weitere Abenteuer zu erleben.

Kurz nach ihrem Abschluss an der Akademie stellte Kilur ihren Eltern Xreu vor, ihren parmaqqay. Xreu hatte bei der Flotte schon den Aufstieg zum HoD geschafft und hatte das Kommando über einen Schlachtkreuzer. Auch kam er aus einem angesehen Haus, Chumarr und Kaleen waren mit Kilurs Wahl mehr als zufrieden. Auf Kilur lastete nun die Aufgabe, für das Fortbestehen der Familie zu sorgen, mit Xreus Blutlinie würde die ihrer Familie bestimmt gut harmonieren. Kaleen hatte die beiden eine Woche später zum Essen eingeladen, sie hatte schon Pläne für die Hochzeit, die sie mit ihnen besprechen wollte. Als Chumarr etwas später kam, stürmte eine zornige Kilur gerade an ihm vorbei aus der Tür hinaus. Er fragte seine Frau, die ebenfalls tobte, was denn geschehen sei. Sie berichtete ihm, dass sich Kilur von Xreu getrennt hatte, angeblich "hätte sie ihre Gründe". Kaleen kochte vor Wut. Chumarr konnte seine Frau verstehen, auch ihm war das Fortbestehen der Familie wichtig, doch die Trennung war ja kein Untergang, es gab noch andere angesehene Männer. 2 ½ Wochen nach der Trennung von Xreu stellte Kilur ihren Eltern allerdings den Grund für die Trennung vor: Telok der Sohn des J’Tang. Telok entstammte einer einfachen Familie, doch er war immerhin der Kommandant von einem der besten Schiffe der Flotte. Kaleen war wieder rasend wütend, ihrer Meinung nach war das eine Schande für ihre Familie. Sie regte sich furchtbar darüber auf, wie Kilur nur so etwas tun konnte, dachte sie gar nicht an die Traditionen? Auch Chumarr war nicht begeistert, doch er nahm sich vor, Telok erst einmal näher kennen zu lernen und zur großen Verärgerung seiner Frau, verstanden sich die Beiden gut. Er konnte Kilur sogar etwas verstehen, sie kam nach ihm, sie hörte voll und ganz auf die Stimme ihrer Herzen. Chumarr hatte nichts gegen die Beziehung der Beiden, natürlich waren die Traditionen wichtig, doch wichtiger waren ihm das Glück seiner Tochter. Die letzte Hoffnung seiner Frau ist bis heute, dass die beiden noch nicht verheiratet und somit noch nicht alles zu spät ist.

Kilurs Karriere beim Militär verfolgte Chumarr hoch erfreut. Erst kürzlich war ihr eine Auszeichnung überreicht worden, auf die er sehr stolz war.

Endlich ließ auch X'Tala mal wieder etwas von sich hören. Sie kehrte nach Qo'noS zurück. Erfreut nahm Chumarr zu Kenntnis, dass sich X'Tala wie Kilur der Schwarzen Flotte anschloss und dort nun als Offizier dient.

 

.......TO BE CONTINUED ......................................

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