Lukara´s Geschichte

Kapitel 5

© by Lady Lukara II 

 

Die Kahless war schon seit einiger Zeit nicht vollbesetzt. Uns fehlte immer noch ein Waffenoffizier. Endlich bewarb sich ein Krieger für diese Station. Er hatte einen außerordentlich schlechten Ruf, er wäre arrogant und würde keinen Respekt zeigen. Chon chuSHa' und Kirpat brachten am deutlichsten zum Ausdruck, das sie von diesem Krieger wirklich alles andere als begeistert waren. Eine Philosophie meines Kommandos war und wird es immer sein, so halte ich es seit ich eine Kriegerin bin, jeder Krieger hat eine Chance verdient. Jeder! Und wie es immer ist, die, die nun am lautesten schrien, hatten bereits selbst die meisten Chancen. Kirpat war einmal mein Schüler. Ich bildete ihn aus, brachte ihm unserer Werte bei, lehrte ihn, klingonisch zu denken und zu fühlen. Er machte verdammt viele Fehler und ich gab ihm immer wieder eine Chance, weil ich u.a. für ihn Verantwortung übernommen habe, als ich ihn als meinen Schüler annahm. Und weil ich das Potential in ihm sah. Aber so etwas ist schnell vergessen und er war nicht bereit, einem anderen Krieger eine ebensolche Chance einzuräumen. Chon chuSHa' fand ich damals in einem Quadranten, der zwar von Klingonen bevölkert war, diese aber nur äußerlich unserem Volk entsprachen. Sie hatten keine Ahnung von ihrem eigenen Volk, von Ehre, von miteinander umgehen, sie trugen sogar Föderationsränge! Ich nahm mich seiner an, half ihm wo ich konnte, denn auch in ihm sah ich das Potential zu einem großen Krieger. Wissen hatte er, er musste nur lernen es umzusetzen. Auch ihn holte ich auf die Kahless, zeigte ihm, wie es ist, auf einem wahren klingonischen Schiff zu dienen. Aber auch das ist alles schnell vergessen, denn auch er war nicht bereit, dem neuen Waffenoffizier eine einzige Chance einzuräumen. Nun, eine weitere Philosophie meines Kommandos, meines Lebens war es immer, ich hielt niemals reisende Krieger auf. Sie beide baten um Entlassung aus dem Dienst der Kahless, ich stimmte dem zu.

Die restlichen Krieger fragte ich daraufhin, wie es mit Ihrer Treue zur Kahless und zu mir stand. Sie schworen erneut die Treue. Sie ehrten mich damit, zeigten mir, das meine Einstellungen nicht ganz falsch sind. Die Kahless war nun vollkommen unterbesetzt, auf dieser Föderationsbase Krieger zu finden, war ein unmögliches Unterfangen. Ich kontaktete den Hohen Rat und teilte ihm unsere Lage mit. Wir würden nun auf dieser Base bleiben, vorerst, versuchen neue Krieger zu verpflichten und dann in den Gamma-Quadranten weiterfliegen um endlich unseren Auftrag weiter zu erfüllen.

 

Bei Kahless, diese Base war wirklich nicht der richtige Ort für Klingonen. Die Krieger langweilten sich und fingen an, die Situation zu hassen. Ich versuchte mein Möglichstes, nahm mit allen Kontakt auf, die mir bekannt waren, die mir vielleicht den einen oder anderen Krieger empfehlen konnten. Die Zeit verging, nichts passierte in dieser Hinsicht. Nur eines..... Kajun' und ich gaben den Termin unserer offiziellen Verbindung bekannt. Er kümmerte sich um alles, plante und organisierte und hielt eigentlich alles in dieser Hinsicht von mir fern. Ich hätte das auch nicht schaffen können, nahm doch die Situation des Reiches und der Kahless meine vollkommene Aufmerksamkeit in Anspruch. Kajun' muß wohl den Termin der Verbindung im gesamten Universum verteilt haben, denn ich fand täglich mehrere Transmissionen vor, die Zusagen zur Feier enthielten. Besonders viele alte Kampfgefährten, aus meiner Zeit, bevor ich dem Imperium mit der Kahless diente, sendeten ihre Zusagen. In diesen Tagen wurde mir bewußt, wie viele unterschiedliche Rassen ich doch kenne, mit wie vielen ich schon Schlachten geschlagen hatte, mit wie vielen ich schon Seite an Seite gekämpft hatte. Ich erinnerte mich an den Kampf gegen die Piraten in diesem Plantetensystem am Ende des Universums. Mit einem Lächeln im Gesicht, an diese wohl am chaotichsten zusammengewürfelte Flotte, die jemals jemand gesehen hatte. Aber wir waren erfolgreich! Erfolgreich, weil wir zusammenhielten, egal was sich uns in den Weg stellte. Das was ich in dieser klingonischen Flotte wohl am meisten vermisste. Vielleicht war es einfach an der Zeit weiterzuziehen! Schon lange vermisste ich die Einsamkeit in den unendlichen Weiten des Universums. Den Kopf des BoP einfach in eine Richtung strecken und losfliegen. Das Abenteuer suchen und finden, Kämpfe und Feinde suchen und finden......

Aber in diesen Tagen freute ich mich, sie alle zum Termin der Verbindung wiederzusehen. Schon erstaunlich, aus den weitentferntesten Ecken der Galaxie kamen die Nachrichten, aber von meinem eigenen Volk kam von keinem Krieger weder eine Ab- noch Zusage.

Jetzt erst merkte ich, wie viel ich doch schon erlebt hatte, welche Abenteuer und Schlachten ich schon durchgestanden hatte. Ich dachte an meine vergangenen Gefährten, an meine Tochter, mein eigen Fleisch und Blut ........... und an Kajun'. Eine Bindung, die nicht mit Worten zu beschreiben war und ist. Ich vermisste in dieser Zeit besonders meine Tochter, sie war auf Qo'noS, eine Unendlichkeit entfernt. So oft ich konnte, sprach ich mit ihr, konnte es mir doch aber nicht ihre Nähe ersetzen. Sie war nun schon so groß geworden und es würde nicht mehr lange dauern, bis die Akademie sie aufnehmen würde. Es sei denn, ich hätte mich entschlossen weiter zu ziehen, dann hätte ich sie mitgenommen, dann hätte ich sie selbst ausgebildet. Aber diese Entscheidung stand noch nicht an, nicht zu diesem Zeitpunkt.

 

Der Tag der Hochzeit zwischen Kajun' und mir war da. Schon in den ersten Stunden des Tages erhielt ich ständig Mitteilungen darüber, das die Gäste bereits ankamen. Die Stunde der Verbindung rückte immer näher. Den ganzen Tag über war ich kaum in der Lage, mich auf irgendwas zu konzentrieren. Ich war wohl doch aufgeregter, als ich es mir jemals selbst eingestanden hätte. Die letzten Stunden als....... wie sagen doch die Terraner immer?.... "die letzten Stunden als freie Frau!"...... nun die letzten Stunden als freie Klingonin verbrachte ich allein in der Holosuite der Kahless. Ich saß auf meinem Felsen und schaute den stürmischen Wellen zu, hörte den Wind seine Geschichten erzählen und versuchte....... ja versuchte ein wenig zu meditieren. Vollkommen in Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie die Zeit verging. Erst als der Computer die Holosimulation abrupt beendete, wurde mir klar, das ich mich nun beeilen mußte, wollte ich nicht zu meiner eigenen Hochzeit zu spät kommen. Ich schaffte es gerade noch mir eine neue Uniform anzuziehen, die die ich anhatte sah doch schon wieder ein wenig zu "gebraucht" aus. 

Ich schaffte es noch rechtzeitig, ich komme letztendlich, wie jeder meines Volkes, nie zu spät, dazu legen wir viel zu viel Wert auf Pünktlichkeit........ und die Feierlichkeit begann.

Was für ein Fest! Viel Amüsement, einige kleine bis größere Überraschungen..... einige haben sich wohl nie von einer Ankündigung meinerseits erholt..... Unmengen von Blutwein, Prügeleien, Blutweinbäder...... eben alles was zu einer klingonischen Feier gehört, egal wie man sie nennen mag. Und mein Bruder tauchte unerwartet wieder auf. Ich freute mich ihn zu sehen, würden wir uns doch eine Menge zu berichten haben, in der nächsten Zeit. Kajun' und ich hatten kaum Zeit für einander, teilweise konnten wir uns in der Menge nicht einmal finden. Aber einige Minuten nahmen wir uns........ nur für uns und er trug mir die wundervollsten Worte vor, die er wohl je verfasst hat. Leise und nur für mich....

 

Lukara,
Geliebtes Weib,
Lange waren unsere Herzen allein,
Doch nun nicht mehr,
Unsere Herzen haben sich gefunden,
Sich gebunden,
Sich vereint,
Und schlagen nun im selben Rhythmus;
Meine Herzen schlagen nur fuer Dich,
Fuer immer und ewig,
Und nun bist Du endlich mein,
Lukara,
Geliebtes Weib,
Ich liebe Dich!

 

Die Tage vergingen. Es war so besonders ruhig. Ein Zustand der mich immer mißtrauisch werden ließ. Es gibt nur wenige Dinge, die einen Krieger langweilen, aber nichts tun zu können, ist wie in Gre’thor zu vegetieren. Es war so ruhig, wie seit langem nicht mehr in diesem Imperium. Ich wunderte mich bereits darüber, das noch kein Bürgerkrieg ausgebrochen war. Es gab mal hier und da ein Gerücht, aber das war es dann! Das einzige was aus dem Empire kam, wir sollten die Stellung auf der Base halten. Klingonen sind zum kämpfen und erobern geboren. Wir brauchen Feinde, Gegner, wenn wir die nicht haben, kämpfen wir gegen unsere Freunde. Und genau das taten wir. Wir begannen mit jedem Streit auf dieser verdammten Base, mit Vorliebe gegen die, die schriftlich in einem Vertrag zu unseren Freunden erklärt wurden: "Die Föderationsoffiziere!" 

Die Gerüchte, die kursierten, ließen bei einigen Kriegern das Blut kurz auflodern, aber wie immer stellte es sich dann eben oft nur als Gerücht heraus. Die ständige Alarmbereitschaft, die ich gab, dann immer wieder zurücknehmen mußte, weil doch nichts passierte, frustrierte die Krieger. So konnte es nicht weiter gehen, irgendwann würde es mich mein eigenes Kommando kosten, da ich wohl nicht mehr fähig schien, die Krieger in anständige Schlachten zu führen.

Zuviel Blutwein, zu viel Prügeleien mit körperlich zu schwachen Gegnern, machten die Krieger unvorsichtig, unaufmerksam...... desinteressiert am Geschehen des Empire. Bis zu dem Tag, an dem ein neues Schiff an der Base andockte! Ich saß mit einigen der Krieger in der Bar des Ferengie, wie beinahe jeden Abend. Er hatte eine neue Lieferung eines annehmbaren Jahrganges von Blutwein erhalten. Nach einigen Überredungen war er bereit, diesen auch auszuschenken, ohne einen Preis zu verlangen, der jenseits von Gut und Böse lag. Der Gehalt des Blutweines im Blut der Krieger war bereits sehr hoch, als eine Horde von Nausikaanern, die waren es, die kurz vorher andockten, die Bar betraten. Der Ferengie versuchte noch seine Bar zu schließen, aber es schon war zu spät.........

Wir alle sprangen fast gleichzeitig auf, ergriffen unsere betleH’s, mekleH’s und alles was sich sonst noch zum kämpfen eignete, denn diese Gelegenheit konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Nausikaaner sind Krieger wie wir, körperlich stärker und größer, hervorragende Kämpfer, aber sie haben einen entscheidenden Nachteil, sie haben keine Ehre. Ein wahres Fest war zu erwarten!!!

Eine Prügelei, wie wir sie schon lange nicht mehr genießen durften. Ich selbst sah mich einem Nausikaaner gegenüber, der mich um mindestens 2 Köpfe überragte. Er schaute auf mich herunter und grinste. Sein Grinsen gefiel mir überhaupt nicht und bei Kahless, er war wirklich häßlich. Die ersten Schläge mit meinem betleH in seinen Oberkörper, steckte er grinsend weg, bis ich es ihm unter sein Kinn schlug. Lächelnd konnte ich beobachten, wie er zurücktaumelte und eine Prügelei, wie ich sie schätze, begann. Einige Knochenbrüche später, die Bar war unterdessen vollkommen verwüstet, ---denn auch das stabilste Mobiliar gibt nach, wenn ein Klingone oder Nausikaaner nach einem Flug von mehren Metern, auf diesem landet---  ging der Kampf unentschieden zu Ende. Tote waren nicht zu vermelden, abgesehen von der Bar, die hatte diese Schlacht nicht überlebt. Alles war zu Bruch gegangen. Selbst der heißgeliebte Darbotisch des Ferengie, war vollkommen zerstört. Das muß wohl daran gelegen haben, das sich Kajun‘ und Martuk auf der oberen Galerie mit zwei Nausikaaner beschäftigten, die dann einen Abgang durch die Brüstung auf den Spieltisch machten. Ein netter Flug, ich konnte es aus den Augenwinkeln sehen. Mit lautem Krachen zersprang der Spieltisch in seine Einzelteile, begleitet von einem wirklich markerschütternden Schrei des Bartenders. Er schien es nicht so zu genießen, wie wir. Das Geräusch des Brechen der Knochen der Nasikaaner bildete den krönenden Abschluß als Kajun' und Martuk den beiden hinterher sprangen, direkt auf sie rauf.

Der Tresen lag in seine Einzelteile gelegt da, denn GatH machte mit seinem Körper Bekanntschaft mit den Aufbauten hinter der Bar, als er über den Tresen geschmissen wurde. Ein schöner Anblick diesen Hünen von Klingonen außer sich vor Wut, sich aus den Trümmern befreiend, auf den Tresen springen zu sehen und dann auf den Nausikaaner. Dieser ging dann wohl auch eher unfreiwillig zu Boden. GatH schlug auf ihn ein, bis er sich nicht mehr bewegte. Wieder einer weniger! Joch hatte seinen Spaß an der Treppe die zu den Holodecks führte. Auch wenn es ihm sicher nicht so besonders gefallen hatte, als er jede einzelne Stufe in seinem Körper spürte und mit einem lauten Knall unten zum liegen kam. Nun, der Nausikaaner der ihn herunter komplementierte, bereute dieses einige Minuten später. Denn Joch zeigte ihm deutlich, wie es sich anfühlt, die Treppe hinunter zu fliegen.

Alle hatten einen riesigen Spaß. Das medizinische Personal der Station war so vernünftig, nicht in die Bar zu kommen. Das Sicherheitsteam der Base sah das allerdings anders. Sie meinten, sich auch noch einmischen zu müssen. Die Prügelei erreichte dabei ihren Höhepunkt. Mein Kampf mit dem Nausikaaner endete auf dem Promenadendeck. Mit letzter Kraft stieß ich ihn in ein Terminal, welches dann unter einem lauten Krachen und einigen sprühenden Funken nachgab. Ich sackte vollkommen außer Atem und erschöpft auf meine Knie, der Nausikaaner blieb ebenfalls liegen. Die Schlacht war geschlagen!

Mit diversen Verletzungen, Knochenbrüche, einigen blutenden Wunden, vorzugsweise im Gesicht, blauen Flecken etc., gingen wir langsam, aber äußerst zufrieden, zur Kahless zurück. Von der Föderation erwarteten wir einen riesigen Aufstand über das Geschene, aber das war mir in dem Moment vollkommen egal. Für diese kurze Zeit hatten wir endlich wieder einen Kampf und eine Menge Spaß........... nur das war wichtig!!!

 

Kajun' hatte sich unterdessen ganz gut an die Situation, das Haus zu führen, gewöhnt. Mit Erstaunen und einem nicht unerheblichen Anstieg meines Adrenalienspiegels, hörte ich mir einige Entscheidungen von ihm an, die er mir natürlich erst mitteilte, nachdem er sie getroffen hatte. Seine Stimme nahm dabei immer einen Tonfall an, der mir deutlich zeigte, das ich doch froh sein sollte, das er mich überhaupt informierte. Ich hatte meine Probleme damit ihm alle Entscheidungen zu überlassen, denn zu lange hatte ich das Haus geführt, es wieder mächtig und stark gemacht. Es schien mir, als würde er alles auf den Kopf stellen. Aber nicht nur das, er versuchte nun auch noch die Führung in unserer Bindung zu übernehmen. Das konnte ich nicht zulassen. Er sollte glauben, das er das Sagen hat, aber mehr doch nicht. Langsam mußte ich mir wirklich was einfallen lassen, um das zu verhindern, sonst würde er es wohlmöglich noch schaffen. Er hatte es sogar vollbracht, mich zu überreden, Le'Kara wieder nach Hause zu holen. Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, war sie doch fast allein und noch viel zu jung um sich allein zu verteidigen. Alle Krieger des Hauses waren auf Missionen, nicht einer befand sich in der Nähe von Qo'noS. Ich konnte lediglich die Wachen des Hauses anweisen, auf Le'Kara zu achten, denn ich kenne mein Kind, es dauerte nie sehr lange und sie geriet in Schwierigkeiten. Ich dachte insgeheim ernsthaft darüber nach, sie doch wieder zu mir zu holen, um ihr endlich die Erziehung angedeihen zu lassen, die ich für richtig hielt. In einem Gespräch mit Kajun', eigentlich war es eher mal wieder ein Streit, denn schließlich ging es dabei um die Art der Führung des Hauses, erwähnte er beiläufig, das er Le'Kara als seine Tochter annehmen will. Immer wieder machte er das mit mir. In dem wundervollsten Streit, ich liebe es mit ihm zu "diskutieren", läßt er nur einen Satz los und lenkt damit vom Thema ab. Ich sah ihn vollkommen fassungslos an, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Das mußte ich erst mal verdauen und unser Gespräch war vorerst beendet. Wieder erfuhr ich nicht, was ich wissen wollte. Ich mußte mir wirklich was einfallen lassen.........

 

Es war mal wieder ruhig geworden, im Empire. Die Kahless hatte erheblichen Mangel an Kriegern, so das sie nicht mehr fliegen konnte. GatH hatte die Kahless schließlich auch verlassen. Wieder einer der die Treue schwor und sie nicht hielt. Auch junge Krieger standen nicht zur Verfügung. Ein jämmerlicher Zustand. Dadurch konnten wir die Verräter nicht weiter jagen. Wir konnten gerade mal die Kahless mit Minimalbesetzung zurück nach Qo'noS fliegen. Aber eines war sicher, die Verräter waren nicht vergessen. Die Bedrohung für das Empire war nicht vorüber, dessen war ich sicher. Zu viel Zeit, zu wenig Aufgaben, Langeweile! Das einzige was noch unterhaltsam war, war meine Bindung. Wir stritten, wir versöhnten uns, wir sahen uns tagelang nicht. Und ich wurde wieder schwanger. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Nach meinen letzten schweren Verletzungen, war ich der Ansicht, das ich wohl keinen Erben mehr in die Welt setzen könnte. Aber es gibt immer Möglichkeiten und ich nutzte eine, die mir sicher niemand zugetraut hätte, nicht einmal ich selbst. Es gibt Dinge, die man einfach nicht erzählen kann, diese gehört dazu. Kaum wußten wir, das nun ein Erbe in mir wächst, fand ich folgende Worte auf meinem Terminal:

 

Wenn Liebe sich vereinigt,

wenn Liebe eins wird,

wenn Liebende miteinander verschmelzen,

sich von beiden Teile vereinigen,

entsteht neues Leben,

Leben aus Liebe entstanden,

Leben, das unser Erbe sein wird,

unsere Erbe, der mich mit Stolz erfüllt

und meine Herzen höher schlagen läßt,

so dass ich mit leuchtenden Augen Euren Leib fasziniert anstarre,

in dem ein Stück von mir heranwächst

und ich zärtlich darüber streiche.

Lukara; meine be' nal;

qamuSHa`

 

 

Ich flog zur Werft der Schwarzen Flotte. Ich hatte endlich die Zeit, mich intensiver darum zu kümmern. Schon seit einiger Zeit, hatte ich Kontakt zu einer Kriegerin namens SIvra. Ich war vor einigen Monaten unterwegs in unserem Raum, nennen wir es einen Patroullienflug. Durch einen kleinen Berechnungsfehlers in der Navigation landete ich in ihrem Quadranten. Der Krieger der diesen Fehler begann, erfüllt seine Pflichten nun in der Müllverwertungsanlage. Aber ich wurde neugierig und nahm Kontakt mit dem Haus qa'oS auf. Zunächst über Subraum, aber endlich lernte ich sie dann persönlich kennen. Sie dockte mit ihrem Schiff an der Werft an und zu meiner Überraschung brachte sie auch noch Le'Kara mit. Dieses eigensinnige Kind hatte einfach beschlossen, zu Kajun und mir zu fliegen. Sie suchte sich ein Schiff und hatte mehr Glück als Verstand. Ich war derartig wütend, kaum zu beschreiben, aber es war mir ein Vergnügen, sie Kajun' zu überlassen. Ich mußte ihm mein Wort geben, das er sich um sie kümmert, sie für ihre Taten zur Rechenschaft zieht. Ich weiß sie wird es nicht leicht haben, aber das hat sie verdient.

Die IKS Iv'How, die ich neben der Kahless, für die Schwarze Flotte kommandiere, hatte ihre eigenen Abenteuer. Eigentlich sollten sie lediglich ein Wurmloch näher untersuchen. Ich weiß nicht was in den Köpfen von Kriegern vorgeht, wenn die Kommandantin/der Kommandant nicht anwesend ist, aber es passierten Dinge, die kaum zu beschreiben sind. Sie flogen nicht nur zum Wurmloch hin, wie der Befehl lautete, nein, sie flogen sogar hinein. Sie machten so viele Fehler, das es ein Wunder ist, das die Iw'Hov das überlebte. Sie flogen mit Impuls im Wurmloch, was das Schiff eigentlich auseinanderreißen hätte müssen, durch die im Wurmloch immer existierenden Interferenzen. Dann landeten sie auch noch das Schiff. Wohl bemerkt ist die Iw'Hov eine Vor'cha, diese Schiffe können nicht wie ein BoP auf Planeten landen. Wie die Krieger das geschafft haben, wird für mich ewig ein ungeklärtes Phänomen bleiben. 

 

Daher stelle ich hier die Aufzeichnung zur Verfügung. Als Warnung an alle Kommandanten des Empire, laßt Eure Krieger niemals mit Eurem Schiff allein losfliegen!

 

Nun war es bald soweit, ich erwartete jeden Tag die Geburt unseres Erben. So ganz nebenbei erfuhr ich dann, das Kajun' Le'Kara bereits als seine Tochter angenommen hat. Ich weiß, es ist ihm eine wahre Freude, mich immer erst hinterher zu informieren, weil ich jedes Mal wütend darüber werde. Verdammt! Und meine Herzen waren schwer. Ein Krieger aus dem Haus mußte entlassen werden, er erfüllte seit geraumer Zeit nicht mehr seine Pflichten. Die Politik des Hauses handhabt es in solchen Fällen, das ein Gespräch mit dem Krieger geführt wird, um die Gründe zu erfahren. Es ist für niemanden einfach in das Haus aufgenommen zu werden, jeder wird genau geprüft, muß beweisen, das er die Politik des Hauses annimmt und sicher ist eine Aufnahme nicht nur für eine bestimmte Zeit gedacht. Aber auch zu einem Gespräch war er nicht mehr bereit. Immer wieder gab er Gründe für sein Nichterscheinen an. Ich bildete ihn aus, brachte ihm mein Wissen bei, meine Herzen bluteten, aber letztendlich mußte er aus dem Haus und auch aus der Schwarzen Flotte entlassen werden. Alle seine Daten wurden gelöscht, es gibt keinen Hinweis mehr auf ihn. Ein Haus kann an derartigen Umständen untergehen, Kahless sei dank, das das Haus Lukara stark ist!

Dann kam endlich der Tag der Entbindung. Einen kräftigen Sohn gebar ich. Kajun' wollte ja unbedingt dabei sein und rannte wie ein aufgeschrecktes targh auf und ab. Er machte mich fast wahnsinnig. Als er dann auch noch einen Heiler holen wollte... wenn ich gekonnt hätte, ich hätte ihn töten mögen. Nach unendlich erscheinenden Stunden konnten wir ihn uns endlich ansehen. Ich glaube mich zu erinnern, das es wohl beinahe eine halbe Stunde dauerte, bis Kajun' in der Lage war seinen Erben nun endlich in den Arm zu nehmen. Was für ein Anblick, ein Krieger hat Angst vor so einem kleinen "Wurm". Nach seiner eigenen Aussage war es eher Angst UM ihn, nicht VOR ihm. Wir gaben ihm, naja, eigentlich mehr Kajun', gab ihm den Namen cho'wI' BortaS. Ich erholte mich schnell. Bereits am nächsten Tag ging ich wieder an die Arbeit. In meinen Transmissionen fand ich einen Hilferuf vor. Es ging um eine Rettungsmission, wenn ich es genau definiere, wohl eher ein Selbstmordkommando. Ich kontaktete Martuk, fragte ihn, ob er mich begleiten würde. Ich gab ihm auch gleich die Anweisung Kajun' davon nichts zu sagen, sonst wäre ich gleich tot gewesen. Denn mein so geliebter loD'nal, in seiner Eigenschaft als Führer des Hauses, hatte mir für die nächsten Tage absolute Ruhe befohlen. Nicht mal in den Krieg durfte ich ziehen. Aber einen solchen Hilferuf konnte ich nicht ignorieren. Ich machte mich auf den Weg, wie ein Wunder lief mir Kajun' nicht über den Weg. Wir trafen uns auf einer Base und das Abenteuer begann.

Loanstar, der Initiator dieser Mission klärte uns in der Bar, bei einem guten Blutwein über die vergangenen Vorkommnisse auf. Ein Schiff der Föderation, unter dem Kommando von Lee wird von einer Vor'cha attakiert. Die Gründe waren uns nicht bekannt. Erstaunlich war nur, das ein klingonisches Schiff ein Föderationsschiff wohl langsam zu Tode hetzte. Loanstar, ein eigenwilliger Charakter hatte nun die Idee, das wir uns einen Ferengie-Marauder "ausborgen" und dem Föderationsschiff zu Hilfe fliegen. Gesagt getan.. allerdings hatten wir nicht bedacht, das keiner mit Ferengie-Technik wirklich umgehen kann, es war ein Experiment. Nach vielem Ausprobieren, Chal kreuzte mal die Finger, sollte wohl Glück bringen, schafften wir es, das Schiff auf Warp zu bringen und sogar den richtigen Kurs einzugeben, zu den Koordinaten die uns bekannt waren. Wir fanden die beiden Schiffe. Der HoD allerdings war nicht in der Stimmung mit uns vernünftig zu reden, wir griffen also in den Kampf ein. Wir versuchten immer wieder das Föderationsschiff mit dem unsrigen zu schützen, bis das Klingonenschiff plötzlich auf Tarnung ging. Eine Jagd durch den Weltraum begann. Wir mußten dieses dann aber abbrechen, weil das Föderartionsschiff kurz vor dem Auseinanderbrechen war, wir flogen zurück und versuchten es mit einem erweiterten Integrationsfeld zu stabilisieren. Wenn allerdings auf eines Verlaß ist, Klingonen geben nie auf. So war es auch hier. Das klingonische Schiff tauchte wieder auf. Aber die größte Überraschung stand uns noch bevor.... vier Romulaner beamten an Bord und ......... ein Klingone. Uns allen blieb im wahrsten Sinne des Worte die Sprache weg. Gorath Klar stand plötzlich auf der Brücke. Bösartig grinsend und doch eigentlich tot, so wurde es jedenfalls damals berichtet. Er schaffte es zu entkommen und wir konnten das Föderationsschiff retten. 

 

Die gesamte Aufzeichnung kann hier nachgelesen werden:

 

Nach der Mission flogen wir erst zur Base zurück, ich dann nach Qo'noS. Leider sah man mir allzu deutlich an, das ich in einem Kampf verwickelt war. Meine Uniform zeigte unzähligen Brandstellen, Brand- und blutende Wunden am ganzen Körper verteilt. Ich betrat mein Quartier und wollte versuchen meine Wunder zu versorgen. Da ich sie aber nicht verstecken konnte, setze ich mich in einen Sessel mit einem extrastarken raktajino und wartete. Kajun' würde sicher bald kommen und ein Donnerwetter von ihm war mir sicher....

Kajun' ließ auf sich warten. Ich ging noch mal in die Messe und genehmigte mir einige Humpen Blutwein. Die Messe war leer, ich stand am Fenster und schaute in die Sterne, ließ meinen Gedanken freien lauf. Es war eine glorreiche Mission, erfolgreich und von Erfolg gekrönt. Aber dann mußte ich einer meiner schwersten Schlachten schlagen, meinem loD'nal gegenübertreten. Ich betrat unser Quartier, er wartete schon. Er knurrte ungehalten, besser gesagt, äußerst wütend. Aber das beschreibt es eigentlich auch nicht richtig. Außer sich vor Zorn ist ebenfalls keine adäquate Beschreibung. Vielleicht wenn man alle diese Bezeichnungen vereinen würde, noch einige hinzufügt, käme es vielleicht dem Gefühlszustand nahe, in dem sich Kajun' befand.

Eine Begrüßung im eigentlichen Sinne hatte ich nicht erwartet, es sei denn, man möchte brüllen, toben, diverse Möbel durch die Gegend schmeißen und mich nach einer Erklärung anfauchend, als eine Begrüßung bezeichnen. Ja, dann erhielt ich eine Begrüßung von ihm. Zu versuchen, es ihm zu erklären war sinnlos, also setze ich Kajun' lediglich über die Geschehnisse in Kenntnis. Aber auch das wollte er in dem Moment nicht hören. Es ging ihm nur um eines: Ich hatte eindeutig gegen seine Befehle gehandelt, denn ich hatte mich nicht für eine Woche zurückgezogen, um mich zu erholen, nach der Geburt unseres Erben, so wie er es verlangte. Das ich eine Rettungsmission, das ich es jemandem schuldig war, auch das wollte er nicht hören. Wir stritten deswegen, war auch nicht anders zu erwarten. Im "Kampf" zerriß der rechte Ärmel meiner Uniform und er sah eine meiner Verletzungen. Nun zeigte sich, wie sehr doch seine Herzen für mich schlugen. Kajun' beruhigte sich, so hatte es jedenfalls den Anschein und er versorgte meine Wunden, einige hatten sich stark entzündet und waren voller Sekrete, ich hatte mal wieder mein ganzes Ungeschick im Versorgen von Wunden gezeigt. Aber darüber hatte Kajun' selbstverständlich meine Bestrafung für das Nichtbefolgen seiner Order nicht vergessen.

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